DE886303C - Verfahren zur Herstellung von gesaettigten und ungesaettigten Nitrilen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von gesaettigten und ungesaettigten Nitrilen

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DE886303C
DE886303C DEA1240A DEA0001240A DE886303C DE 886303 C DE886303 C DE 886303C DE A1240 A DEA1240 A DE A1240A DE A0001240 A DEA0001240 A DE A0001240A DE 886303 C DE886303 C DE 886303C
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DE
Germany
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cis
reaction
mixture
chloride
trans
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Expired
Application number
DEA1240A
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English (en)
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Frank M Cowen
James Kenneth Dixon
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Wyeth Holdings LLC
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American Cyanamid Co
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
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    • C07C253/00Preparation of carboxylic acid nitriles
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C253/00Preparation of carboxylic acid nitriles
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles
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    • C07C255/01Carboxylic acid nitriles having cyano groups bound to acyclic carbon atoms
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    • C07C255/03Mononitriles

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  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von gesättigten und ungesättigten Nitrilen Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Nitrilen.
  • Gegenstand der Erfindung ist die Umsetzung von Cyanhalogenverbmdungen, z. B. Chlorcyan, mit Olefinen in Gegenwart von elektronenarmen Katalysatoren, die durch Behandeln von Aluminium- oder Borhalogenid in einem aliphatischen oder aromatischen Nitrokohlenwasserstoff erhalten wurden. Weitere Erfindungsmerkmale sind die Durchführung der Reaktion in Gegenwart von Fluorwasserstoff und einem aliphatischen öder aromatischen Nitrokohlenwasserstoff und die Herstellung von halogenierten und ungesättigten Nitrilen aus wohlfeilen Rohstoffen.
  • Es ist bemerkenswert, daß ein Aluminiumhalogenid ohne einen Nitrokohlenwasserstoff keinen katalytischen Effekt auf die Reaktion von Chlörcyan mit Olefinen ausübt. Wiederholte Versuche, Chlorcyan mit Olefinen in Gegenwart von Aluminiumchlorid allein umzusetzen, führten durchweg zu einem -Mißerfolg. Infolgedessen ist die Gegenwart eines Nitrokohlenwasserstoffes bei der Anlagerungsreaktion notwendig. Die Rolle, die der Nitrokohlenwasserstoff im Reaktionsmechanismus ausübt, ist nicht klar. Seine Brauchbarkeit kann der lösenden Wirkung zugeschrieben werden, welche die leichte Bildung einer Cyan-Aluminiumhalogznid-Komplexverbindung über die Zwischenbildung einer Nitrokohlenwasserstoff-Aluminiumhalogenid-Komplexverbindung ermöglicht, wodurch das Cyanhalogenid eine aktivierte Komplexverbindung mit dem Katalysator bildet,-dieser-Komplex sich dann an die ölefinische Doppelbindung anlagert und das dabei entstandene Nitril eine weitere Komplexverbindung bildet, die leicht durch Wasser zerlegt wird. Ohne sich auf theoretische Erklärungen festzulegen, kann festgestellt werden, daß Aluminiumchlorid oder -bromid in Gegenwart eines Nitroalkans oder einer nitroaromatischen Verbindung eine Reaktion katalysiert, die in Gegenwart von Aluminiumhälogenid allein nicht stattfinden würde.
  • Diese Komplexverbindungen katalysieren auch die Anlagerung von Cyanhalogeniden an Diolefine, konjugierte Diolefine und Alkane unter gleichen oder ähnlichen Bedingungen, wie sie für Olefine anwendbar sind.
  • In dieser Beschreibung soll der Ausdruck elektronenarmer Katalysator auch Katalysatoren umfassen, wie Zinntetrachlorid, Zinkchlorid, Bortrifluorid, Aluminiumchlorid und Aluminiumbromid.
  • Auch Fluorwasserstoff, obgleich nicht elektronenarm, bildet für die Addition von Cyanhalogeniden an Olefine katalytisch wirksame Komplexverbindungen mit Nitrokohlenwasserstoffen, ähnlich denen, die durch die obenerwähnten elektronenarmen Katalysatoren gebildet werden.
  • Die Reaktion verläuft nach folgendem allgemeinen Schema in welchem R Wasserstoff, einen paraffinischen Kohlenwasserstoffrest oder einen Terpenylrest bedeutet, wobei die Reste gleich oder verschieden und an cycloolefinischen Verbindungen beteiligt sein können, X bedeutet entweder Chlor oder Brom.
