DE889532C

DE889532C - Vorrichtung zum gleichzeitigen Zerstaeuben und Entzuenden von fluessigen Brennstoffen in Brennkraftmaschinen

Info

Publication number: DE889532C
Application number: DEG3779D
Authority: DE
Inventors: Arthur Geiger
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1942-06-06
Filing date: 1942-06-06
Publication date: 1953-09-10

Description

Zum Zerstäuben und Entzünden von flüssigen Brennstoffen in Brennkraftmaschinen sind außer dem Vergaserverfahren mit Fremdzündung noch solche bekannt, bei denen der Brennstoff über eine . Kolbeneinspritzpumpe und über Einspritzdüsen feinstens zerstäubt und alsdann meist durch Eigenzündung, jedoch auch durch Fremdzündung entzündet wird. Letztere Verfahren werden besonders für Schwerkraftstoffe benötigt, da hier die Vergaserverfahren zu große Nachteile haben. Es ist bereits ein Verfahren bekannt, bei welchem als Schwerkraftstoff Petroleum benutzt wird und bei welchem Brennstoff und Luft getrennt durch die Arbeitsweise des Kolbens eines Motors in den Zylinder gesaugt werden. Die Luft strömt 'hierbei über das Einlaßventil ein, der Brennstoff jedoch über eine Düse in eine derselben vorgelagerte, seitlich durchbohrte Kapsel. Die Zündung des Brennstoffes erfolgt in dieser Maschine durch Selbstzündung, d. h. durch das Eindringen der heißen Kompressionsluft. Die Explosionsflamme schlägt durch Öffnungen aus einer Art Vorkammer in den Hauptbrennraum, in welchem die eigentliche Verbrennung stattfindet. Dieser Motor war allerdings ein typischer Langsamläufer mit dadurch bedingter geringer Leistung. Gemeinsam ist bei den Verfahren das Ansaugen von Brennstoff- und Luftladung über getrennte Ventile durch die Arbeitsweise des Kolbens.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, bei welcher diese Nachteile vermieden werden. Neuartig ist nun folgendes: In einem mit dem Motorzylinder verbundenen Vorverbrennungsraum V befindet sich ein oben und unten offener Zylinder I aus Isoliermaterial, an dessen Boden ein Kugelrückschlagventil K angeordnet ist. Über dieses Ventil strömt der Brennstoff in diesen Zylinder I. Der Zylinder ist gasdicht auf der Ventilsitzplatte befestigt. Der metallene Korb des Kugelrückschlagventils bildet die Masseelektrode G einer Funkenstrecke. In kurzem Abstand oberhalb des Zylinders befindet sich die Spitze der Gegenelektrode M einer einpoligen Zündkerze. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist nun folgende: Der Kolben .des Motors saugt über das Einlaßventil- des Motors die Luft und über das Kugelrückschlagventil K im Isolierzylinder I den Brennstoff an. Die Brennstoffzufuhr erfolgt aus einer Schwimmerkammer durch eine Teillastnadel geregelt oder auch mittels einer Förderpumpe. Beim Kompressionstakt schließt sich das Kugelventil. Im Zündmoment schlägt ein Funken von der Spitze der Gegenelektrode M zum Korb G des Rückschlagventils über. Dadurch nun, daß die Funkenstrecke in den offenen, aus Isolierstoff bestehenden Zylinder hineinschlägt, wird die Luft aus der diesem Zylinder vorgelagerten Vorverbrennungskammer in den Brennraum .der Brennkraftmaschine derart heftig hineingerissen, däß der Brennstoff mit impulsiver Gewalt aus dem Zylinder I. feinstens. zerstäubt herausgeschleudert wird. Zugleich findet durch die Funkenhitze und die reichlich vorhandene vorgelagerte Luft eine rapide und sichere Entzündung statt. Die Verbrennung des Brennstoff-Luft-Gemisches dringt nun aus dieser Vorverbrennungskammer in den Brennraum während der weiteren Arbeitsweise des Motors vor. In dem erwähnten Isolierzylinder arbeitet also der überschlagende Funken gleich einem Kolben. Zur Verstärkung der Kolbenwirkung des Funkens ist ein Kondensator mit eingeschaltet.
Nach vorstehendem ist es also möglich, in dieser Vorrichtung einen Brennstoff zu zerstäuben und .gleichzeitig sicher zu entzünden und zu verbrennen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch bei Kesselheizungen und Strahltriebwerken angewendet werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Zerstäuben und gleichzeitigen Zünden von flüssigen Brennstoffen in einer mit dem Brennraum des Zylinders einer Brennkraftmaschine gasdicht verbundenen besonderen Vorverbrennungskammer, dadurch gekennzeichnet, daß in dieser Kammer eine Funkenstrecke zwischen einer über einem Isolationszylinder (I) angebrachten Elektrode (M) einer einpoligen Zündkerze und einer Masseelektrode (G) am Boden des Zylinders angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verstärkung der Zündwirkung des. Funkens im Zündstromkreis ein Kondensator eingeschaltet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode (M) der Zündkerze unter einem beliebigen Winkel zum Isolierzylinder (I) steht.
4. Vorrichtung nach Anspruch i; 2 . und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff über ein Kugelrückschlagventil (K) dem Zylinder (I) aus einem Schwimmerbehälter mit Teillastnadel bzw. durch eine Förderpumpe geregelt zugeführt wird. Vorrichtung nach Anspruch i bis. 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugel des Kugelrückschlagventils (K) frei beweglich schwingt oder durch eine Feder unterstützt wird. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 483 439, 391788; USA.-Patentschriften Nr. 99i 22,6, 1 392 364; Automobilwelt-Flugwelt 1928/5.