DE884348C - Ofen zur Durchfuehrung chemischer Reaktionen - Google Patents

Ofen zur Durchfuehrung chemischer Reaktionen

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DE884348C DEB11662D DEB0011662D DE884348C DE 884348 C DE884348 C DE 884348C DE B11662 D DEB11662 D DE B11662D DE B0011662 D DEB0011662 D DE B0011662D DE 884348 C DE884348 C DE 884348C
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Description

  • Ofen zur Durchführung chemischer Reaktionen Bei Arbeitsvorgängen der chemischen Industrie sind metallische Werkstoffe zur Ausbildung von Heizflächen für indirekte Wärmezufuhr nicht immer geeignet. Die Gründe hierfür liegen z. B. in ungünstiger Beeinfiussnng des zu beheizenden Gutes oder der Katalysatoren, nachteiliger Einwirkung auf die im Ofen oder anschließend beabsichtigten Umsetzungen, mangelnder Beständigkeit gegen das Heizmaterial oder das zu beheizende Gut, mangelnder Temperaturbeständigkeit, zuweilen auch in der Seltenheit eines sonst vielleicht geeigneten Metalls.
  • In solchen Fällen müsen dann keramische Werkstoffe auch für empfindliche Arbeitsvorgänge herangezogen werden, und so leicht sich in kleinem Maßstab z. B. einzelne Rohre im Laboratoriumsofen verwenden lassen, so schwierig wird die Ausbildung eines haltbaren betriebssicheren Großofens, der allen Anforderungen genügt. Ein guter großer Rohrbündelofen stand z. B. bisher nicht zur Verfügung.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich ein Ofen aus keramischen Rdhren od. dgl. mit überraschenden Vorzügen verwirklichen läßt, indem man durch Decke und/oder Boden des Heizraumes mit seitlichem Spielraum geführte, frei dehnbar herausragende empfindliche, insbesondere keramische Rohre od. dgl. oben in einem Register gasdicht aufhängt, unten beweglich, vorzugsweise ,durch Schläuche an ein Register anschließt und die Abdichtung des Heizraumes an den Durchtrittsöffnun- gen .der.Rthre durch über die Rohre geschobene, gegen Decke und Boden 'des Heizraumes bewegliche Platten od. dgl. bewirkt. Dadurch wird eine Anordnung gegeben, welche nicht nur eine freie Dehnbarkeit in der Längsrichtung der Rohre od. dgl., sondern auch eine seitliche Bewegung einzelner Rohre - lyzw. Rohrteile möglich macht. Erfindungsgemäß werden auf diese Weise bei in der Längsrichtung fr,ei dehnbar angeordneten Rohren auch alle seitlichen Bewegungen bzw. Verschiebungen, ebenso Verwerfungen der Rohre einerseits und der Ofenkonstruktion bzw. der Ofenteile, des Ofenmauerwerks usw. ohne jede Schädigung der Rohre od. dgl. aufgenommen. Besonders bevorzugt ist dabei eine Ausführungsform, bei der der Verbrennungsraum des Heifzmittels als Injektor ausgebildet ist, der zwangsläufig einen Teil der durch den Heizraum geführten Heizgase wieder mit ansaugt, gegebenenfalls unter Regelung des rückgesaugten Anteils durch einen Schieber od. dgl. vor dem Injektor.
  • Der Heizraum besteht im einfachsten Fall aus einem Schacht od. dgl.,kann aber auch aus mehreren Abteilungen mit vorgeschriebenen Gaswegen, Schaltungen usw. zusammengesetzt sein, ebenso wie die beheizten Rohre, die im einfachsten Fall alle parallel geschaltet sind, auch in Abteilungen mit gleicher oder verschiedener Funktion geschaltet sein können. Nach Bedarf wird eine Innenausstattung der Rohre z. B. durch Auskleidungen, Füllungen.
  • Führungen, - Einbauten, Katalysatoren od. dgl. durchg,eführt.
