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Verfahren zur gleichzeitigen Raffination von Aluminium- und Zinklegierungen
Bekanntlich wird der Rückgewinnung des Aluminiums, ausAbfällen und Altmaterial,
insbesondere in Zeiten, starken Schrottanfalls, erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt.
Dem steht jedoch die Tatsache im Wege, daß die Entfernung seiner metallischen. Verunreinigungen
durch selektive Oxydation, Schwefelung oder Chlorierung der Rohstoffe bekanntlich
nicht möglich ist. Aus diesem Grunde hat man sich bisher auf die Entfernung der
mechanisch beigemischten Metalle, insbesondere des Eisens, sowie auf die Beseitigung
der nichtmetallischen. Verunreinigungen, insbesondere der gelösten Gase und Oxyde,
beschränkt. Die Entfernung der einlegierten Verunreinigungen ist zwar auf elektrolytischem
Wege möglich infolge des hohen: Stromaufwandes und der gleichzeitigen. Entfernung
der wertvollen metallischen Beimengungen, wie z. B. des. Kupfers, kommt dieses Verfahren
aber insbesondere nur für die Herstellung von Reinstaluminium in Betracht.
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Es sind zwar zahlreiche Vorschläge zur Gewinnung von: Aluminium bekanntgeworden,
wobei Aluminiumverbindungen oder durch thermische Reduktion. gewonnene aluminiumhaltige
Massen bzw. Aluminiumlegierungen mit verschiedenen Metallen, vorzugsweise mit flüssigem
oder dampfförmigem Zink, extrahiert werden. Aus der gewonnenen aluminiumhaltigen
Zinklegierung wird
anschließend das. Zink durch Vei°flüchtigung
entfernt. Keiner dieser Vorschläge hat aber bisher Eingang in die Praxis gefunden,
weil die Aluminiumausbeute sehr gering ist, das erhaltene Aluminium nach Abde@stillatien.
des Zinks nicht rein ist und die Zinkverluste zufolge des Vollsaugens der zu extrahierenden
Massen mit dem Extra.ktionsmetall zu hoch sind.
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Zwar gelingt es nach einem jüngeren Vorschlag, ein reineres Aluminium
durch Auslaugen des die Metalle Silicium und Eisen einzeln oder gleichzeitig enthaltenden.,
im festen Zustand vorliegenden Aluminiums mit Zink bei einer unter dem Schmelzpunkt
des Aluminiums, vorzugsweise knapp über dem Schmelzpunkt des Aluminium-Zi.nk-Eutelctikums,
gelegenen Temperatur und Entfernung des Zinks durch Destillation herzustellen; zur
Gewin, nung von r Gewichtsteil eines solchen Aluminiums müßten dann jedoch 2o bis
z5,Gewichtsteile Zink alldestilliert werden. Die Nachteile der obengenannten Vorschläge,
nämlich die lange Extraktionsdauer-, die! geringe Aluminiumausbeute und die großen
Zinkverluste, machen sich aber bei diesem bekannten Verfahren in noch verstärkterem
Maße! spürbar.
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Mit Rücksicht darauf wurde daher vorgeschlagen, das die Metalle Eisen:
und/oder Silicium enthaltende, in festem Zustand vorliegende Aluminium vorerst bei
über dem Schmelzpunkt des Zinks, ja sogar über dem Schmelzpunkt des Aluminiums gelegenen.
Temperaturen mit Zink zu behandeln und hierauf auf eine knapp über dem Schmelzpunkt
der erhaltenen Schmelze gelegene Temperatur abzukühlen. Nach Abtrennung der ausgeschiedenen
eisen- und siliciumreichen Kristalle, gegebenenfalls nach einer oder mehreren Zwischenerstarrungen,
von der Restschmelze- durch Dekantation oder Abschöpfen «wird das Zink in gleicher
Weise, wie früher vorgeschlagen, durch Destillation von dem Aluminium abgetrennt.
Trotz der höherem Extraktionstemperatur und damit einer höheren Ausbeute an. unreiner
Zinlc-Aluminium-Schmelze liegt bei der nachträglichen Raffinatio n durch Abkühlen
und Abschäumen der ausgeschiedenen Verunreinigungen die Menge an Raffinat nicht
nennenswert höher als bei dem bei niedrigerer Temperatur durchzuführenden bekannten
Verfahren. Die Ursache ist darin zu suchen, daß zufolge der meist sperrigen Form
der Ausscheidungen diese ein viel größeres Volumen einnehmen, als man auf Grund
ihrer vorhandenen Menge erwarten würde. In den Räumen zwischen den Nadeln wird durch
Kapillarwirkung die 15- bis 35fache Gewichtsmenge an Restschmelze festgehalten,
die dann beim Abschöpfen der Seigerd6rner verlorengeht.