  • Die Bildung ungesättigter Nitrile läßt sich folgendermaßen formulieren: Das Verfahren der Erfindung ermöglicht auch die Anlagerung von Chlor- oder Bromcyan an substituierte Olefine, wobei die Substituenten die Aktivität der Doppelbindung nicht in nennenswerter Weise beeinflussen, wie beispielsweise in den Halogenolefinen u. dgl.
  • Bei der Reaktion entstehen verschiedene Nebenprodukte, die vom Hauptreaktionsprodukt bequem durch fraktionierte Destillation abgetrennt werden können.
  • Wenn auch bei Temperaturen bis zum Siedepunkt des Nitrokohlenwasserstoffes etwas Halogennitril entsteht, so werden doch die besten Ergebnisse unter 25° erzielt. Wenn die Temperaturen aber über 25° liegen, besteht das Produkt hauptsächlich aus ungesättigtem Nitril statt aus Halogennitril.
  • Die gesättigten ß-Chlomitrile bilden brauchbare Zwischenprodukte bei der Herstellung von Polymeren, ß-Chlorcarbonsäuren und a-, ß-ungesättigten Carbonsäuren und deren Derivaten, während die ungesättigten Nitrile Zwischenprodukte für die Herstellung von Polymeren, beispielsweise Guanaminharzen und ungesättigten Carbonsäuren sind. Die Nitrile sind auch wertvoll als selektive Lösungsmittel für die Raffination von Schmierölen.
  • Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Beispiel = Zu einer Suspension von i8o g (z,35 Mol) Aluminiumchlorid in 25o ccm Schwefelkohlenstoff werden unter Kühlung im Wasserbad 68 ccm (x,25 M01) Nitromethan langsam in mehreren Portionen zugefügt. Die Suspension wird während der ganzen Zugabe schnell gerührt. Das Aluminiumchlorid geht nach und nach in Lösung, und es entsteht eine zweiphasige Katalysatorlösung. Die Herstellung der Katalysatorlösung wird zweckmäßig im gleichen Reaktionsgefäß durchgeführt, in welchem Chlorcyan und der Olefin zur Reaktion gebracht werden sollen. In dem vorliegenden Beispiel wird eine Dreihals-Einliterflasche mit rundem Boden benutzt. Nachdem das Aluminiumchlorid gelöst ist, wird die Katalysatorlösung auf o bis io° abgekühlt und 52 ccm (i Mol) Chlorcyandampf in die Lösung eingeleitet. Das Chlorcyan wird zweckmäßig aus flüssigem, in einem graduierten Zylinder enthaltenem Chlorcyan entnommen und in das Katalysatorgemisch durch ein Gaseinleitungsrohr eingeleitet. Unmittelbar nach Einleitung des Chlorcyans wird 2-Buten in das Gemisch durch eine Glasfritte so schnell wie möglich in Blasenform eingebracht, während die Temperatur unter io° gehalten wird. Das Gemisch wird mechanisch durch ein Rührwerk gerührt, das direkt über der Glasfritte angebracht ist. Ein Thermometer ist in einem der Flaschenhälse zusammen mit einem Rückflußkühler angebracht, welcher gegen den Zutritt von Luftfeuchtigkeit geschützt ist. Die Apparatur wird zweckmäßig in einem gut ventilierten Raum aufgebaut.
  • Nach i12 Stunden wird die Zufuhr von Olefin unterbrochen und das Reaktionsgemisch bei o bis 5° 5 Stunden gehalten, worauf man die Temperatur über Nacht unter Rühren langsam auf Zimmertemperatur steigen läßt.
  • Das Produkt wird unter Rühren auf 11 zerkleinertes Eis gegossen, das eine kleine Menge konzentrierte Salzsäure enthält. Nach etwa einstündigem Stehen wird die Schwefelkohlenstoffschicht von der wäßrigen Schicht abgetrennt und diese 3mal mit je 150 ccm Äfher extrahiert, die Ätherextrakte und die Schwefelkoblenstoffschicht vereinigt und über einem Trockenmittel getrocknet.
