DE890865C

DE890865C - Verfahren zum Herstellen von Faltenrohren aus thermoplastischen Kunststoffen

Info

Publication number: DE890865C
Application number: DEM6508D
Authority: DE
Inventors: Kurt Wey; Herbert Witzenmann
Original assignee: PFORZHEIM METALLSCHLAUCH; Metallschlauch Fabrik Pforzheim Vorm HCH Witzenmann GmbH
Current assignee: PFORZHEIM METALLSCHLAUCH; Metallschlauch Fabrik Pforzheim Vorm HCH Witzenmann GmbH
Priority date: 1941-01-22
Filing date: 1941-01-22
Publication date: 1953-09-24

Description

Verfahren zum Herstellen von Faltenrohren aus thermoplastischen Kunststoffen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von durch Wellen der Rohrwandung biegsamen Faltenrohren mit parallel oder schraubengangförmig verlaufenden Wellen.
Es hat sich gezeigt, daß durch die Verwendung von thermoplastischen Kunststoffen wesentliche Vorteile gegenüber aus Metall bestehenden biegsamen Leitungen oder Federkörpern in bezug auf elektrische und Wärmeisolation, Vibrationsfestigkeit, Feuchtigkeits- und Korrosionsbeständigkeit wie auch leichte Verformbarkeit erzielt werden können. Die Erfindung betrifft ein besonders vorteilhaftes Verfahren zum Herstellen von Faltenrohren, dessen wesentlichste Merkmale darin bestehen, daß Kunststoffmasse in plastischem Zustand durch Pressen, Spritzen oder einen anderen ein entsprechendes Vorprodukt liefernden Arbeitsgang eine Rohr-, Folien- oder Bandform erhält und die Folie oder Wandung gegebenenfalls unter Anwendung von Wärme durch von innen oder/und außen auf diese einwirkende Verformungsmittel mit parallel oder schraubengaugförmig verlaufenden wellenartigen Eindrücken versehen wird. Hierbei können als Mittel zum Formen der Wandung Dorne bzw.
Matrizen dienen, über bzw. durch die die Kunststoffmasse gedrückt oder gespritzt wird. Auch kann die Masse durch eine Düse in Rohrform gepreßt in eine diese umschließende Matrize geführt und durch Einleiten von kalter oder heißer Druckluft gegen die gewellte Matrizeninnenwandung gepreßt werden. Für die Verformung längerer Faltenrohre ist dabei eine Matrize von der Länge des fertigen Werkstückes nicht erforderlich, vielmehr kann die Verformung absatzweise derart erfolgen, daß nach der Formung einer Faltenrohrlänge von der Länge der Matrize nach deren Verschiebung bei gleichzeitigem Abschluß der übrigen IRohrlänge gegen die Druckluft die nächste Rohrlänge verformt wird.
An Stelle einer Matrize können auch äußerlich umlaufende Druckrollen verwendet werden, die gegebenenfalls unter gleichzeitiger Anwendung warmer oder kalter Druckluft oder/und unter dem Einfluß eines äußerlich auftretenden Warmluftstromes wirken. Die Kunststoffmasse kann jedoch auch zu Folien ausgewalzt und gleichzeitig oder nachträglich, insbesondere unter Anwendung der genannten Mittel, wie Dorne, Matrizen, Druckrollen, Druckluft und Warmluft, mit wellenförmigen Eindrückungen versehen werden, wobei die beim Bilden der Rohrform entstehende Längsnaht durch chemische Mittel oder Druck und Wärme verklebt bzw. verschweißt wird.
Mit schraubengangförmig verlaufenden Wellen versehene Faltenrohre aus Kunststoff können auch derart hergestellt werden, daß die z. B. noch plastische Masse beim Verlassen der Düse eine Schnecke durchläuft, die sie zwingt, als schraubengangförmiges Faltenrohr das verarbeitende Werkzeug zu verlassen. Als inneres Verformungsmittel kann hierbei ebenfalls kalte oder heiße Druckluft dienen. An Stelle einer Schnecke können zwecks Erzielung der Wellenform auch umlaufende Rollen oder andere Verformungsmittel verwendet werden.
Weiterhin kann hierbei auch die Preßdüse bereits als Schnecke ausgebildet sein, so daß ohne die Verwendung eines zusätzlichen Werkzeuges das noch plastische Material die Strangpresse in der gewünschten Fertigform verläßt. Schließlich kann auch ein mit Rillen versehener Dorn als inneres -Verformungsmittel dienen, über den das die Düse verlassende rohrförmige Material gepreßt wird. Der Dorn kann hierbei axial in mehrere Teile zerlegbar geteilt sein, um denselben aus dem Faltenrohr entnehmen zu können.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die angeführten Verfahrensbeispiele, vielmehr sind auch weitere geeignete Arbeitsverfahren anwendbar.
Maßgebend ist nur, daß die Verformung der Kunststoffmasse noch in plastischem oder wiedergegeben plastischem Zustand nach dem Austreten aus der Düse oder unmittelbar nach dem das entsprechende Vorprodukt liefernden Arbeitsgang erfolgt.
