DE890186C - Verfahren zur Gewinnung von Pyridin oder verwandten Basen aus Koksofengas - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Pyridin oder verwandten Basen aus Koksofengas

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DE890186C
DE890186C DEK7503A DEK0007503A DE890186C DE 890186 C DE890186 C DE 890186C DE K7503 A DEK7503 A DE K7503A DE K0007503 A DEK0007503 A DE K0007503A DE 890186 C DE890186 C DE 890186C
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Bernard J C Van Der Hoeven
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Koppers Co Inc
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  • Verfahren zur Gewinnung von Pyridin oder verwandten Basen o aus Koksofengas Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von Pyridin und verwandten Basen aus wäßrigen, sauren Lösungen, insbesondere aus der sauren Sättigerlösung der Nebenproduktenanlage einer Koksofenbatterie.
  • Bei der Verkokung der Kohle entstehen das Pyridin und verwandte Basen, von denen besonders das Pyridin in beträchtlicher Menge in den mit saurer Lösung arbeitenden Ammoniaksättiger gelangt. In (der Sättigerlösung reichern sich diese Basen mit der Zeit an, bis ihr Dampfdruck in der Lösung im Gleichgewicht steht mit dem Dampfdruck im Gas. Wenn (dieser Zustand erreicht ist, werden die Pyridinbasen nicht mehr absorbiert, sondern mit dem entweichenden Gas nach außen geführt.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, .die Abtrennung von Pyri@dinbasen aus . sauren Sättigerlösungen so vorzunehmen, .daB man,die Lösung zunächst mit Ammoniakdämpfen neutralisiert und dann mit Hilfe eines Überschusses von kohlendioxydhaltigen Dämpfen eines Ammoniakabtreibers destilliert. Nach dem bekannten Vorschlag werden die bei dieser Destillation entstehenden Dämpfe zum Teil kondensiert, um ihren Wassergehalt herabizusetzen. Iyie Restdämpfe werden,dann endgültig kondensiert. Der dabei über den für die Neutralisation benötigten Bedarf hinausgehende Überschuß an, Amnmond@akdämpfen :enthält so viel Ammoniak und Kohlendioxyd, @daß in :dem zuletzt erwähnten Kondensat eine so starke Ammoniumcarbonatlösung entsteht"daß sich,das enthaltene Pyridin infolge anderen spezifischen Gewichtes als dekantierbare obere Lage absetzt.
  • Dieses bekannte Verfahren gibt dann befriedigende Ergebnisse, wenn die Konzentration an Kohlendioxyd und das Mengenverhältnis von Kohlendioxyd zu Ammoniak in .den Destillatiönsgasen des Ammoniakabtreibers :genügend hoch ist, um bei der Abtrennung des Pyridins aus dem wäßrigen Kondensat eine solche Konzentration an Ammoniumcarbonat zu erhalten, daß sich im vresentlichen,der ganze ,Anteil an Pyridin und verwandten Basen aus der wäßrigen Lösung abscheidet. Das Verhältnis von Kohlendioxyd zu Ammoniak in den Ammoniakabtreiberdämpfen schwankt jedoch bei den einzelnen Koksofenanlagen beträchtlich und ist oft sehr klein, vor allen Dingen dann, wenn die abgetriebenen Ammoniakdämpfe auch noch das Ammoniak enthalten, welches in dem Ammoniakwasser ungebunden enthalten war und in der Kalkkolonne des -,Ain Freiheit gesetzt wurde. Im letzteren Falle enthält der aus dem Ammoniakabtreiber kommende Dampf, eher er in die Pyridi.ndestillationseinrichtung geleitet wird, weniger Kohlendioxyd als notwendig wäre, um mit dem im Üsberschuß enthaltenen Ammoniak so viel Carbonat zu bilden, als zu einer befriedigenden Abtrennung .des Pynidins aus der Carbonatlösung nötig ist. Infolgedessen wird die durch die verschiedenen spezifischen Gewichte bewirkte Abtrennung des Pyridins: von der Ammoniumcarbon:atlösung sehr unbefriedigend, und zwar dadurch, daß so viel freies Ammoniak in der wäßrigen Lösung enthalten ist, daß wegen der zu geringen Dichte der Carbonatlösung kein Aufschwimmen des Pyridins stattfinden kann.
