-
Antrieb für ortsfest angeordnete Spinnpumpen an Kunstseide- und Zellwollespinnmaschinen
Bei Kunstseide- und Zellwollespinnmaschinen ist es bisher üblich, die Spinnpumpengetriebe
offen umlaufen zu lassen, da man bisher keine andere Möglichkeit sah, die Spinnpumpen
bei Beginn und Beendigung des Spinnvorganges in das Hauptantriebsgetriebe ein- bzw.
auszurücken. Durch die im Spinnsaal unvermeidlich auftretenden Säuredämpfe sowie
nicht zu vermeidende Spritzer des sauren Spinnbades und der alkalischen Spinnlösung
unterliegen diese Getriebe einem sehr erheblichen Verschleiß.
-
Gemäß der Erfindung laufen die gesamten Antriebsteile in geschlossenen,vorzugsweiseölgefüllten
Gehäusen um, und die Pumpen sind einzeln zugänglich außen am Gehäuse angeflanscht,
so daß der Verschleiß der neuen Getriebe ein denkbar geringer ist. Das Ein- und
Ausrücken der ortsfest gelagertenSpinnpumpenwellen erfolgt hierbeidurch längs der
Spinnpumpenachse verschiebbare Kupplungen, die beispielsweise als Klauenkupplungen
ausgebildet sein können.
-
Die ortfeste Lagerung von Spinnpumpen in derartigen Spinnmaschinen
ist bereits bekannt. Die Antriebsregelung zwischen der Spinnpumpenantriebswelle
und der Hauptwelle erfolgt hierbei durch ein bewegliches Zwischenrad, dessen Ein-und
Ausrücken nur bei offen liegenden Getriebeteilen möglich war.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden von einem
gemeinsamen, auf der Hauptantriebswelle sitzenden Zahnrad zwei Spinnpumpen gleichzeitig
angetrieben, welche auf zwei koaxialen, voneinander unabhängigen Wellenstümpfen
zweckmäßig aufsteckbar angeordnet sind.
Es ist bereits bekannt,
bei derartigen Maschinen' an Stelle einer einzigen Spinnpumpe ein Spinnpumpenpaar
vorzusehen, doch konnten-diese gemeinsam getriebenen Spinnpumpen infolge ihrer zwangsläufigen
Kupplung auf einer Antriebsachse nur gemeinsam an- und abgestellt und nicht unabhängig
voneinander geregelt werden. Gemäß der Erfindung ist jedoch trotz der gedrängten
Anordnung der Spinnpumpen und des gemeinsamen Antriebes zweier Pumpen von einem
Hauptantriebsrad aus eine völlig unabhängige Regelung jeder einzelnen Spinnpumpe
in ihrer Förderleistung ohne weiteres möglich.
-
Um das Auswechseln etwa schadhaft gewordener Getriebeteile zu erleichtern,
ist weiterhin gemäß der Erfindung die Hauptantriebswelle für die Spinnpumpen in
ihrer ganzen Länge in mehrere Abschnitte unterteilt, die lösbar miteinander gekuppelt
sind. Die Kupplung selbst erfolgt besonders günstig mit Hilfe sogenannter Zentrierscheiben,
die zwischen den einzelnen Wellenteilen eingesetzt sind.
-
Das gesamte Antriebsgehäuse, das vorteilhaft ebenfalls im gleichen
Abstand wie die Antriebswelle quer gestellt ist, besteht zweckmäßig aus einer oberen
und unteren Hälfte, die leicht voneinander lösbar sind. Auf diese Weise gelingt
es, die einzelnen Teile der Antriebswelle leicht aus dem Gehäuse herauszunehmen.
-
Das eigentliche Spinnpumpengetriebe befindet sich in einem gesonderten
sogenannten Spinnpumpenblock, der als Ganzes leicht lösbar am Gehäuse der Hauptantriebswelle
befestigt ist.
