DE884866C

DE884866C - Klosettpapier-Wischer fuer Armbehinderte

Info

Publication number: DE884866C
Application number: DESCH2570D
Authority: DE
Inventors: Kurt Schaefer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1943-04-22
Filing date: 1943-04-22
Publication date: 1953-07-30

Description

Klosettpapier-Wischer für Armbehinderte Aus der Behinderung in der Ausführung der Körperreinigung, z. B. Armamputierter, nach Benutzung des Klosetts erwächst die Aufgabe, eine Vorrichtung zu schaffen., die diese Körperreinigung auf mechanischem Wege, ausführt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine am Klosettsitz angebrachte Vorrichtung, bestehend aus einem unterhalb des Sitzes angeordneten, mechanisch hin und her beweglichen Schieber, der auf seinem freien Ende mit einem weichen Polster versehen ist und über den. ein quer perforierter Papierstreifen läuft, der von einer außerhalb des Spülbeckens unter dem Sitzbrett befindlichen Papierrolle den Schieber, über dessen hinteres Ende aufsteigend, samt Polster überläuft und mit seinem freien Ende in. das Spülbecken herabhängt. Der Schieber wird zum Gebrauch in Hinundherbewegungen versetzt. Dies kann auf rein mechanischem Wege, z. B. mittels auf und nieder gehenden Pedals nebst Hebelwerk od. dgl., oder durch elektromechanischen Antrieb geschehen.
Ein Beispiel letzterer Art ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. i einen Längsschnitt durch ein mit dem Reinigungsgerät versehenes Spülbecken, Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Klosettdeckel in größerem Maßstab, Fig.3 einen Längsschnitt durch den Wischer nebst Antrieb, weiter vergrößert.
Mit dem Spülbecken i ist ein kastenförmiger Sitze verbunden, unter dessen vorn über das Becken hinausragendem Teil eine in üblicher Weise in Abständen mit Querperforierung versehene Rolle KlosettPaPier-3 frei drehbar gelagert ist. Zwischen dem oberen und dem unteren Böden des Sitzes 2 sind oberhalb, dieser Rolle die Einziehspulc q. und die Ausstoßspule 5 angebracht, in deren zentrischem Hohlraum der Eisenkern 6 liegt, an dem vorn zur Stabilisierung ein Messingstab 7, dagegen hinten eine Leiste 8 aus Kunstharz angesetzt ist, auf der ein Polster, z. B. ein Gummischwamm 9, auswechselbar befestigt ist. Der Gesamtschieber 6, 7, .8 hat Vierkantquersehnitt und führt sich im Spulenrahmen, wodurch er am Verdrehen gehindert ist. Der Stromfluß vom Leitungsnetz zu den Spülen, q. und 5 wird mittels des Druckknopfserienschalters io bewirkt, der in dem dargestellten Fall zwecks Fußschaltung am Fußboden angebracht ist.
Mit i i und 1a sind zwei Gummipuffer bezeichnet, deren ersterer an einem Bund 13. der Leiste 8 und der letztere am Gehäuse 14 der Spulen q. und 5 anliegt.
Der Papierstreifen 3 läuft von der Klosettpapierrolle über drei Führungsrollen 15, an. deren hinterste er von einer bei 17 nachstellbar :am Klosettdeckel befestigten Schleiffeder 16 angedrückt wird, um ihn am Rückgang zu hindern. Ferner läuft er durch den Querschlitz eines an der Wischerleiste 8 befestigten Rahmens 18.
Wenn. der Schieber 6; 7, 8 sich in seiner vorderen, d. h. eingeschobenen Stellung befindet, bewirkt Niederdrücken des Druckknopfes io mit dem Fuß das Ausstoßen des Schiebers durch die Spüle 5 in seine in der Zeichnung gezeigte hintere Stellung. Dabei nimmt der Schwamm g durch Reibung den Papierstreifen 3 auf die Weglänge eines Wischerhubes mit. Die Teile befinden sich nun in der in der Zeichnung gezeigten Lage.
Wird nun der Schalter io wieder getreten, so zieht die Spule q. den Schieber ein, wobei der Schwamm 9 sich unter dem Papierstreifen 3, der am Mitgehen durch die Klemmvorrichtung i6 verhindert ist, wieder in seine Ausgangsstellung bewegt, worauf alle Teile sich wieder in Bereitschaft zu abermaliger Benutzung befinden.
Nach ein- oder mehrmaligem- Hinundhergang des Schiebers setzt man. die Wasserspülung in Tätigkeit. Der Wasserstrom durchweicht den in das Spülbecken herabhängenden Teil des Papierstreifens 3 und reißt ihn. von dem trocken gebliebenen Teil ab. Das beschriebene- Wischgerät gewährt nicht nur Kranken und Verwundeten, die die Arme im Gipsverband liegen haben oder armamputiert sind, die Annehmlichkeit, sich selber bedienen zu können, sondern verringert auch die Arbeit und den Zeitaufwand des Pflegepersonals.
Das Gerät eignet sich überdies auch für Fälle, in denen auch geringste Beschmutzung der Hände mit Sicherheit vermieden werden soll, z. B. für Ruhrkranke, Küchen-, Bedienüngs- und Pflegepersonal, Ärzte usw.
Um auch im Fall von Störungen, wie Abnutzung des Schwammes 9, Hemmung an der Papierrolle 3 usw., einwandfreies Arbeiten des Gerätes zu gewährleisten, kann eine von dem Schieber 8 bei Beginn seines Arbeitshubes zur Wirkung gebrachte Klemmvorrichtung hinzugefügt werden, die den Papierstreifen auf dem Arbeitshub des Schiebers mitnimmt und ihn nach Beendigung desselben freigibt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Klosettpapier-Wischer für Armbehinderte, dadurch gekennzeichnet, daß unter der Sitzplatte (2) des Klosettspülbeckens (i) ein auf seinem freien Ende mit einem Polster (g) versehener Schieber (8) mechanisch, z. B. auf elektromechanischem Weg, bis unter die Öffnung der Sitzplatte (2) verschiebbar angeordnet ist, auf dem in seiner Längsrichtung ein in Abständen quer perforierter Klosettpapierstreifen (3) bekannter Art liegt, der von einer frei drehbar gelagerten Papierrolle abgezogen wird.
2. Wischer nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine von dem Schieber (8) bei Beginn seines Arbeitshubes zur Wirkung gebrachte Klemmvorrichtung (16, 17) angeordnet ist, die den Papierstreifen (3) auf dem Arbeitshub des Schiebers mitnimmt und ihn nach Beendigung desselben freigibt.
3. Wischer nach Anspruch i mit elektromechanischem Antrieb, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (8) den Kern eines Einzieh-und eines Ausstoßmagnetfeldes (q., 5) bildet. q.. Wischer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Schälten der beiden Magnetfelder (q., 5) ein Druckknopfserienschalter (io) am Fußboden angeordnet ist.