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Nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein reines.
Aluminium nicht durch Extraktion, sondern durch Aussalzen seiner metallischen Verunreinigungen
mit Zink erhalten und gleichzeitig bei Verwendung vom eisenhaltigem Zink auch das
im Zink vorhandene Eisen ausgesalzt.
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Die Wirkung des "erfindungsgemäßen Verfahrens beruht darauf, da.ß
die Metalle Eisen, Silicium, Mangan, Nickel, Titan, Chrom, Vanadin, Kobalt,' Antimon
in zinkhaltigen Alumniniumschmelzen weniger löslich sind ass in Aluminiumschmelzen.
Setzt man daher einer Aluminiumschmelze, worin die obengenannten Metalle gelöst
sind, Zink zu, dann wird ein größerer oder geringerer Teil davon vorwiegend in Form
intermetallischer Verbindungen ausgeschieden, die in bekannter Weise, z. B. durch
Filtrieren oder durch Schwereseigerung, von der Schmelze .getrennt werden können.
Die noch in Lösung verbleibende Menge ist abhängig von der Natur des Metalls, dem
Gewichtsverhältnis Zn :11 sowie der Temperatur der Restschmelze. Da bei zunehmendem
Zinkgehalt im allgemeinen nicht mir die isotherme Löslichkeit der Verunreinigungen
verringert, sondern .außerdem die Temperatur der beginnenden Erstarrung der Restschmelze
bekanntlich gesenkt wird, kann gegebenenfalls durch Abkühlen von zinkreichen: Aluminiumschmelzen
eine weitere Ausscheidung von. inteirmetallischen Verbindungen nge.n bewirkt werden.
Zweckmäßiger"veise wird' die Seigertemperatur möglichst nahe oberhalb der Temperatur
der beginnenden Ausscheidung der Restschmelze .gewählt.
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Es wurde gefunden, daß Eisen sich leichter aussalzen läßt als Silicium.
Es wurde aber weiterhin festgestellt, daß. der Einfluß der Temperatur auf die Siliciumlöslichke@it
größer ist als auf die des Eisens. Erst wenn, die Temperatur der Schmelze bis auf
etwa 380 bis 4oo° .gesenkt werden. kann., gelingt eine fast restlose Entsilicierung
der Schmelze, wobei sich das Silicium in freier Form ausscheidet. In diesern Falle
muß, der Zinkgehalt der Schmelze dann mindestens go °/o betragen.
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Erfindungsgemäß wurde aber weiterhin festgestellt, d'aß die Siliciumlös.lichkeit
bedeutend erniedrigt wird, wenn das in Lösung befindliche: Silicium in gebundener
Form vorliegt. So gelingt es z. B., Silicium schon. bei 6o0° teilweise auszuscheiden,
wenn gleichzeitig Eisen in der Schmelze vorhanden ist. Es werden. dann nämlich eisensilicium-aluminiumhalti.ge
Kristalle ausgeschieden.
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Überführt man aber erfindungsgemäß das Silicium in. ein Silizid, z.
B. in Calciumsilizid. oder Magnesiums-ilizid, so wirkt sich dies in. bedeutendem
Maße auf die Erniedrigung der Siliciumlöslichkeit aus. Zweckmäßigerweise wird das
Calcium nicht dem Aluminium, sondern der Zink-Aluminium-Schmelze zugegeben, worin
es sich stürmisch löst. Nach Calcium- bzw. Magnesiumzugabe in. der stöchiometrisch
zur Bildung von CaSi2 bzw. Mg2 Si erforderlichen Menge enthielt die gereinigte Restschmelze
mit 2o bis 25 % Aluminium nur noch o,o8 bzw. 0,07 % Silicium, während freies Silicium
in der gleichen Schmelze noch bis o,8 % gelöst bleiben würde. Das Magnesium oder
noch besser manganhaltiger Magnesiumschrott wird im GegIlnsa.tz zum Calcium besser
vor dem Zinkzusatz der Aluminiumschmelze zugegeben. Es wurde nämlich festgestellt,
daß bei Anwesenheit von Mangan in der Aluminiumschmelze nicht nur die Entsilicierung,
sondern auch die Enteisenung der Schmelze begügstigt wird. Umgekehrt können
Magnesium
und. Calcium in Aluminium nach Zugabe von Silicium durch Zink ausgefällt werden.
