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Sammel- oder Kehrichtschaufel Zur Aufnahme von Kehricht, Abfällen
oder verschüttetem Gut von Fußböden, Tischen usw. werden Kehrichtschaufeln oder
-bleche benutzt, in die bzw. auf die das Kehrgut mit Hilfe eines Besens oder Handfegers
gekehrt wird. Die einfachsten Ausführungen der bekannten Schaufeltypen bestehen
im wesentlichen aus einem Blech mit hochgebogenen Seiten und Rückwänden und einem
an der Rückwand befestigten Stiel oder Handgriff zur Bedienung der Schaufel. Die
offene Seite der Schaufel ist als Aufnahmefläche ausgebildet und mit einer ebenen
Ankehrkante versehen. Bei den einfachsten Formen mit glatten Schaufelböden besteht
der Nachteil darin, daß bei ungeschickter Handhabung der Schaufel das bereits auf
ihr befindliche Gut wieder zurückgleitet und dadurch die Arbeit verlangsamt und
erschwert wird.
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Um ein Zurückgleiten des aufgekehrten Gutes von der Schaufel bei normaler
Schaufelstellung zu verhindern, hat man im Anschluß an die Ankehrkante quer über
die Schaufel ein Schmutzwiderlager angebracht, das ähnlich einer kleinen Stufe ausgebildet
ist. Andere bekannte Ausführungsformen weisen einen mit der Schaufel beweglich verbundenen
Teil als Stufe auf, der sich an die Ankehrinnenkante mit geringer Steigung anschließt
und steil gegen das Innere der Schaufel abfällt. Durch Schwenken dieses Teiles nach
oben kann die Schaufel wie gewöhnlich entleert werden. Des weiteren sind Schaufeltypen
bekannt, die hauptsächlich zur Aufnahme von flüssigem verschüttetem Gut, beispielsweise
Öl, dienen. Diese Schaufeln enthalten einen Aufnahmebehälter, der von der Ankehrkante
mit nachfolgendem Bodenblech durch ein oder mehrere Siebe abgedeckt ist. Eine seitliche,
ebenfalls mit Sieben versehene Auslauftülle ermöglicht ein Entleeren des gefüllten
Aufnahmebehälters in einen Sammelbehälter od. dgl.
Die bekannten
Schaufeltypen mit Schmutzwiderlager weisen jedoch infolge der Form der Schmutzwiderlager
den Nachteil einer unbequemen Aufnahme des Gutes auf. Außerdem ermöglicht die breite
Abkehr- oder Ankehrfläche der bekannten Schaufeltypen ein Abfüllen eventuell noch
brauchbaren Kehrgutes in kleinere Behälter, Schachteln od. dgl. nur unter Zuhilfenahme
von Trichtern oder sonstigen Hilfsmitteln. Ein weiterer wesentlicher Nachteil besteht
darin, daß bei der flachen Bauart der Schaufeln das aufgelesene Kehrgut beim Auftreten
von Zugluft oder sonstigen Luftbewegungen gegebenenfalls leicht von der Schaufel
weggeblasen werden kann.
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Diese Nachteile werden bei der Schaufel nach der Erfindung, die aus
einem flachen Ankehrteil und einem tiefen. Sammelteil besteht, welcher durch eine
über die ganze Breite der Schaufel auslaufende Stufe von dem Ankehrteil getrennt
ist, dadurch vermieden, daß der Sammelteil einen besonderenAbkehrteil aufweist,
über den die Schaufel entleert werden kann. Die Stufe ist zu einer an den Sammelteil
anschließenden Rinne zwischen Sammelteil und Ankehrteil ausgebildet, in der sich
.beim Neigen der Schaufel nach vorn, d. h.. mit dem Ankehrteil nach unten, das Kehrgut
ansammeln kann, zwecks Entleerung in einen Behälter. Im Rahmen der Erfindung können
auch mehrere Stufen zwischen dem Abkehr- und dem Sammelteil vorgesehen werden, von
denen nur die dem Sammelteil am nächsten angeordnete Stufe rinnenförmig ausgebildet
ist. Als Abkehrteil kann die Schaufelrückseite oder ein Teil von ihr bzw. eine oder
beide Schaufelseitenwände dienen, je nachdem ob der Stiel bzw. Handgriff entsprechend
dem besonderen- Verwendungszweck der Schaufel an der Seiten- oder Rückwand befestigt
sein soll.
