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Einricbtung zur Gewinnung von Kohle oder anderen Mineralien Zusatz
zum Patent 870 836
Das Patent 870 836 betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Kohle
oder anderen Mineralien, bei welchem dem Strebförderer eine sich auf die Streblänge
erstreckende Schrämkette vorgeschaltet ist, welche durch den Förderer in den Schram
vorrückende Vorschubvorrichtungen an den Abbaustoß angedrückt wird, und kennzeichnet
sich dadurch, daß die Schrämwerkzeuge durch Verlegung des Strebförderers in einem
in Streblängsrichtung fortschreitenden Zuge jeweils nur in einem kleinen Teilbereich
der Streblänge zum Eingriff in den Abbaustoß gebracht werden. Als Mittel för den
Vorschub können hierbei die bekannten keilförmigen Rückschlitten oder Vorschubzylinder
oder sonstige Mittel verwendet werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des
Hauptpatents soll einem Doppelkettenmitnehmerförderer aus raumgelenkig miteinander
verbundenen Schiissen mit übereinanderliegenden Trumen eine Schrämkette mit ebenfalls
übereinanderliegenden Trumen vorgeschaltet werden, deren Führungsgehäuse aus den
Schüssen des Förderers entsprechenden und mit diesen verbundenen Teilstücken bestehen.
Hierbei ist es wiederum am günstigsten, wenn die Bewegung der Schrämkette gegenläufig
zu den Mitnehmerketten des Förderers gerichtet ist.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine dem Verfahren nach
dem Patent 870 836 angepaßte Schrämkette von einfacher und unempfindlicher Bauart
zu schaffen, die nicht nur die durch das Verfahren nach dem Hauptpatent bedingte
Raumbeweglichkeit besitzt, sondern bei Gewährleistung einer Abführung des Schrämkleins
eine jegliche Verklemmung ausschließende Führung im Gehäuse
ermöglicht,
auf der anderen Seite aber eine Auswechslung beschädigter oder verschlissener Teile
mit kürzestem Zeitaufwand gestattet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
in eine Gliederkette in k1.)ständen eingeschaltete liegende, offene Verbindungsbügel
auf der einen Seite mit einem Halter für das Schrämwerkzeug und auf der anderen
Seite mi!t einem vorzugsweise baIlig ausgebildeten, zur Führung dienenden Gleitschuh
versehen sind. Im allgemeinen wird es genügen, wenn auf jeden laufenden Meter der
Schrämkette ein oder wenige Schrämwerkzeuge verteilt angeordnet werden, so daß jeweils
nur eine kleine Zahl von Schrämwerkzeugen gleichzeitig im Eingriff befindlich sind.
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Als Gliederketten ausgebildete Schrämketten sind an sich bekannt;
indessen bringt die Anwendung derartiger Ketten die gerade beim Verfahren nach dem
Hauptpatent erforderliche Raumbeweglichkeit mit sich, d. h. die Möglichkeit einer
Bewegung in senkrechter und waagerechter Ebene. Die Einschaltung liegender, offener
Bügel ist bei Ketten für Mitnehmerförderer ebenfalls bekannt, und zwar in der Anordnung,
daß der zwischen die Schenkel des Bügels eingreifende Mitnehmer durch Schrauben
mit den Bügelschenkeln lösbar verbunden ist. Auf diese Weise ergibt sich eine raumsparende
An-Anordnung, die ein leichtes Auswechseln des Mitnehmers oder von Teilen der Kette
ermöglicht.
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Durch die Erfindung werden zunächst diese Vorteile der liegenden
Bügel sinngemäß bei einer Schr.ämkette ausgenutzt. Darüber hinaus ergibt sich auf
diese Weise eine denkbar einfache Anordnung und Ausbildung der Schrämwerkzeughalter
und eine zweckmäßige Führung der Schrämkette.
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Wichtig ist ferner, daß die von der Erfindung gewählte Anordnung
die Verwendung von Kettenantriebsrädern von bei Mitnehmerförderern üblicher Bauart
emöglicht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung soll der Rücken
des liegenden Verbindungsbügels selbst als Schrämwerkzeughalter ausgebildet sein,
während der Gleitschuh mit einem zwischen die Bniigelschenkel eingreifenden Ansatz
für die Befestigung mittels einer liegenden Schraube versehen ist.
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Bei einer geringen, innerhalb des Maßes der stehenden Kettenglieder
liegenden Bauhöhe gelangt man so zu Elementen von gedrungener und .robuster Bauart,
welche sich an den waagerechten Flächen und der rückwärtigen Wand des Gehäuses führen.
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Eine verbesserte Führung erhält man, wenn der den Schrämwerkzeughalter
bildende Bügel eine Führungsnut besitzt, in welche eine senkrechte Leiste des Kettenftihrungsgehäuses
eingreift. Dies geschieht am einfachsten in der Weise, daß die Führungsnut außenseitig
durch eine Fläche des Schrämwerkzeughalters und innenseitig durch das freie Ende
des Befestigungsansatzes des Gleitschuhes begrenzt wird.