  • Die Anwesenheit von freiem Ammoniak in der Carbonatlösung kann dadurch in einfacher Weise verhindert werden, daß man die aus dem Ammoniakabtreiber kommenden Ammoniakdämpfe einer Neutralisier- und Destillierstufe für das Pyridin in einer solchen Menge zuführt, @daß nach Neutralisierung der Sättizerlösung nur so viel Ammoniak übrigbleibt, daß es stöchiometrisch dem vergleichsweise geringen Kohlendioxydgehalt entspricht. Wenn nötig, kann man der Pyridindestillierstufe Wärme mittels Dampf direkt oder indirekt an Stelle von weiteren Ammoniak-dämpfen aus dem Ammonikabtreiber zuführen. Ein solches Verfahren ist jedoch nicht geeignet, Kohlendioxyd und Ammoniak in solchen Mengen bereitzustellen, daß eine genügend starke Lösung von Ammoniumcarbonat entsteht, um :das Pyridin aus demDampf, der zumWegführen desPyridins aus tierneutralisierten Sättigerlösung verwendet wurde, nach dessen Kondensation vollständig zu gewinnen.
  • Demgemäß besteht ein wesentli&es Ziel der vorl@ieblendenErfindung danin"dns bekann.tePyr@dingewinnungsverfahren auch dann leicht und wirtschaftlich, :durchführbar zu gestalten, wenn: die Dämpfe aus einem Ammonikabtreiber einen für ,den vorliegenden Fall zu geringen Gehalt an Kohlendioxyd aufweisen.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird das Kohlendioxyd, das in gebundener Form im Dekantiergefäß der Pyri:dingewinnungsanlage auftritt, ausgenutzt, um die Schwierigkeiten zu überwinden, die .durch seine ungenügende Konzentration in den Dämpfen des Ammonia'kabtreibers entstehen.
  • Der.Erfindung liegt also die Idee zugrunde, den für die Herstellung einer ausreichend konzentrierten Ammoniumcanbonatlösung zu geringen Kohlendioxydgehaf der Dämpfe eines Ammoniakabtreibers dadurch zu vergrößern, daß :das Kohlendioxyd aus der Ammoniumcarbonatlösung zurückgewonnen wird, so daß sich seine Konzentration im Ammoniakdampf erhöht.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist demgemäß dadurch gekennzeichnet, .daß neben dem Teil der Ammoniumcarbonatlösung,der einer Pyridindestilliereinrichtung unmittelbar wieder zugeführt wird, der andere Teil der A:mmoniumcarbonatlösung durch Wärmeeinwirkung in Ammoniak und Kohlendioxyd zurückzerlegt und das dabei entstehende Gasgemisch, gegebenenfalls nach Entfernung eines Teiles des Ammoniaks, zusammen mit den Dämpfen aus dem Ammoniakabtreiber der Pyridindestilliereinrichtung zugeführt wird, in der die pyridinhaltige Restsättigerlösung verdampft wird. Im- übrigen wird,das Verfahren in an sich bekannter Weise durchgeführt. Die aus der Pyridindestilliereinrichtung entweichenden Pyridindämpfe werden zusammen mit Ammoniak, Kohlendioxyd und Wasserdampf einem Kondensator zugeführt, in dem sich aus dem :dort kondensierten Wasserdampf eine konzentrierte Ammoniumcarbonatlösung bildet, oberhalb derer sich in einem Dekantiergefäß das ebenfalls kondensierte Pyridin in flüssiger Form ansammelt.
