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Gerät zum Geraderichten des Endes von aufgewundenem handelsüblichem
Walzdraht Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zum Geraderichten des Endteils
von aufgewundenem Walzdraht, Rundeisen, Stabeisen od. dgl., wie derartiges Roheinsatzmaterial
als Halbzeugfabrikat handelsüblich ist, sowie zum Zuführen dieses Roheinsatzmaterials
zu einer Metallbearbeitungsmaschine. Zwecks übersichtlicher Darstellung wird der
folgenden Beschreibung vorzugsweise die Verwendung von, Walzdraht zugrundegelegt.
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Viele Hachleistungsmaschinen mit starkem Produktiansausstoß und Werkzeugmaschinen,
wie beispielsweise Schmiedemaschinen, Kopfstempelpressen, Schraubenmaschinen und
Revolverdrehbänke, verarbeiten die Herstellungserzeugnisse in kontinuierlichem Arbeitsgang
stückweise aus handelsüblichem Walzdraht, Rundeisen, Stabeisen. od. dgl., wobei
das Roheinsatzmaterial zuweilen. in aufgewundener Form bereitgestellt und der Maschine
zugeführt wird. Bei einigen dieser Maschinen begnügt man sich mit Durchzugrohren,
in denen das Roheinsatzmaterial aufgenommen und geradegerichtet wird; andere Maschinen
sind dagegen. mit zusätzlichen Richtvorrichtungen ausgestattet, die den. Walzdraht
od. dgl. fortlaufend jeweils so lange .geraderichten, bis, ein Windungssatz erschöpft
ist. Ganz allgemein und. ohne Rücksicht darauf, ob die Metallbearbeitungsmaschine
mit einer Richtvorrichtung oder nur mit einem Durchzugrohr ausgestattet ist, das
den Walzdraht im Zuge dessen, Fertigungsaufbrauches jeweils. geraderichtet, läßt
sich sagen, daß überlicherweise das Anfangs- oder freie Ende des aufgewundenen Roheinsatzmaterials
geradegerichtet werden. muß, bevor es der Bearbeitungsmaschine zugeführt wird.
Es
war -bislang -zuweilen, üblich, das freie Ende des aufgewundenen Walzdrahtes od.
dgl. von Hand geradezurichten; dies exfordert jedoch viel Zeit, und die Gerad'erichtung
ist keineswegs befriedigend; wenn außerdem dabei Walzdraht od. dgl. von größerem
Durchmesser zur Verwendung kommt, dann ist dieses Verfahren mit erheblichen Schwierigkeiten
verbunden. Das Problem wird außerdem dadurch noch kompliziert, daß Walzdraht od.
dgl. von größerem Durchmesser, der am schwierigsten geradezurichten ist, in relativ
kurzen Längen. aufgewunden sein muß, was aus Handhabungs- und Gewichtsgründen ohne
weiteres einleuchtend erscheint, wobei an schwerem oder durchmesserstarkem Walzdraht
od. dgl. Geraderichtungen natürlich häufiger vorgenommen werden müssen als an solchen:
mit kleinem Durchmesser.
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Der Hauptzweck der Erfindung besteht daher darin, ein einfaches und
leicht zu bedienenides Gerät zu entwickeln, durch -das jeweils ein Endteil eines
aufgewundenen Walzdrahtes od. dgl. vom: beliebigem, d. h. handelsüblichem Durchmesser
rasch und genau geradegerichtetwird. Hierbei sind Mittel mit vorgesehen., um die
jeweils geradegerichtete Endwindung eines. Windungssatzes einer Kopfstempelpresse
zuzuführen, ohne daß der Windungssatz vorn dem Gerät abgenommen, zu werden braucht,
wobei die Geradrichtung und der Vorschub auf hydraulischem Wege bewirkt werden.