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Ferner wurde- gefunden, d'aß bis zu einem gewissen Zinkhöchstgehalt
der Aluminiumlegierung, welcher bei etwa 95 bis 96% Zink liegt, bei steigendem Zinkzusatz
ein reineres Aluminium gewonnen wird. Bei noch höherem Zinkgehalt nimmt die Eisenlöslichkeit
wieder zu, was die Möglichkeit gibt, in Zink gelöstes Eisen: durch Zugabe von Aluminium
auszusalzen. Dieser erfindungsgemäße Befund kann; auch zur Herstellung von hochwertigen
Zinklegierungen benutzt werden. So wurde z. B. durch Zugabe von 5,36 % Aluminium
und Abtrennung der ausgeschiedenen eisenhaltigen Kristalle eine Zinklegierung mit
nur o,oo5% Eisen hergestellt. Bei einem Zusatz von, z. B. 4o % Aluminium lag der
Eisengehalt der Zink-Aluminium-Schmelze bei o,o6 % Eisen.
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Durch die obengen.annten Maßnahmen. gelingt es nun, ein, für Knetlegierungszwecke
verwendbares Aluminium in der hierzu erforderlichen Reinheit durch Zugabe von nur
50 bis 7o Gewichtsprozent Zink aus stark verunreinigten Aluminiumlegierungen,
wie sie, vor allem in der Aluminiumumschmelzindustrie oder auch bei der Aluminiumherstellung
aus unreinen. Rohstoffen anfallen, zu gewinnen. Der niedri.gsteZinkzusatz, der erforderlich
ist, um einen Raffinationseffekt festzustellen, hängt von der Zusammensetzung des
zu raffinierenden. Aluminiums sowie der gewählten Seigertemperatur ab. Je mehr Verunreinigungen
das Aluminium enthält und je tiefer die Temperatur der Schmelze ist, um so niedriger
ist auch der benötigte Zusatz an Zink, um einen. Aussalzeffekt festzustellen.. So
konnte z. B. durch Zugabe von nur i % Zink an: ein Aluminium mit i,8-- % Eisen schon:
die Primärausscheidung von FeA13-Kristallen beobachtet werden.
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Zur Herstellung von. Gußlegierungen der Gattung Aluminium-Silicium
ist wohl die Entfernung des Eisens aus dem Aluminium erforderlich, die gleichzeitige
Entfernung des Siliciums jedoch nicht erwünscht, weil Silicium in diesen Legierungen
nicht als Verunreinigung, sondern als wichtiges Legierungselement vorhanden ist.
Da, wie bereits oben dargelegt wurde, das Silicium, insoweit es in. freier Form
in der Schmelze. vorliegt, eine größere Löslichkeit in Zinlc-Aluminium-Schme,lzen
aufweist als das Eisen und: die Siliciumlöslichkeit in der Zink-Aluminium-Schmelze
außerdem stark temperaturabhängig ist, wird im Gegensatz zu der oben beschriebenen
Arbeitsweise, die- neben. einer möglichst weitgehenden Entfernung des Eisens auch
eine möglichst weitgehende En:tsilicierung durch silizidbildende Zusätze und Arbeiten
bei möglichst tiefen Temperaturen anstrebt, in diesem Falle bei höheren Temperaturen
gearbeitet und gegebenenfalls anwesende silizidbilden.de Stoffe, wie Calcium und
:Magnesium. in an sich bekannter Weise durch Einleiten von Chlor oder Waschen. mit
chloTi.dischen Salzgemischen, möglichst weitgehend' entfernt. Die Höhe der Arbeitstemperatur
ist vom angestrebten. Reinheitsgrad und dem Zinkgehalt der Schmelze abhängig. Der
benötigte Zinkzusatz richtet sich nachdem angestrebten Eisengehalt der Aluminium-Silicium-Legi-erung.
Je mehr Zink zugegeben wird., desto eisenärmer ist auch die gewonn.ene Aluminium-Silicium-Legierung,
um so höher sind aber auch die Destilla.tionskosten zur Entfernung des Zinks. Auch
bei dieser Arbeitsweise ist zur Gewinnung einer eisenarmen Aluminium-Silicium-Gußlegierung
auf i Teil Aluminium nicht mehr als i bis 2 Teile Zink er-fo@rde-rlicli.