  • Das auf diese Weise eraeugte und,der Pyridindestilliereinrichtung zugefü'hrteAmmoniak-Kohlendioxyd-Gemisch muß natürlich in einer derartigen Menge in die Pyricdindestilliereinrichtung eingeführt werden, daß der in der'Pyridindest,illiereinrichtung vorhandene Anteil Ammoniak, bestehend aus idem Ammoniak aus :den Abtreiberdämpfen und dem Ammoniak, welches die Restsättigerlösung mitbringt, höchstens so groß ist, daß er für die Neutralisation der sauren Restsättigerlösung und die Bildung der Ammoniumcarbonatlösung ausreicht.
  • Das Kohlendioxyd und Idas Ammoniak können entweder getrennt oder auch vermischt miteinander in die Pyridindestillationsstufe eingeführt werden. In den Fällen, in denen die Abtreiberdämpfe nur einen geringen Unterschuß =Kohlendioxyd zeigen, ist es auch möglich, etwas von dem überschüssigen Ammoniak dadurch zu entfernen, .daß man die Dämpfe durch eine Einrichtung (Dissozi:ator) schickt, in der der Ammon!iakgehalt herabgesetzt wird; der Dampf mit dem so berichtigten Kohlendioxyd -Ammon,iak-Verhältnis kann .dann unmittelbar ohne Zuführung von zusätzlichem Kohlendioxyd in die Pyridindestillationsstufe geleitet `werden.
  • In den Fällen jedoch, in denen das Verhältnis zwischen Kohlendioxyd und Ammoniak sehr stark von dem erforderlichen Wert abweicht, so daß sogar die Durchleitung durch ,den vorerwähnten Dissoziator nicht ausreicht, werden gemäß der Erfindung die reaktionsfähigen Komponenten des in der Kondensationsstufe angereicherten Ammo,n@iumcarbonats wieder verwendet. Eine solche Wiederverwendung des Ammoniaks und Kohlendioxyds kann dadurch erfolgen, daß man die Ammoniumcarbonatlösung aus der Kondensationsstufe in die Pyridindestillationsstufe entweder direkt zurückführt oder vorher die- reaktiornsfähilgen Komponenten beispielsweise im Ammonikabtreiber verflüchtigt und das dabei entstehende Kohlendioxyd mittels der vorerwähnten Dissoziation für die Pyridingewinnung wiedergewinnt. Man kann die reaktionsfähigen Komponenten natürlich auch in einer besonderen Destillationsstufe wieder verflüchtigen und sie dann ,der eigentlichen Destillationsstufe zuführen. Dabei ist selbstverständlich, daß man nur so viel Ammoniak zurückführt, als für ,die Freimachung des Pyridins aus .der zufließenden sauren Sättigerlösung benötigt wird, wobei als ursprüngliche Ammoniakquelle die Abtreiberdämpfe beliebiger Zusammensetzung eines Ammoniaktreibers dienen. Die kontinuierliche Rückführung der reaktionsfähigen Komponenten des gebildeten Ammoniumcarbonats, insbesondere des Kohlendioxyds, aus ,der Kondensationsstufe in .die Pyridindestillationszone macht es möglich, jede gewünschte Konzentration dieser beiden Komponenten indem wäßrig "en. Ko@ndens@at aufrechtzuerhalten.
  • Die Abbildung ,zeigt einen schematischen, senkrechten Schnitt durch eine Einrichtung für die kontinuierliche Gewinnung von Pyridinbasen gemäß der Erfindung.
