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Verfahren und Vorrichtung zum Schälen von Getreide Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schälen von Getreide, insbesondere
zum Schälen von Hafer, durch Aufprall.
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Ein wesentlicher Schritt beim Mahlen von Hafer besteht in der Entfernung
der Schalen von der Grütze oder dem F'ruchtkcrn, was durch Anwendung von Reibung
zwischen Steinen oder durch Verwendung von horizontalen Reibsteinen verhältnismäßig
leicht möglich ist, da die Schalen nur lose festgehalten werden. In jedem Fall ist
bisher zur Vermeidung von Beschädigungen der Grütze oder des F'ruchtke:@rnes ein
Sortieren notwendig und sehr wichtig, weil der Abstand zwischen den Steinen feststeht.
So, werden Haferkörner im allgemeinen in drei, sechs oder mehr Größen, unterteilt
nach Länge und Dicke, sortiert, z. B. entsprechend einer dicken, stumpfen, kleinen
und feinen Kornfarm. Dies erfordert eine zusätzliche Behandlung, einen größeren
Materialaufwand und Zeitverlust mit zusätzlichen Kosten.
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- Es ist bereits vorgeschlagen worden, Aufprallkräfte zum Schälen
von Getreidekörnern zu verwenden und zu diesem Zweck die Körner- durch Z.enfrifugalwirkung
gegen eine reibende Schälfläche zu schleudern, die so profiliert ist, daß die Körner
nach dem Aufprall aufwärts über die obere Kante der Schälfläche strömen.
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Nach einem anderen Vorschlag wird der Mehlkörper von Maiskörnern dadurch
vom Keim
getrennt, daß die Körner gegen eine harte, glatte-Wand
geschleudert werden, -wodurch nicht nur der Mehlkörper gebrochen wird, sondern auch
eine Trennung des Keimes vorn Mehlkörper erzielt wird.
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Durch keines der bekannten Verfahren ist es jedoch möglich, insbesondere
bei Hafer ein. sauberes Loslösen der Getreideschalen vom Mehlkörper zu .erreichen.
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Beim Schälen von Hafer gemäß der Erfindung wird vorteilhaft von den
eigentümlichen Aufbaumerkmalen eines Haferkornes ausgegangen. Das Haferkorn besteht
aufs der Schale und dem Kern, der allgemein mit Grütze bezeichnet wird. Die Haferschale
selbst besitzt einen. losen, blättrigen Aufbau aus mehreren dünnen, länglichen,
blattförmigen Teilen, die im Verrhältnis zu ihrer Länge sehr schmal und mit der
Grütze nur an dein einen Ende verbunden sind. Dasjenige Ende der Grütze, mit dem
die Schalenblätter verbunden sind, ist das Keimende. Die erwähnten schalenförmigen
Blätter umgeben das andere Ende der Grütze verhältnismäßig lose. Dementsprechend
bilden sie hier keine Spitze oder laufen punktförmig zusammen, wie am Keimende der
Grütze, an dem sie festsitzen. Mit anderen Worten ähnelt ein Haferkorn in seiner
Form .einem Geschoß, z. B. einer Rakete, wobei das Keimende des Haferkornes dem
Kopf der Rakete entspricht, während die losen Schalenblätter oder Schichten am anderen
Ende des Kornes den Flügeln oder Steu rflächen am Schwanzende der Rakete ähneln.
Außerdem ist zu beachten, daß sich die erwähnten dünnen schalenförmigem Blätter
lose um die Grütze herumfalten, so däß sie schnell von der Grütze gelöst werden
können, ausgenommen am Kernende, an dem sie festsitzen.