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Das Eisen scheidet sich nicht als FeA13, sondern als eine Eisen-Silicium-Alumin.ium-Verhindung
aus, so daß gleichzeitig mit dem Eisen auch ein Teil des Siliciums verlorengeht,
welcher Verlust sich nicht vermeiden läßt. Dies ist jedoch in vielen Fällen unerheblich,
weil der weitaus größte Teil der verwendeten, Aluminium-S.i.liciu@m=Gußlegie-rung
eine untereutektische Zusammensetzung haben, soll.
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Diese Arbeitsweise eignet sich nicht nur zur En.teisenung von. Gußschrott,
sondern erschließt vor allem die Gewinnung von eisenarmen Aluminium-Silicium-Legierungen
durch elektrothermische Reduktion der eisenhaltigen Rohstoffe, wie des Kaolins und
der Tonerde. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es. daher auch, an Stelle
des zum Verschneiden der erhaltenen Aluminiu.m-Silicium-Vorlegierung benötigten
Reina:luminiums ge,-gebenenfa.lls auch eisenhaltiges Umschmelzaluminium zu verwenden.
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Neben der möglichst vollständigen Ausscheidung der metallischen: Verunreinigungen
ist eine möglichst vollständige Abtrennung dieser ausgeschiedenen Verunreinigungen
von, der Restschmelzeerforderlich, um den angestrebten, Reinheitsgrad zu erhalten.
Dies kann in üblicher Weise unter Ausnutzung der Wichteunterschliede zwischen Restschmelze
und ausgeschiedenen. Kristallen. durch Schwereseigerun.g erfolgen. und ist anwendbar
bei Schmelzen mit mehr als 6o % Zink. In diesem Falle wird die Abtrennung der an
der Oberfläche der Schmelze angesammelten Verunreinigungen z. B. durch Abschäumen,
dieser Kristalle oder durch Abstich, Ablhebern bzw. Abgießen der Schmelze vorgenommen.
Auch das Abschmelzen der Restschmelze auf schräger Fläche oder die langsame Erstarrung
und anschließende .mechanische Abtrennung der Oberschicht kann Anwendung finden.
Bei Anwendung .dieser altbekannten, Abtrennungsve,rfahre@n stellte sich jedoch bera,us,
daß die Ausbeute an Zinle-Aluminium-Raffina.t selbst nach langer Abstehzedt nur
gering ist. Es wurde weiterhin festgestellt, daß diese Abtrennungsmethode sich zur
Raffina:tion stark verunreinigter Schmelzen nicht eignet, weil die Bildung von zwei
Schichten durch Verfilzung der ausgeschiedenen, intermeta,llischen Verbindungen:
weitgehend verhindert wird. Erfindungsgemäß wurde nun festgestellt, da.ß' in diesem
Falle die restlose Abtrennung der ausgeschiedenen Kristalle unter gleichzeitiger
Gewinnung des Zink-Aluminium-Raffinates unter hoher Ausbeute durchgeführt werden
kann, wenn. man die Schmelze durch eine feinkörnige feuerfeste Masse filtriert und
.den. Filterkuchen anschließend mittels hocherhitzter niedrigschmelzender Salzgemische,
vorzuggsrveise
eutektischer Zusammensetzung, z. B. mit Chlo,ridgemischen der Alkali- und Erdalkalimetalle,
auslaugt. Zur Überwindung des Filterwiderstandes kann, in bekannter Weise bei Unterdruck
oder bei überdruck filtriert werden:. Die erforderliche Feinstkörn:ung der Filtermasse
richtet sich nach den, Abmessungen der ausgeschiedenen intermetallischen Verbindungen:
und kann: kurz vor dem Filtrieren auf mikroskopischem Wege festgestellt werden.
Die Bildung möglichst grober Kristalle wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß
man die Schmelze langsam unter gleichzeitigem Rühren bis- gerade oberhalb der Temperatur
der beginnenden Erstarrung der Restschmelze abkühlt.
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In: dieser Weise gelang es, die Verunreinigungen bis auf etwa 4o Gewichtsprozent
,im Filterkuchen anzureichern; volumenmäßig ausgedrückt bedeutet das, daß mehr als
6o % des Filterkuchens aus Verunreinigungen, bestehen. Eine derartige Anreicherung
der Verunreinigungen wird durch die Anwendung von Schaumpressen, bei weitem nicht
erreicht. Wenn Koks als Filtermasse gewählt wird, kann der Filterrückstand' sofort
weiterverarbeitet werden, z. B.. durch Gewinnung von. ZnO und Desoxydation.saluminium.