  • Das ammoniak- und pyridinhaltige Koksofengas wird durch die Leitung 3 einem Ammoniaksättiger5 zugeführt und verläßt, nachdem es dort von Ammoniak und Pyridin praktisch befreit worden ist, den Sättiger durch die Leitung q.. Die Sättigerlösung wird aus dem Sättiger entweder kontinui-#rlich oder :in Zeitabständen mit einer solchen Geschwindigkeit abgelassen, .daß keine Verluste von Pyridin oder verwandten Basen durch Übergang in das gebildete Ammoniaksalz oder in das entweichende Gas entstehen. Die abgezogene Lösung wird, nachdem das feste Ammon.iumsulfat mittels Salzabscheider 6 und A:bsetzibehälter 7 abgetrennt worden ist, durch die Leitung 9 in die Neutralisierungs- und Destillationsblase 8 geleitet. In dieser Stufe werden die Pyridinbasen durch die Neutrali-, sation der Sätti.gerlösung mit Hilfe von Ammoniakdämpfen in Freiheit gesetzt, wobei die von einem Ammoniakabtreiber kommenden Ammoniakdämpfe durch das mit Löchern versehene Rohr io eingeführt werden. Das Pyridin wird durch die bei der Neutralisation entstehende Wärme ahdestilliert, wobei die Destillation noch durch die Wärme des in der Heizschlange i i strömenden Wasserdampfes unterstützt wird. Die pyridinfreie Flüssigkeit wird aus ,der Destillationsblase 8 über die Flüssigkeitsabsperrung 12 abgezogen und dem Aibsetzbehälter 13 zugeführt, von dem sie in das Filter 1q. fließt, wo die festen, hauptsächlich aus Sulfiden bestehenden Teile der Lösung abgetrennt werden. Die geklärt-, Lösung wird durch die Leitung 15 wieder in den Ammoniaksättiger zurückgeführt.
  • Der Ammoniakabtreiber 16 weist die Einlaßöffnung 17 und ferner,den Dissoziator i8 auf. Die abdestillierten Ammoniakdämpfe werden durch die Leitung i9 dem obenerwähnten Verteilerrohr io der Destillationsblase 8 zugeführt, um dort die Sättigerlösung zu neutralisieren und das Pyridin abzudestillieren. Das Gemisch aus verdampftem Pyridin, überschüssigem Ammoniak, Kohlendioxyd und Wasserdampf wird in dem Dephlegmator 2o abgekühlt und teilweise 'kondensiert, um -die Konzentration des Ammoniumcarbon@ats in einem späteren Kondensat zu vergrößern. Die entweichenden Dämpfe werden in dem Kondensator 21 kondensiert, während die nicht kondensierten Gase durch die Leitung 22 ins Freie gelangen. Das Kondensat, welches Pyridin- und Ammoniumcarbonat enthält, fließt durch .die Leitung 23 in einen Abscheider 2q., wo eine Trennung in zwei flüssige Phasen entsteht, und zwar in die schwerere, konzentrierte Ammoniumcarbonatlösung und das leichtere, darauf schwimmende Pyridin. Das auf diese Weise abgetrennte, wenigstens teilweise entwässerte Pyr.idin wird durch die Leitung 25 dekantiert und dem Pyridinbehälter 26 zugeführt, der mit einer höher gelegenen Abzugsleitung 27 für das Pyridin und einer Entwässerungsleitung 2,8 versehen ist.
  • Die Abtrennung des Pyridins von der Carbonatlösung kann, wie oben beschrieben, dadurch verbessert werden, daß man dem Mengenverhältnis von Kohlendioxyd .zu Ammoniak in den Abtreiberdämp.fen einen bestimmten Wert gibt. Jedoch ist die Abtrennung des Pyridins sehr schwierig und wirtschaftlich praktisch undurchführbar, wenn das Ammoniak in großem Überschuß gegenüber Kohlendioxyd vorhanden ist.