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Nach dem Schälverfahren der Erfindung @varden die Haferkörner in ähnlicher
Weise wie kleine Raketen weggeschleudert. Dabei ist darauf Mnzuwirken, daß der wesentliche
Teil der Körner eine raketenähnliche Fluglage einnimmt. -Den einzelnen Körnern wird
eine hohe Geschwindi-gkent aufgezwungen, und sie werden gegen eine Prellfläche geleitet,
die eine unregelmäßige Form aufweist und z. B. die Fläche einer Schleifscheibe oder
eines rauhen Mahlrades ist. Sobald die Kopf- oder Keimenden der einzelnen Haferkörner
gegen diese rauhe Fläche prallen, woben die Bahn der Körper nicht senkrecht zur
rauhen Fläche steht, wird das Kopfende jedes Kornes plötzlich abgestoppt und in
diesem Augenblick durch einen Teil der rauhen Fläche festgehalten. Das Keimende
des Haferkornes ist in dem Augenblick des Aufpralles dementsprechend ganz beträchtlichen
Kräften unter-,vorfen, die versuchen, die Adhäsion zwischen der Grütze und der Schale
herabzusetzen. Aller Wahrscheinlichkeit nach nehmen nicht. alle Haferkörner die
vorbeschriebene Fluglage, ei;n. Es wird. vorkommen, daß die Enden von einigen Hafenkörnern
gegenüber den Keimenden beim Flug die Vorderenden bilden und zuerst auf die rauhe
Fläche aufprallen. Diese weichen Enden der Haferkörner können den Aufprall etwas
dämpfen und die Geschwindigkeit etwas herabsetzen, jedoch nicht so weit, daß hierdurch
das Schälen des Hafers verhindert wird.
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Da die Grütze einen sehr viel dichteren Aufbau aufweist und als -
zusammenhängender Teil bei weitem den größeren Teil des Korngewichtes darstellt,
hat sie eine sehr viel größere Trägheit als die leichten. dünnen Schalenblätter.
Dementsprechend ist ihr beim Aufprall auf die muhe Fläche eine sehr viel größere
augenblicklich verfügbare kinetische Energie eigen als dien leichten Schalenblättern;
sie reißt sich daher selbst los und befreit sich von diesen Schalenblättern. Hierdurch
wird natürlich die Geschwindigkeit der Grütze wesentlich herabgesetzt, jedoch setzt
sie infolge ihrer festen zusammenhängenden Natur ihre Bewegung mit einer beträchtlichen
und ausnutzbaren Geschwindigkeit fort. Andererseits werden sich die nun losgelösten
Schalenblätter, die verhältnismäßig leicht sind und eine große Oberfläche haben,
mit wesentlich herabgesetzter- Geschwindigkeit und etwas unregelmäßig abwärtsbewegen.
Hierdurch wird das Zerreiben der Schalen. auf einen vernachlässigbaren Anteil herabgesetzt,
so däß unerwünschtes Kleiemehl im Endprodukt vermieden wird.
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Die von der Schale befreite Grütze ist von kleinen haarförmigen Fäserchen
bedeckt. Diese Fäserchen und Teilchen sind im Endprodukt unerwünscht. Um diese Fäserchen
durch schleifende oder reibende Bewegung zu entfernen, wird daher das verhältnismäßig
hohe Geschiv!indigkeitsmoment der hüllenfreien Grütze benutzt, um die Grütze an
der rauhen Fläche entlangreiben zu lassen. Diese reibende Wirkung setzt sich eine
ausreichende Zeit lang fort und reicht aus; um die haarförmigen Fäserchen von der
Grütze abzuschleifen. Diese Fäserchen werden zusammen mit den leichten Schalenblättern
schnell entfernt und in irgendeiner Form, z. B. durch nachfolgendes Absaugen oder
Sichten, aus der Grütze heirausgetrennt.
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Nach der Erfindung wird das Schälen von länglichen Getreidekörnern
mit verhältnismäßig leichter Schale, die an. dem einen Ende des verhältnismäßig
schweren Kernes oder Mehlkörpers festsitzt, dadurch erreicht, daß dafür Sorge getragen
wird, die zu schälendem Körner beim Aufprallen mit ihrer Längsachse in Schleuderrichtung
auszurichten, so daß nach Auftreffen der aus Schalenblättern bestehenden Spitze
des Kornes sich der Kern durch Weiterbewegung unter dem Einfluß seiner Trägheit
von der Schale lösen kann. Das erforderliche Ausrichten der zu schälenden Körner
wird. dadurch erzielt, daß die Körner in dünnem 'Strom derart durch einen Luftspalt
geschleudert werden, daß sich jedes Korn bei seiner Bewegung infolge des Luftwiderstandes
ausrichtet, womit die Körner mit dem schwereren Ende, d. h. mit dem Keimende, auf
die Prellfläche auftreffen.
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Die Erfindung ist an Hand der Zeichnung näher beschrieben, in der
ein Ausführungsbeispiel der Schälmaschine dargestellt ist, und zwar zeigt Fig. r
eine Seitenansicht der Schälmaschine mit teilweisem senkrechtem Achsschnitt,
Fig.
i A einen Teilschnitt durch eine abgeänderte Ausführung eines Teils der Schälmaschine,
Fig. 2 einen vergrößerten waagerechten Schnitt nach Linie 2-2 der Fig. i, Fig. 3
einen vergrößerten Teilschnitt durch die Anordnung zur Zufuhr der Körner in die
Maschine, Fig. 4, 5 und 6 schematische Darstellungen eines Haferkornes mit den aufeinanderfolgenden.