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Bei der Schaufel nach der Erfindung kann das Kehrgut immer nur in
einer Richtung in die Schaufel geleitet werden. Eine Abgleiten des gesammetten Gutes,
auch bei kleinstückigem, rollendem Gut, in der unerwünschten Richtung wird durch
die erfindungsgemäße Ausbildung der Stufe mit Sicherheit vermieden.
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An Hand der iZeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der neuen Schaufel
näher beschrieben. Der Ankehrteil r besteht aus einem ebenen Blech, das vorn an
der eventuell von unten her angeschärften Ankehrfläche durch eine leicht nach unten
hohle walzenförmige Höhlung versteift ist, die der Kante parallel läuft. Die Seitenränder
des Ankehrteiles, die einander parallel oder schwach konvergent verlaufend ausgeführt
sein können, sind durch schmale, nach oben angebogene Flügelbleche versteift und
verhindern somit das seitliche Abgleiten des angekehrten Gutes, indem sie diesem
eine Führung bis zum Überschreiten einer Stufe 2 geben. Die Ankehrkante kann gegebenenfalls
durch einen schmalen, über sie hinausragenden Streifen aus elastischem weichem 'Werkstoff,
der auf .der Oberseite der Ankehrfläche durch Aufkleben oder Niete befestigt ist,
zu einem besseren, dichten Aufliegen, beispielsweise an nicht ebenen Flächen, wie-
grob gedielte Fußböden od. dgl., gebracht werden. Die rückwärtige Kante des aufgebrachten
Streifens kann dabei so angeordnet sein, daß sie zusammen mit dem Blech des Ankehrteiles
eine flache Stufe bildet. Sinngemäß werden alle anderen an der Schaufel vorkommenden
überlappungen so ausgeführt, daß sie den Vorwärtsgang des Sammelgutes, z. B. dünner
Glimmerblättchen, in keinem Falle -behindern können. Der Ankehrteil kann seinerseits
eine oder mehrere Stufen enthalten, die das Fortbewegen des Gutes nur in der einen
Richtung ermöglichen.
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DerAnkehrteil kann auch so ausgebildet werden, daß er statt der besonderen
angebogenen Flügelbleche im ganzen von der geraden Abkehrkante bis zur Stufe als
stetig, in der Mittellinie etwas hohl nach unten und an den Seiten nach oben gekrümmte
Sattelfläche ausgestaltet ist, womit eine hohe Formbeständigkeit des Gerätes bei
geringer Blechstärke erhalten wird. Der -Ankehrteil geht in die Stufe :2 über, an
die sich ein Sammelteil 3 anschließt. Der Sammelteil 3 besteht aus einem offenen
flachen Kasten mit ebenem Boden und niedrigen Seitenwänden und einer ebensolchen
Rückwand, an der der Handgriff -oder Stiel angeordnet ist. Ein als räumlich
gekrümmte Fläche ausgebildeter Abkehrteil q. verläuft in der Abbildung zur rechten
Seitenwand des Sammelteiles ansteigend und gleichzeitig von der Höhe der Rückwand
aus schwach abfallend bis zur Ebene des Bodens des Sammelteiles.
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Im Rahmen der Erfindung kann der Abkehrteil auch so ausgebildet sein,
daß er im Anschluß an die Rückwand zunächst schwach gegenüber dem Boden des Sammelteiles
ansteigt, um sich dann stetig gekrümmt in die Ebene des Bodens zu senken und sich
an das seitlich hervorgehende Ende der zu einer Sammelrinne ausgebildeten Stufe
anzuschließen.