  • Die Erfindung überwindet diese Schwierigkeiten auf eine einfache und neue Weise dadurch, daß das Kohlendioxyd, .das zunächst in ungenügender Menge der Pyridindestillierblase zugeführt wurde, in einem Kreislauf herumgeführt wird, der die Destillationsstufe 8, die Kondensationsstufen 2o und 21 und die Abscheidungsstufen 24 und 26 umfaßt. Die Rückführung des Kohlendioxyds kann @dadurch beiwirkt werden, daß man entweder direkt Ammoniumcarbonatlösung durch die Leitung 29 aus dem Abscheider 24 in die Pyridindestillationsblase 8 zurückführt oder indirekt auf eine noch zu beschreibende Weise die ammon.iumcarbonathaltige Lösung der Destillierstufe 16 wieder zuführt, in der die Lösung wieder verdampft wird, wonach sich das dabei erzeugte Ammoniak und Kohlendioxyd wieder mit den anderen Destillationsgasen dieser Stufe mischen und mit diesen zusammen der Neutralisierungs- und Destillierblase 8 zugeführt werden. Dadurch wird in den der Pyridindestillationsblase zufließenden Dämpfen ein Kohlendioxydgehalt erzeugt, der stöchiometrisch dem gleichzeitig vorhandenen Ammoniak gleichwertig ist. Das auf diese Weise der Pynidindestillationsblase zugeführte Ammoniumcarbonat stellt eine ständige Ouelle für Ammoniak und Kohlendioxyd dar, wobei das erstere in einem gewissen Umfang durch die Neutralisation der sauren Sättigerlösung verbraucht wird. Man sieht daraus, daß, falls die Ammoniumcarbonatlösung, die anfänglich der Pyridindestillationsstufe zugeführt wird, freies Ammoniak enthält, dieses bald .durch die wiederholte Neutralisation der sauren Lösung zum Teil oder gegebenenfalls ganz verbraucht wird. Die Menge an Ammoniakabtreiberdämpfen, die in die Pyridindestillationshlaseeingeführt wird, muß nur so groß sein, daß genügend Ammoniak zugeführt «rird, um die saure. Lösung zu neutralisieren und mit der verhältnismäßig geringen Menge von Kohlendioxyd unter Bildung von Carbonat zu reagieren. Dieses zur Pyridindestillationsblase strömende Dampfgemisch erzeugt natürlich ständig neues Ammoniumcarbonat, und ,zwar in einem genauen stöchiometrischen Verhältnis zu dem zugefügten Kohlendioxyd. Die entstandene Ammoniumcarbonatlösung kann dem Ammoniakabtreiber wieder zugeführt werden oder nach Öffnung des Ventils 31 durch eine Leitung 32 abfließen.
  • Auch dann, wenn die Menge an zufließendem Ammoniak auf gerade den Wert herabgesetzt wird, ,der die Neutralisation der gleichzeitig zufließenden Sättigerlösung und die Freimachung der darin enthaltenen Pyrid inbasen bewirken soll, erfolgt die Neutralisation einer entsprechenden Menge Sättigerlösung nichtsdestoweniger mit derselben Geschwindigkeit, als wenn ein großer Überschuß an Ammoniakdämpfen vorhanden wäre. Es steht also auch in diesem Falle die gesamte bei der Neutralisation entstehende Wärme zur Verfügung. Will man die Verwendung von Dampf in der Heizschlange i i vermeiden, so kann man die Ammonih=-carbonatlösung, statt sie durch Leitung -99 direkt in die Destillierblase 8 zu leiten, durch die Pumpe 33 aus der Leitung 29 in die Leitung 34 und von dort in den Dissoziator 18 fördern, wo sie wieder verdampft und von wo sie durch die Leitung i9 der Destilliereinrichtung 8 zugeführt wird. Selbstverständlich ist es auch möglich, .die Lösung in einer besonderen Einrichtung zu verdampfen und zu dpphl-e@gmieren, um das Ammoniumcarbonat zu entwässern, ehe dieses wieder .in die Pyridindestillierblase geführt wird.