Stufen des Schäleis.
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Durch Verwendung der in der Zeichnung dargestellten Maschine wird
eine praktische Ausführungsform zur Durchführung des geschilderten Verfahrens erreicht.
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Entsprechend Fig. i wird ein Gehäuse io mit dem umschlossenen Mechanismus
zum Schälen von einem Rahmen 12 getragen, der sich auf Säulen 14 abstützt. Der allgemein
mit 16 bezeichnete Läufer sitzt auf einer vertikalen Welle 18, die durch einen Elektromotor
und ein allgemein Mit 2#i; bezeichnetes Schaltgetriebe, welches auf dem Gehäuse
io angeordnet ist, in Umdrehung versetzt wird. Das Getriebe 2o zur Erzielung einer
veränderlichen Drehzahl kann beliebiger Art sein, soll jedoch vorteilhaft so ausgebildet
werden; daß verschiedene Läufergeschwindigkeiten leicht eingestellt werden können,
die den sich ändernden Bedingungen des Hafers und ebenso den Haferarten entsprechen.
Eine bestimmte Kornmenge wird in der Schälmaschine durch einen oder mehrere Kanäle
42 einem ringförmigen Durchgang 24 zugeführt, dessen Weite eingestellt werden kann,
wie noch beschrieben wird, um einen gleichmäßigen Fluß und eine gewünschte gleichmäßige
Verteilung der Menge auf den Läufer zu erzielen. Der Läufer 16 besteht aus einer
Bodenplatte oder -scheibe 16a mit Kreisumfang, die im wesentlichen flach ist, jedoch
zum Mittelteil hin einen kegelstumpfförmigen Abschnitt 27 und eine konische Nabe
26 besitzt, die auf der Weill.e 18 befestigt ist. Mit dem Gehäuse io ist ein feststehender
Ring 6o. verbunden, der die Nabe 26 umgibt und so profiliert ist, daß die zugeführte
Hafermenge durch den Ringschlitz 24 nach außen auf den Teil 27 des Läufers
gerichtet wird. Dadurch wird sich jedes Korn im wesentlichen im gleichen Abstand
vom Mittelpunkt des Läufers befinden, der sich sehr schnell dreht, das Korn eineu
Zentrifugal--,virkung an der Außenkante unterwirft und es gegen einFuttera8 schleudert,
wie noch näher beschrieben wird. Das behandelte Gut fällt durch sein Gewicht in
den Trichter 3o, der mit lern Gehäuse ioa der Schälmaschine durch Bolzen 33, Flügelmuttern
34 und Augen 36 verbunden ist, während das Gehäuse ioa seinerseits mit der- Unterfläche
des Gehäuses 1o in beliebiger Weise verbunden ist. Die Oberkante 3oa des Trichters
30 greift in eine Ringnut iob des Schälgehäuses ioa ein, so daß eine seitliche
Be-"vegung des Trichters vermieden wird und Schwingungen gedämpft werden. Die Mischung
von Grütze, Schalen und Schalenteilchen wird durch einen Auslaß 38 abgenommen.
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Der Aufbau des einstellbaren Ringschlitzes 24 geht aus Fig. i und
3 hervor. Ein Verteiler 62 über der Kegelstumpffläche27 des Läufers 16 weist einen
zylindrischen Außenumfang und eine trichterförmige Innenfläche auf. Dieser Verteiler
wird durch ein Außengewinde 64 gehalten, welches in den Ring 63 einschraubbar ist.
Der Ring 63 hat Zylinderform und paßt durch eine Öffnung des Gehäuses ica. Die flanschförmige
Oberkante 63a übergreift diese Öffnung und paßt in die Unterkante 22a der Einlaßkanäle
22. Ring 63 wird so in seiner Lage gesichert. Ein nur verhältnismäßig kurzes Strick
64a des Verteilers. 62 ist mit Gewinde versehen. Oberhalb des Gewindes ist er um
dessen Höhe hinterschnitten, und darüber ist der Kragen oder Flansch 65 belassen,
der verhindert, daß der Verteiler 62 über einen bestimmten Betrag hinaus nach unten
verschraubt werden kann. Dementsprechend kann der Verteiler 62 den Ringschlitz 24
nie voll abschließen und nicht vom Ring 63 heruntergedreht werden bzw. sich lösen
und auf den Läufer 16 fallen. Es ist auch nicht möglich, den Verteiler infolge der
Gewindezüge 64 anzuheben, wodurch sich ein veränderlicher Durchfluß bzw. eine veränderliche:
Durchflußmenge durch den Schlitz 64 ergeben würde.
