DE889235C

DE889235C - Fruehbeetkasten

Info

Publication number: DE889235C
Application number: DEB17221A
Authority: DE
Inventors: Theodor Bechstein
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-10-19
Filing date: 1951-10-19
Publication date: 1953-09-10

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Frühbeetkasten, der es gestattet, das ganze Jahr hindurch, also auch im Winter, Pflanzen zu kultivieren. Diese Unabhängigkeit vom Klima und der Witterung wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß in zwei einander gegenüberliegenden Kastenseiten Luftzuführungs- und Luftabzugkanäle vorgesehen sind, welche mit dem Kasteninnern durch Öffnungen in Verbindung stehen und an ein Luftumwälzkanalsystem mit eingebauten Heiz- und Befeuchtungseinrichtungen sowie Be- und EntlüftungsOrganen angeschlossen sind. Es ist also möglich, durch den Frühbeetkasten ständig einen Luftstrom zu führen, der auf einem gleichmäßigen Zustand hinsichtlich Temperatur und Feuchtigkeit gehalten werden kann.

Vorzugsweise werden die Kastenlängsseiten mit den Auflageleisten für die Fenster als Träger der Luftzuführungs- und Luftabzugkanäle benutzt.

Diese Kastenlängsseiten können oben gegebenenfalls ao begehbare Wasserablaufrinnen erhalten. Eine Kastenlängssöite kann auch zu zwei benachbarten Frühbeetkästen gehören und erhält dann für den einen Kasten einen Luftzuführungskanal und für den benachbarten Kasten einen Luftabzugkanal so- as wie für beide Kästen die Fensterauflageleistein.

Die Luftzuführungs- und Luftabzugkanäle werden vorteilhaft in Gestalt von Rohren, z. B. Betonrohren, in die Kastenseiten einbetoniert. Als Luftkanäle werden vorzugsweise besondere Betonkörper verwendet, die auf einen Betonsockel aufgesetzt werden. Die Stärke des Luftstroms kann mittels eines den Luftaustrittsöffnungen der Luftzuführungskanäle vorgelagerten einstellbaren Prallgliedes und weiterhin durch am Eintritt des Luft-Zuführungskanals angeordnete Drosselorgane, z. B. eina verstellbare Klappe, nach Belieben geregelt werden.

Man kann auch mehrere hintereinanderliegende Frühbeetkästen auf ein gemeinsames Luftumwälzkanalsystem zusammenfassen, indem man die Luftzuführungskanäle an einen Verteilungskanal anschließt und die Luftabzugkanäle in einen Sammelkanal einmünden läßt. Zur Schließung des Luftkreislaufs ist zwischen dem Verteilungskanal und dem Sammelkanal ein Verbindungskanal vorgesehen, der dia Luftumwälz-, Heiz- und Befeuchtungsvorrichtungen aufnimmt und als Klimakammer ausgebaut sein kann. Zur Herabsetzung der Wärmeverluste wird mindestens der die Luft zuführende Verteilungskanal vorteilhaft vertieft in die Erde, verlegt und gegebenenfalls isoliert. In der Zeichnung ist ein Ausfuhruögsbeispiel des Erfindungsgegenstands für zwei hintereinander angeordnete Frühbeatkästen dargestellt, es zeigt Fig. ι einen Grundriß,

Fig. 2 einen Schnitt nach A-B der Fig. ι und so Fig. 3 einen Schnitt nach C-D der Fig. i.

Der Rahmen jedes Frühbeetkastens besteht aus zwei Seitenteilen ι und zweii Längsseiten 2. In jeder der letzteren ist oben ein längs durchgehender Luftkanal 3 bzw. 3^a angeordnet. Die Luftkanäle 3 bzw. 3° sind durch öffnungen 4 bzw. 4^a mit dem den Kulturraum bildenden Kasteninnern in Verbindung gebracht. Die öffnungen 4 und 4° münden etwa im oberen Drittel der Luftkanäle, bevorzugt schräg nach oben, aus. Die Luftkanäle werden vorteilhaft durch einbetonierte Rohre 5, z. B. Betonrohre, erzeugt. Dieselben können unmittelbar in die Längsseiten 2 oder, wie als bevorzugte Ausführungsform dargestellt, in besondere Betonkörper 6 eingegossen sein, welche auf die als Sockel ausgebildeten Längsseiten 2 aufgesetzt werden. Jede Längsseite 2 bzw. jeder auf eine solche aufgesetzte Kanalträger 6 hat eins Auflageleiste 7 bzw. 8 für das Fenster. Da die Fenster, wie üblich, geneigt angeordnet sind, ist die Fensterauflageleiste 7 an der Vorderseite des Kastens niedriger als die Fensterauflageleiiste 8 an der Rückseite des Kastens. In die niedrigen Fensterauflageleisten 7 sind Fensterhalter 9 eingegossen, welche das Abrutschen der Fenster verhindern. Oben auf j eder Längsseite 2 bzw. jedem Kanalträger 6 ist eine Rinne 10 ausgespart, die zum Abführen von Wasser leicht nach einer Seite geneigt ist und gegebenenfalls auch als Weg benutzt werden kann.