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Gemäß der Erfindung wird sonach ein Gerät zum Geraderichten von aufgewundenem
Walzdraht od. dgl. vorgesehen, das folgende Einbauteile enthält: eine Abstützvorrichtung
für den Walzdraht, durch die jeweils ein Walzd'rahtwind'ungssatz drehbar gehalten
wird, eine starre, die Geradebiegung des Walzdrahtes bewirkende Richtbahn sowie
eine diese Richtbahn in Lage haltende Befestigungsvoccrichtung, die eine Verstellbewegung
der Richtbann in: unmittelbare Tangentialberüh.rung gegenüber dem Walzdrahtwindungssatz
gestattet, einen an der Richtbahn angeordneten Festklemmteil, der den Walzdraht
an der Richtbahn einspannt, sowie eine Betätigungsvorrichtung, die sowohl an der
Abstützvorrichtung für den Walzdraht als auch an der die Richtbahn in. Lage haltenden
Befestigungsvorrichtung in Wirksamkeit tritt und die dabei derart angeordnet ist,
daß durch diese eine relative Trennung dieser beiden zuletzt genannten Vorrichtungen
herbeigeführt werden kann, wodurch dann der Walzdraht od. dgl. längs dieser Richtbann
abgewunden oder abgewickelt wird.
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Um die Erfindung noch klarer verständlich zu machen, wird diese nunmehr
an Hand der Zeichnungen im einzelnen, beschrieben. Hierbei ist Fig. i ein abgebrochen
dargestellter Grund'riß, worin die gemäß der Erfindung entwickelte Richtgerätanordnung
nebst einer Führungs- oder Einspannvorrichtung für den Walzdraht od. dgl. gezeigt
ist, Fig. a ein Querschnitt, in .dein die Abstützvor'-richtung sowie die Führungs-
oder Einspan.nvorrichtung für den Walzdraht gezeigt sind, durch welche jeweils das
geradegerichtete freie Ende des Walzdrahtes gegenüber -der Eintrittsöffnung an der
Kopfstempelpresse od..,dgl. in achsgerade Ausrichtung gebracht und zu der Kopfstempelpresse
ad'. dgl. hingeführt wird, Fig. 3 ein Aufriß unter gleichzeitiger Darstellung vom,
Teilen im Querschnitt, worin die Richtgerätanordnung in demjenigen Arbeitszustand
gezeigt ist, wo, diese an dem freien: Ende eines Walzdrahtwindungssatzes angreift,
um den Walzdraht geradezurichten, bevor er der Kopfstempelpresse od. dgl. zugeführt
wird.
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Das gemäß der Erfindung konstruierte Gerät besteht aus einem in der
Hauptsache rechteckigen Gestellrahmen, an dem ein die Watzdrahttragtrommel abstützender
Bettunigswagen derart eingebaut ist, daß er gegenüber einer Kopfstempelpresse oder
einer anderen Maschine, in der der Walzdraht weiterverarbeitet werden soll, hin
und her gehend verschoben werden kann. Auf der einen Seite des Gestellrahmens ist
eine Richtgerätanoird'nung für den Walzdraht vorgesehen, die derart eingebaut ist,
daß diese jeweils das freie Ende eines Walzfrahtwindungssatzes einspannt und örtlich
festhält, während der die Walzdrahttragtrommel abstützende Bettungswagen von dem
eingespannten Ende des Walzdrahtes weggeführt wird, so, daß auf diese Weise das
freie Ende des Walzdrahtwindungssatzes abgewickelt und dabei geradegerichtet wird.
Auf der- anderen Seite des Gestellrahmens ist ein sowohl vertikal als auch horizontal
verstellbarer Einspannkopf vorgesehen, der derart angeordnet ist, daß er den abgewickelten
und geradegerichteten Teil des Walzdrahtes aufnimmt, festhält und gegenüber der
Eintrittsöffnung der Kopfstempelpresse oder der sonstwie in Frage kommenden Bearbeitungsmaschine
in achsgerader Ausrichtung hält. Zu der Geräteanordnung gemäß der Erfindung gehört
außerdem eine hydraulisch arbeitende Betätigungsvorrichtung mit entsprechenden Steuerventilen
und Arbeitszylindern, die derart angeordnet ist, daß. durch diese die verschiedenen
Arbeitsteile d#--s Gerätes derart in Bewegung gesetzt werden, daß dadurch die gewünschten
Einspan.n-, Geradericht- und Varschubeffekte bewirkt werden.