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Nach Abfiltration der aus.gesadzten intermetal-Iischen Verbindung
und des Filterkuchens ist zur Herstellung der, angestrebten eisen und siliciumarmen
Knetlegierungen, z. B. der Gattung Aluminium-Zink-Magnesium bzw. Alumin.ium"Kupfer-Magnesium,
noch die Entfernung der Zusatzmetalle erforderlich.
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Es ist bekannt, daß Zink aus Aluminiumschmelzen, auf Grund der unterschiedlichen
Flüchtigkeit der beiden. Metalle durch Destillation bei atmosphärischem Druck oder
im Vakuum entfernt werden kann. So, wurde z. B. vorgeschlagen, eine Aluminiumlegierung
mit 30 % Zink durch eine Vakuumbehandlung bei i2oo bis 130o° zu entzinken. Hierfür
kommen jedoch nur Hochvakuum-Öfen in. Betracht. Anderenfalls wird nämlich immer
wieder Frischluft in den Ofen gesaragt, wodurch der Zinkdampf zu Zinkoxyd oxydiert
wird. Außerdem wird der Metallspiegel mit einer dicken. Schicht dieses spezifisch
schweren Oxyds bedeckt, wodurch .die weitere Zinkverdampfung sehr erschwert wird.
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Der Bau von, Hochvakuumöfe.n, die auf i2.oo bis i3oo° erhitzt werden
sollen:, bringt jedoch bekanntlich sehr große Schwierigkeiten mit sich. Erfindungsgemäß
wurde nun festgestellt, daß ohne Anwendung von Unterdruck eine auf izoo° erhitzte
Restschmelze durch Einleiten bzw. überleiten von inerten Gasen, wie Kohlenoxyd,
Wasserstoff, Argon, in kurzer Zeit so weit entzinkt werden kann, als für .die Herstellung
vorm Aluminium-Zinlc-Magnesium-Legierungen erforderlich ist. Eine weitere schnelle
Eatzinkung bis auf o, i bis 0,3 % kann in der angegebenen Weise durch Erhöhung der
Temperatur auf 130o bis iqoo° erfolgen. Schließlich kann das Zink auch durch Behandeln
mit Blei entfernt und das im Blei gelöste Zink durch Abkühlen wieder ausgeschieden
und; zur Raffination wieder verwendet werden..
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Das Zink kann: sowohl flüssig als auch in fester Form an die Aluminiumschmelze
zugegeben werden. Wird; Zinkschrott verwendet, dann. ist eine vorherige Aufbereitung
zur Abtrennung des mechanisch beigenmischten Eisens erfindungsgemäß nicht erforderlich.
Die, Eisenteile sinken: nämlich ungelöst zu Boden und können in einfacher Weise
entfernt werden.
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Ferner wird erfindungsgemäß nicht nur der Gehalt an Eisen in; dem
Aluminium, sondern auch meistens. der im Zink stark erniedrigt, und schließlich
kann das im Zinkschrott vorhandene, Kupfer gleichzeitig zum @Auflegieren. des gereinigten
Aluminiums dienen, wenn. nach Filtration der Schmelze das Zink abdesti:lliert wird.
