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Tragvorrichtung für Pfähle aus bewehrtem Beton und. Verfahren zur
Ausführung von Gründungen mit Hilfe dieser Pfähle Bei der Herstellung von Pfählen
aus bewehrtem Beton, besonders solchen von großer Länge, war man bis jetzt gezwungen,
eine wesentlich stärkere Bewehrung einzubauen, als sie tatsächlich nötig ist, um
den stärksten Arbeitsbeanspruchungen dieser Pfähle standzuhalten, d. h. um dem Einrammen
zu widerstehen, weil andernfalls der Pfahl Gefahr laufen würde, während des Transportes
oder Tragens durch die üblichen Mittel Schaden zu erleiden. Die Verstärkung der
Bewehrung, die nötig war, damit der Pfahl den Biegungskräften während des Tragens
widerstehen konnte, hat einen übertriebenen Verbrauch von Stahl, und zwar ganz unnötig,
zur Folge. Dieser Nachteil erhält besondere Bedeutung bei Pfählen zur Herstellung
von. Mischgründungspfählen, da diese Pfähle auf einer Basis mit großer Tragkraft
ruhen und nur ein sehr schwaches, in gewissen Fällen auch gar kein Einrammen erfordern,
so daß sie in Wirklichkeit mit einer sehr geringen und sogar ohne Bewehrung hergestellt
werden könnten.
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Die Erfindung will diesen N achteil beseitigen und die Ausführung
der Pfähle in bewehrtem Beton mit nur einer so geringen Bewehrung gestatten, wie
sie für die normalen Arbeitsbedingungen erforderlich ist. Gemäß der Erfindung wird
dies durch die Verwendung einer Tragvorrichtung erreicht, die
aus
einer Wiege besteht, die den Pfahl trägt, vorzugsweise in seiner ganzen Länge, und
an der der Pfahl durch Ringe, Seile od. dgl. befestigt sein kann. Dieses Verfahren
gestattet, den Pfahl von dem Platz, wo er hergestellt wird, bis zur Gründungsstelle
zu transportieren, ohne ihn gefährlichen Biegungen auszusetzen.
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Diese Wiege wird vorteilhaft durch die Form gebildet, die zur Herstellung
des Pfahles dient, oder durch einen Teil- dieser Form.
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Gemäß der Erfindung wird diese Form vorzugsweise aus Blech hergestellt
und. außen mit Längsrippen versehen, was eine leichtere Ausführung gestattet. Ein
Blechmantel kann dabei die Rippen_ umgeben, so daß zwischen diesem und der inneren
Wand der Form ein Zwischenraum entsteht, in den eine erhitzende Flüssigkeit eingelassen
-,verden kann, um das Hartwerden des Betons zu beschleunigen.
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Der Ausdruck Beton darf nicht in einem einschränkenden Sinn ausgelegt
werden, sondern schließt alle ähnlichen Materialien, z. B. Zement, ein, die für
die Herstellung von Pfählen verwendet werden können.
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Zur Erläuterung werden nachstehend einige Ausführungsbeispiele der
Erfindung beschrieben, die sich auf die Zeichnung beziehen, in der Fig. i und 3
Querschnitte von zwei Vorrichtungen gemäß der Erfindung zeigen, Fig.2 und 4 teilweise
Seitenansichten dieser Vorrichtungen; Fig. 5 ist eine Außenansicht einer Form gemäß
der Erfindung, Fig. 6 ein Querschnitt durch diese Form, Fig.7 ein Querschnitt durch
eine abweichende Ausführung dieser Form; Fig. 8 zeigt den Transport eines in einer
Halbform ruhenden Pfahles und Fig. 9 den in seiner Wiege ruhenden Pfahl während
des Hochhebens.
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In Fig. i und 2 ruht der Pfahl i in einer durch einen Metallbalken
2 gebildeten Wiege, wobei der Balken in Abständen mit Tragringen 3 zur Aufnahme
von Tragseilen od. dgl. versehen ist. Diese Ringe können beweglich, z. B. um Bolzen
4 drehbar sein, die sie mit den entsprechenden Laschen 5 des Balkens verbinden.