  • Das Register, an dem die Rohre hängen, besteht z. B. aus einer oder mehreren Leitungen bzw. Platten aus vorzugsweise metallischen oder auch anderen, z. B. keramischen Werkstoffen. Man verwendet z. B. Registerrohrleitungen aus Metall, an deren abwärts gerichteten Stutzen die keramischen Rohre vorzugsweise durch Stopfbuchsen angehängt sind, oder z. B. Registerplatten, in denen Rohrköpfe mit kugelförmigen Dichtungsflächen hängen oder geeignete Flanschverbindungen usw. Das Register wird gegebenenfalls durch Luft bzw; Gas oder Flüssigkeit gekühlt, z. B. durch Wasser bzw. siedendes Wasser bzw. Dampf bzw. Reaktionsteilnehmer usw.
  • Die bewegliche Verbindung zum unteren Register geschieht z. B. durch Schläuche aus Metall, Gummi, Kunststoff uw. Vorteilhaft setzt man an die Rohre Munfdstücke oder T-Stücke aus Metall und befestigt an diesen die Schläuche. Durch die Schläuche tretende Gase werden kalt oder nur so warm zugeführt bzw. aus den Rohren entnommen, als das verwendete Schlauchmaterial es gestattet. Wird eine chemische Reaktion im Ofen - durchgeführt, so besitzen die? verschiedenen, vorzugsweise von unten nach oben durchstrichenen Zonen unter Umständen verschiedene Aufgaben. Insbesondere bildet man Vorwärmezonen im unteren Teil und Reaktionszonen darüber, gegebenenfalls nach den Reaktionszonen auch noch Kü'hlzonen, wenn solche vor dem Austrittsregister gewünscht werden. Dazu kann sich über dem Heizraum bzw. in Richtung des strömenden Gemisches hinter !dem Heizraum noch ein Kühlraum mit gleichfalls erfindungsgemäßer Ahdicttung befinden, durch dessen Decke die Rohre herausragen, oder,das Register ist in dem Kühlraum eingeschlossen.
  • Länge, Durchmesser und Material der Rohre werden nach den Erfordernissen der Arbeitsvorgänge gewählt, z. B. Rohre aus Quarz, Silimanit, Korund usw. Natürlich lassen sich in besonderen Fällen auch empfindliche metallische Rohre in dem erfindungsgemäß ausgebildeten Ofen verwenden. Andere Querschnittsformen, Rippenrohre usw. sind selbstverständlich auch anwendbar.
  • Die über die Rohre gezogenen Abdichtungsplatten bestehen z. B. aus Leichtstein oder Asbest pappe usw., z. B. für jedes Rohr eine vorzugsweise ungeteilte Leichtsteinplatte, doch können auch geteilte Platten bzw. Platten für mehrere Rohre gemeinsam verwendet werden. Die Platten liegen z. B. durch ihr Gewicht gegen die Ofenwand an oder werden durch Federn an die Ofenwand angelegt bzw. liegen ihrerseits beweglich auf gegen die Ofenwand abgedichteten Unterlagen, vorzugsweise ohne Befestigung an den Rohren selbst. Es können aber auch an den Rohren befestigte bzw. mit der Rohrwand verbundene Platten oder Vorsprünge benutzt werden. Besonders wirksame bewegliche Ab dicht tung erzielt man durch Anwendung mehrerer in Abständen voneinander über ein Rohr gezogener Platten, die labyrinthartig gegen die Ofenwand bzw. mit dieser dicht verbundene Führungen abdichten (s. Zeichnung). Eine besondere Ausführungsform dieser Abdichtung besteht darin, daß die an je einer Durchtrittsöffnung angebrachte bewegliche Abdichtungsplatte durch einen mit Aussparungen versehenen Ring gehalten wird, gegebenenfalls unter Zusammenfügen mehrerer solcher Platten und Ringe übereinander und starres oder elastisches Gegenellnanderpressenrder Ringe.
  • Als Heizmittel ist jede geeignete Energiequelle verwendbar, z. B. elektrische Heizungen, vorzugsweise Gasfeuerung, Olfeuerung, Kohlenstaubfeuerung usw., durch außerhalb des eigentlichen Heizschachtes in einem Verbrennungsraum angeordnete Brenner. Der Verbrennungsraum wird dann erfindungsgemäß so als Injektor ausgebildet, daß die z. B. an einem Ende des Heizschachtes eintretenden Heizgase am anderen Ende teilweise zurückgesaugt und mit den frischen Verbrennungsgasen dem Ileirschacht wieder zugeführt werden.