-
DieZeichnung veranschaulicht eineAusfü'hrungsform der Erfindung, und
zwar zeigt Fig. i den Spinnpumpenantrieb von vorn gesehen, wobei im rechten Teil
der Figur der auf dem Gehäuse sitzende Spinnpumpenblock weggelassen ist; Fig. -
ist eine Draufsicht auf Fig. i; Fig. 3 ist ein vergrößerter Schnitt durch einen
Spinnpumpenblock, wobei die Hauptantriebswelle in Ansicht dargestellt ist; Fig.
4 zeigt eine Zentrier- oder Kupplungsscheibe in Ansicht.
-
Auf der Hauptantriebswelle i (Fig. 2) sitzen in doppeltem Abstand
der Spinndüsen die Hauptantriebsräder 2, welche (vgl: Fig. 3) mit je zwei Zahnrädern
3 und 4 kämmen, die mit einer Lagerbuchse 5 ausgefüttert sind und auf :den Wellen
io und i i umlaufen.
-
Die Naben der Zahnräder 3 und 4 sind auf der außenliegenden 'Stirnseite
als Kupplungshälften 6 und 7 ausgebildet, welche in entsprechende Gegenkupplungshälften
8 und g eingreifen, die ihrerseits auf zwei Wellenstücken io und ii befestigt sind.
Bei den Wellen 1o und i i kann es sich um frei fliegend gelagerte Wellenstücke handeln.
In der Zeichnung ist die Konstruktion derart ausgeführt, daß die Welle io auf das
abgesetzte Ende der Welle i i aufgesteckt ist und als Abstützung für diese dient.
Die Kupplungsscheiben 6 und 7 können beispielsweise mit sternförmigen Klauen ausgestattet
sein, während die gegenüberliegenden Kupplungsscheiben 8 und g entsprechende Aussparungen
besitzen.
-
Die Wellen io und ii sind im Gehäuse 12 des Pumpenblocks fest, d.
h. axial nicht verschiebbar gelagert, während die Zahnräder 3 und 4 jeweils nach
rechts und links verschoben werden können. Die Verschiebung erfolgt für das Zahnrad
3 durch einen waagerechten Bolzen 13, an dem sich ein senkrecht hierzu stehendes
Gabelstück 14 befindet, das in eine Ringnut i5 in der Nabe des Zahnrads 3 eingreift.
An seinem vorn aus dem Pumpenblock herausragenden Ende trägt der Bolzen 13 ein Schraubengewinde
16, auf dem eine Mutter 17 sitzt, die durch einen Handgriff i8 gedreht werden kann.
Durch Drehung der Mutter 17 wird der Bolzen 13 und damit auch das Gabelstück 14
nach rechts oder links verschoben. Diese Verschiebung überträgt sich auf das Zahnrad
3, dessen Kupplungsscheibe 6 bei einer Rechtsverschiebung in die gegenüberliegende
Kupplungsscheibe 8 eingreift, während bei einer Linksverschiebung die Kupplung gelöst
wird. In gleicher Weise wird die Verschiebung des Zahnrads 4 durch ein Gabelstück
ig mit Schraubenbolzen 2o, Mutter 21 und Handgriff 22 bewirkt.
-
Die vorderen Enden der Wellenstücke io und ii sind als Vierkantstümpfe
23 und 24 ausgebildet, auf welche die als Vierkantbuchsen 25 und 26 ausgebildeten
Wellenstümpfe der Spinnpumpen 27 und 28 aufgesteckt werden können. Die Spinnpumpen
können also in einfachster Weise durch bloßes Aufstecken mit dem Getriebe verbunden
und mit Hilfe der Schrauben 41 am Pumpenblock 12 befestigt werden.
-
Da die Spinnpumpen 27 und 28 von entgegengesetzten Seiten auf die
Antriebswellen aufgesteckt sind, ist ihr Drehsinn gegenläufig. Um trotzdem die notwendige
Förderrichtung der Spinnflüssigkeit zu erreichen, deren Zulauf durch die Leitungen
2g und deren Ablauf durch das Rohr 30 erfolgt, sind die Kanäle im Pumpenblock
12 spiegelsymmetrisch gebohrt.
-
Durch die Bauart gemäß der Erfindung lassen sich die beiden Spinnpumpen
27 und 28 völlig unabhängig voneinander in Betrieb setzen oder stilllegen.