  • Beim Beginn des Prozesses wird eine gewisse Umlaufzeit notwendig sein, bis sich genügend Ammoniak und Kohlendioxyd in der Lösung angereichert haben, um eine gute Abtrennung der Pyridinbasen zu ergeben. In den besonderen Fällen, in denen der Kohlendioxydgehalt der Abtreiberdämpfe besonders gering ist, kann diese Anlaufzeit sehr lang sein, da die Pyridinbasen, obwohl sie aus der Sättigerlösung abdestilliert werden können, für einen größeren nutzlosen Zeitraum nicht in einer leicht dekantienbaren Form anfallen. Die Erfindung sieht deshalb Mittel vor. durch die man das Mengenverhältnis des in :die Pyridinanlage einströmenden Ammoniaks zu ,dem Kohlendioxyd direkt auf einen bestimmten richtigen Wert bringen kann. Ein solches Verfahren ist nicht nur von allgemeiner Nützlichkeit, sondern hat vor allen Dingen auch Vorteile beim Ingangsetzen des Prozesses, wenn, wie oben beschrieben, die Ammoniakgase einen besonders kleinen Kohlendioxydgehalt haben, wobei man gleichzeitig eine Verbesserung auch durch den Rücklauf der Ammoniumcarbonatlösung erzielt. Eine solche Voreinstellung des Kohlendioxyd-Ammoniak-Verhältnisses in den aus dem Ammoniakabtreiber entweichenden Gasen bzw. Dämpfen wird dadurch erreicht, @daß man die Gase in ,dem Dissoziator 18, der die übliche Form hat, teilweise kondensiert. Der Dissoziator 18 ist am Kopf der Ammoniakdestilliersäule 16 vorgesehen und mit dieser durch das Rohr 35 verbunden. Der Dissoziator ist mit Mitteln für indirekte Kühlung ausgestattet, wobei für den Zufluß und Abfluß des Wassers die Leitungen 36 bzw. 37 vorhanden sind. Mit Hilfe dieses Dissoziators können Ammoniak und Wasser, die in den Dämpfen aus -dem Ammoniakabtreiber 16 von vornherein enthalten sind, wieder in den .Albtreiber zurückgeführt %verden, so daß man einen ammoniakhaltigen Dampf gewinnt, dessen Kohlendioxyd-Ammoniak-Verhältnis größer ist als vorher. Dieser Ammoniakdampf kann direkt in die PyrMinblase 8 durch die Leitungen 38 und i9 geleitet werden. Die Ammoniakdämpfe, die aus dem Dissoziator entiveichen und ein höheres Kohlendioxyd-Ammoniak-Verhältnis aufweisen als die ursprünglichen Ammoniakdämpfe, können noch mit einem Ammoniakstrom gemischt werden, der direkt aus der Ammoniakdestilliersäule :durch das Ventil 39 in die Dampfleitung 38 und durch das Ventil 4o in ,die Leitung i9 eingelassen wird. Die nicht für die Pyridiriblase verwendeten Ammoniakdämpfe werden durch die Leitung 41 je nach Einstellung des Ventils q2 ,dem Sättiger 5 wieder zugeführt.
  • Wenn keine beträchtliche Erhöhung ,des Kohlendioxyd Ammoni:ak-Verhältnisses in den aus. dem Ammoniakabtreiber entweichenden Dämpfen notwendig ist, kann der Dissoziator 18 nur zu ,dem Zweck benutzt werden, um .das genaue Verhältnis der in die Pyridinblase einströmenden Ammoniak-und Kohlendioxydgase einmal einzustellen. In diesen Fällen braucht natürlich keine kondensierte Ammoniumcarbonatlösung in die Pyridinblase zurückgeführt zu werden. .