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Bei näherem Eingehen auf die Zeichnungen ist in Fig. i ein Gestellrahmen
zu sehen, der als Ganzes mit F bezeichnet ist; er umfaßt zwei paarweise angeordnete
Doppel-T-Träger io, die in einem bestimmten Parallelabstand' voneinander verlaufen
und die im allgemeinen mit der Eintritts- oder Beschickungsöffnung der hierin nicht
mit eingezeichneten Kopfstempelpresse oder sonstigen. Bearbeitungsmaschine in achsgerader
Ausrichtung liegen. Ein als Ganzes mit C bezeichneter Bettungswagen ist derart eingebaut,
daß er sich auf Rollen i2 in der Längsrichtung des Gestenrahmens verschieben kann,
wobei die Rollen i? an jeder Ecke des Bettungswagens drehzapfenartig befestigt und
derart angeordnet sind, d:aß sie auf den horizontal laufenden Bördelflanschen der
Doppel-T-Träger io, io entlang fahren können. Außerdem sind an dem Bettungswagen
C, und zwar gleichfalls an dessen Ecken, weitere Rollen, i i mit angeordnet, die
an
senkrechten Achsen drehbar gelagert sind und die gegen die Stege
ioa der Doppel-T-Träger io anliegen, so d'aß dadurch der Bettungswagen bei seinem
Arbeitsgang auch seitlich :geführt ist. An einem Ende des Gestellrahmens. F (rechte
Seite in Fig. i) ist ein Querrahmenstück iob angeordnet, von dem aus in der Längsrichtung
des Gestenrahmens U-EisenTräger 17 vorlaufen, die ihrerseits einen Ouerzapfen 17"
abstützen, an dem mittels Armen i6 ein hydraulischer Arbeitszylinder 13 drehbar
gelagert angebaut ist. Der Arbeitszylinder 13 ist als Doppelhubzylind'er vorgesehen,
wobei dessen Kolben:stange 14 an dem Bettungswa.gen C befestigt ist, so. daß der
Bettungswagen bei Betätigung des Arbeitszylinders 13 jeweils gegen die Kopfstempelpresse
oder die sonstwie für die Walzdrahtweiterverarbeitung in Frage kommende Maschine
hingeführt und von dieser wieder zurückgenommen werden kann.
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Der Bettungswagen C ist, wie in Fig. 2 gezeigt, mit einer Bettungsplatte
18 versehen., an der ein Säulenfuß ig aufmontiert ist, der seinerseits einen waagerecht
liegenden Flansch oder Tragtisch iga aufweist; der Tragtisch iga ist dabei mit einer
zentralen Bohrung ausgespart, in der ein senkrecht angeordneter Stehzapfen 2o" des
Trommeltra,gtisches 2o eingesetzt ist. An dem Tronmmeltragtisch 20 sind zwei paarweise
angeordnete und entsprechend auseinanderstehende Nabenansätze 21 vorgesehen:, in
denen die Trommel.tragwelle 22 aufgenommen ist, die quer über den Gestellrahmen
läuft, und deren Aufgabe darin besteht, die den Walzdraht aufnehmenden Tragtrommeln
D und D1 abzustützen. Diese Tragtrommeln sind jeweils mit einem innenseitigen Randflansch
2.7 versehen, der unmittelbar an die Nabenansätze 21 anstößt, wobei die Randflansche
27 gegenüber dem Durchmesser der auf den Tragtrommeln aufgesetzten Walzd'rahtwindungssätze
derart bemessen sind, daß einerseits das innere Ende eines Wa.lzdrahtwindungssatzes
jeweils gegen einen Randflansch 27 gegenlagert und daß außerdem die Achse jedes
Windungssatzes stets parallel zur Trommeltragwelle 2@2 gehalten wird, und zwar auch
dann, wenn der Durchmesser eines Windungssatzes den Durchmesser der zugehörigen
Tragtrommel erheblich überschreitet, wie dies etwa in Fig. 3 gezeigt ist.