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Unterhalb der Gewindezüge 6.1.a des Verteilers 62 befindet sich eine
ringförmige Schürze 61, die! sich nach unten über den Deckel 44 des Läufers 16 hinaus
erstreckt und verhindert, daß der Ge:treideistrom aus dem Bereich der Läuferflügel
4o nach oben ausweicht. Die Innenfläche 62a verengt sich trichterförmig und läuft
in eine abgerundete Kante 62° aus, die die eine Begrenzung des Ringschlitzes 64
bildet. Innerhalb des Verteilers 62 befindet sich ein Schild oder ein Ring 6o, der
die Nabe 26 des Läufers 16 mit Abstand umgibt und der mit der Kante a2b der Einlaßkanäle
22 fest verbunden ist. Der Ring 30 hat im Oberteil 6oa im weisentlichen zylindrische
Form und erweitert sich bis zu einem Punkt unterhalb der abgerundeten Kante 62b
des Verteilers 62 zu einem Kegelstumpfende, hob. Damit ist der Ringschlitz 24, durch
den das Getreide in Richtung der eingezeichneten Pfeile strömt, als Spalt zwischen
dem Teil hob des Ringes 6o und der abgerundeten Kante 62b des Verteilers
62 hergestellt. Da sich der Teil hob bis zu einem Punkt unterhalb der Kante 62b
erstreckt, so wird eine vertikale Verstellung des Verteilers 62 die Weite des Schlitzes
24 verändern. Um diese Einstellung ohne Herausnehmen des Läufers 16 aus der Schälmaschine
durchführen zu können, sind auf gegenüberliegenden Seiten des Verteilers 62 Schraubenbolzen
66 befestigt, durch die der Verteiler im Uhrzeigersinn oder gegenläufig mittels
eineis U-förmigen Stellbügels 70 verdreht werden kann, der durch senkrechte
Bohrungen 68 des Läufers 16 hindurchgreift (Fig. i).
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Die bremsende Zufuhranordnung durch den einstellbaren Schlitz arbeitet
so, daß eine Menge aus einem zylindrischem Körnerstrom aufgenommen und in einem
Ringstrom auf die drehende Konusfläche 27 des Läufers 16 verteilt wird. Daraus folgt
eine bestimmte Ausrichtung der einzelnen Körner, und nur wenige Körner werden gleichzeitig
auf jedes Segment des Läufers gegeben. Dadurch, daß der Ring 6o fest steht und sich
bis-unter die Unterkante
des Verteilers 6z erstreckt, ist die 'Veiränderung
der Schlitzweite sehr einfach durch vertikale Verstellung des Verteilers 62 vorzunehmen.
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Aus Fig. i und 2 ist ersichtlich, daß auf der Oberfläche der unteren
Scheibe i6a des Läufers 16 eine Reihe von radialen Flügeln 4o angeordnet ist, von
denen zwei in Fig. i in Seitenansicht gezeigt sind, während sich aus der Aufsicht
in Fig. 2 ergibt, daß insgesamt sechszehn solcher Flügel vorhanden sind. Auf der
Oberkante dieser Flügel isst eine ebene Ringscheibe 44 befestigt. Die Außenkanten
der Flügel ,4o und der Scheibe 44 sind abgeschrägt, wie Fig. i zeigt. Der Zweck
dieser Absch'rägung wird nachstehend noch beschrieben. Durch Schrauben 42 werden
die Scheibe 44, die Flügel 40 und die Bodenscheibe 16a des Läufers miteinander verbunden,
und diese Teile bilden strahlenförmig sich erweiternde Durchtrittskanäle im Läufer
zwischen Boden- und Deckelfläche desselben. Seitlich sind diese Durchtrittskanäle
durch die Flüge14o begrenzt. Infolgedessen bewegen sich die einzelnen Körner im
wesentlichen radial an den Flügeln entlang. Hierdurch wird ein zweifacher Effekt
erreicht, nämlich es wird den Körnern nicht nur die grö:ßtmögliche Geschwindigkeit
aufgezwungen, sondern auch die Abnutzung bzw. der Abrieb wird auf ein Minimum herabgesetzt,
da die: Flügel bewirken, daß die Körner nicht auf der Oberfläche des Läuferbodens
16a, sondern nur entlang der Seitenfläche der Flügel 40 gleiten. Hierdurch wird
die -Erzeugung von feinen Teilchen ausgeschlossen oder wenigstens stark herabgesetzt,
die verhältnismäßig schwer in den anschließenden Stufen des Mahlverfahrens aus dem
Produkt herauszutrennen sind. Weiterhin versuchen die Körner sich auszurichten und
werden gleichmäßige Wurfbahnen einnehmen.