  • Wenn ein. Rücklauf der Ammoniumcarbonatlösung, wie oben beschrieben, durch die Leitung 34 in den Dissoziator 18 stattfindet, kann die Lösung selbst als Kühlmittel für den Dissoziator verwendet werden, wobei sie auf der anderen Seite gleichzeitig darin verdampft wird. Bei dieser möglichen Ausführungsform wird die Ammoniumcarb.on@atllö,sun@g, ehe- sie wieder in; die Pyrildinblase gelangt, verdampft, so -daß dadurch eine mögliche Verdünnung der Pyri.dinbasen in der Destillierblase vermieden wird. In vielen Fällen jedoch enthält :die aus dem A,bscheider kommende Ammoniumcarbonatlösung noch so viel der Pyriidinbasen, daß, wenn überhaupt, nur eine geringe Verdünnung stattfindet, selbst wenn man die Ammoniumcarbonatlösung zurücklaufen läßt. Die Zuführung des Ammoniumcarbonats in verdampfter Form bringt zusätzlich zu der in der Sättigerlösung entstehenden Neutralisationswärme die für die Destillation sonst noch erforderliche Wärme in die Destillierblase hinein, wodurch die indirekte Beheizung mit Dampf überflüssig wird. Wenn der Dissoziator nicht vorhanden ist. ist es in vielen Fällen möglich, den erforderlichen Kohlendioxydanteil in der Ammoniumcarbonatlösung.-dadurch zu erhalten, daß man die abgetrenntewäßrigeLösung direkt in denAmmoniakabtreiber zurückführt. Ein solches Vorgehen ist aber nur anwendbar, wenn der größte Teil der Ammoniakdämpfe in die Neutralisiereinrichtung geleitet wird und wenn die notwendige Erhöhung des Kohleendioxyd Ammoniak-Verhältnisses nicht groß ist.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur.Gewinnung von Pyridin oder verwandten Basen aus Koksofengas durch Abtrennen -des Pyridins aus der Restsättigerlösung eines Ammoniaksättigers, wobei in die Restsättigerlösung die Ammoniak und Kohlendioxyd enthaltenden Dämpfe eines Ammoniakabtreibers geleitet werden, um eine hochkonzentrierte Ammoniumcarbonatlösung zu erzeugen, oberhalb .derer sich das Pyridin absetzt, dadurch gekennzeichnet, daß in den Fällen, in denen der Ammoniakabtreber auf Grund seiner ursprünglichen Beschickung verhältnismäßig kohlendioxydarme Dämpfe liefert, neben dem Teil der Ammoniumcarbonatlösung, der einer Pyridindestilliereinrichtung (8) unmittelbar wieder zugeführt wird, der andere Teil der Ammoniumcarbonatlösung durch Wärmeeinwirkung in Ammoniak und Kohlendioxyd zurückzerlegt und das dabei entstehende Gasgemisch, gegebenenfalls nach Entfernung eines Teiles des Ammoniaks, zusammen mit den Dämpfen aus dem Ammoniakabtreiber der Pyridindestilliereinrichtung (8) zugeführt wird, in der die pyridinhaltige Restsättige@rlösung verdampft wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, @daß die Rückzerlegung der Ammoniumcarbonatlösung in ihre gas- bzw. dampfförmigen Komponenten in demselben Ammoniakabtreiber (16) durchgeführt wird, in ,dem aus dem ihm zu.geführtenAmmoniakwasser das ammoniakkohlendioxydhaltige Dampfgemisch für die Pyridindestil'liereinrichturng (8) erzeugt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß,d,ieAmmo#niiumcarb,onatlösung dem Ammoniakabtreiber (16) über eine damit rbaulich verbundene Einrichtung (18) (Dissoziator) zugeführt wird, in der gegebenenfalls ein solcher Teil der gebildeten Ammoniakdämpfe mit kondensiertem Wasser zurückbehalten und aus der ein solcher Teil dem Abtreiber wieder :zugeführt wird, daß das der Pyri.dindestilliereinriehtung (9) zugeführte Dampfgemisch keinen nachteiligen Überschuß an AmmonIak aufweist. q.. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdampfung der pyridihhalbiagen Res.tsättigerlÖsung außer oder anstatt durch indirekte Dampfzufuhr durch die vereinigten; Dämpfe aus dem Ammoniakabtreiber und dem Dissoziator bewirkt wird.
DEK7503A 1941-12-16 1950-10-03 Verfahren zur Gewinnung von Pyridin oder verwandten Basen aus Koksofengas Expired DE890186C (de)

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