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.Anordnung zum Verleimen und Verkleben von vorzugsweise feuchten Holzkörpern
Gegenstand der Erfindung ist eine Anordnung zum Verleimen und Verkleben von vorzugsweise
feuchten Holzkörpern, beispielsweise nassen Eisenbahnschwellen, die jedoch auch
zum Verleimen und Verkleben anderer, elektrisch ähnlich gut leitender Körper, beispielsweise
aus Leder, geeignet ist. Im besonderen dient die Anordnung nach der Erfindung zur
Durchführung solcher Leim-bzw. Klebeverfahren, bei welchen elektrische Wechselfelder,
insbesondere Ultrakurzwellenfelder, zur Abbindung der Leim- bzw. Klebemasse verwendet
werden. Zur Durchführung dieses Verfahrens ist bereits vorgeschlagen worden, die
Feldelektroden derart auszubilden und anzuordnen, daß das Feld die zu verleimenden
Gegenstände im wesentlichen in Richtung der Leimfläche durchsetzt. Dies kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, daß die im wesentlichen plattenförmigen Feldelektroden
mit rippenförmigen Vorsprüngen versehen werden, welche sich längs der Leimflächenkanten
erstrecken. In Fig. z ist dies in einem Ausführungsbeispiel gezeigt. Zwei miteinander
durch Verleimen oder Verkleben zu vereinigende Gegenstände, beispielsweise eine
feuchte Eisenbahnschwelle r und ein aufzusetzendes Ersatzbrett 2, sind unter Zwischenfügung
der Leim- bzw. Klebemasse aufeinandergelegt und befinden sich zwischen je zwei Elektrodenplatten
3 und 4. Die Elektrodenplatten sind, wie aus der Zeichnung ersichtlich, mit rippenförmigen
Vorsprüngen versehen, welche im wesentlichen in Richtung der Leimflächenkanten verlaufen.
Das Feld nimmt dann seinen Weg im wesentlichen durch die Leimfuge. Statt der mit
den rippenförmigen Vorsprüngen
versehenen Plattenelektroden können
auch stab-oder drahtförmige Elektroden längs der Leimfugenkanten vorgesehen werden.
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Allerdings wird bei dieser Anordnung in der Regel ein beträchtlicher
Teil der Feldenergie aus der Leimfuge herausstreuen und seinen Weg durch das feuchte
Holz nehmen, wie es in der Zeichnung durch die eingezeichneten Kraftlinien angedeutet
ist. Die Kraftlinien; die nicht von den rippenförmigen Vorsprüngen, sondern von
dem plattenförmigen Teil der Elektroden ausgehen, sind, da sie wesentlich weniger
wirksam sind, in der Zeichnung zur besseren TJbersichtlichkeit nicht dargestellt.
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Dieser Nachteil wird durch die Anordnung nach der Erfindung dadurch
vermieden oder - zum mindesten weitgehend herabgesetzt, daß die zur Ausbreitung
des Feldes vorgesehenen Feldelektroden in der Leimfuge angeordnet werden und nach
erfolgter Verleimung in der Leimfuge verbleiben. Vorteilhaft erhalten die in der
Leimfuge anzuordnenden Feldelektroden eine Band- oder Streifenform.
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Ein Ausführungsbeispiel für die Anordnung nach der Erfindung ist in
Fig. 2 der Zeichnung dargestellt. Die Teile i bis q. sind die gleichen wie in Fig.