  • Die Lösung wird nun im Vakuum von Äther und Schwefelkohlenstoff befreit. Das braune Öl (im g), das zurückbleibt, wird in einer geeigneten Kolonne rektifiziert, wobei folgende Ergebnisse erzielt wurden.
    Druck in Aus-
    Fraktion Kp. Millimeter beute Produkt
    Hg @g)
    i 28 32 7 Nitromethan
    2 37 30 2 cis-2-Methylcrotonsäurenitril
    3 49 bis 5o 30 2 trans-2-Methylcrotonsäurenitril
    4 69 bis 73 15 bis 16 51 3-Chlor-2-methylbutyronitril
    Hochsiedende Anteile i 67 3 bis 4 48 Gemisch von Nitrilpolymeren und Olefinpolymeren
    und Rückstand (brauchbar als Harz oder Netzmittelzwischenprodukt)
    Die Ausbeute von 519 3-Chlor-2-methylbutyronitril gemäß Beispiel i entspricht einer Ausbeute von 43 %.
  • In jedem der hier gegebenen Beispiele ist Bromdurch Chlorcyan ersetzbar und umgekehrt.
    ß-Chlornitrile durch Anlagerung von Chlorcyan an Olefine
    Aus-
    Olefin Lösungsmittel Endprodukt beute Kp. '/mm Hg.
    1
    - N
    Propen ..... C S, CH3CHCICH2CN (3-Chlorbutyronitril) 6 59 bis 61/1z,5
    i-Buten .... Überschuß CH,N02 CH3CH2CHC1CH2CN 18 59 bis 5g,5/5 bis 6
    (3-Chlorpentannitril)
    2-Buten .... C S, CH3CHCICH(CN)CH3 43 55/5 bis 6
    (2-Methyl-3-chlorbutyronitril)
    Cyclohexen . Monochlorbenzol traps- 15 7g/2 bis 3
    CN
    @\ C1
    cis- 15 go bis g2/3
    (frans- und cis-i-Cyan-2-chlorcyclohexan)
    i-Okten .... CS2 CH3(CH2)5CHCICH2CN g 88 bis 8g/1,5
    (ß-Chlorpelargonsäurenitril)
    i-Dodecen .. CS2 CH3(CH2)9CHCICH2CN 8 114 bis 116/1
    (3-Chlortridekannitril)
    Ungesättigte Nitrile durch Anlagerung von Chlorcyan an Olefine
    Aus-
    Olefin Endprodukt beute Kp. '/mm Hg.
    Propen ..... cis- und trans-
    CH"CH=CHCN <i 111/6
    (cis- und trans-Crotonsäurenitril)
    i-Buten .... cis- und trans-
    CH.CH.CH=CHCN 7 125 bis 143
    (cis- und trans-2-Pentennitril)
    2-Buten .... -H3CH=CCN cis- und trans- 5 122 bis 130
    (cis- und trans-2-Methylcrotonsäurenitril)
    Cyclohexen. . C N
    21 54/3
    (i-Cyan-i-cyclohexen)
    i-Okten .... cis- und trans-
    CH3(CH2)5CH=CHCN 6bzw.g 58/2
    . (cis- und trans-2-Nonennitril) 68 bis 7o/2
    i-Dodecen . . cis- und trans-
    CH3(CHj9CH=CH-CN 4bzw.5 86 bis 88/i
    (cis- und trans-2-Tridecennitril) 98 bis 99/z
    Unter Verwendung desselben Verfahrens und derselben Apparatur wie im Beispiel i können verschiedene andere ß-Chlornitrile hergestellt werden, wie folgende Tabelle zeigt. Eine kalte Lösung von go g wasserfreiem Aluminiumchlorid, 75 ccm Nitromethan und 25 ccm (0,5 MOI) Chlorcyan wird in einen vorgekühlten Autoklav von 300 ccm Inhalt gegeben. Nach dem Schließen des Autoklavs werden 6o g Propylen langsam bei einer Temperatur zwischen 2o und 35° innerhalb 3i/2 Stunden eingeleitet wobei der Druck 1,26 bis 8,61 kg/cm2 beträgt. Der Autoklav wird dann gekühlt, entspannt und geöffnet und das Reaktionsprodukt auf ein Gemisch von Eis und konzentrierter Salzsäure gegossen: Die Mischung wird gerührt und mit Äther extrahiert. Die Ätherextrakte werden