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Die Anordnung kann so gewählt werden, daß die Schrämpicken ganz oder
teilweise gegen Räumwerkzeuge austauschbar sind. Bei mittelharter Kohle wird män
vorzugsweise Schrämpicken und Räumwerkzeuge in wechselnder Folge in die Kette einschalten;
bei harter Kohle wird man nur oder im wesentlichen Schrämpicken verwenden, wsåhrend
man bei weicher Kohle ausschließlich Räumwerkzeuge benutzt, die man mit einer oder
mehreren Schneiden ausrüsten kann. Die aufeinanderfolgenden Schrämpicken kann man
in der Weise in der Höhe versetzt anordnen, daß sie einen Schram entsprechender
Höhe herstellen, man kann aber auch, hei nicht zu harter Kohle, Schrämwerkzeuge
mit mehreren über die Höhe des Schrämschlitzes verteilt angeordneten Schrämschneiden
verwenden.
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Die von der Erfindung benutzten, als Schrämwerkzeughalter ausgebildeten
Bügel werden zweckmäßig in einem Stück, vorzugsweise als Gesenkschmiedestücke, hergestellt.
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Die Anordnung nach der Erfindung ist in erster Linie für solche nach
dem Verfahren des Hauptpatents arbeitenden Einrichtungen bestimmt, bei denen der
Förderer als Doppelkettenförderer mit übereinanderliegenden Trumen ausgebildet ist
und aus raumgelenkig miteinander verbundenen Schüssen besteht, und bei welchen entsprechend
dem Vorschlag des Hauptpatents das Führungsgehäuse der Schrämkette aus den Schüssen
des Förderers entsprechenden und mit diesen lösbar verbundenen Teilstücken gebildet
ist. Erfindungsgemäß ergibt sich hierbei eine weitere Verbesserung, wenn die Schüsse
der Schrämkettenführung als geschlossene Einheiten mit der Seitenwand des Förderers
lösbar gekuppelt sind. Diese Kupplung kann am einfachsten durch senkrechte Einsteckbolzen
und entsprechende Ösen erfolgen, welche in einem Spalt zwischen den einander zugekehrten
Seitenwänden des Förderers und der Schrämkettenführung vorgesehen sind. Diese Einsteckbolzen
können hierbei an der die Abdeckung des Schräinketten-Obertrums bildenden und die
benachbarte Fördererkette übergreifenden Platte befestigt sein.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
dargestellt.
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Fig. I zeigt die Gesamtanordnung in Draufsicht in schematischer Darstellung;
Fig. 2 zeigt einen Teil der Fig. I in größerem Maßstab; Fig. 3 ist eine Seitenansicht
zu Fig. 2; Fig. 4 ist ein Querschnitt zu Fig. 2; Fig; 5 zeigt eine Draufsicht auf
einen Teil der Fördererkette; Fig. 6, 7 und 8 zeigen verschiedene Ausführungen des
als Schrämwerkzeughalter ausgebildeten Verbindungsbügels im Querschnitt.
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Der etwa parallel zum Kohlenstoß angeordnete Doppelkettenförderer
mit den übereinanderliegenden Trumen 1a, Ib der Gliederketten besitzt einen Förderrinnenstrang,
der aus einer größeren Anzahl raumgelenkig miteinander verbundener Schüsse I gebildet
ist. Auf der dem Abbaustoß zugekehrten Längsseite dieser Schüsse ist das Führungsgehäuse
2 mit übereinanderliegenden Trumen für die ebenfalls als Gliederkette ausgebildete
Schrämkette 3 vorgesehen.
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Die Schußteilung für das Führungsgehäuse 2 entspricht derjenigen
des Rinnenstranges. Der Obertrum des Fiihrungsgehäuses 2 ist durch die waagerechte
Platte g abgedeckt, die die benachbarte Fördererkette übergreift (Fig. 4). Diese
Platte g besitzt einen Einsteckbolzen 10, der in hülsenartigen Ansätzen ii der Fördererschüsse
I und 12 des Schrämkettengehäuses 2 eingesteckt ist. Auf diese Weise bilden die
Schüsse des Gehäuses 2 geschlossene IEinheiten, die durch eine einfache Einsteckverbindung
mit dem Förderer verbunden werden können. Man kann daher Förderer normaler Bauart
für die Zwecke der Erfindung verwenden.
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In die Schrämkette sind in größeren Abständen, z. B. ein bis zwei
auf jeden laufenden Meter, liegende offene Verbindungsbügel I3 eingeschaltet, deren
Rücken als Halter 14 für Schrämpicken 15 ausgebildet ist. Zwischen den Schenkeln
I6 des Bügels greift ein Befestigungsansatz 17 eines Gleitschuhes Is ein, der an
der rückwärtigen senkrechten Wand des Führungsgehäuses 2 gleitet und dessen Gleitfläche
ballig geformt ist. Die Befestigung an dem Bügel erfolgt durch eine waagerechte
Schraube 19. welche durch die Schenkel I6 hindurchgeführt ist.
