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Versatzschleuder Zur Einbringung von Versatzgut im untertägigen Bergbau
sind bereits die verschiedensten Vorschläge bekanntgeworden. So, sind z. B. Schleudern
bekannt, die aus einem Zellenrad oder Schaufelrad bestehen und denen man das Gut
an einer Stelle des Umfanges oder von der Mitte her zuführt, um es, wenn es die
Winkelgeschwindigkeit des Schleuderrades angenommen hat, an einer anderen Stelle
zu entnehmen. Diese Ausführungen haben den Nachteil, daß das Gut einerseits dien
Schleuder unter einem großen Streuwinkel verläßt und zum anderen, daß das Gut mit
dem das Schleuderrad umgebenden Gehäuse große Reibung hat und die Schleuder neben
hohem Gehäuseverschleiß eine verhältnismäßig hohe Leistungsaufnahme aufweist.
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Andere Schleudern bedienen sich eines endlosen Bandes, welches um
zwei Trommeln umläuft und zwischen diesen Trommeln von zwei seitlichen Druckrollen
in eine Mulde gedrückt wird. Das Gut erhält seine Beschleunigung infolge der Reibungsmitnahme
durch das endlose Gummiband. Die durch Schlupf auftretenden hohen Relativgeschwindigkeiten
zwischen Gut und Band (derartige Bänder laufen mit einer Geschwindigkeit von annähernd
2o m/sec um) sind die Ursache eines sehr hohen Verschleißes des Schleuderbandes.
Zudem treten auch bei diesen Schleudern große Streuungen auf, da sich das Band zwischen
den beiden Druckrollen in der Mulde aufwölbt und Querrutschen des Gutes auf dem
Band einsetzt.
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Nun hat man zwar schon bei der zuerst angeführten Art der Schleudern
.das feststehende Gehäuse durch einen Gurt ersetzt, der mit dem Schleuderrad auf
einem Teil dessen Umfanges und mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit umläuft. Ziel
und Wirkung waren hierbei die Vermeidung der Rei-z>
bong
zwischen dem Gut und- dem das Schleuderrad umgebenden Gehäuse und damit die Verringerung
der erforderlichen Antriebsleistung (vgl. Patentschrift 438 129.
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Obgleich die vorliegende Erfindung Schleudern von jener Art auf den
ersten Anschein hin sehr ähnelt und auch die Wirkungen obiger Einrichtung zum Teil
vorhanden sind, so liegt das Erfinderische bei der vorgeschlagenen Einrichtung doch
in einer ganz anderen Ebene. Die Erfindung schlägt ein Schleuderrad, welches auf
einem Teil seines Umfanges von einem Gummigurt umlaufen wird, in Kombination mit
Druckrollen vor, welche zwischen dem Schleuderrad und der Abwurfrolle des Bandes
angeordnet sind. Diese Druckrollen bewirken, daß der Bandverlauf zwischen dem Schleuderrad
und der Abwurfrolle keine gemeinsame Tangente zwischen diesen bildet, sondern -eine
nach unten abgeknickte Linie einnimmt. Dadurch wird das Gut in einem gleichgerichteten
Strahl zusammengefaßt, obwohl es das Schleuderrad in Tangentenlinien verläßt, die
zwischen der Tangente liegen, welche das vom Schleuderrad ablaufende Band- einnimmt
und einer solchen, die parallel zu der Richtung liegt,. die das Band zwischen den
Druckrollen und der Abwurftrommel hat.
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Des weiteren wird nach der Erfindung vorgeschlagen, zwischen den zwei
seitlichen Scheiben des Schleuderrades, welche die Schaufeln zwischen sich nehmen,
eine dritte, im Durchmesser größere Scheibe anzuordnen, die dem Band eine Muldung
gibt. In der Spur dieser mittleren Scheibe befindet sich eine weitere Druckrolle,
welche die Muldung des Bandes auch nach dem Verlassen der Schleudertrommel aufrechterhält
bis an die Abwurfrolle, welche vorzugsweise auch wiederum der umlaufenden Mulde
entsprechend geformt ist. Zweckmäßigerweise erhält darum die Abwurfrolle keinen
Antrieb, sondern ist in mehrere lose, auf einer Achse umlaufende Rollen aufgeteilt.