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Um das Aufbringen eines Walzdrahtwindungssatzes auf,die Tragtrommel
zu erleichtern, sind die am äußeren Ende jeder Trommel eingebauten Festhaltestäbe
z3 derart angeordnet, daß diese jeweils um go° geschwenkt und dann in, geeignete
Aushöhlungen oder Taschen: innerhalb- der Tragtrommel zurückgeschoben werden können.
Die Festhaltestäbe 23 sind dabei in Dreharmen 24 gleitbar aufgenommen, und' um das
innere Ende jedes Festhaltestabes 23 ist eine Ausdehnungsfeder 25 gewunden, die
jeweils am Ende des Festhaltestabes gegen eine Mutter ord. d'.gl. 23, anstößt.
Die gleichfalls mit angeordnete Winkelstütze 24" hat eine Lochöffnung 24b, die mit
einem in der Tragtrommel vorgesehenen Schlitzloch in Ausrichtung liegt, in dem jeweils
ein im Durchmesser verjüngter Endteil des Festhaltestabes 23 durch die Lochöffnung
24b hindurch aufgenommen wird. Da die Festhaltestäbe 23 in den Dreharmen 24 gleitbareingesetzt
sind, können diese in. begrenztem Ausmaß radial nach auswärts bewegt werden, wodurch
jeweils der im Durchmesser verjüngte Endteil der Festhaltestäbe aus der Lochöffnung
24b und damit aus der entsprechenden Winkelstütze 24a zurückgezogen wird. Wenn auf
diese Weise ein Festhaltestab 23 von der zugehörigen Winkelstütze 24a freigesetzt
ist, dann kann er zusammen. mit dein Dreharm 2@4 geschwenkt und hierauf nach einwärts
in die an der Tragtrommel dafür vorgesehene Aushöhlung- oder Tasche zurückgeschoben
werden, wie dies durch die gestrichelte Stellung in Fig. i deutlich gezeigt ist.
Wenn sämtliche Festhaltestübe 23 in die Tragtrommel zurückgeschoben sind, dann kann,
jeweils ein kompletter Walzdrahtwindungssatz, wie beispielsweise der Windungssatz
W1 in Fig. i, axial auf die Tragtrommel D1 gleitend aufgeschoben werden, worauf
die Festhaltestäbe 23 in die in Fig. i mit voll ausgezogenen Linien gezeichneteStellungversetztwerden,
in der diese dann den Windungssatz an der Tragtrommel festhalten.
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An dem Haupt-Doppel-T-Träger io läuft parallel zu dem stirnseitigen
Querrahmenstück iob ein, U-Eisen-Träger io, seitlich vor, der mit dem Querrahmenstück
iob durch ein Längsrahmenstück iod fest verbunden ist. Ein ähnlich angeordneter
Rahmenteil ioe stößt nächstliegend dem Ouerrahmenstück iob und parallel dazu seitlich
von dem Haupt-Doppel-T-Träger io aus vor und ist an dem Längsrahmenstück iod befestigt;
durch diese Anordnung wird ein Untergestell oder Abstützrahmen für die den Walzdraht
geradebiegende Richtvorrichtung geschaffen, die als Ganzes mit S bezeichnet ist
und die am besten in Fig. 3 zu sehen ist. Vom; diesem Untergestell oder Abstützrahmen
aus erstrecken sich senkrecht stehend befestigte Tragarme 35a und 35b nach aufwärts,
zwischen denen ein Zapfen 34 gehalten ist, der als Aufhängebalken für die Richtvorrichtung
S dient. Die Richtvorrichtung S umfaßt zwei paarweise angeordnete Längsschienen
3 i, die an beiden Seiten eines gerillten und den Walzdraht abfangenden Aufnahmeteils
32 befestigt sind. An den Flachseiten der Längsschienen 31 sind, wie unter 33a angedeutet,
zwei paarweise angeordnete, senkrecht verlaufende Hängestücke 33 durch Verschweißen
befestigt, die mit ihren oberen Enden derart an, dem Zapfen 34 ein gebaut sind,
daß sich .diese sowohl an diesem Zapfen drehen als auch an ihm gleiten können. Durch
diese Anordnung wird erreicht, daß die in der Längsrichtung verlaufende Einbauanordnung
31, 32 einerseits in bestimmten Grenzen um die Achse des Zapfens 34 ausgeschwungen
und andererseits auch in der Querrichtung parallel zur Achse des Zapfens 34 gleitend
verschoben werden kann.. Auf diese Weise kann sonach der gerillte Aufnahmeteil 32.