  • Arbeitet z. B. ein Brenner von unten nach oben, so tritt das Heizgas z. B. oben aus dem Verbrennungsschacht in den Heizschacht über und wird unten aus dem Heizschacht durch die Injektorwirkung des Verbrennungsraumes teilweise wieder angesaugt.
  • Arbeitet der Brenner von oben nach unten, so tritt das Heizgas z. B. unten in den Hei-zschacht und wird zum Teil oben wieder zum Verbrennungsraum zurückgesaugt, und es sind auch andere als senkrechte Anordnungen des Verbrennungsraumes bzw. der Brenner anwendbar bzw. besondere Führungen der Heizgase usw. Die rückgesaugte Menge wird vorteilhaft durch einen Schieber vor dem Injektor bzw. der Rückführung zum Verbrennungsraum reguliert, der den Beanspruchungen durch die Feuergase widerstehen muß und gegebenenfalls aus keramischen Platten gebildet wird, z. B. indem eine keramische Platte auf waagerechter keramischer Unterlage verschoben wird und dadurch den Querschnitt nach Bedarf verengt oder vergrößert.
  • Der Wärmeinhalt der Feuergase und des Reaktionsgemisches wird beim Betrieb des Ofens durch zusätzliche Vorwärmer, Wärmeaustauscher, Dampferzeuger usw. in jeder Weise ausgenutzt, z. B. zur Vorwärmung der Verbrennungsluft, der Reaktionsteilnehmer, des Heizmittels oder zur Nutzdampferzeugung, Beheizung bzw. Anwärmung anderer Apparaturen, z. B. bei der Vorreinigung von Frischgasen oder bei der Weiterverarbeitung der Reaktionsgemische. In besonderen Fällen kann auch nicht nur die Richtung des Gasstromes von oben nach unten bzw. von unten nach oben gewechselt bzw. vertauscht werden, sondern es kann auch Heizung innerhalb der Rohre und zu beheizendes Gut oder Reaktionsgemisch außerhalb der Rohre geführt werden.
  • Durch die erfindungsgemäße Bauweise des Ofens wird erreicht, daß die keramischen Rohre od. dgl. keinerlei mecfhanischer Beanspruchung unterliegen, da sie senkrecht aufgehängt sind und etwaige trotzdem bei höchster Temperaturbeanspruchung des Materials auftretende Verformungen durch den seitlichen Spielraum bei der Durchführung der Rohre od. dgl. durch die Ofenwandung sowie durch die beweglichen Anschlüsse und Abdichtungen sowohl in der Achsenrichtung als auch senkrecht dazu aufgenommen werden, obwohl, sofern gasdichtes, keramisches Material verwendet ist, das durch die Anschlüsse und Rohre gegebene Gut gas dicht von den Räumen außerhalb der Rohre bzw. der Umgebung abgeschlossen ist. Die Anordnung gestattet eine leichte Auswechselbarkeit einzelner Rohre, die je nach Aufstellung nach unten oder oben auch einzeln Iherausgenommen und ersetzt werden können, ohne das ganze Rohrbündel bzw. den Ofen auseinanderzunehmen. Die Beobachtungsmöglichkeit der Rohre ist ganz besonders günstig, da man nicht nur auf Schaulöcher in die Feuerungszone angewiesen ist, sondern die herausragenden Enden zugänglich sind und bei Bedarf Schaugläser vorgesehen sein können, z. B. an auf die Rohrenden gesetzten T-Stücken bei seitlichem Anschluß von Schläuchen oder z. B. an einer eine Registerplatte abdeckenden Haube. Ebenso können von den Enden her Meßgeräte, Proberohre und sonstige etwa zur Reaktionsbeeinflussung benötigte Teile, z. B. beliebig weit in das Rohr hineinragende Zuführungsrohre usw., angebracht werden.
