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Elektrischer Kontakt mit längsgeschlitztem federndem Rohrstück Zusatz
zum Patent 81'7 174 Die Erfindung bezieht sich auf eine weitere Ausbildung des durch
das Patent 817 174 geschützten elektrischen Kontaktes mit einem starren und
einem federnden Teil, welch letzterer aus einem oder mehreren ineinanderliegenden,
längsgeschlitzten Rohren besteht. Gemäß dem Hauptpatent ist in unmittelbarer mechanischer
und elektrischer Verbindung mit dem Hauptkontakt an diesem in Richtung der Ausschaltbewegung
des Installationsgerätes ein Vorkontakt vorgesehen, der als Fußpunkt für den Schaltlichtbogen
dient. Die Erfindung gibt eine weitere zweckmäßige Ausführungsform des Kontaktes
nach dem Hauptpatent an, die sich durch Einfachheit und Dauerhaftigkeit auszeichnet
und ganz besonders für Schaltvorrichtung mit schwenkbaren Schaltmessern, z. B. für
Walzenschalter mit an der Walze vorgesehenen radialen Messerkontakten geeignet ist.
Das Neue der Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß der dem zangenartigen
Hauptkontakt zugeordnete Vorkontakt ein etwa in Richtung der durch den Längsschlitz
gehenden Mittelebene des geschlitzten Rohres des Hauptkontaktes und quer zur Einführungsrichtung
des im wesentlichen in Längsrichtung des Schlitzes in das Kontaktrohr eintretenden
starren Gegenkontaktes federnd beweglicher Druck- oder Schleifkontakt ist. Dieser
Kontakt kann vom freien Schenkel eines U-Bügels aus federndem Flachmetall getragen
oder gebildet sein, dessen anderer Schenkel mit dem Hauptkontakt verbunden ist.
Er greift vorzugsweise durch das geschlitzte Rohr des Hauptkontaktes längsweise
hindurch. Eine besonders vorteilhafte Ausführung besteht darin, daß der Druck- oder
Schleifkontakt
wenigstens an seinem freien Ende eine Breite hat,
die ein Mehrfaches der Breite der an ihm anliegenden Fläche des starren Gegenkontaktes
beträgt.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Dabei zeigen Fig. i und 2 je eine Seitenansicht des federnden Kontaktes, einmal
bei entferntem und das andere Mal bei eingelegtem Gegenkontakt, Fig.3 eine Draufsicht
mit teilweisem Schnitt. Der Hauptkontakt besteht aus einem im wesentlichen vierkantigen
Rohr 1-3 aus federndem Flachmetall. Auf einer Seite, nämlich an seiner vorderen
Wand i, hat das Rohr einen durchgehenden Längsschlitz q.. Außerdem ist es beiderseits
des Längsschlitzes je mit einem oder auch mehreren darin einmündenden Querschlitzen
5 versehen, die sich über die Vorderwand i und die beiden Seitenwände 2 erstrecken.
Die Schlitze. 5 unterteilen die Rohrwandung in mehrere einzeln federnde Zungen.
Die Stirnkanten dieser Zungen, d. h. die Ränder des Längsschlitzes q., bilden die
Kontaktflächen des Hauptkontaktes, der mit diesen Kanten einen starren Gegenkontakt
zangenartig umfaßt. Die dem Längsschlitz q. gegenüberliegende Wand 3 (Rückwand)
des Vierkantrohres 1-3 bildet einen Teil einer flachen Metallschiene 6, die zur
Befestigung des Kontaktes an einem Schaltersockel od. dgl. dient und außerdem als
Anschlußklemme für eine Zuleitung ausgebildet ist. Zu dem letzteren Zwecke enthält
die Schiene 6 an ihrem oberen Ende eine Gewindebohrung für eine Klemmschraube 7.
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Der mit dem federnden Kontakt zusammenwirkende starre Gegenkontakt
hat die Form eines Schaltmessers 8, das um eine Achse 9 verschwenkbar ist, so daß
es von einem, im Beispiel dem oberen Ende des Rohres 1-3 her in den Längsschlitz
q. des letzteren eintreten und am gleichen Ende wieder austreten kann. Das Schaltmesser
8 ist isoliert an einer Welle befestigt oder wird von einer Isolierstoffwalze getragen,
die in der Zeichnung nicht mit dargestellt ist.
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Der dem Hauptkontakt zugeordnete Vorkontakt besteht aus .einer im
wesentlichen rechteckigen Platte io aus Flachmetall, die durch das geschlitzte Rohr
1-3 des Hauptkontaktes längsweise hindurchgreift, wobei sie senkrecht zu der durch
den Längsschlitz q. gehenden Mittelebene des Rohres sfeht. Die Platte io ist mit
ihrem unteren Ende an dem freien Schenkel i i eines U-Bügels 11, 12 aus federndem
Flachmetall befestigt, dessen anderer Schenkel 12 an der Metallschiene 6 durch Niete
oder in anderer geeigneter Weise befestigt ist. Die Feder 11, -12 dient so als Träger
für den Vorkontakt io und zugleich zu dessen mechanischer und elektrischer Verbindung
mit dem Hauptkontakt. Das obere Ende der Platte io ragt aus dem geschlitzten Rohr
1-3 heraus und ist nach hinten gekrümmt.