Gleichzeitig wird damit auch das in der eingesetzten Zn-Legierung enthaltene Aluminium
wiedergewonnen, während die geringen Mengen Blei, Zinn, Wismut, Thallium die Eigenschaften
des Aluminiums nicht wesentlich beeinflussen!. Sind größere Mengen Blei vorhanden,
was dann der Fall ist, wenn. zur Reinigung des Aluminiums z. B. Hüttenrohzink verwendet
wird, dann, kann die Hauptmasse des Bleis in einfacher Weise durch Abkühlen in flüssiger
Form ausgeschieden und abgetrennt werden. Das restliche noch in Lösung befindliche
Blei sowie eventuell vorhandenes Zinn, Wismut und Thallium können in an sich bekannter
Weise mittels Natrium, das überschüssige Natrium durch Einleiten von Chlor en.tfernt
werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren. weist als wesentliche Vorteile gegenüber
den obengenannten Extraktionsverfahren: auf, d'aß es ohne nennenswerte Metallverluste
in einfacher und schneller Weise die Raffination: des Aluminiums nicht nur von Eisen
und Silicium, sondern auch von den meisten. anderen in; Aluminium vorhandenen Legierungskomponenten
unter Verwendung von bedeutend geringeren Mengen an unreinem Zink ermöglicht. Werden
außerdem anschließenddasZink sowie die sonstigen metallischen. Beimengungen mit
niedrigem Siedepunkt, wie z. B. das Kadmium, durch fraktionierte Destillation entfernt,
dann, wird nicht nur ein, gereinigtes Aluminium, sondern auch Feinzink und Kadmiumstaub-
gewonnen. Ausführungsbeispiel 1 15 Gewichtsteile einer Aluminiumumschmelzlegierung
der nachstehenden. Zusammensetzung i,83 % Eisen, 482,010 Silicium, 0,710/0 Mangan:,
o,65 % Nickel, i,o2.% Kobalt, 0,77'/o Zinn., 0,57V0 Antimon, 0,34V0 Chrom, 0,331/o
Titan, i,90 % Magnesium, 3,16% Kupfer, 2',o@2:% Zink, Rest Aluminium, wurden zusammenmit
3-0 Gewichtsteilen Zink, das 0,3 % Eise und o,9 % Blei enthielt, eingeschmolzen,
dann 0,o8 Gewichtsteile Calcium zugegeben und darauf die Schmelze nach istün: digem
Abstehen unter gleichzeitigem Rühren bei 50o° filtriert. Es wurden 36,7. Gewichtsteile
Eiltrat der nachfolgenden Zusammensetzung erhalten
0,07')/o Eisen,
o, i6 % Silicium, 0,o8 % Nickel, 0,27 % Zinn, o,22 % Magnesium, i,08 % Kupfer, 67,40/0
Zink, o,io % Calcium, o,620/9 Blei, Rest Aluminium. Mangan, Kobalt, Antimon, Chrom
und Titan waren nur noch in. Spuren in der Schmelze vorhanden. Durch eine 1/2stündige
Erhitzung dieser Schmalze bei 130o° unter gleichzeitigem Überleiten von Argon, wurde
das Zink bis auf o, i % entfernt. Anschließend wurden aus der erhaltenen Aluminiumschmelze
das. vorhandene Zinn und Blei durch Zugabe von. 5 % Natrium und Abfiltration bis
auf o,120/0 bzw. o,o8% entfernt. Das überschüssige Natrium sowie das noch vorhandene
Calcium und ein: Teil des restlichen :Magnesiums wurden durch Einleiten von Chlor
entfernt. In dieser Weise wurde eine Aluminiumlegierung der nachfolgenden Zusammensetzung
erhalten: 0,2:2()10 Eisen, 0,520/u Silicium, 0,25 % Nickel, 0,120/0 Zinn, 0,i5 %
Magnesium, 3,:2#5'/o Kupfer, 0,1q.0/0 Zink, 0,08% Blei, Rest Aluminium. Ausführungsbeispiel
2 Durch Einschmelzen von 65 Gewichtsteilen eines Aluminiums mit 1,38 % Eisen. und
Zugabe von 35 Gewichtsteilen einer auf thermischem Wege hergestellten Aluminium-Silicium-Vorlegierunig
mit 38,500/0 Silicium und; o,87 % Eisen wurde, eine Aluminium-Silicium-Gußle@gierung
mit 13,3q.0/0 Silicium und 1,2o % Eisen erhalten.. Dieser Legierung wurde die doppelte
Menge an flüssigem Zink nach und nach unter kräftigem Rühren zugegossen.. Auf diese
Weise wurde eine siliciumhaltige Zink-Aluminium-Legierung erhalten, deren Temperatur
bei 6a0° lag. Die Schmelze wurde, i Stunde lang unter Rühren bei 6o0° gehalten und
bei dieser Temperatur filtriert. Es wurden 272 Gewichtsteile Filtrat mit 0,o9 %
Eisen, 3)/o Silicium und 67,6% Zink erhalten. Anschließend wurden, ioo Gewichtsteile
einer auf goo° erhitzten Salzschmelze, bestehend aus 47 Gewichtsteilen Mg C12 und
53 Gewichtsteilen K Cl, durch das Filter gegossen und hierdurch die Ausbeute auf
287 Gewichtsteile Filtrat erhöht. Aus .dieser gereinigten Schmelze wurde das Zink
durch '/2stündiges Erhitzen bei 1300° in. einem Argongasstrom entfernt. Auf diese
Weise wurde eine Aluminiumlegierung mit 9,99 0/0 Silicium, o,28 % Eisem und 0,3
% Zink gewonnen.