Hierbei kann die Einrichtung z. B. so getroffen werden, daß an dem die Kunststoffmasse aufnehmenden Preßzylinder eine Düse angeschlossen wird, in deren Innerm ein Dorn zur Bildung eines zylindrischen Kunststoffrohres angeordnet ist. In geringem Abstand von der Düse kann dann eine Formmatrize angeordnet werden, die innen mit schraubengangförmigen Rillen von entsprechender Steigung und entsprechendem Querschnitt versehen ist und sich, von einer beliebigen Kraftquelle angetrieben, um die Längsachse des Rohres dreht.
Als inneres Verformungsmittel kann hierbei z. B. kalte Druckluft dienen, die durch ein in das Rohrende eingesetztes und druckdicht abschließendes Mundstück in den noch plastischen Formling eingeführt wird. Der Luftdruck wird hierbei ebenfalls in Abhängigkeit vom Vorschub der Preßmasse geregelt. An Stelle von Kaltluft kann auch heiße Luft in den Formling eingeführt werden, wenn das Erstarren der Preßmasse verzögert werden soll.
Bei Faltenrohren mit parallelen Wellen kann das Verpressen und Formen des Rohres absatzweise erfolgen, derart, daß sich z. B. eine axial geteilte Matrize um das jeweils verpreßte Rohrstück schließt und dabei die Wellenform in das Rohrstück eindrückt. Hierbei kann als inneres Verformungsmittel ebenfalls kalte oder heiße Druckluft dienen, oder es kann auf ein solches verzichtet werden.
Bei Rohren größeren Durchmessers kann als inneres Verformungsmittel auch eine um einen Kurbelarm umlaufende Rolle dienen, deren Kurbelarm sich mit der Treibwelle dreht und in seiner Ausladung durch feststehende Nockenbahnen od. dgl. veränderbar ist. An Stelle einer umlaufenden Rolle - kann auch ein in seinem Durchmesser zeitweise veränderbarer Dorn als inneres Verformungsmittel dienen, der allein oder in Verbindung mit äußeren Verformungsmitteln die Bildung der Rohrfalten bewirkt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Herstellen von Faltenrohren aus thermoplastischen Kunststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffmasse in plastischem Zustand zu Folien oder in Schlauch- oder Röhrenform gepreßt bzw. gespritzt und Idie Folie oder Wandung gegebenenfalls unter Anwendung von Wärme durch von innen oder/und von außen auf die formbare Masse wirkende Verformungsmittel mit parallel oder schraubengangförmig verlaufenden Wellen versehen wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß als inneres oder äußeres Verformungsmittel kalte oder heiße Druckluft von dem Werkstoff entsprechender Temperatur verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellenform der Rohrwandung durch von innen oder von außen gegen die Wandung geführte Druckrollen oder Matrizen erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßvorschub und die Formung der Rohrwand in Abhängigkeit von der Stellung axial bewegbarer Formgeber absatzweise erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß als inneres Verformungs- mittel ein zerlegbarer oder im Durchmesser veränderbarer, mit parallelen Wellen versehener Dorn dient.
6. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluft dem Formling erhitzt zugeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Formen der Leitung dienenden Werkzeuge erwärmt werden.
8. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Verformungsmittel unter dem zusätzlichen Einfluß eines äußerlich auftreffenden Warmluftstromes wirken.
9. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die formbare Kunststoffmasse zwecks Bildung schraubengangförmig verlaufender Wellen über bzw. durch entsprechende, gegebenenfalls sich drehende Formgeber gepreßt wird.

IO. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß aus der Kunststoffmasse eine Folie in der Breite der Schlauchlänge geformt wird, die in die gewellte Bohrung einer Matrize eingelegt und durch Zuleiten erwärmter Druckluft gegen die formgebende Wandung der Matrize gepreßt wird, wobei gleichzeitig ein Verschmelzen der Folienränder durch chemische Mittel oder Druck und Wärme erfolgt.

II. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffmasse zu Folien ausgewalzt und während des Walzvorganges mit Rillen oder Wellen versehen und zu einem Rohr geformt wird, dessen Längsnaht durch chemische Mittel oder Verschmelzen geschlossen wird.