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Der Läufer 16 ist mit der Welle i.8 durch eine Mutter 46 verbunden,
die auf das Ende der Welle 18 in eine Aus:nehmung 54 der Läufernabe eingeschraubt
wird. Die Welle 18 läuft von oben nach unten, zu dem Gewindeende konisch aus, und
ein Teil 48 der Nabe 26 hat eine zylindrische Bohrung, so, daß für die Welle zwei
Lagerflächen 5o und 52 vorhanden sind. Diese Anordnung erleichtert das Abziehen
des Läufers von der Welle. Das Abziehen wird weiter durch eine Abziehmutter 58 erleichtert,
die mit Außengewinde in Gewindezüge 56 der Ausnehmüng 54 der, Läufernabe eingreift,
sobald die Mutter 46 entfernt ist. Die Abziehmutter 58 drückt gegen das untere Ende
der Welle i8 und löst damit die Läufernabe von der Welle 18. Durch diese Anordnung
kann. der Läufer 16 leicht von der Bodenseite der Schälmaschine her entfernt worden,
um ihn zu reinigen oder Teile desselben einzustellen, wenn, dies erforderlich ist.
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Das Futter 28 umgibt den Läufer 16, um die- mit hoher Geschwindigkeit
weggeschleuderten Körner aufzufangen und sie auf den Belag aufprallen zu lassen.
Das Futter 2,8 besteht vorteilhaft aus unglasiertem keramischem Material, um dadurch
eine rauhe Fläche mit hohen reibenden Eigenschaften zu erhalten. Die Außenseite
des Futters ist zylindrisch und weist einen kleinen freien Abstand vom Gehäuse ioa
auf. Der obere Abschnitt 2:8a ist dicker als die übrigen Teile des Futters mit dessen
oberer Fläche28b, die eben ist und plan gegen denscheibenförmigen Deckel des Gehäuses
ioa anliegt, mit dem das Oberende des Futters verbunden ist. Der größte innere Durchmesser
liegt in der Nähe des Unterteils, der eine verlängerte Schürze 76 bildet, deren
Unterkante 76a entsprechend dem Verlauf des Trichters 30 abgeschrägt ist.
Durch die beschriebene Anordnung ist das Futter 28 fest mit denn :Gehäuse der Schälmaschine
verbunden und umgibt den Läufer 16 mit Abstand, der auch bei starken Vibrationen
aufrechterhalten wird. Der obere dickere Teil 2$a gibt .dem Futter eine starke Grundlage
und dämpft Schwingungen, während der freie Ringraum zwischen, dem Futter 28 und
dem zylindrischen Teil des Gehäuses ioa Spannungen und Brüche selbst nach langer
Laufzeit der Maschine verhindert.
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Die Prellfläche 74 liegt zwischen dem dicksten Teil 28a und der Ringschürze
76. Zwischen diesen. beiden Teilen erweitert sich die Prellfläche nach unten etwa
mit dem gleichen Winkel, wie die abgeschrägte Außenkante der Flügel 40 und der Scheibe
44 des Läufers 16 und bildet damit eine Schrägfläche, gegen, die der Hafer geschleudert
und dann nach unten abgelenkt wird. Der Raum zwischen den abgeschrägten Flächen
des Läufers 16 und dem Futter 28 ergibt einen freien Spalt 72, durch den das Getreide
geschleudert wird, bevor es auf das Futter 28 aufprallt, so daß sich in diesem Spalt
die radialen und tangentialen Kräftekomponenten entwickeln können, die auf jedes
Korn einwirken. Die Schälmaschine ist also mit einer feststehenden, stark reibenden
Ringfläche versehen, gegen die das Getreide zum Schälen geschleudert wird, worauf
es nach unten abgelenkt und einer weiteren Reibwirkung auf der Innenseite der, Schürze
76 unterworfen wird.