In dem Ausführungsbeispiel ist zwischen den beiden hintereinander angeordneten Frühbeetkästen eine gemeinsame Längswand 2 vorgesehen, die bzw. deren aufgesetzter Betonkörper 6 für den einen Kasten einen Luftkanal 3 und eine niedrige Fensterauflageleiste 7 und für den anderen Kasten einen Luftkanal 3° und eine hohe Fensterauflageleiste 8 aufweist.

Die Kanäle 3 sind Luftzuführungskanäle und stehen in Verbindung mit einem seitlich des Kastens bzw. der Kastenreihe angeordneten Kanal Ii, von dem aus die Luft auf alle vorhandenen Luftzuführungskanäle 3 verteilt wird. Am anderen Ende sind die Luftzuführungskanäle 3 geschlossen. Die Kanäle 3^a sind Luftabführungskanäle und münden in einen Sammelkanal 12, der dem Verteilungskanal 11 auf der anderen Seite des Kastens bzw. der Kastenreihe gegenüberliegt. Gegen den Verteilungskanal 11 hin sind die Luftabzugkanäle 3" geschlossen. Die Querschnitte des Verteilungskanals 11 und des Sammelkanals 12 richten sich nach der Zahl der angeschlossenen Kästen und entsprechen etwa der Summe dar Querschnitte der angeschlossenen Kanäle 3 bzw. 3^S. Zwischen dem Sammelkanal 12 und dem Verteilungskanal 11 ist vor der Kastenanlage ein Verbindungskanal 13 angeordnet, so daß der Luftkreislauf geschlossen ist. Der zur Luftum- -wälzung notwendige, nicht dargestellte Ventilator kann, in den Verbindungskanal 13 zusammen mit Heizelementen und Wasserdüsen zur Luftbefeuchtung eingebaut sein. Der Verbindungskanal 13 kann auch als größerer Klimaraum ausgebaut sein, ahn-Hch wie bei bekannten Klimaanlagen.

Dia in dem Verbindungskanal 13 auf den gewünschten Zustand gebrachte Luft wird also dem Vierteilungskanal 11 zugeführt und gelangt von diesem aus über die Luftzuführungskanäle 3 und deren Austrittsöffnungen 4 in die Kulturräume. Aus diesen wird die Luft durch die öffnungen 4⁰ und die Luftabzugkanäle 3° der anderen Kastenlängsseite in den Sammelkanal 12 abgeführt. Am Ende des Sammelkanals 12 ist eine in der Fig. 1 strichpunktiert angedeutete Be- und Entlüftungsöffnung 14 vorgesehen, die durch eine Klappe ganz geschlossen werden kann, so daß die Luft nur umgewälzt wird, die aber auch so weit geöffnet werden kann, daß, wie es z. B. in der warmen Jahreszeit erwünscht sein kann, ausschließlich Frischluft durch das Kanalsystem und die Kulturräume bewegt wird. Die letztere Betriebs weise muß natürlich bei der Bemessung der Be- und Entlüftungsöffnungen berücksichtigt werden; dieselbe muß etwa den zweifachen Querschnitt des Sammelkanals 12 besitzen.

Die Regelung des Luftstroms in den einzelnen Kulturräumen geschieht einmal mittels an der Eintrittsseite der Luftzuführungskanäle 3 vorgesehener Drosselklappen 15, mit welchen die nach den einzelnen Kästen abgezweigten Luftmengen gegeneinander abgestimmt werden können. Zum andern ist im Kasteninnern den Luftaustrittsöffnungen 4 der Luftzuführungskanäle 3 ein einstellbares Prallglied, z. B. eine im Abstand von den öffnungen 4 no verstellbare Leiste 16, vorgelagert, mit der eine Feinregelung vorgenommen werden kann. Die Luftaustrittsöffnungen 4 der Luftzuführungskanäle 3 sind in an sich bekannter Weise mit Rücksicht auf den Druckabfall in den Kanälen von der Eintrittsseite weg vergrößert (s. insbesondere Fig. 2).

Der Luftverteilungskanal 11 ist in dem Ausführungsbeispiel vertieft in die Erde eingebaut (β. Fig. 2) und durch gekrümmte Kanäle 17 mit den Luftzuführungskanälen 3 der einzelnen Kästen verbunden. Selbstverständlich könnte auch der Sammelkanal 12 in ähnlicher Weise vertieft eingebaut sein. Für den Verteilungskanal 11 ist der vertiefte Einbau, der gegen hohe Wärmeverluste schützt, deswegen besonders wichtig, weil die in ihn strömende Luft den größten Wärmeinhalt hat. Der Verteilungs-

kanal 11 und gegebenenfalls auch der Sammelkanal 12 können zusätzlich isoliert werden. Die gekrümmten Kanäle τγ werden vorteilhaft in einem besonderen, von dem Kanal ii durch eine Isolierschicht 18 getrennten Betonkörper 19 vorgesehen, der oben eine Äblaufrinne 20 erhalten kann. Alle Fugen werden mit Dichtungsmaterial ausgegossen. Die Temperatur und die Feuchtigkeit der Luft können mit an sich bekannten, auf die Heizungs- und Befeuchtungseinrichtungen wirkenden, einstellbaren Regelgeräten selbsttätig konstant gehalten werden.

