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Hydraulisch betätigte Innenbackenbremse für Kraftfahrzeuge Die üblichen
Bremsanlagen an Kraftfahrzeugen sind Öl- oder Luftdruckbremsen. Bei beiden wird
,die Bremskraft in größerer Entfernung von den Rädern erzeugt und mittels eines.
hydraulischen oder pneumatischen Systems, welches während des Bremsens einen hohen
Druck aufzunehmen hat, auf ,die Räder übertragen.
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Diesen Systemen haftet ein großer Unsicherheitsfaktor an. Ohne vorheriges
Wissen, ohne jede Kontrol:lmöglichkeitdurch den Fahrer, läßt sich ein in voller
Fahrt befindliches Kraftfahrzeug nicht bremsen, wenn a) irgendeines der mindestens
fünf Bremsrohre durch Vibration, Scheuern, Klemmen, Korrosion, Steinschlag usw.
gebrochen ist oder einen Riß hat, b) irgendeiner der mindestens vier Bremsschläuche
durch die gleichen Ursachen wie unter a) gerissen ist oder ein Loch hat, c) das
Hauptbrem-srohr durch die gleichen Ursachen wie unter a) abgeschnürt,plattgedrückt
oder verstopft ist, d) irgendeine der mindestens neun Bremsmanschetten schadhaft,
d. h. unrun@d, rissig, aufgeweicht oder porös ist, e) der Vorratsbehälter für das
Bremsöl aus irgendeinem Grunde leer geworden ist, f) irgendeine sonstige geringfügige
Uridichtigkeit an nur einer einzigen Stelle des Systems vorhanden ist.
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Das Argument, jedes Kraftfahrzeug besitze eine mechanische
Zusatzbremse, ist für den Ernstfall aus folgenden Gründen gegenstandslos: Vom Bemerken
des Versagens der Fußbremse bis zum Ziehen der Handbremse vergeht einige Zeit, während
der der Unfall entweder schon passiert ist oder wegen des verlorenen Bremswegs nicht
mehr verhindert
werden kann. Außerdem wirken,die üblichen mechanischen
Handbremsen nur auf die Hinterräder, welche wäh eend des Bremsens ohnehin nicht
genügend Reibung haben, da sich Idas Wagengewicht infolge seiner Trägheit auf die
Vorderränder hin verlagert.
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Die Erfindung, deren Leitgedanke, uneinigeschränkte Sicherheit ist,
schaltet diese sämtlichen Gefahremmomente völlig aus. Denn. die hydraulische Übertragung
wird nicht wie bisher zum Anziehen :der Bxemsen:bernutzt, sondern zum Lösen..
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Die Wirkungsweise (der Brems@anlagei ütst gemäß Fig. i, die einen
Schnitt durch (das Bremspedal und Haüptbremszyli id-er zeigt; und Fig. 2, (die einen
Schnitt (durch,die Bremsanlage ,an einem Rad zeigt, folgernde: Beim fahrenden Fahrzeug
werden die Bremsbacken i i gegen diia Kraft der starken Bremsfedern 17 (pro Rad
eine) von einer starken Felder 2, die das Bremspedal i in seiner Nornnalstellunghält,
durch die Verbindungsstange 8, den Heuptkolben 4, die Hauptmanschette 5 und über
!das hydraulische System in geeigneter Übersetzung in geöffnetem Zustand gehalten.
Die Radbremsizylinder 2o, stehen also -während des: Fahrens unter Druck und halten
die Bremsen: über die Manschetten 23, Kolben, 21, Spreizhebel ~i4 .und Nachstellschrauben
13 geöffnet.
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Beim Bremslein wird das Pedal i in der üblichen Weise niedergetreten.
Dabei geht der Kolben 4 des Hauptbremszylinders 3 zurück und verringert -den Druck
im System: Die Kolben 2,1 der Raadbremiszylinder 2o, die unterhalb ,der Achse ig
angebracht s@in(d., gehen also zusammen, die ,das. B:romsäl jetzt in den Hauptbremszylinder
3 ausweicht. Die starken Bremsfedern 17 können sich nun zusammenziehen und durch
sehr stark übersetzte Hebelwirkung die Bremsbacken i i mit den Bremsbelägen ie auseinanderdrücken,
d. h. die Bremse schließien.
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Beim Loslassen des Pedals i zieht die geeignet zur Beinkraft und zu
dien Bremsfedern 17 übersetzte Feder 2 asich zusammen und drückt: über den zweiseitigen
Hebel des Pedals i Iden Kolben q. in den Haauptbremszylinder 3 hinein. Der COldruck
wächst, die- Kolben 2-i (der Raadibre-m szylinider zo werjden auseinandergedrückt.
