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Bisher wurden elektrisch zündbare Sprengkapseln auf -die -Art hergestellt,
daß man in,die Hülse einer Sprengkapsel einen elektrischen Zünder einführte, der
aus einer elektrisch zündbaren Zündpille bestand. Die Zündpille wurde so in dem
freien Raum der Sprengkapsel festgelegt, daß sie einen gewissen Abstand von dem
Zündspiegel der Sprengkapsel. hatte. Dies war notwendig, um eine Beschädigung der
Zündpille und ein dadurch hervorgerufenes Unwirksamwerden zu vermeiden. Diese elektrischen
Zünder waren entweder Brückenzünder, bei denen der Zündsatz des Zünders durch einen
elektrisch geheizten Glühdraht gezündet wurde, oder Spaltzünder, bei denen dem Zündsatz
Leitmittel zugesetzt sind, die von sich aus den Strom leiten und somit zur Zündung
des Zündsatzes führen.
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. Durch die vorliegende Erfindung ist es nun mög= (ich, die Zündung
von Sprengkapseln öhnd `besonderen elektrischen Zünder, dixrchzuführen, indem die
elektrische Zündvorrichtung unmittelbar mit der Sprengkapsel vereinigt wird. Dieses
geschieht auf folgende Weise: Auf die normale Sprengstoffunterladung aus Trinitrotoluol,
Tetranitromethylanilin, Hexogen, Nitropentaerythrit oder einem anderen Sprengstoff
wird in Form eines Innenhütchens ein Initialsprengstoff aus Bleiazid, -Merkuroazid,
Silberazid oder anderen Stoffen aufgepreßt, in das die elektrische Zündvorrichtung
eingebaut ist. Die Zündung. des Iniftalsätzes kann entweder durch Stromdurchgang
durch einen Glühdraht oder durch den durch Beimischung von, Leitmitteln leitend
gemachten Initialsprengstoff erfolgen. Die Ausführung der Stromzuleitung kann i-
oder 2polig durchgeführt werden und erfolgt mit Hilfe von Polträgern, die in den
Initialsatz eingebettet sind.
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In .der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele-von elektrisch zündbaren
Sprengkapseln veranschaulicht, und zwar zeigt Abb.,i einen senkrechten Längsschnitt
durch eine ipolige Ausführung und .
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Abb.:2 einen senkrechten Längsschnitt durch eine 2polige Ausführung
einer derartigen Sprengkapsel. Die Herstellung geschieht wie -folgt: In ein durchlöchertes
Metallhütchen- i wird- ein Isolierkörper 2 eingefiührt, der einen -metallisch leitenden
Kontaktstift 3 enthält. Auf der Innenfläche des Kontaktstiftes wird ein mit Metallfolien
versehener Isolierkörper q. aufgelegt, so daß eine Seite mit dem genannten Metallstift
Kontakt hat. Auf die andere Seite des Isolierkörpers wird ein metallischer Federring
5 aufgelegt, der mit der Wandung des Metallhütchens Kontakt hat. Darauf wird in
das Metallhütchen Initialsprengstoff 16 geladen, -der entweder durch ein
Brückenglühdrähtchen gezündet wird oder aber durch den Stromdurchgang durch den
durch Zufügung von Leitmitteln leitend gemachten Initialsprengstoff. Dieses Metallhütchen
wird auf den Sekundärsprengstoff 7 der Außenkapsel 8 aufgepreßt. In diesem Falle
ist der eine Pol der Sprengkapsel die Sprengkapselhülse und der andere Pol der Kontaktstift
in dem Isolierstück des Metallhütchens.
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Bei der 2poligen Ausführung ist beispielsweise ein Polträger 9 in
zwei Federbacken iio eingeklemmt, die isoliert an die Außenfläche des in das. Metallhütchen
eingesetzten Isolierstückes,iii gefürt werden. Der Polkörper kann wieder an der
Spitze mit einem Glühdraht versehen werden und wird dann den in das Hütchen eingepreßten
Satz @i2 durch den (Glühdraht zünden, oder aber der Initialsprengstoff enthältLeitmittel
und leitet damit selbst den Strom zwischen den Metallfolien des Polkörpers. Die
Herstellung kann natürlich auch auf die Art erfolgen, daß an Stelle der Polträger,
die mit Initialsprengstoff umpreßt werden, elektrische Zündpillen, die unter Verwendung
von InitialsprengstcifF hergestellt, sind, verwandt werden. Diese Zündpillen werden
ann zweckmäßig noch mit einem nicht zu unempfindlichen Sekundärsprengstoff umgeben,
der angedrückt oder angepreßt werden kann.
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Durch die Erfindung ist eine wesentliche Vereinfachung in der Herstellung
von elektrischen Sprengkapseln gewährleistet. Außerdem ist die Umsetzungszeit der
Sprengkapsel sehr viel kürzer und gleichmäßiger, da die lange Entwicklungszeit der
bisher verwendeten Zündpillen und die Übertragungszeit von den elektrischen Zündern
auf die Initialladung fortfällt. Gerade dieser Umstand, daß die Entwicklungszeit,
die für die Detonation der Kapsel erforderlich ist, außerordentlich stark herabgesetzt
werden kann, erschließt der Sprengkapsel neue Anwendungsmöglichkeiten unid kommt
einem dringenden Bedürfnis entgegen. Außerdem nehmen die elektrisch zündbaren Sprengkapseln
gemäß der vorliegenden Erfindung einen viel kleineren Raum ein als die- bisher üblichen
Sprengkapseln mit elektrischer Zündung. Sie kann praktisch mit denselben Abmessungen
hergestellt werden wie die ,Sprengkapseln für sieh allein. Hierdurch wird nicht
nur ihre Anwendungsmöglichkeit gefördert, sondern es können auch bei bestimmten
Verwendungszwecken sonst nicht erreichbare Wirkungen erzielt werden. Durch die neue
Sprengkapsel wird daher ein wesentlicher technischer Fortschritt erzielt.