  • Die Du rchführungsmöglichkeit aller erforderlichen Eingriffe selbst bei differenzierten chemischtechnischen Aufgaben ohne jede Beanspruchung der keramischen Heizflächen führt zu hoher Lebensdauer dieser Teile und möglichst reparaturfreiem Arbeiten, was gleichzeitig in Verbindung mit der Beobachtungsmöglic'hkeit eine außerordentliche Betriebsicherheit ergibt, so daß es möglich wird, auch unter erschwerten Bedingungen gefahrlos zu arbeiten. Dabei ermöglicht die Anwendung geringerer Wandstärken als in anders gebauten Öfen verbesserten Wärmedurchgang und damit verbesserte Wärmebilanz und auch Erhöhung des bei gleichem keramischem Material in großtechnischen Öfen zugänglichen Temperaturgebietes und erforderlichenfalls eine erhöhte Gleichmäßigkeit und Ausdehnung der Zone höchster Temperaturen. Diese Eigenschaften werden durch die geschilderte Wie deransaugung von Feuergasen bzw. den teilweisen Kreislauf und die damit erhöhte Geschwindigkeit der Feuergase, die je nach den Anforderungen z. B. im Gleichstrom oder im Gegenstrom oder mit besonderer Schaltung geführt werden, nochmals beträchtlich gefördert.
  • Es ist daher möglich, die Aufteilung von Reaktionszonen ganz nach den Anforderungen des Verfahrens vorzunehmen und auch mit zersetzlichen Stoffen, z. B. Ammoniak oder Kohlenwasserstoff, aggressiven Stoffen, z. B. Halogenen oderGiftstoffen, z. B. Blausäure, Hochtemperaturprozesse großtechnisch durchzuführen, selbst wenn an den Temperaturverlauf besondere Anforderungen gestellt sind und empfindliche, wertvolle Katalysatoren, z. B. der Platingruppe, mitwirken müssen. Besonders läßt sich auch das Arbeiten mit beheizten Katalysatoren im erfindungsgemäßen Ofen vorteilhaft durchführen. Durch die überraschende Vereinigung wertvoller Eigenschaften gibt deshalb die erfindungsgemäße Bauweise die Möglichkeit, auch eine Rei'he von solchen Verfahren großtechnisch durchzuführen, die bisher in der Technik nicht verwirklicht werden konnten bzw. sich nicht durch setzen konnten, z. B. bestimmte Blausäurebildungsverfahren, Chlorierungsverfahren und endotherme Hochtemperaturreaktionen.
  • Beispiel Eine beispielsweise Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ofens ist aus den Abb. I bis 6 ersichtlic'h. Hierbei stellt Abb. I einen senkrechten Schnitt durch den Ofen, Abb. 2 einen Schnitt gemäß der Linie A-A dar, während die Nebenabbildungen 3 und 4 die oberen Durchführungen der Rohre durch den Deckel Ic nebst den Anschlüssen an die Registerleitungen und die Abb. 5 und 6 die unteren Durchführungen der Rohre durch den Ofenboden 1b mit Anschlüssen an die Registerleitungen zeigen.
  • Gemäß Abb. I ist aus feuerfestem Material, insbesondere Ziegeln, Stampfmasse u. dgl., ein Ofenkörper Ia, 1b, 1c gebildet, der gegebenenfalls von einer metallischen Ummantelung Id (Abb. 3 und 5) umgeben sein kann. DertOfen besteht im wesentlichen aus dem eigentlichen Heizschacht 2 und dem Verbrennungsraum 3, die miteinander durch Kanäle 4 und 5 in Verbindung stehen. In dem Beispiel wird durch den Brenner 6 Heizgas bzw. Öl, Kohlestaub od. dgl. enthaltendes Gasgemisch in den Verbrennungsraum 3 eingeblasen; die Feuerungsgase strömen dann durch den Kanal 4 in den Heizraum 2 und verlassen den Ofen bei 7.
  • In dem Heizraum 2 sind im Beispiel senkrecht und gegeneinander versetzt (vgl. Abb. 2) Rohre 8 aus Metall oder keramischem Material, z. B. Al2 O,-haltigen Massen, angebracht, die durch die Offnungen g mit Zwischenraum durch den Ofendeckel Ic geführt und an den Registerleitungen 10 aufgehängt sind. Im Ofendeckel Ic sind die Rohre 8 demnach nicht befestigt, sondern mit Spielraum g durchgeführt. Die Abdichtung gegen den Ofendeckel Ie erfolgt mittels über die Rohre geschobener Platten aus Asbest, keramischen Werkstoffen, Leichtstein, Metall od. Idgl. II, die z. B. auf Ic aufliegen. Man kann aber auch beispielsweise mehrere über die Rohre 8 geschobene Platten I2 aus Asbest, keramischem Material, Metall od.dgl., die durch mit Vertiefungen versehene Ringe 13 gehalten werden, übereinander anbringen und so eine labyrinthartige Dichtung erzielen, ohne daß da'durch die freie Beweglichkeit in Richtung der Achse oder nachrden Seiten behindert wird.
