DE890802C

DE890802C - Sicherheitsvorrichtung fuer Dampfturbinen

Info

Publication number: DE890802C
Application number: DEA12409D
Authority: DE
Inventors: Werner Dipl-Ing Guilhaumann
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1944-04-13
Filing date: 1944-04-13
Publication date: 1953-09-21

Description

Es ist bereits bekannt, Dampfturbinen gegen unzulässige Drehzahlerhöhung :dadurch ;zu schützen, daß in die Dampfleitung außer dem Schnellschlußventil ein Schnellschlußhahn; ein .sogenannter Krämer-Hahn, eingebaut wird. Das wesentliche Merkmal des Krämer-Hahnes ist das freie Spiel zwischen beweglichen und festen Teilen, wodurch erreicht werden soll, daß :der Hahn besonders leicht beweglich ist und auf keinen Fall hängenbleibt. Der Krämer-H'dhn wird ebenso wie das Schnellschlußventil vom Schnellschlußschwungring, der auf der Turbinenwelle angeordnet ist, ausgelöst; wenn -die Drehzahl unzulässig steigt. Bei hohen Dampfdrücken treten bekanntlich in steigendem Maße Versalzungen. in den Turbinen: auf, wodurch die Möglichkeit näherrückt, daß Regelventil und Schnellschlußventil gleichzeitig infolge Versalzung nicht oder nicht vollständig s'c'hließen. Daher hat der Krämer-Hahn als zusätzliche Sicherheitseinrichtung bei Hochdruckanlagen, eine besondere Bedeutung. Bei Hochdruckanlagen wird aber die Dampfmenge, die ,durch das früher erwähnte freie Spiel zwischen beweglichen und .festen Teilen des Hahnes strömt, wesentlich größer und kann so groß werden, .daß sie edie Leerlaufdampfmenge der Turbine überschreitet; damit wäre aber der Zweckdes Krämer-Hahnes hinfällig: Das Wesen der Erfindung besteht nun darin, daß zwischen dem Krämer-Hahn und der Turbine eine Leitung mit einem Schnellöffenventil abgezweigt ist, das ebenso wie Schnellschlußventil und Krämer-Hahn vom Turbinens.chwungring ausgelöst, wird.
Der besondere Vorteil einer solchen Einrichtung besteht darin, daß der Spaltdampf ins Freie abgeführt wird und ein Durchgehen .der Maschine, wenn seine Menge größer als die Leerlauflage ist, vermieden wird.
Der Einbau eines solchen Schnellöffenventils ist nicht "erforderlich, wenn Dampfmengen in der Größenordnung der Spältdampfmenge für Hilfseinrichtüngen der Turbine .gebraucht werden, wie z. B. für den Dampfstrahlluftsauger. Der weitere Erfindungsgedanke- besteht dann darin, daß diese Leitung für die Hilfseinrichtungen zwischen Krämer-Hahn und Turbine von der Hauptleitung abgezweigt werden.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise verdeutlicht. Wie aus ihr ersichtlich, strömt der Dampf .durch :das Rohr 2 in die Turbine i. In das Dampfzuführungsrohr 2 ,ist der Krämer-Hahn 3, ferner Idas Schnellschlußventil 8 und das im allgemeinen unter dem Ei.nfluß eines Drehzahlreglers stehende Reglerventil q. eingebaut. Auf .der Turbinenwelle sitzt der Schnellschlußschwungring 5, dessen Ausschlag'bei Überdrehzahl durch die Impulsleitung i i bzw. io auf :die beiden Schnellscblußvorrichtungen 3 und 8 und auch durch die Leitung 7 auf das Schnellöffenventil 6, das in :die von der Haupedampfleitu.ng 2 abgezweigte Leitung g eingebaut ist, übertragen wird. Beim Ausschlagen des Schwungringes 5 werden die Absperrvorrichtungen 8 und 3 geschlossen und 6 geöffnet. Auch wenn durch irgendwelche unglücklichen Umstände bei erhöhter Drehzahl die Regelventile 4 nicht schließen und gleichzeitig :das Schnellschlußventil8 nicht schließt, wird die Maschine nicht :durchgehen, wenn der Krämer-Hahn 3 wenigstens geschlossen hat und :die infolge der größeren Spiele durchströmende wesentliche Spaltdampfmengedurch -das Ventil 6 frei abströmen kann.

Claims

PATENTANSPRUCH: Sicherheitsvorrichtung für Dampfturbinen mit zwei hintereinandergeschalteten Schnellschlußventilen, von .denen -das eine als sogenannter Krämer-Hahn ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Krämer-Hahn und Türbine eine Leitung mit Schnellöffenventil abgezweigt ist, das geöffnet wird, wenn der Krämer-Hahn schließt.