abgetrennt, mit kalter Natriumhydroxydlösung geschüttelt und über waschfreiem Natriumsulfat getrocknet. Der Äther und Nitromethan werden durch Destillation entfernt. Der Rückstand besteht aus 7,5 g (i5 0/0) ß-Chlorbutyronitril, Kp" = 63 bis 64° und 2 g (6 0%) cis- und trans-Crotonsäurenitril, Kp55 = 40°. Es wurde also eine Gesamtausbeute von 2101, identifizierbarem Nitril, berechnet auf Chlorcyan, erhalten. Beispiel 3 Zu einer Suspension von go g (o,675 Mol) Aluminiumchlorid in 150 ccm Monochlorbenzol werden unter Kühlung im Wasserbad 48 ccm Nitromethan unter Rühren langsam zugefügt und gelöst. Die Lösung, wird dann auf ,etwa o bis io° gekühlt und 28 ccm. (o,55 MOI) Chlorcyan eingeleitet. Unmittelbar darauf beginnt die Zugabe von 0,5 Mol Cyclohexen durch; einen Tropftrichter, die unter Rühren des Gemisches und Aufrechterhalten einer Temperatur unter io° etwa 11/, Stunden dauert. Hierauf läßt man die Temperatur der Reaktionsmischung langsam auf Zimmertemperatur ansteigen. Das Reaktionsprodukt wird dann unter Rühren auf 11 zerkleinertes Eis, das etwas konzentrierte Salzsäure enthält, gegossen. Die Chlorbenzolschicht wird von der wäßrigen Schicht getrennt, diese mit Äther extrahiert, die Ätherextrakte und die Chlorbenzolschicht vereinigt und über einem Trockenmittel getrocknet. Durch fraktionierte Destillation erhält man i-Chlor-2-cyancyclohexan in einer Ausbeute von 15 % trans- und 15 0/0 cis-Isomerem; außerdem wird i-Cyancyclohexen in einer Ausbeute- von 21 % erhalten.
  • Beispiel 4 Zu einer Suspension von 180 g (i,35 Mol) Aluminiumchlorid in 7,50 ccm Schwefelkohlenstoff werden unter Wasserkühlung 68 ccm (i,25 Mol) Nitromethan langsam unter Rühren zugefügt und gelöst. Die Lösung wird dann auf o bis io° abgekühlt und 52 ccm (i iNlol) Chlorcyan eingeleitet. Unmittelbar hierauf beginnt die Zufuhr von Propen durch eine Glasfritte und wird etwa I1/2 Stunden unter Rühren des Gemisches und Aufrechterhalten einer Temperatur unter io° fortgesetzt. Hierauf läßt man die Temperatur allmählich auf Zimmertemperatur ansteigen. Das -Produkt wird dann wie im Beispiel i aufgearbeitet, wobei ß-Chlorbutyronitril in einer Ausbeute von 6 0/0 und Crotonsäurenitril (cis- und trans-) unter x % erhalten werden. Beispiel 5 Zu einer Suspension von i8o g . (z,35 Mol) Aluminiumchlorid in 150 ccm Schwefelkohlenstoff werden unter Kühlung im Wasserbad 75 ccm Nitromethan unter Rühren langsam zugesetzt. Die Lösung wird dann auf o bis io° gekühlt, 56 ccm (i,iMol)Clorcyan eingeleitet, anschließend 168 g (i Mol) i-Dodecen durch einen Tropfzylinder zugegeben und etwa z Stunde unter Aufrechterhaltung einer Temperatur unter io° weitergerührt. Hierauf läßt man die Temperatur des Reaktionsgemisches langsam auf Zimmertemperatur ansteigen. Das Produkt wird dann wie @in den vorhergehenden Beispielen aufgearbeitet und ß-Chlortridekansäurenitril durch fraktionierte Destillation abgetrennt. Ausbeute 8 0/0. Weiter wird ein Gemisch von cis- und trans-2-Tridecensäurenitril in einer Ausbeute von g % erhalten.