jeweils unterhalb des freien Endes der Außenwindungsseite des auf die Tragtrommel
aufgeschobenen Walzdrahtwindungssatzes in Lage gebracht werden., und die Einstellungslage
der Richtvorrichtung kann jederzeit
derart geändert werden, da3
sich diese den verschiedenen Axialausdehnungen: oder Windungsstranglängen :d'er
Walzdrahtwindungssätze anpaßt.
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Zu der den Walzdraht geradebiegenden Richtvorrichtung gehört ein Festklemmteil
nebst zugeordneter Kniehebelgelenkanordnung, woidürch jeweils das freie Ende des
Walzdrahtes od. dgl. in dem gerillten Aufnahmeteil 32 gegriffen und eingespannt
werden; kann. Der Festklemmteil besteht dabei aus einem Winkelhebel 42, der bei
43 an Haltearmen 41, drehbar abgestützt ist, die ihrerseits an den Außenflächen
der Längsschienen 3 i befestigt sind. Das eine Ende des Winkelhebels 42 ist derart
angeordnet, daß es jeweils an der Oberseite des freien Endes eines Walzdrahtwindungssatzes
gegenlagert, während das andere Ende zwischen den paarweise angeordneten Kniehebelgelenkstücken
4o drehbar gelagert ist. Die ergänzenden Kniehebelgelenkstücke 41 sind an ihrem
einen Ende mit den Kniehebelgelenkstücken 4o und an ihrem anderen Ende mit den Längsschienen
31 drehzapfenartig verbunden. Die Kniehebelgelenkanordnung 40, 4i ist derart konstruiert,
daß jeweils bei Erreichung einer Totpunktlage an den Kniehebelgelenkstücken der
Winkelhebel 42 eine Einspann-oder Festklemmwirkung auf das freie Ende des Walzdrahtes
ausübt. Die Kniehebelgelenkstücke 4o und 41 werden durch einen doppelseitig wirkenden
hydraulischen Arbeitszylinder 36 sowohl in die Festklemmstellung 'durchgedrückt
als auch von dieser Festklemmstellung wieder zurückgezogen.