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Die Aufgabe des Gutes in die Schleudereinrichtung geschieht am vorteilhaftesten
in. der Achsrichtung des Schleuderrades. Dazu ist wenigstens eine Seite des Rades
mit einer entsprechend großen Bohrung zu versehen. Um diesen Einlauf nicht durch
eine Achse- zu verbaü-en.und-'um .eine einseitige, fliegende Lagerung zu vermeiden,
ist mindestens eine Außenscheibe des Schleuderrades in. einem entsprechend großen
Lager, welches zweckmäßigerweise als Wälzlager mit mehreren Einzelrollen ausgebildet
ist, verlagert.
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Der Antrieb der Schleudereinrichtung geschieht, so wird im weiteren
durch die Erfindung vorgeschlagen, über ein gestuft oder stufenlos regelbares Getriebe,
damit sich die Schleuder dem Gut und der jeweils geforderten Versatzdichte anpassen
kann.
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Die Veränderung des Schleuderwinkels kann durch Verstellung der gesamten
Schleuder um die Achse des Schleuderrades oder besser durch Verstellung der Druckrollen
oder der Abwurfrolle er= folgen.
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Um die Maschine für alle Verhältnisse anwendbar zu gestalten, besteht
sie aüs _ einem einheitlichen Schleuderteil, der jeweils mit einem besonderen Schlitten
versehen wird, je nachdem, ob die Maschine für streichende oder schwebende Versatzeinbringung
verwandt werden soll, und j e nach der Art, wie das Gut der Schleuder zugebracht
wird.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Schleuderteil derart
um eine vertikale Achse drehbar auf seinem Schlitten verlagert, daß, wenn die Einlaufvorrichtung
des Gutes auf dem Schlitten fest verlagert ist, sich der Drehpunkt unter der Übergabestelle
der Einlaufvorrichtung in die Schleuder befindet.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele derVersatzschleuder nach
der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. i in Queransicht, Fig. 2 in Längsansicht
und Fig. 3 in Aufsicht eine Versatzschleuder zur Einbringung von Versatzgut in streichender
Richtung; Fig.4 zeigt in Queransicht, und Fig. 5 zeigt in Aufsicht eine Schleuder,
wie sie zur Einbringung von Versatzgut in schwebender Richtung dient; Fig. 6 bis
9 zeigen Einzelheiten, und zwar Fig. 6 ein Ausführungsbeispiel für die Schleudertrommel,
Fig.7 für die Abwurfrolle; Fig. 8 zeigt die Verstellung des Schleuderwinkels mittels
Verstellung der Druckrolle, während die Fig. 9 die Lagerung der Schleudertrommel
zeigt.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig. i bis 3 ist mit i das Strebfördermittel
bezeichnet, auf welchem sich ein Schlitten 2 führt. Auf dem Schlitten 2 ist im Punkt
3 drehbar eine Grundplatte 4 angeordnet, auf welcher die Versatzschleuder aufgebaut
ist. Die Versatzschleuder besteht aus der Antriebsrolle 5, dem Schleuderrad 6, dem
Band 7, den Druckrollen 8, der Abwurfrolle g und der Lenkrolle io. Die Schaufeln
i i des Schleuderrades sind so gesetzt, daß sie mit der in Drehrichtung ablaufenden
Tangente einen spitzen Winkel bilden. Außerdem sind die Schlagflächen mit einem
Gummibelag oder die ganzen Schaufeln mit einem Gummiüberzug versehen und, beispielsweise
um eine Torsionsfeder 12, drehfedernd mit den Seitenwänden verbunden. Zur Veränderung
des Schleuderwinkels ist die ganze eigentliche Schleuder um die Achse 13 mittels
der Schraubenspindel 14 schwenkbar. Das Schleuderrad ist fliegend in dem Lagerbock
15 gelagert und durch die elastische Kupplung 16 mit dem Motor 17 gekuppelt, evtl.
unter Zwischenschaltung eines Regelgetriebes. Die Grundplatte 4, auf die die Schleuder
aufgebaut ist, ist, wie erwähnt, um den Bolzen 3 vermöge der Schraubenspinde118
schwenkbar. Die Einführung des Versatzgutes erfolgt durch die konzentrische Öffnung
19 in der einen Seitenscheibe .des Schleuderrades, während für die Zuführung das
Band aus der Rinne gehoben und in einer Wanne 20 hochgeführt wird. Durch zwei Rollen
21 und 22, welche in einem Rahmen 23 gelagert sind; der über Scharniere 24 mit dem
Schlitten 2 verbunden ist, wird einerseits das Gut in die Schnurre 25 abgegeben
und zum anderen das Band in die Tragkonstruktion
des Strebfördermittels
i zurückgeführt. Die Wanne 2o, in der das Band hochgeführt wird, ist mit einem Scharnier
26 an dem Gestell 23 befestigt und mit Kufen 27 auf dem Fördermittel abgestützt.
