DE88363C - - Google Patents

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DE88363C
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carbide
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/002Synthesis of metal cyanides or metal cyanamides from elementary nitrogen and carbides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT,
Nach den bisher von Moissan (Comptes rendus 1894, S. 503) gemachten Angaben findet beim Ueberleiten von Stickstoff über die erhitzten Carbide von Calcium, Barium und Strontium eine Einwirkung oder Verbindung nicht statt. Nach den Untersuchungen des Erfinders wird jedoch Stickstoff von Carbiden unter Bildung von Cyanverbindungen aufgenommen, wenn man denselben bei nicht zu hoher Temperatur (zweckmäfsig etwa in der Nähe der Rothglut) in Gegenwart von Wasserdampf über die in geschlossenen Gefäfsen (Röhren, Retorten) befindlichen Carbide leitet. Es entstehen dann die entsprechenden Cyanide. Wendet man ' hierfür Carbide von Erdalkalien an, so erhält man die entsprechenden Cyanide, aus welchen man durch Umsetzung die Cyanalkalien herzustellen im Stande ist. Die Untersuchungen haben aber ergeben, dafs man direct die Cyanalkalien gewinnen kann. Dieses kann geschehen, indem man die Carbide von Erdalkalien (wie Barium, Strontium, Magnesium u. dergl.) in Mischung mit Alkalien oder Alkalisalzen unter Erhitzung der Einwirkung von Wasserdampf und Stickstoff unterwirft. Das hierbei entstehende Alkalicarbid setzt sich in statu nascendi unter der Einwirkung des Stickstoffes und Wasserdampfes in Cyanalkali um, welches aus dem schliefslichen Reactionsproduct durch einfaches Auslaugen gewinnbar ist. Eine gleiche Wirkung erzielt man natürlich, wenn man das bereits fertige Alkalicarbid bei höherer Temperatur der Einwirkung von Wasserdampf und Stickstoff aussetzt. Es kommt hierbei lediglich darauf an, dafs bei der Einwirkung von Wasserdampf und Stickstoff das Carbid oder aber die Bedingung für seine Bildung vorhanden ist. Die Bildung von Cyaniden auf solche Weise findet also statt sowohl bei Anwendung von Carbiden der Erdalkalimetalle, als auch der Alkalimetalle, wobei diese Carbide in Mischung mit einander oder in Mischung mit anderen Stoffen, wie z. B. Alkalien oder Erdalkalien oder deren Salzen, vorhanden sein können. Bei diesem Verfahren lassen sich auch Ferrocyanverbindungen herstellen, wenn die betreffenden Carbide mit fein zertheiltem metallischen Eisen oder Eisenverbindungen und eventuell mit Alkalisalzen bezw. Alkalien gemischt in geschlossenen Gefäfsen bei höherer Temperatur der Einwirkung eines Stromes von Stickstoff und Wasserdampf ausgesetzt werden.
An fofgenden Beispielen mag die Ausführung der Erfindung nähere Erläuterung finden.
i. In bekannter Weise dargestelltes Bariumcarbid wird in zerkleinertem Zustande in eine aus feuerfestem Material (z. B. Thon) bestehende röhrenförmige Retorte eingefüllt. Diese Retorte ist mit einer Zuleitungs- und Ableitungsvorrichtung für die einzuleitenden und abzuleitenden Gase ausgestattet. Der zur Reaction zu benutzende Stickstoff, als welchen man auch ganz oder theilweise in bekannter Art von Sauerstoff befreite Luft anwenden kann, wird vollständig mit Wasserdampf gesättigt; dieses geschieht zweckmäfsig durch Hindurchleiten desselben durch ein Wasser enthaltendes Wasch-
gefäfs. Nachdem die Retorte etwa bis zur Rothglut erhitzt' wurde, leitet man dieses so mit Feuchtigkeit beladene Gas in die Retorte ein. Für eine Beschickung von 15 bis 17 kg Bariumcarbid genügen etwa 2 bis 21^2 cbm Stickstoff. Nach etwa 2 Stunden wird die Reaction beendet sein. Die erhaltene Masse wird nach dem Erkalten mit Wasser behandelt; aus dem etwa unveränderten Carbid entwickelt sich Acetylen, welches für sich aufgefangen werden kann, während Bariumcyanid in Lösung geht, welches in bekannter Weise gewonnen bezw. verarbeitet werden kann.
2. In analoger Weise verfährt man bei Anwendung von Calciumcarbid oder eines Gemenges von Calcium- und Bariumcarbid oder eines mit Hülfe von Natronkalk und Kohle erhaltenen gemischten Carbids. Auch kann man das Erdalkalicarbid, mit z. B. Aetzalkali oder Alkalicarbonat gemengt, dem gleichen Verfahren unterwerfen.
Als eine vortheilhafte Temperatur hat sich die Dunkelrothglut erwiesen; bei der Anwendung niedrigerer Temperaturen ist im allgemeinen die Wirkung des Stickstoffes eine zu träge, während bei wesentlich gesteigerter Temperatur die Ausbeuten infolge theilweiser Zersetzung leicht schwächer werden.
Zwecks besserer Ausnutzung des Stickstoffes können mehrere hinter · einander geschaltete Retorten zur Anwendung gelangen, auf welche Weise auch ein ununterbrochener Betrieb hergestellt werden kann.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Darstellung von Cyanverbindungen durch Einwirkung von Stickstoff und Wasserdampf auf die Carbide der Erdalkalien bezw. Alkalien mit oder ohne Zusatz von Alkalien bezw. alkalischen Erden oder deren Salzen.
2. Darstellung von Ferrocyanverbindungen mit Hülfe des durch Anspruch 1 gekennzeichneten Verfahrens durch Mitanwendung von Eisen bezw. Eisenverbindungen bei diesem Verfahren.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102014003082A1 (de) 2014-03-01 2015-09-17 Alzchem Ag Emulgierbare oder selbstemulgierende Zusammensetzung

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DE102014003082A1 (de) 2014-03-01 2015-09-17 Alzchem Ag Emulgierbare oder selbstemulgierende Zusammensetzung

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