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Bei der in Fig. 3 gezeigten Einstellungslage der soeben beschriebenen-
Teile ist,die Kolbenstange 39 durch den hydraulischen Arbeitszylinder 36 derart
nach links a'usgefahr'en, daß das Kniiehebelgelenk nahezu .gestreckt oder durchgedrückt
ist, wodurch das freie Ende des. Wälzdrahtes nach unten in die Rille des Aufnahmeteils
32 eingespannt oder festgeklemmt wird. Hierauf wird, der den Bettungswagen. C verstellende
Arbeitszylinder 13 derart betätigt, daß der Bettungswagen und die an ihm
aufsitzende Walzdrahttragtrommel nach der in der Zeichnung (Fig.3) strichpunktiert
angegebenen. Stellung hin ausgefahren werden. Hierbei windet sich der erste Ring
von dem an der Tragtrommel aufsitzenden Walzdrahtwindungssatz ab und wird in dem
Aufnahmeteil 32 zum Teil geradegerichtet. Alsdann wird die gesamte Richtvorrichtung
S als Ganzes rechtsdrehend. (Draufsicht auf Fi.g. 3) derart um den Zapfen 34 geschwenkt,
daß der nicht abgestützte Teil d'es Walzdrahtes um das gekrümmte Ende 32" des gerillten
,Aufnahmeteils 32 gebogen wird. Für, die Schwenkung der Richtvorrichtung S als Ganzes
wird der hydraulische Arbeitszylinder 37 verwendet; hierbei ist das eine Ende des
Zylinders 37, wie unter 45 gezeigt, mit einer Tragstütze 44 durch Drehzapfen verbunden,
während die zugehörige Kolbenstange 47 an den unteren Enden der Hängestücke 33 angelenkt
ist. Wenn nun der Arheitszylinder 37 nach einer Richtung hin betätigt ird, dann
schwenkt die Kolbenstange 47 über die Drehzapfenverb nd'ung 48 die gesamte Richtvorrichtung
S rechtsdrehend (Fig. 3) um den. Drehpunkt 34 aus. Nachdem hierbei das freie Ende
des Walzdrahtes um das .gekrümmte Ende 32" des gerillten Aufnahmeteils 32 leicht
gebogen ist, wird alsdann der Arbeitszylinder 36 in der Weise betätigt, daß die
Kolbenstange 39 nunmehr in der entgegengesetzten Richtung bewegt wird, wotd'urch
die Kniehebelgelenkanordnung und der als Festklemmteil dienende Winkelhebel 42 entspannt
werden; andererseits wird dann auch der Arbeitszylinder 37 in der Weise betätigt,
daß, die Richtvorrichtung S als Ganzes wieder linksdrehend geschwenkt wird, wodurch
diese in ihre Ausgangsstellung zurückgeht, wie sie in Fig. 3 mit voll ausgezeichneten
Linien dargestellt ist. Das geradegerichtete freie Ende des Walzdrahtes kann alsdami
nach oben und linksdrehend (Fig. 3) um die Trommeltragwelle 22 herumgeschwenkt werden,
bis das freie Ende des Wa,1zdrahtes tangential zur Oberseite des Walzd'rahtwind'ungssa.tzes
W1 liegt und dabei von der Richtvorrichtung S ablaufend vorspringt.
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Der drehbar angeordnete Trommeltragtisch 2o kann gegenüber dem Säulenfuß
i9 in der Horizontalebene geschwenkt werden, während der Flansch oder Tragtisch
rga des Säulenfußes i9 zwei konische Lachöffnungen 3o" aufweist, die um i8o° gegeneinander
versetzt sind und @d'ie jeweils einen konischen Sperriegel29 mit Greifstiel 28aufnehmen.
Nachdem das Ende des Walzdrahtes in der zuvor beschriebenen Weise geradegerichtet
ist, werden die Sperriegel 29 aus den Lochöffnungen 30a herausgezogen, worauf der
Trommeltragtisch 2o derart um den Stehzapfen 2o" geschwenkt wird, daß das geradegerichtete
Ende des Walzdrahtes auf die gegenüberliegende Seite des Gestellrahmens zu liegen
kommt. In Fig. i ist unter W ein; auf diese Weise geschwenkter Waszdrahtwind'ungssatz
gezeigt, dessen Ende bereits geradegerichtet ist.
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An der Bettungsplatte i8 des Bettungswagens C ist außerdem eine mehrteilige
Einspannvorrichtung für den Walzdraht standsicher aufgesetzt, die als Ganzes mit
64 bezeichnet ist und die mit der Eintrittsöffnung an der Kopfstempelpresse ad.