Auf die gleiche Weise wie die oben beschriebenen Einzelkästen können natürlich auch Doppelkästen,

d. h. Kästen mit von der Mitte nach beiden Seiten geneigten Fensterflächen ausgebildet werden. Dann strömt eben die Luft über die zweifache Kastenbreite, und die Kastenlängsseiten 2 bzw. die auf diesen sitzenden Kanalträger 6 haben nur niedrige Fensterauflageleisten 7. Vorteilhaft werden jeweils zwei Doppeilkästen mit einer gemeinsamen Längsseite in der Weise zusammengefaßt, daß die letztere nur Luftzuführungskanäle 3 erhält.

Frühbeetkästen nach der Erfindung können wie jeder andere Frühbeetkasten bepflanzt werden. Sie haben aber den großen Vorzug, daß sie über den ganzen Winter in Betrieb gehalten werden können, da es jederzeit möglich ist, den das Pflanzenwachstum fördernden Luftzustand im Kulturraum aufrechtzuerhalten. Es kann auch in an sich bekannter Weise in die Kästen eine Bewässerungsanlage eingebaut werden, so daß zum Begießen der Pflanzen die Fenster nicht angehoben werden müssen. Das ist besonders im Winter ein großer Vorteil. Die neue Gestaltung der Frühbeetkästen erübrigt es auch, die Pflanzen im Herbst in ein Gewächshaus umzupflanzen. Hierdurch wird viel Arbeit gespart und viel Ausfall vermieden. Die Frühbeetkästen nach der Erfindung können auch zum Überwintern von Gemüse verwendet werden. Im Winter können die Kästen infolge ihrer kleinen Oberfläche auch zur Einsparung von Heizmaterial abgedeckt werden. Der Betrieb solcher Frühbeetkästen ist natürlich erheblich billiger als der eines Gewächshauses.

Um auch bei Frost ohne Schaden Pflanzen aus dem Kasten entnehmen zu können, kann eine zeltartige Überdachung über den zu benutzenden Kasten gesetzt werden. Dieselbe kann leicht von Kasten zu Kasten weitergetragen werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

I. Frühbeetkasten, dadurch gekennzeichnet, daß in zwei einander gegenüberliegenden Kastenseiten (2) Luftzuführungs- und Luftabzugkanäle (3, 3°) vorgesehen sind, welche mit dem Kasteninnern durch öffnungen (4, 4") in Verbindung stehen und an ein Luftumwälzkanal system (11, 12, 13) mit eingebauten Heiz- und Befeuchtungseinrichtungen sowie Be- und Entlüftungsorganen (14) angeschlossen sind.
2. Frühbeetkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kastenlängsseiten (2) ' mit Auflageleisten (7, 8) für die Fenster die Luftzuführungs- und Luftabzugkanäle (3, 3^a) aufweisen.
3. Frühbeetkasten nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Luftzuführungsund Luftabzugkanäle (3, 3°) aufweisenden Kastenlängsseiten (2) oben gegebenenfalls begehbare Wasserabführungsrinnen (10) aufweisen.
4. Frühbeetkasten nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kastenlängsseite (2) gleichzeitig zu einem benachbarten Kasten gehört und Luftzu- oder -abführungskanäle (3, 3^a) sowie Fensterauflageleisten (7, 8) für beide Kästen aufweist.
5. Frühbeetkasten nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftzuführungs- und Luftabführungskanäle (3, 3°) durch einbetonierte Rohre (5), z. B. Betonrohre, erzeugt sind.
6. Frühbeetkasten nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftzuführungs- und Luftabzugkanäle (3, 3°) besonderen Betonkörpern angehören, die auf als Sockel ausgebildete Kastenlängsseiten (2) aufgesetzt sind.
7. Frühbeetkasten nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß vor den Aus- go trittsöffnungen (4) der Luftzuführungskanäle (3) ein einstellbares Prallglied (16) angeordnet ist.
8. Frühbeetkasten nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß am Eintritt in den Luftzuführungskanal (3) ein Drosselorgan (15) vorgesehen ist.
9. Frühbeetkastenanlage mit einem oder mehreren hintereinander angeordneten Frühbeetkästen nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftzuführungskanäle (3) an einen Verteilungskanal (11) angeschlossen sind und die Luftanzugkanäle (3°) in einen Sammelkanal (12) münden und zur Schließung des Luftkreislaufs zwischen dem Sammelkanal (12) und dem 'Vierteilungskanal (11) ein Verbindungskanal (13) vorgesehen ist, der, dieLuftumwälz-, Heiz- und Befeuchtungseinrichtungen aufnehmend, als Klimakammer ausgebildet sein kann.
10. Frühbeetkastenanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens der Luftverteihmgskanal (11) vertieft in die Erde verlegt und gegebenenfalls isoliert ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

I 5389 8.53