Über die Spreizhebel 14 werden dadurch dieBremsfedern 17 gespreizt und damit die
BremsbaclQm ii durch die schwachen Rückzugsfedern-,i,5 zusammengezogen. Die Bremse
löst sich.
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Die Wimkungsweise der Bremse ist gekennzeichnet durch einen kontinuierlichen
Andruck der Brems, backen i i ,an die Trommel t24., der alle Werte von Null Ibis
zum Maximum .lückenlos annehmen kann, ganz nach Belieben des Fäh.rers. Hierfür maßgeblich
ist .der verjüngte, hochelastische Teil i8 des Spreizhebels, welcher durch seine
Durchbiegung, die je nach Stellung (des Pedals i stärker oder schwächer ist, zunächst,den
ganzen, dann -weniger und weniger vorm Druol-, ader Bremsfeder 17 aufnimmt, :dl.
h. diaß -die Brennstrommel 24 zunächst keinen, dann mehr und mehr vom Druck,der
Bremsfeder 17 aufnimmt und somit -gebremst wi,rdt. Dieser Teil 1.8 ,des Spreizhebels
.i4 verteilt taliso vermöge seiner elastischen .Durchbiegung adle von Iden Bremsfedern
17 erzeugte ', Kraft in jedembeliebigem Verhältnis kontinuierlich auf Trommel und
Radbremszylmnder und ermöglicht damit jede Graduierung der Bremsintensität, d. h.
jede:gewünschte Verzögerung.
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Im Fall irgendeiner Undichtigkeit im hydraulischen System strömt Bremsöl
-aus, und das Fahrzeug wird wegen des Ausströmens von Bremsöl, das mit einem- Druckabfall
im System einhergeht, völlig automatisch gehremst.
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In dem vorgenannten Fall findet kein Blockieren der Räder statt, sondern
ein weiches aber energisches Bremsen. Dies wird dadurch, erreicht, ;diaß in. der
Einmündung Ader Bremsschl:iiuchte in die Radbremszylinder je, eine feine Düse 2@2-
vorgesehen ,ist, welche nur ein langsames Nachströmen dies Bremsöls aufs :den Radibreinszyldndern.
in die etwaige Unidichtigkeit gestattet. Deshalb können sich -die Bremsfe:diern-17
,auch nur langsam zusammenziehen, was eine stetig ,ansteigende Verzögerung und damit
ein weiches, (doch kräftiges Bremsen zur Folge hat.
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Nach erfolgtemautomatischemBremsenkannmän weiterfahren, etwa um eine
Werl2statt aufzusuchen. Man hatdazu nur,dlie mechanische Handbremse zu betätigen;
die auf (dem üblichen Wege über Seilzug, aber auf alle vier oder mehr Räder wirkt.
Sie löst über einen Nöcken i6 die geschlossene Bremse und ermöglicht so ein Weiterfahren.
Während dieser Weiterfahrt zur Reparatur ist die mechianische Handbremse jederzeit
zum Bremsen benutzbar, d. h. adas Fahrzeug ist auch jetzt noch verkehrssicher.
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Die Wirkungsweise der Bremse isst (derart, daß jedes Rad für sich
ein unabhängiges Bremssystem darstellt und nicht, wie bisher, bei Versagen der Brem:sanlege
eines Rades auch olle übrigem. Radier zwangsläufig nicht gebremst werden können.
Die Bremsanlage- stellt also die --bisher nicht bekannte Vereinigung .der Vorteile
(der herkömmlichen Seilztugbremse, nämlich unabhängiges Bremsen, jedies einzelnen
Rades ohne Rücksicht auf Defekte in den Bremselementen, die zu. den übrigen Rädern
gehören, und der (der herkömmlichen Öl-(Luft-),druckbremse, nämlich genau bleiche
Bremst rädte an allen Rädern, (dar.
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Die Bremse ist auch als. Feststellbremse zum Parken benutzbar. Zu
.diesem Zweck wird @d'as niedergetretene Pedal i in einer Raste eingeklinkt, z.
B. von Hand. Das Fahrzeug ist (dann auf allen Rädern gebremst.
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Das selibsttätigei Nachlaufen von Bremsöl 6 aus dem Vorratsbehälter
7 erfolgt bei getretener Bremse, also bei druckloser Leitung, durch eine enge Düse
ro. Bei Beginn des Lösens ,der Bremse verschließt der Kolben 4 die Düse io, und
dies hydraulische System 9 ist,druckdicht abgeschlossen.