d'gl. in achsgerader Ausrichtung liegt. Der, obere oder Kopfteil der Einspannvoirrichtun.g
kann dabei durch die hebebockartige Schraubenwinde 6o, 61, 62 in vertikaler Richtung
verstellt werden, wobei das obere Ende der Schraubenwinde außerdem mit einem Zapfen
66 versehen ist, durch den. eine begrenzte Schwenkbewegung des Einspannkopfes 65
ermöglicht wird. Der Einspannkopf 65 ist an einer Seite offen und enthält einen
an dem oberen, überhängenden Teil untergebrachten Rilleneinsätzkörper 71 sowie einen
darunterliegenden und unter Federdruck stehenden Rilleneinsatzkörper 72. Dank dieser
Anordnung kann, jeweils der geradegerichtete Teil des Walzdrahtes, der in Fig. 2
mit W" bezeichnet ist, auf Grund dessen Biegsamkeit in den Einspannkopf zwischen
die Rilleneinsatzkörper 7i und 72 seitlich eingeschwungen werden. Der Einspannkopf
65 ist seinerseits mit einer hyd'raulischenHebevorrichtung 75 versehen, die derart
eingebaut ist, daß diese gegen die Unterseite des Rilleneinsatzkörpers 72 andrückt,
wobei von der Hebevorrichtung 75
aus eine biegsame hydraulische
Schlauchleitung 78 zu der durch Fußhebel zu bedienenden hydraulischen Pumpe 76 führt.
Bei dieser Anordnung wird: durch Betätigung des Fußhebels 77 der Pumpe 76 Flüssigkeit
in die Hebevorrichtung 75 hochgetrieben, wodurch .das gerichtete Ende W3 des Walzdrahtes
fest zwischen den Rilleneinsatzkörpern 72
und 71 eingespannt wird. Die Pumpe
76 hat außerdem einen Auslösehebe179, durch den der hydraulische Druck in der Hebevorrichtung
75 entspannt werden kann.
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Während das geradegerichtete Ende W3 des Walzdrahtes in dem Einspannkopf
65 fest gegriffen ist, wird das an,der Unterseite des Einspanakopfes eingebaute
Schneckenradsegment 67 durch die Schnecke 68 und die Handkurbel 70 derart gedreht,
daß dadurch der Einspannkopf 65 um den Zapfen 66 geschwungen wird. Auf diese Weise
wird dann! das freie Ende des Walzdrahtes mit der dieses aufnehmenden Eintrittsöffnung
an der Kopfstempelpresse ad. dgl. in genaue seitliche Ausrichtung gebracht; die
dazu passende Vertikaleinstellung kann: durch die hebebockartige Schraubenwinde
6o, 61, 62
bewirkt werden, so daß auf diese Weise das geradegerichtete Ende
W3 @d'es Walzdrahtes mit dem in der Kopfstempelpresse vorgesehenen Vo@rschub.mechan.ismus
in genaue Ausrichtung gebracht wird. Hierauf kann der die Fahrbewegung des Bettungswagens
C bewirkende hydraulische Arbeitszylinder 13 derart betätigt werden, daß der Bettungswagen
gegen die Kopfstempelpresse hin in Bewegung gesetzt wird, wodurch der geradegerichtete
Teil des Walzdrahtes in den an der Kopfstempelpresse vorgesehenen Vorschubmechanismus
vorgerückt wird. Sobald das freie Walzdrahtende W3 sich in einer Lage befindet,
wo es von dem Vorschubmechanismus der Kopfstempelpresse gefaßt wird, kann die Regulierschaltung
für den den Bettungswagen betätigenden hydraulischen Arbeitszylinder 13 in eine
Neutral- oder Ruhestellung versetzt werden, wobei dann der Vorschubmechan.ismus
der Kopfstempelpresse von sich aus durch Zugwirkung an dem freien Walzdrahtende
W3 den Bettungsw alten gegen .die Kopfstempelpresse hinführt. Sobald der Bettungswagen
C sich dem Endzustand seines Arbeitsgangs gegen die Kopfstempelpresse hin nähert,
wird der an der hydraulischen Pumpe 76vorgesehene Auslösehebel 79 betätigt, wodurch
der Spanndruck an der hydraulischen Hebevorrichtung 75 entlastet wird. Hierauf wird
die Handkurbel 7o betätigt und dabei das Schneckenradsegment 67 derart verschwenkt,
da.ß dadurch der Einspannkopf 65 als Ganzes gegenüber dem Walzdrahtende seitlich
ausgeschwungen und dadurch von diesem freigesetzt wird. Der Walzdraht kann dann:
in. der üblichen Weise :durch den Vorschubmechanismus der Kopfstempelpresse von
der Tragtrommel abgehaspelt werden.