  • Beispiel 6 Zoo ccm Nitrobenzol werden tropfenweise zu go g (o,675 Mol) Aluminiumchlorid zugefügt, und das Gemisch wird von Anfang an schnell gerührt. Unter gelegentlichem Außenkühlen im Wasserbad läßt man -die, Temperatur langsam bis 55° ansteigen, wobei sich das Aluminiumchlorid vollständig löst und eine klare, orangefarbene Lösung entsteht. Diese Lösung wird dann auf o bis 5° abgekühlt und bildet einen dicken Schlamm aus einer festen Komplexverbindung und Nitrobenzol. In diesen Schlamm werden 29 ccm (o,55 M01) Chlorcyan eingeleitet. Anschließend wird 2-Buten durch eine Glasfritte in das Gemisch so schnell wie möglich unter Aufrechterhalten der Temperatur der Reaktionsmasse unter etwa io° eingeblasen. Nach etwa 3 Stunden wird die Zufuhr von Olefin und das Rühren unterbrochen, und man läßt sich das Gemisch stufenweise auf Zimmertemperatur erwärmen, wobei man eine rote Lösung erhält. Diese Lösung wird auf ein Gemisch von zerkleinertem, konzentrierte. Salzsäure enthaltendem Eis gegossen, die Masse gerührt und einige Minuten stehengelassen, worauf die Schichten getrennt werden. Die wäßrige Schicht wird 3mal mit je 150 ccm Äther extrahiert und die Extrakte mit der nichtwäßrigen Schicht vereinigt. Diese wird mit verdünnter Natriumhydroxydlösung extrahiert, über Natriumsulfat getrocknet und ergibt eine orangefarbene Lösung, aus welcher der Äther abdestilliert wird. Durch Fraktionierung des. Rückstandes erhält man 24 g (37 %) 3-Chlor=2-metlhylbutyronitril und g g '(2o 0/0) eines Gemisches von cis- und trans-2 Methylcrotonsäurenitril. 'Die Gesamtausbeute an identifizierbaren Nitrilen beträgt 57 010 (berechnet auf Chlorcyan). Beispiel 7 Zoo ccm Nitromethan von etwa io° werden unter raschem Rühren mit Bortrifluorid gesättigt, wobei etwa 7o g absorbiert werden. Die erhaltene Lösung wird auf etwa o bis 5° abgekühlt und 52 ccm (i Mol) Chlorcyan durch eine Glasfritte unter Rühren eingeleitet. Dann läßt man überschüssiges 2-Buten durch die Lösung bei unter io° etwa 3 Stunden so schnell wie möglich hindurchstreichen. Anschließend läßt man die Temperatur der Reaktionsmischung allmählich auf Zimmertemperatur ansteigen und erhält eine orangefarbene Lösung, welche in kaltes Wasser gegossen und mit Äther extrahiert wird. Die Ätherextrakte werden mit kalter verdünnter Natriumhydroxydlösung geschüttelt und fraktioniert. Ausbeute 3 g 3-Chlor-2-methylbatyronitril und 5,5 g eines Gemisches von cis- und trans-2-3vTethylcrotonsäurenitril. Beispiel 8 ioo g Nitrobenzol werden mit io g Bortrifluorid gesättigt und die Lösung mit 1649 ätherischem Bortrifluorid gemischt. Unter Anwendung eines Verfahrens, ähnlich dem im vorstehenden Beispiel beschriebenen, wird i Mol Chlorcyan und überschüssiges 2-Buten zugefügt. Gemäß dem vorhergehenden Beispiel werden i g 3-Chlor-2-methylbutyronitril und i g 2-Methylcrotonsäurenitril erhalten.
  • Die einzelnen beschriebenen Verfahren können in verschiedenen Ausführungsformen durchgeführt werden, ohne daß sie aus dem Rahmen der vorliegenden Erfindung fallen.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von gesättigten und ungesättigten Nitrilen, dadurch gekennzeichnet, d,aß Olefine mit Chlorcyan oder Bromcyan in Gegenwart eines halogenhaltigen Katalysators und eines Nitrokohlenwasserstoffes zur Reaktion gebracht werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator ein elektronenarmer Katalysator, wie Aluminiumchlorid, Aluminiumbromid oder Bortrifluorid, verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion bei Temperaturen unter 25° ausgeführt wird, wobei vorwiegend gesättigte Chlor- bzw. Bromnitrile entstehen.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion bei Temperaturen über 25° durchgeführt wird, wobei vorwiegend ungesättigte Nitrile entstehen.
DEA1240A 1949-04-20 1950-04-15 Verfahren zur Herstellung von gesaettigten und ungesaettigten Nitrilen Expired DE886303C (de)

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