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An der mittleren Platte 20 des Gehäuses 2 sind senkrechte Leisten
21 befestigt, die in Führungsnuten I3a eingreifen, die auf der einen Seite durch
Flächen 22 des Schrämwerkzeughalters 14 und auf der anderen Seite durch die freien
Stirnenden 23 der Ansätze I7 der Gleitschuhe I8 begrenzt sind.
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Die die obere Begrenzung des Schrämwerkzeughalters 14 bildenden,
zweckmäßig ebenfalls abgerundeten Flächen dienen ebenfalls zur Führung an den waagerechten
Flächen des Gehäuses 2. Der Gleitschuh einschließlich seines Befestigungsansatzes
I7 entspricht in der Höhe etwa derjenigen des Schrämwerkzeughalters I4, So daß auch
der Gleitschuh sich an den waagerechten Flächen des Gehäuses 2 führt und gleichzeitig
dazu beiträgt, in die Führung eingedrungenes Schrämklein abzuführen.
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Zur Abförderung des Schrämkleins kann man zusätzlich Räumer 24 verwenden,
die auswechselbar und austauschbar mit den Schrämpicken 15 angeordnet sein können.
Bei dem in Fig. I und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist jeder zweite Bügel
mit einem solchen Räumer 24 ausgerüstet, dessen Bauart in Fig. 8 in größerem Maßstab
gezeigt ist.
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Fig. 7 zeigt ein Werkzeug mit mehreren übereinanderliegenden Schneiden
25, die durch Nuten 26 voneinander getrennt sind. Dieses Werkzeug wirkt gleichzeitig
schrämend und räumend. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind an beiden
Enden des Förderers Antriebe 27 für den gemeinsamen Antrieb des Förderers und der
Schrämkette vorgesehen. Am zweckmäßigsten ist es, wenn, wie beim Hauptpatent bereits
vorgesehen, der Antrieb der Schrämkette von einer mit wesentlich höherer Geschwindigkeit
laufenden Vorgelegewelle mit gegenläufiger Drehrichtung abgeleitet wird, so daß
also der Ohertrum der Schrämkette entgegen der Förderrichtung des Förderers läuft,
aber mit einer Geschwindigkeit, die etwa drei- bis fünffach so hoch gewählt sein
kann wie die der Ketten des Förderers. Selbstverständlich wird man in vielen Fällen
mit einem einzigen Antrieb auskommen.
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Bei der beschriebenen gegenläufigen Bewegung der Schrämkette wird
das Schrämklein aus dem Untertrum der Austragstelle des Förderers zugeführt. Das
etwa vom Obertrum der Schrämkette mitgenommene Schrämklein kann man am rückwärtigen
Ende des Förderers durch geeignete Leitbleche auf den Förderer aufgeben.
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Mit 4 ist eik keilförmiger Rückschlitten bezeichnet, durch dessen
Wirkung das Verfahren des Hauptpatents herbeigeführt wird. Dieser Rückschlitten
kann selbstverständlich auch durch Druckzylinder ersetzt werden, die in Abständen
verteilt angeordnet sind und nacheinander zur Wirkung gelangen. Hierbei können zweckmäßig
Zylinder benutzt werden, die sich rückwärts gegen im Abbaustreb verspannte Widerlager,
z. B. Spreizstempel, abstützen, wobei diese Widerlager nach Entlastung von der Vorschubvorrichtung
selbsttätig nachgeholt werden können.
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Aus Fig. I ist zu ersehen, daß die Schrämwerkzeuge nur in dem der
Andrückfläche des Rückschlittens 4 gegenüberliegenden Bereich an der Kohle im Angriff
sind, so daß also nur wenige Schrämwerkzeuge gleichzeitig in Arbeitsstellung sind.
Der Bereich x stellt nur einen kleinen Teil der Gesamtlänge des Strebs dar, doch
kann das Maß x je nach den örtlichen Verhältnissen in weiten Grenzen schwanken.
Bei mittelharter Kohle und normalen Verhältnissen wird dieser Bereich I2 bis I5
m betragen, während der Streb 200 m und mehr lang sein kann. Zu Beginn des Abbaues
eines solchen Strebs wird in der auch bei anderen Verfahren üblichen Weise zunächst
an den Enden ein Stall ausgekohlt. Verwendet man nun zum Andrücken der Schrämwerkzeuge
einen keilförmigen Rückschlitten, so kann dieser kontinuierlich in Längsrichtung
des Strebs bewegt werden, wobei seine Geschwindigkeit von der Härte der Kohle abhängig
ist. Verwendet man Druckzylinder für das Andrücken des Förderers und der Schrämwerkzeuge,
so kann in manchen Fällen der Vorschub bei ständig beaufschlagten Druckinittelzylindern
kontinuierlich entsprechend dem durch die Schrämwerkzeuge bedingten Abbaufortschritt
stattfinden.
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Es ist aber auch möglich, bei diesen Druckmittelzylindern die Beaufschlagung
zeitweilig zu unterbrechen, um Vorschub und Leistung aufeinander abzustimmen.