z. Außer den Elektroden 3 und q: ist bei der Anordnung nach Fig. 2 jedoch zusätzlich
noch eine Elektrode 5. vorgesehen, welche eine Bandform hat, beispielsweise aus
Aluminium besteht und in der Mitte der Leimfuge parallel zu den Leimfugenkanten
bzw. zu den rippenförmigen Vorsprüngen der Elektroden 3 und q. angeordnet ist. Ein
weiterer Unterschied gegenüber der Anordnung nach Fig. i besteht darin, daß die
beiden Elektroden 3 und q mittels der Leitung 6 miteinander kurzgeschlossen und
an ein und denselben Pol der Hochfreqüenzspannungsquelle angeschlossen sind,. -
während die Elektrode 5 an dem anderen Pol der Spannungsquelle liegt. Der Kraftlinienverlauf
des Feldes, der sich bei dieser Anordnung ergibt, ist in der Zeichnung wiederum
angedeutet. Wie ein Vergleich der Kraftlinien in Fig. i und .2 zeigt, streuen die
Kraft-Linien bei der Anordnung nach der Fig. 2 bei weitem nicht mehr in dem Maße
wie in Fig. i, so daß sich das Feld wesentlich besser auf die Leimfuge und deren
Umgebung konzentriert. Nach beendigter Verleimung verbleibt die Elektrode 5 im Inneren
des verleimten Gegenstandes, was .in der Regel keineswegs störend sein wird.
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Die Erfindung ist nicht an das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
gebunden, sondern kann in mannigfacher Weise abgewandelt werden. Statt der Band-
oder Streifenform der Elektrode 5 können auch beliebig andere Ouerschnittsformen
verwendet werden. Die Band- bzw. Streifenform ist jedoch insofern besonders vorteilhaft,
als sie infolge ihrer geringen Dicke ohne weiteres in die Leimfuge eingefügt werden
kann. Hat die Elektrode einen dickeren Querschnitt, so können in den zu verleimenden
Holzteilen geeignete nutenförmige Aussparungen zur Aufnahme der Elektrode vorgesehen
werden. Ist die zu verleimende Leimfuge sehr breit, so können auch mehrere Elektroden
in Abständen nebeneinander in die Leimfuge eingefügt werden, wobei lediglich dafür
zu sorgen ist, daß jeweils je zwei benachbarte Elektroden, einschließlich der Elektroden
3 und q., an verschiedenen Polen der Spannungsquelle liegen. Werden also beispielsweise
bei der in Fig. ä dargestellten Anordnung außer der Elektrode 5 noch zwei weitere
b4.ndförmige Elektroden beiderseits der Elektrode 5 in die Leimfuge eingebettet,
so werden diese zusätzlichen Elektroden zweckmäßig an den einen. Pol und die Elektroden
3 bis 5 gemeinsam an den anderen Pol der Spannungsquelle angeschlossen. Werden bei
der Anordnung nach der Erfindung gleichzeitig mehrere Elektroden in der Leimfuge
angeordnet, so kann auf die Anwendung besonderer Elektroden außerhalb der Leimfuge
(in Fig. 2 also der Elektroden 3 und 4) gegebenenfalls auch verzichtet werden, insbesondere
dann, wenn die äußersten der in der Leimfuge angeordneten Feldelektroden in der
Nähe der Leimflächenkanten liegen. Andererseits können die in der Leimfuge angeordneten
Elektroden alle oder zum Teil ohne Spannungsanschluß bleiben, so daß sie dann als
Zwischenelektroden die Feldlinien konzentrierend anziehen. Ein Ausführungsbeispiel
hierfür zeigt Fig. 3. Die Teile i und 2 sind wiederum die gleichen wie in Fig. i
und 2. In die Leimfugen sind die drei Elektroden 7 bis 9 eingefügt, die alle drei
nach erfolgter Verleimung in der Leimfuge verbleiben. Die Elektroden 7 und 9 liegen
an der Spannungsquelle, die Elektrode 8 ist ohne Spannungsanschluß. Irgendwelche
Elektroden außerhalb der Leimfuge werden bei dieser Anordnung nicht benötigt. Die
Erfindung beschränkt sich auch nicht auf die Anwendung geradliniger Elektroden,
sondern es können beispielsweise auch Elektroden in Form konzentrischer Ringe verwendet
werden. Schließlich ist die Erfindung nicht nur zur Verleimung von insbesondere
nassen bzw. feuchten Holzkörpern von Vorteil, sondern auch für die Verleimung bzw.
Verklebung anderer, elektrisch ähnlich gut leitender Körper mit vorzugsweise breiten
Leimflachen.