  • Die Registerleitungen 10 tragen (vgl. auch Abb. 3 und 4) kurze Ansatzstutzen I4, an Idenen z. B. mittels einer Stopfbuchse 15 die Rohre 8 gasdicht aufgehängt sind. Wünscht man die Reaktionsgase gleich nach der Umsetzung zu kühlen, so kamm man die Stutzen 14 entsprechend lang ausführen oder dieRohre8 verhältnismäßig weit herausführen.
  • An Stelle der Stopfbuchse 15 können natürlich auch andere Befestigungs- bzw. Dichtungsmittel bekannter Art angewendet werden, z. B. Flansche, überwurfmuttern usw. Stopfbuchse I5, Ansatzstutzenl 14 und Registerleitung 10 sind vorzugsweise durch einen Kühlmantel 16 umgeben, der durch bei 17 ein- und bei I8 austretende Kühlmittel, z. B. Wasser, Kühlgase, Reaktionsgase od. dgl., gekühlt wird, z. B. unter Vorwärmung des Frischgases.
  • Den Ofenboden tb durchsetzen die Rohre 8 ebenfalls frei beweglich, d. h. mit Spielraum an den Öffnungen I9; sie können sich auf diese Weise insbesondere nach unten unbehindert ausdehnen oder sind auch seitlich mit Spielraum verschiebbar.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform der unteren Durchführungen zeigen die Abb. 5 und 6. Über die mit Abstand den Ofenboden Ib durchsetzenden Rohre 8 sind Asbestplatten, keramische Platten od. dgl. 20 gezogen, die durch mit Ausparungen versehene Ringe 2t, vorzugsweise aus Metall, in ihrer Lage gehalten werden, indessen seitlich Spielraum in die freien Räume 22 haben. Die Metallringe 21 werden durch einen Schraubenbolzen 23 starr oder unter Zwischenlage einer Feder 24 elastisch zusammengehalten. Durc'h die vorgesehenen Durchführungen durch den Ofenboden Ib und den Ofendeckel Ic unter Aufhängung an den Registerleitungenl 10 ist eine betriebssichere Anordnung der Heizrohre in dem Heizraum 2 ohne die Gefahr von Spannungsbrüchen gewährleistet.
  • Der- untere Anschluß der Rohre 8 an die unteren Registerleistungen 25 ist ebenfalls aus Abb. 5 und 6 ersichtlich. Die Registerleitungen 25 weisen kurze Rohrstutzen 26 auf, während die Rohre 8 vorzugsweise mittels einer Stopfbuchse 27 od. dgl. gasdicht mit einem insbesondere metallischen Endstücken8 verbunden sind, das seinerseits gleichfalls kurze Rohrstutzen 29 trägt, die den Rohrstutzen 26 der Registerleitungen gegenüberstehen. Die gas dichte Verbindung zwischen 26 und 29 erfolgt durch Schläuche 30, die aus Metall, Gummi, Kunststoffen od. dgl. bestehen können. Auf diese Weise ist bei Ausdehnung der Rohre eine spannungsfreie, gasdichte Verbindung mit den Registerleitungen 25 geschaffen, die auch bei großtechnischenAusführungen des Ofens völlig betriebssicher ist.
  • In dem geschilderten Beispiel treten die Gase z. B. durch die Registerleitungen 25 ein und strömen über 30, 29, 28 von unten in die Rohre 8 ein, die sie oben über die Rohrstutzen 14 und Registerleitungen 10 verlassen. In Idem genannten Fall ist es daher im allgemeinen nicht nötig, die unteren Registerleitungen und Rohrstutzen besonders zu kühlern, es genügt dies vielmehr bei den oberen Ansatzstücken I5, 14 und 10. Bei Umkehrung der Gaswege wird man natürlich insbesondere die unteren Anschluß stücke 27 bis 29, gegebenenfalls auch die Schlauchverbindung 30 sowie die Registerleitungen 25, mit Kühlung ausstatten.
  • Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Ofens ist der Verbrennungsraum 3 des Heizmittels injektorartig ausgebiLdet, indem er bei 31 verengt ist und die ganze Form des Verbrennungsraumes 30-3I-3 (von oben nach unten) den Querschnitt eines Injektors hat. Hierdurch kann zwangsläufig ein Teil der durch den Heizraum 2 geführten Feuerungsgase über den Kanal 5 wieder angesaugt werden und strömt unter Verdünnung und Mäßigung bzw. Regelung der Temperatur der Heizgase wieder dem Verbrennungsraum 3 zu. Die Menge der durch den Injektor rückgesaugten Feuerungsgase läßt sich durch Stellung des Schiebers 32 einregulieren. Man hat es damit leicht in der Hand, die Temperaturbedingungen des Ofens in gewünschtem Maße einzustellen. An Stelle des Schiebers 32 können natürlich auch andere Regelvorrichtungen zur Bemessung,der rückgesaugten Gasmenge dienen, beispielsweise Drosselklappen usw., oder die Gasrückführung wird mittels Umlaufgebläses durchgeführt.
  • Der erfindungsgemäße Ofen ist insbesondere für chemische Reaktionen bei hohen bzw. sehr hohen Temperaturen geeignet. Verwendet man als Rohre 8 solche aus Korund, so kann der Ofen bis zu den Temperaturen der Erweichung des Korunds benutzt werden. Der Ofen eignet sich insbesondere für alle chemischen Reaktionen, bei denen ein kostbarer, empfindlicher Katalysator in beheizter Form zur Anwendung kommen muß, beispielsweise zur großtechnischen Gewinnung von Blausäure aus Kohlenwasserstoffen und Ammoniak, insbesondere aus Methan und Ammoniak unter gleichzeitiger Gewinnung von Wasserstoff. In diesem letztgenannten Fall werden z. B. Rohre aus Silimanit, Aluminiumoxyd od. dgl. verwendet, die auf ihrer inneren Oberfläche mit einem Überzug aus Platin bzw. Platinmetallen oder Platinlegierungen überzogen sind, gegebenenfalls unter Benutzung besonderer Imprägnierungsverfahren zur gleichmäßigen Bedeckung der inneren Rohrwandungen mit Katalysatormetall.
  • Die Blausäurebildung erfolgt in diesem Fall bei Temperaturen zwischen IOOO und I5000. Mit dem Ofen lassen sich des weiteren vorteilhaft Chlorierungsverfahren und endotherme Hochtemperaturreaktionen aller Art durchführen, wobei auch solche Arbeitsweisen unter die Erfindung fallen, bei denen die chemische Reaktion sich an der äußeren, gegebenenfalls mit Katalysator bedeckten Oberfläche der Rohre abspielt, während die Heizgase innen durch die Rohre 8 geleitet werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Ofen zur Durchführung chemischer Reaktionen mit durch Boden und Decke frei dehnbaren keramischen Rohren, dadurch gekennzeichnet,tdaß die Rohre mit seitlichem Spielraum durch die Ofenwandungen geführt, oben an einem Register gasdicht aufgehängt, unten vorzugsweise durch Schläuche an ein Register angeschlossen sind und die Abdichtung des Heizraumes an den Durchtrittsöffnungen der Rohre durch über die Rohre gezogene, gegen Decke und Boden des Heizraumes bewegliche Platten od. dgl. erfolgt.
  2. 2. Ofen nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die an je einer Durchtrittsöffnung angebrachte bewegliche Abdichtungsplatte durch einen mit Aussparungen versehenen Ring ge-'halten wird, gegebenenfalls unter Zusammenfügen mehrerer solcher Platten und Ringe übereinander und starres oder elastisches Gegeneinanderpressen der Ringe.
  3. 3. Ofen nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbrennungsraum des Heizmittels als Injektor ausgebildet wird, der zwangsläufig einen Teil der durch den Heizraum geführten Heizgase wieder mit ansaugt, gegebenenfalls unter Regelung des rückgesaugten Anteiles durch einen Schieber od. dgl. vor dem Injektor.
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