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In Fig. iA ist eine abgeänderte Form des Futters 28 dargestellt, das
mit dem allgemeinen Bezugszeichen go versehen ist. Das Futter umgibt wie in Fig.
i dem. Läufer 16 und besteht aus unglasiertem keramischem Material zur (Erzielung
einer rauhen Prellfläche, gegen-diedie,Haferkärner geschleudert werden. Das Futter
go weist eine zylindrische Außenfläche g1 auf, deren Durchmesser etwas geringer
ist als der innere Durchmesser des Gehäuses 1o, so daß das Futter mit Zwischenraum
in das. Gehäuse einsetzbar ist. Das Futter go hat eine innere nach unten und außen
sich erweiternde Fläche 92, deren Oberkante 92a in einer Ebene oberhalb des Läufers
16 liegt, während die Unterkante 92b weit unterhalb des Bodens des Läufers liegt.
Es wurde gefunden, daß eine solche Schrägfläche 92 unter bestimmten Umständen besonders
vorteilhaft ist, weil sie einmal eine gute reibende Fläche darstellt, aber nicht
dazu führt, daß die Grütze bricht, wie es unter Umständen bei einer Ausführung entsprechend
Fig. i eintreten könnte. Sonst arbeitet das Futter go in der gleichen Weise wie
das Futter a8.
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Die Schälmaschine arbeitet folgendermaßen: Ein Getreide-stroan, z.B.
Hafer, wird durch die Kanäle
22 eingeführt und läuft durch den vorher
eingestellten Ringschlitz 24 zwischen dem Ring 60, und dem Verteiler, 62 auf die
sich drehende Kegelstumpffläche27 des Läufers 16. Die Schürze 6i des Verteilers
62 verhindert, daß das Getreide über die Deckelfläche 44 abströmt, so daß die Verteilung
durch die radialen Segmentkanäle zwischen den Flügeln 4o erfolgen muß. Die einzelnen
Körner werden schnell von der Nabe an den Flügeln 40 entlang nach außen geschleudert,
und es. wird ihnen in dieser Zeit eine solche Geschwindigkeit aufgezwungen, daß
sich die meisten Körner mit dem Keimende nach vorn orientieren, worauf sie von der
Kante des Läufers mit einem Winkel weggeschleudert wenden, den zwischen der Tangente
und einem Winkel von 45° zu der Tangente liegt. Sie treffen mit hoher Geschwindigkeit
nach Durchlauf des Spaltes 72 gegen die Prallfläche 74 des Futters 28. Beim Auftreffen
auf das Futter wird die Grütze geschält, wie schematisch in Fig. 4. und 5 angedeutet
ist. Ein ausgerichtetes Korn 8o ist in Fig. 4 dargestellt, welches mit dem Keimende
Boa die Prallfläche 74 des Futters unter einem Winkel erreicht. Das Ende, an dem
die Schalen am Kern festsitzen, liegt also vorn, während die nichtfestsitzenden
Schalenenden Bob hinten liegen. Wenn nun die Spitze Boa auf die rauhe Prallfläche
des Futters 28 entsprechend Fig.5 auftritt, wird die Bewegung der Spitze etwas abgestoppt
und verzögert, denn diese rauhe Fläche wirkt auf die Spitze des Kornes als Bremse.
Der Kern 42, den, schwerer ist und ein erhebliches Moment aufweist, setzt seine
Bewegung fort und bricht aus seinen ihn lose umhüllenden Schalen heraus, wie Fig.
5 zeigt.
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Die Fig. 6 zeigt den Kern 82 nach vollständigem Herauslösen aus der
Schale 84. Er setzt seine Vorwärtsbewegung fort, während die Schale 84 von der Prallfläche
74 zurückgehalten wird. Dem Kern 82 ist in diesem Augenblick noch eine erhebliche
Trägheit eigen, so, daß er, sobald er nach unten durch die Neigung der Fläche 74
abgelenkt wird, gegen die Schürze 76 des Futters 28 reibt, wobei seine Oberflächenhärchen
86 entfernt werden. Sowohl die Grütze oder die Kerne als auch die Schalen werden
nach unten abgelenkt, fallen schließlich durch ihr Gewicht in den Trichter
30 und werden durch dein Auslaß 38 zur weiteiren Verarbeitung abgenommen.