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Verfahren zur Herstellung eines auswaschbaren Formkernes für die Herstellung
formgepreßter Gegenstände
Die Erfindung bezieht sich auf Kerne für die Herstellung
hohler, formgepreß,ter Gegenstände.
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Zur Herstellung derartiger, offene Hohlräume aufweisender Gegenstände
ist es bekannt, die plastischen Werkstoffe dieser Gegenstände, etwa Kautschukmischungen,
um einen Kern zu pressen, der anschließend durch Wärmeanwendung verflüssigt und
in diesem Zustand entfernt wird. Es ist hierzu die Verwendung von Kernen aus Metallegierungen
vorgeschlagen worden, die jedoch insbesondere bei verwidoelter Gestalt nicht befriedigen,
da leicht örtliche Überhitzungen eintreten, bevor der Kern durchweg geschmolzen
ist. Auch ist die Verwendung von Kernen bekannt, die ausgewaschen bzw. in Wasser
oder anderer Flüssigkeit gelöst werden können, beispielsweise Seifenstein, ungebrannte
Tonerde oder Natriumt'hiosulfat. Diese Stoffe sind nicht schmelzhar, und die aus
ihnen herzustellenden Kerne müssen daher unter Druck geformt werden.
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Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung eines
auswaschWaren Formkernes für die Herstellung formgepreßter Gegenstände unter Verwendung
löslicher Metallsalze, durch das Kerne erhalten werden, die sich leicht in Wasser
oder in einem anderen Mittel lösen, dabei aber eine große Festigkeit und geringere
Porosität als die bisher bekannten löslichen Kerne aufweisen.
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Das neue Verfahren besteht darin, daß die löslichen Metallsalze zu
einer festen Masse niedergeschmolzen werden. Diese Massen lassen sich im flüssigen
Zustand vergießen und sind nach dem Erstarren nicht porös. Sie haben dann eine aus-
reichende-
Festigkeit, um den beim Formpressen der Gegenstände auftretenden Drücken standzuhalten.
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Sie lassen sich aus dem fertigen Gegenstand durch ein Lösungsmittel
leicht auswaschen und brauchen zu diesem Zweck nicht niedergeschmolzen zu werden.
Zweckmäßig werden für die Herstellung der neuen Formkerne Metallsalze mit einem
Schmelzpunkt zxvischen 200 und 3000 genommen. Es eignen sich hierzu insbesondere
wasserlösliche Metallsalze, beispielsweise Mischungen aus Natriumcarbonat, Natriumnitrat
und Kaliumnitrat bzw. Kaliumchlorid, Natriumchlorid, wasserfreiem Zinkchlorid und
Manganchlorid. Auch lassen sich Mischungen von- Magnesiumchlorid und Eisenchlorid
sowie Natriumnitrat verwenden.
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Der Umstand, daß unter gewissen Bedingungen eine Reaktion zwischen
Kautschuk und Mangansalzen eintritt, beeinflußt die Anwendbarkeit dieser Salze zur
Herstellung der neuen-Formkerne nicht, da der Einfluß dieser Salze auf den Kautschuk
in den Formen, in denen sie hier zur Anwendung gelangen, auf die mit diesen Kernen
hergestellten Kautschukwaren nicht so groß ist, daß dile Ware für den späteren Gebrauch
untauglich würde.
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Die obengenannten Mischungen aus wasserfreiem Natriumcarbonat, Natriumnitrat
und Kaliumnitrat werden zweckmäßig im Verhältnis von 20 : 40 : 40 verwendet, während
eine Mischung aus Kaliumchlorid, Natriumchlorid, wasserfreiem Zinkchlorid und Manganchlorid
im Verhältnis der Stoffe von I5: I5: 50: 20 verwendet wird. Wasserfreies Mauganchlorid
und wasserfreies Eisenchlorid ergeben im Verhältnis von 30 : 70 einen Kern mit einem
Schmelzpunkt von etwa 2500.
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Für die Herstellung vulkanisierter Gegenstände aus Kautschuk wird
eine Mischung gewählt, deren Schmelzpun;kt über der Vulkanisationstemperatur liegt.
Diese Mischung wird in einer Form niedergeschmolzen; die dem Hohlraum des Kautschukgegenstandes
entspricht. Um diesen Kern wird dann eine Kautschukmischung herumvulkanisiert, worauf
nach dem Abkühlen der Preßform der Kern mit einem Lösungsmittel, das für die vorgenannten
Beispiele Wasser ist, 'herausgewaschen wird.
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Der neue Kern läßt sich auch bei der Herstellung von Gegenständen
aus Kautschuk und Messing oder aus mit Messing piattiertem Metall und hieran gebundenem
Kautschuk verwenden, deren Hohlraum teilweise von dem Kautschuk und teilweise von
dem Metall begrenzt wird Hierzu werden der Kern und die Metallteile in die richtige
Lage zueinander gebracht, worauf dann. die Kautschukmischung angepreßt und das Ganze
zum Vulkanisieren des Kautschuks und zu dessen Bindung an das Metall erhitzt wird.
Der durch die Öffnung der Aussparung zugängliche Kern wird dann wie oben beschrieben
herausgelöst, wobei diese Öffnung aus einem oder mehreren Löchern in dem Metallteil
bestehen kann.
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Wenn dabei der Metallteil der Wandung der Aussparung im wesentlichen
folgt und dabei einen Trog oder eine sonstige Form bildet, die flüssige Massen zurückhalten
kann, läßt sich der Kern auch unmittelbar in den Metallteil gießen, wobei die darin
enthaltenen Löcher während des Gießvorganges vorübergehend durch Aufsetzen des Teiles
auf eine Unterlage od. dgl. verschlossen werden.
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An Stelle der bestimmten Salze oder der genannten Salzmischungent
können auch die anderen oben erwähnten Salze oder deren Mischungen verwendet werden.
Die Kerne können dabei aus Mischungen hergestellt werden, die zu gleichen Teilen
wasserfreies Natriumcarbonat, Natriumnitrat und Kaliumcarbonat enthalten. Andere
Stoffe sind Natriumacetat oder Mischungen von Natriumacetat mit anderen Metallacetaten.
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Zweckmäßig werden solche Metallsalze verwendet, deren Volumen sich
beim Verfestigen nicht oder nur wenig ändert und die eine harte, nicht spröde Masse
bilden. Auch werden vorteilhaft nur solche Stoffe verwendet, die einen keine ätzende,
giftige oder sonstige nachteilige Eigenschaften aufweisenden Kern liefern; auch
sollen die Stoffe billig sein und sich leicht wiedergewinnen lassen. Das Wiedergewinnen
kann beispielsweise durch Eindampfen der beim Auswaschen der Kerne erhaltenen Lösung
durchgeführt werden, gegebenenfalls unter weiterem Erhitzen zum Austreiben der Kristallisationsflüssigkeit.
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Der neue Kern läßt sich auch zur Herstellung von Hohlkörpern aus
sich in der Wärme verfestigen den Harzen, wie Harnstofformaldehydharzen, Phenolformaldehydharzen
oder thermopl asti schen Harzen, wie Polyvinylharzen oder Celluloseestern. verwenden.
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PATENTANSPRL CIIE I. Verfahren zur Herstellung eines auswaschbaren
Formkernes für die Herstellung formgepreßter Gegenstände, insbesondere aus Itautschuk
unter Verwendung löslicher Metallsalze. dadurch gekennzeichnet, daß diese Salze
zu einer festen Masse niedergeschmolzen werden.