-
Die Spinnpumpenantriebswellen io und i i, die -Kupplungsscheiben 6,
7, 8, g, die Buchse 5 und die Zahnräder 3 und 4 laufen in dem völlig geschlossenen
Gehäuse 12 um, welches mit C91 gefüllt ist. Eine Beschädigung dieses Antriebs durch
äußere Einwirkungen ist daher praktisch unmöglich. Der gesamte Pumpenblock 12 ist
mit Hilfe der Schrauben 38 (vgl. Fig. i) an dem Gehäuse 39 der Hauptantriebswelle
i abnehmbar befestigt, wobei sich zwischen den beiden Gehäusen Dichtungen 31 befinden.
-
Das Gehäuse 3g besteht aus zwei Teilen, von denen der obere Teil
39 a durch Schrauben 40 lÖS-bar mit der unteren Hälfte des Gehäuses verbunden
ist. Auf diese Weise ist die Antriebswelle i mit ihren hierauf festsitzenden Antriebszahnrädern
2 jederzeit leicht zugänglich. Das Gehäuse 39 ist ebenso wie der Pumpenblock
12 mit C51 gefüllt, so
daß eine denkbar größte Schonung aller Antriebsteile
gewährleistet ist.
-
Die Hauptantriebswelle i besteht aus mehreren Teilen i, ja, ib usw.,
die miteinander lösbar gekuppelt sind. Die Kupplung erfolgt durch sogenannte Zentrierscheiben
32 (vgl. Fig. .1), deren Durchmesser dem Durchmesser der Hauptantriebswelle entspricht.
Die Scheiben besitzen auf beiden Seiten über den ganzen Durchmesser reichende Vorsprünge
33, 34, wobei der Vorsprung 33 gegenüber dem Vorsprung 34 um 9o° versetzt ist. Die
Wellenteile i, ja usw. weisen ihrerseits an beiden Enden entsprechende, über den
ganzen Durchmesser der Welle reichende, zueinander parallele Nuten 35 auf, in welche
die Vorsprünge 33, 3-I eingreifen. Beim Auseinandernehmen des Antriebs ist es lediglich
notwendig, die Welle so zu drehen, daß die -Nuten eines Wellenteiles (beispielsweise
des Teiles ja) senkrecht nach oben zeigen. Der Wellenteil kann dann nach Lösen des
Oberteiles des Gehäuses ohne weiteres herausgenommen werden. Zum Herausnehmen der
angrenzenden Wellenteile i und ib ist es lediglich erforderlich, nach Herausnahme
der nun lose sitzenden Zentrierscheiben 32 die Welle um 9o` zu verdrehen, so daß
auch in diesem Fall die Nuten senkrecht nach oben stehen.
-
Die Welle i ist im Innern des Gehäuses 39 in Lagern 36 abgestützt.
Um das Herausnehmen der Welle zu ermöglichen, sind diese Lager (vgl. Fig. i, rechte
Hälfte) zweiteilig ausgebildet. Die beiden Lagerschalen können unmittelbar am Ober-
und Unterteil des Gehäuses 39 befestigt sein. Die Art der Teilung der Welle i richtet
sich nach den jeweiligen Anforderungen; so kann ein Wellenteil zwei, drei oder mehr
Antriebszahnräder für die Spinnpumpen tragen.
-
Das Gehäuse 39 ist ebenso wie .die Welle i in der Länge mehrfach unterteilt,
wobei die Flanschstellen 37 nicht genau über den Stoßstellen der einzelnen Wellenteile
zu liegen brauchen.
-
Der neue Antrieb besitzt keinerlei frei laufende Teile. Er ist daher
denkbar betriebssicher. Infolge der gedrängten Bauart des Antriebs ist es möglich,
die Spinnstellen dicht nebeneinander anzuordnen, so daß die neue Bauweise erheblich
raumsparend wirkt. Die Spinnpumpen sind fest eingebaut und brauchen zum Ausschalten,
was für jede Pumpe unabhängig von der anderen erfolgen kann, nicht bewegt zu werden.