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Wie ersichtlich, ist der Vorkontakt im wesentlichen symmetrisch zu
der durch den Längsschlitz4 gehenden Mittelebene des Rohres r-3 des Hauptkontaktes
angeordnet und in Richtung dieser Ebene quer Bewegungsrichtung. des starren Gegenkontaktes
beweglich, wobei er -durch die ihn tragende Blattfeder i i, i2 nach vorn, d. h.
in Richtung auf die geschlitzte Rohrwand i gedrückt wird. Der Vorkontakt ist bei
vorgespannter Feder i 1, 12 eingebaut, und die Platte io stützt sich bei entferntem
Gegenkontakt an der geschlitzten Vorderwand i des Rohres 1-3 ab. Bei eingeführtem
Schaltmesser 9 liegt die Platte io des Vorkontaktes an der Stirnfläche des Messers
an. Wie ferner .ersichtlich, hat die Platte io des Vorkontaktes eine Breite, die
ein Mehrfaches der Breite der an ihm zur Anlage kommenden Stirnfläche des Schaltmessers
8 beträgt.
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Beim Einschaltvorgang tritt das Schaltmesser 8 zuerst mit dem Vorkontakt
io in Berührung, der unter dem Druck des Messers auf sein gekrümmtes Ende etwas
nach hinten ausweicht. Alsdann tritt das Schaltmesser in den Längsschlitz q. des
Rohres 1-3 ein, das dabei etwas gespreizt wird. In der Einschaltstellung werden
die Schlitzränder des Rohres von entgegengesetzten Seiten her an die breiten Flächen,
die Platte des Vorkontaktes dagegen an die Stirnkante des Messers angedrückt. Beim
Ausschalten wirkt der Vorkontakt als Funkenabrißkontakt, indem das Schaltmesser
beim Verlassen des Schlitzes q. des Rohres 1-3 noch mit dem Ende der Platte io in
Berührung steht, so daß die Stromunterbrechung am Vorkontakt stattfindet. Das Rohr
des Hauptkontaktes ist somit der Einwirkung eines beim Ausschalten etwa entstehenden
Lichtbogens entzogen. Zugleich besteht dadurch, daß der Vorkontakt mit der Stirnkante
des Messers zusammenwirkt, der Vorteil, daß auch die mit dem Hauptkontakt zusammenwirkenden
Seitenflächen des Messers 8 durch den Lichtbogen nicht beeinflußt werden und daß
insbesondere daran keine Schmelzperlen entstehen können. Ferner tritt der Erfolg
ein, däß durch die schabende Wirkung der Stirnkante des Schaltmessers eine am Vorkontakt
gebildete Oxydschicht auf dem mit dem Messer zusammenwirkenden Flächenteil selbsttätig
entfernt wird, so daß nunmehr nicht bloß beim Hauptkontakt, sondern auch beim Vorkontakt
eine Selbstreinigung stattfindet. Durch die große Breite des Vorkontaktes wird erreicht,
daß der Fußpunkt des Lichtbogens an der Platte io sich über deren Breite ausdehnt,
wodurch der Querschnitt des Lichtbogens verbreitert und damit seine Stromdichte
vermindert wird, was zu einem schnellen Erlöschen des Lichtbogens führt.
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Die neue Kontaktanordnung ist, wie ersichtlich, von großer baulicher
Einfachheit, sie ist dauerhaft und ermöglicht endlich eine große Schaltleistung.
Da der Vorkontakt durch das Rohr des Hauptkontaktes hindurchgreift, beansprucht
er in der Grundfläche keinen eigenen Raum, so daß eine gedrungene Bauform möglich
ist.
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Natürlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf das dargestellte
Beispiel, vielmehr sind Abänderungen desselben sowie andere Ausführungsformen und
Anwendungen möglich. So könnte der Hauptkontakt aus mehreren ineinander angeordneten,
längsgeschlitzten Rohren bestehen. Ferner
könnten das oder die Rohre
des Hauptkontaktes statt einteilig zu sein auch aus zwei zu der durch den Längsschlitz
q. gehenden Mittelebene symmetrischen Hälften bestehen, die an einem sie elektrisch
und mechanisch verbindenden Träger befestigt sind. Der Vorkontakt könnte statt von
einer besonderen Platte auch vom Endteil eines Schenkels eines Federbügels aus stärkerem
Flachmetall gebildet sein. Die gezeigte Ausbildung zu einer von einer Blattfeder
getragenen Platte ist deshalb vorzuziehen, weil man den Vorkontakt aus einer starken
Platte fertigen und gleichwohl einen gut federnden Tragbügel verwenden kann. Die
Platte ro des Vorkontaktes könnte gegebenenfalls an ihrem über das Rohr des Hauptkontaktes
hinausragenden Ende verbreitert sein. Außer bei Schaltern ist der neue Kontakt auch
bei anderen elektrischen Geräten, z. B. bei Halterungen für Sicherungspatronen mit
Messerkontakten anwendbar. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit sind Steckvorrichtungen
mit Flachsteckern, bei denen das Herausziehen der Stecker im spannungsführenden
Zustand möglich sein soll. Hierbei wirkt der Vorkontakt mit der Längskante eines
in den Schlitz des Hauptkontaktes eingeführten Flachsteckers zusammen.