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Der Pfahl kann mit Hilfe von Seilen, Ringen od. dgl. gehalten werden
oder auch z. B. mit in Abständen angebrachten Bügeln 6 (Fig. 3 und 4), die zweckmäßig
an der Wiege befestigt sind, z. B. mit Hilfe von Bolzen 7, die in Laschen 8 sitzen.
Diese Bolzen könnten mit einem ihrer Enden in die Laschen 8 eingeführt sein und
am anderen Ende in an den Enden der Bügel 6 vorgesehene Kerben eingreifen.
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Anstatt aus einem Balken kann, die Wiege auch aus zusammengesetzten,
z. B. verschweißten Profileisen gebildet sein.
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Fig. 5 bis 7 zeigen eine Form 9, deren eine Hälfte als Tragwiege verwendet
wird. Diese Form besteht aus Blechen io; die die äußere Schalung des Pfahles i bilden
und durch Längsrippen i i verstärkt sind. Die Form hat zwei bei 1.2 und
13 verbolzte Hälften. Sie ruht auf dem Boden oder auf dem Betonbett mit in
Abständen angebrachten Ringen 14, die das Drehen der Form gestatten. Die beiden
Grundflächen sind gleichfalls aus Blech und an der Form mit Bolzen befestigt; die
eine ist fest, die andere kann in der Längsrichtung gemäß der dem Pfahl zu gebenden
Länge verlegt werden. -Der Beton kann an einem der beiden Enden des vieleckigen
Bleches io eingeführt werden., die offen gelassen oder mit Fenstern versehen sind,
oder er .kann auch durch die Grundfläche der Form eingeführt werden. Eine äußere
Umhüllung 15 aus Blech kann an die Rippen i i angeschweißt werden, um die Widerstandsfähigkeit
der Form zu erhöhen und Kammern 16 zu bilden, in die man Dampf oder eine warme Flüssigkeit
einführen lassen kann, um das Hartwerden des Betons zu beschleunigen. Bei dieser
Ausführung der Form kann dieselbe' sehr leicht und widerstandsfähig gemacht werden.
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Nach Festwerden und beginnendem Erhärten des Betons wird die obere
Hälfte der Form abgehoben, während der untere Teil 9 als Wiege dient, an welcher
der Pfahl durch eines der oben beschriebenen Mittel befestigt werden kann. Fig.8
zeigt die Wiege 9 auf Wagen 17 beim Transport, der auch so vor sich gehen kann,
daß man die Wiege durch an ihr vorgesehene Laschen od. dgl. an Kabeln od. d@gl.
aufhängt. Fig. 9 zeigt das Hochheben des in der Wiege 9 ruhenden Pfahles i mit Hilfe
von Kabeln 18, die an Laschen od. dgl. i9, 2o der Wiege befestigt sind. Sobald der
Pfahl sich in einer der Vertikalen genügend genäherten Lage befindet, so daß das
von seinem Eigengewicht abhängige Biegemoment nicht die Widerstandsfähigkeit der
Bewehrung überschreitet, kann man die Wiege entfernen und den Pfahl nahe am Kopf
ergreifen, um ihn in die Gründungsstellung zu bringen.
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Von seiner Ausführung bis zur Aufstellung bleibt also der Pfahl durch
die Wiege geschützt und läuft nicht Gefahr, unter der Wirkung von starken Biegungen'
oder zufälligen Stößen gegen Fremdkörper beschädigt zu werden; diese Beschädigungen
sind sehr häufig, wenn. die Pfähle mit den üblichen Mitteln gehandhabt werden. Man
ist also sicher, daß der Pfahl nicht springt oder splittert, was häufig der Grund
des Anfressens oder Abspülens der Bewehrungen ist; außerdem sind in Erdböden, die
angreifendes Wasser enthalten, diese Beschädigungen der Ausgangspunkt für die Zerstörung
des Betons selbst. '