DE884833C

DE884833C - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von geformten elektrischen Kabelleitern mit gutem Fuellfaktor und unter Beibehaltung einer guten elektrischen Leitfaehigkeit

Info

Publication number: DE884833C
Application number: DEA14229A
Authority: DE
Inventors: Bror Hansson
Original assignee: ASEA AB
Current assignee: ABB Norden Holding AB
Priority date: 1947-03-05
Filing date: 1951-10-21
Publication date: 1953-07-30

Description

Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von geformten elektrischen Kabelleitern mit gutem Füllfaktor und unter Beibehaltung einer guten elektrischen Leitfähigkeit Die Leiter elektrischer Kabel, die aus Kupfer, Aluminium oder einem anderen Metall mit nicht allzu schlechter elektrischer Leitfähigkeit hergestellt werden können, bestehen im allgemeinen aus mehrdrähti:gen Kernen. Dieser sogenannte Aufbau der Kerne hat den Zweck, ihnen eine für die Verseilung zu einem Kabel sowie für das Aufrollen, Auslegen und Montieren desselben erforderliche Biegsamkeit zu verleihen. Die Form der Kerne kann rund oder sektorförmig sein, je nachdem für welche Kabelsorten sie bestimmt sind. Demnach kommen runde Kerne vorzugsweise für Einleiterkabel zur Anwendung, für Massekabel, bei denen jede Phase ummantelt ist, und für ölgefüllte Mehrleiterkabel, während für sehr hohe Spannungen sektorförmige Kerne, die einen besseren Füllfaktor -der Kabel ergeben, verwendet werden, vorzugsweise für Mehrleitermassekabel, die für nicht so hohe Spannungen bestimmt sind.
Zur Erreichung des höchstmöglichen, Füllfaktors eines Kabels ist es von Bedeutung, daß seine Leiter einen möglichst guten Füllfaktor haben. Für konstanten Kernquerschnitt strebt der-Füllfaktor, wennder Kern aus runden Drähten aufgebaut ist, asymptotisch für wachsende Anzahl Drähte den Werten zu:: für runde Kerne . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,75, für sektorförmige Kerne . .. .. .. .. . 0,7.
Ein bedeutend besserer Füllfaktor, o,95 bis o,99, kann bei runden Kernen erhalten werden, indem man. sie aus sogenannten Fassondrähten aufbaut. Diese Kerne werden. jedoch sehr steif und sind schwer herzustellen, da ein fassongezogener Draht oft beträchtliche Unterschiede in den Abmessungen an verschiedenen Stellen in seiner Länge aufweist. Untersuchungen haben gezeigt, daß es keinen Vorteil bringt, Sektorkerne aus Fassondraht herzu--stellen. -Es ist bekannt, runde oder sektorförmige Kerne von runden Drähten zu verseilen, und diese.darauf durch Walzen, Hämmern oder auf andere Weise zur Erzielung der gewünschten Form zu bearbeiten; wobei sowohl für runde wie für sektorförmige Kerne Füllfaktoren erreicht werden- können, die`liedeutend höher als die oben. für Kerne mit runden Drähten angegebenen Werte liegen. Auf diese Weise geformte Kerne zeigen jedoch die Umgelegenheit, daß sie hart werden und däß ihr spezifischer Leistungswiderstand groß wird.. Der gute Füllfaktor wird mit anderen Worten auf Kosten der elektrischen Leitfähigkeit gewonnen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sieh auf ein Verfahren, um .geformte Kerne mit gutem Füllfaktor und unter Beibehaltung einer guten' elektrischen Leitfähigkeit zu erhalten,, wobei der zu runder oder Sektorform verseilte Leiter im Schutzgas geglüht wird und `nährend er noch glühend ist; in diesem Schutzgas in an sich bekannter Weise auf die gewünschte Form bearbeitet wird. Dank des. Glühens ist es leichter, den Leiter zu komprimieren als in kaltem Zustand, und da er nach der. Bearbeitung glühend ist, bleibt sein Widerstand niedrig. Das Schutzgas hat die Wirkung, däß der Kern nicht oxydiert und daß die einzelnen Drähte untereinander nicht zusammenbacken.
Bevor der im glühenden Zustand bearbeitete Kern in Berührung mit der oxydierenden Atmosphäre"-,-ebracht wird,- wind er auf oxydatiönsbeständigeTemperaturdadurch abgekühlt, daß er durch ein-Wasserbad gezogen wird: Nach einem in .der Zeichnung schematisch dargestellten Verfahren gemäß der Erfindung wird der verseilte Kern. i über = eine--zweekmäßIgerweise in einem Wasserbad 3 angeordnete Rolle 2 unter Erwärmung in einer an sich bekannten Weise auf Glühtemperatur durch ein geneigtes Rohr q. geführt, in Richtung gegen das unterliegende Ende des Rohres, an das sich ein siphonartiges Gehäuse anschließt, in dem ein. Walzwerk 5 oder irgendeine ändere Bearbeitungsvorrichtung angebracht und das mit einem Wasserbad 6 teilweise gefüllt ist, das infolge der Erwärmung des Kerns verdampft und das Rohr mit die Oxydation des Kernes verhütendem Wasserdampf füllt. Wenn ;die Erwärmung des Kerns auf elektrischem Weg, beispielsweise durch elektrische Widerstandswärme durchgeführt wird, wird der elektrische Strom dem Kern durch Elektroden 7 und ä än'i Anfang und Ende des Rohres zugeführt. Die Wassermenge 3 und/oder 6 kann auch die Elektroden für die Zuleitung des Stromes zu dem Kern bilden. Die Wassermenge 6 kühlt den Kern so, daß dieser, wenn, er über Rollen 9, i o, i i das Wasser verläßt, eine Temperatur angenommen hat, bei der er nicht mehr oxydiert. Wenn eine der Walzen des Walzwerkes im Wasser läuft, so kann sie gleichzeitig-das Walzwerk und das Kabel kühlen und den Strom zuführen. Gegebenenfalls kann, die Elektrode an oder unterhalb der Walze angeordnet sein, wobei -der Strom über die Walze oder das Wasser zugeführt. wird.

Claims

PATENTANSPRÜCIiE: i. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von geformten elektrischen Kabelleitern mit gutem Füllfaktor und unter Beibehaltung einer guten. Leitfähigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß ein rund oder sektorförmig verseilter Kern in Schutzgas geglüht und in diesem Schutzgas in geglühtem Zustand durch Walzen, Hämmern, Ziehen-oder in einer anderen an sich bekannten Weise kontinuierlich auf die gewünschte Forni gebracht und anschließend abgekühlt wird, bevor er in Berührung mit der oxydierenden Atmosphäre gelangt.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern auf elektrischem Wege geglüht wird.
3: Verfahren nach'Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der rund oder sektorförmig verseilte Kern während der Erwärmung auf Glühtemperatur durch ein geeignetes Röhr in Richtung gegen das unterliegende Ende des Rohres geführt wird, das in einem Siphon einmündet, in dem ein. Walzwerk oder eine andere an sich bekannte Bearbeitungsanordnung angebracht ist. 1
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der sich bei Berührung des heißen Kernes mit dem Wasser bildende Wasserdampf als Schutzgas verwendet wind.
5. Verfahren nach Anspruch 3 und q., dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die eine der Walzern des Walzwerkes im Wasser rotiert und als eine der Elektroden für die Stromzuführung zum Kern dient.