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Bevor ein Walzdrahtwindungssatz W völlig abgewunden ist, kann jeweils.bereits
ein neuer Windungssatz an der leeren Tragtrommel auf der anderen Seite des Bettungswagen.s
aufgesetzt werden. Das freie Ende des neuen Wind'ungssatzes wird dann wieder von.
dem Festklemmteil der Richtvorrichtung eingespannt, und der Bettungswagen wird derart
betätigt, daß dadurch. das freie Ende des neuen; Windungs,satzes geradegerichtet
wird, während gleichzeitig der Walzdraht des ersten Windungssatzes durch den Vorschubmechanismus
der Kopfstempelpresse noch in diese eingeführt wird. Auf diese Weise wird also immer
bereits während des Vorschubs des freien Endes eines gerichteten Windungssatzes
in die Kopfstempelpresse ein zweites gerichtetes freies Ende an einem zweiten Wind'ungssa,tz
vorbereitet, das nach Durchführung der entsprechenden Schwenkungen sofort weiterlaufend
in die Kopfstempelpresse eingeführt werden kann, wenn der erste Windungssatz völlig
abgewickelt ist. Dies bedeutet eine erhebliche Zeitersparnis: gegenüber den bisher
üblichen Verfahren dieser Art.
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An dem aus den Teilen io, io", iod und ioe bestehenden Untergestell
ist oberhalb, der die Richtvorrichtung betätigenden Arbeitszylinder 36 und 37 eine
Auflagerplatte V abgestützt, die als Tragteil für eine Reihe von Steuerventilen
dient. Das an der Auflagerplatte aufmontierte Steuerventil T113 ist dabei mit einem
Bedienungshandgriff 56 versehen und an Rohrleitungen 13d und 13b angeschlossen.
Die Rohrleitung i3a führt nach dem linksseitigen Ende des: den Bettungswagen betätigenden
Arbeitszylinders 13 hin, während die Rohrleitung 13b mit dem rechtsseitigen Ende
des Arbeitszylinders 13 verbunden ist. Für den Arbeitszylinder 37, der das Abbiegen
des Walzdrahtes bewirkt, ist ein Steuerventil T137 vorgesehen, das mit einer Rohrleitung
37, an das linksseitige und mit einer Rohrleitung 37b an das rechtsseitige Ende
des Arbeitszylinders 37 angeschlossen ist. Ein ähnliches Steuerventil V36 ist für
den Arbeitszylinder 36 vorgesehen, der über die Kniehebelgelenkanordnung 40, 4,
42- das Einspannen des freien Walzdrahtendes bewirkt; dieses Ventil ist an die Rohrleitungen
36" und 36b angeschlossen, wobei die Rohrleitung 36, nach dem linksseitigen und
die Rohrleitung 36b nach -dem rechtsseitigen Ende des, Arbeitszylinders 36 hinführt.
Zu der hydraulischen Druckanlage gehören außerdem noch ein Flüssigkeitsbehälter
53, der an der rechten. Seite des Gestellrahmens zwischen den dort eingebauten:
Querrahmenstücken untergebracht ist, ferner ein Elektromotor So und die hydraulischen
Pumpen 51, 52. Bei Einschaltung des Motors So wird jeweils Flüssigkeit unter
Druck nach -den Steuerventilen VI3, V36 und T137 hin ,gefördert, und die Bedienungshandgriffe
56, 54 und 55 für die Steuerventile können dabei jeweils derart betätigt werden,
daß der Strömungsfluß entweder zu den Enden der Arbeitszylinder hingeleitet wird
oder daß die Ventile in eine Neutral- oder Ruhestellung versetzt werden.