Um auch bei Verschwenkung des Rahmens d. um den Bolzen 3 einen einwandfreien Einlauf
zu gewährleisten, ist der Bolzen 3 annähernd senkrecht unter dem Auslauf der Schurre
25 angeordnet.
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Die Schleuder 26 in den Fig. 4. und 5 entspricht im wesentlichen der
nach den Fig. I bis 3. Diese Schleuder ist für das Einbringen von Versatzgut in
schwebender Richtung eingerichtet. Obwohl auch hier eine Einführung des Gutes seitlich
in der Mitte des Schleuderrades erfolgen kann, besonders wenn eine Lagerung des
Schleuderrades nach der ii ig. 9 erfolgt, ist hier -eine Einführung des Gutes zwischen
die Schaufeln in Schleuderrichtung dargestellt. Das Gut, welches von einer Schurre
33 dem Strebförderer entnommen wird und über mehrere aneinanderreihbare Förderer
28 dem Aufwärtsförderer 29 zugeleitet wird, fällt dann über ein federndes Gleitstück
30 den Schaufeln des Schleuderrades zu. Auf dem Teil, auf dem das Gut seine Beschleunigung
erhält, ist ein aus verschleißfestem Material bestehendes, auswechselbares Stück
3 i vorgesehen. Falls beim Einlaufen des Gutes sich Teile zwischen die Schaufeln
und das Gleitstück 30 setzen, kann nach Überwindung einer Federkraft dieses Gleitstück
30 ausweichen. Das Gut wird dann durch das Verschleißstück 3i zurückgehalten.
und nach Passieren der Schaufel infolge des Federdruckes der nächsten Schaufel zugeführt.
Der Aufwärtsförderer 29 kann zugleich derart gestaltet sein, daß er dem Schleuderrad
nur so viel Gut zuführt, wie dieses verarbeiten kann. Um die Baumasse der Schleuder
so klein wie möglich zu halten, ist der Antriebsmotor 17 über dem Auswurfstutzen
32 angeordnet. Die Veränderung des Schleuderwinkels kann durch die Verstellung der
Abwurfrolle 34 erzielt werden. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Schleuder
auf einer Grundplatte d. angeordnet, die um den Bolzen 3, welcher annähernd unter
der Guteinführung liegt, seitlich gegenüber dem Schlitten 2 geschwenkt werden.
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Weitere Einzelheiten der Ausführung sind in den Fig. 6 bis 9 gezeigt.
Die Fig. 6 zeigt ein Schleuderrad, bei welchem sich zwischen zwei äußeren Scheiben
4o eine dritte größere Scheibe 41 befindet. Die Schaufeln q.2 sind zwischen diesen
auswechselbar angebracht. Durch diese Gestaltung soll das Schleuderband in eine
Muldenform gedrückt werden. Die mittlere Scheibe .41 ist jedoch mir dann erforderlich,
wenn. in deren Spur zugleich die Druckrolle (in Fig. i bis 5, Pos. 8) laufen soll.
Andernfalls kann auf die mittlere Scheibe .11 verzichtet werden, und die Muldung
wird von den Schaufeln selbst gegeben. Bei axialer Gutaufgabe tritt an die Stelle
der mittleren Scheibe ein Ring.
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Die aus mehreren Einzelrollen bestehende Abwurfrolle ist in Fig.7
dargestellt.
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Die Fig. 8 zeigt die Veränderung des Schleuderwinkels durch Verstellen
der Druckrollen B. wobei die Abwurfrolle 9 federnd 45 abgestützt ist. In der Fig.
9 stellt 6 das Schleuderrad dar, das auf dein Außenmantel der Seitenscheiben oder
auf einem besonderen Laufkranz .4; zwischen Rollen 48 und 49 gelabert ist. Eine
oder mehrere der Lagerrollen, im Beispiel die Rolle .49, ist beispielsweise durch
eine Spindel 5o einstellbar, wobei der Druck der Spindel So auf die Rolle .19 über
eine Feder oder ein Gummistück @i auf die Rolle übertragen wird.