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Die Handhabung des Gerätes ist leicht und einfach, selbst beim Aufnehmen
von kleinstückigem, rollendem Sammelgut. Nach dem Ankehren des iGutes über die Stufe
wird das Gerät mit der Ankehrkante leicht nach unten geneigt, so daß das im Sammelteil
befindliche .Gut in die Sammelrinne gleitet bzw. rollt. Durch Senken des Abkehrteiles
kann das Gut durch die von dem Ende der Sammelrinne und der zur Ebene des Bodens
teeruntergeführten Seitenwand gebildete Ausschüttöffnung in Behälter von verhältnismäßig
kleiner Offnung leicht und sicher abgefüllt werden. Durch einige Ouerstriche des
Handfegers oder Besens kann dem Entleeren nachgeholfen werden. Beim Senken der Ankehrkante
des Gerätes ordnen sich etwa längliche Bestandteile des Sammelgutes in der Sammelrinne
parallel zu ihrer Längserstreckung an, so daß sie aus der Sammelrinne im geordneten
Zustand genommen und in entsprechende Behälter leicht verpackt werden können. Die
durch den Gebrauch der neuen Schaufel bedingte Zeitersparnis beruht auf der einfachen
und bequemen Handhabung. So genügt es beim Kehren, die Ankehrkante mit der zu reinigenden
Fläche in Berührung
zu halten, wobei der Ankehrwinkel der Schaufel
gegen die Fläche innerhalb weiter Grenzen und sogar verhältnismäßig steil geneigt
werden kann, wodurch die Haltung des Benutzers ungezwungen ist und die Arbeit ohne
Anstrengung und ermüdende Aufmerksamkeit durchgeführt werden kann, da lediglich
darauf zu achten ist, daß das zusammengekehrte Gut hinter die Stufe gelangt. Der
geräumige Sammelteil bietet genügend Platz für Kehricht od. dgl. von mehreren Sammelstellen,
so daß also wiederholte Gänge zum Mülleimer oder das Mitschleppen eines Mülleimers
oder sonstigen Behälters unnötig werden. Die Erleichterung des Abkehrens und die
größere Verwendungsmöglichkeit der neuen Schaufel beim Abfüllen verwertbaren Sammelgutes
ergeben sich durch die besondere Gestaltung des Abkehrteiles. Für bestimmte Zwecke
können verschiedene abgewandelte Formen der neuen Schaufel vorteilhaft sein. So
kann es bei der Verwendung der Schaufel in bestimmten Arbeitsräumen und für bestimmtes
Sammelgut von Vorteil sein, den Handgriff oder Stiel an der linken Seitenwand des
Sammelbeiles anzuordnen und den Abkehrteil an der Rückseite des Sammelteiles vorzusehen.
Bei dieser Gestaltung der Schaufel kann das beispielsweise an einem Arbeitsplatz
in einer Werkstatt aufgekehrte Sammelgut durch eine Drehung der Schaufel um den
Griff oder Stiel als Achse etwa in eine umgehängte Tasche od. dgl. entleert werden.
Ferner kann es für bestimmte Zwecke vorteilhaft sein, beide Seitenwände als Abkehrteil
auszubilden. Um einen Verlust von wertvollem Sammelgut, wie beispielsweise kleinen
Stücken von Edelmetallen od. dgl., beim Aufkehren zu vermeiden, kann der zum guten
Abdichten zwischen der zu reinigenden Fläche und der Ankehrkante vorgeseheneStreifen
aus weichem elastischem Werkstoff durch zur Ankehrkanbe senkrecht verlaufende Einschnitte
in schmale fransenartige Teile zerlegt sein, wodurch .die Anpassung an kleine Unebenheiten
der abzukehrenden Fläche verbessert wird.