DE881580C

DE881580C - Verfahren zur Herstellung von nahtlosen Gleitlager-Bauelementen

Info

Publication number: DE881580C
Application number: DEA12299D
Authority: DE
Inventors: Rudolf Dipl-Ing Floetgen
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1944-05-20
Filing date: 1944-05-20
Publication date: 1953-07-02

Description

Verfahren zur Herstellung von nahtlosen Gleitlager-Bauelementen Im Maschinenbau wenden in zunehmendem Maße Kunststofflager verwendet. Ursprünglich konnten solche Lager nur für langsam laufende Maschinen, z. B. in Walzwerken, gebraucht werden. Bald jedoch befaßte sich die Industrie mit der Aufgabe, auch Kunststoffhager für schneller laufende Maschinen herzustellen.
Gemäß einem früheren Vorschlag lassen sich nahtlose Hartgewebebuchsen gegebenenfalls auch mit einem äußeren Metallring nach einem besonderen Verfahren herstellen. Diese Buchsenbedurften aber immer noch einer zeitraubenden Feinstbearbeitung der Oberfläche, um ein einwandfreies Gleiten der gegeneinanderbewegten Teile zu gewährleisten.
Die Erfindung betrifft nun .das Herstellen von Gleitlager-Bauelementen, bestehend aus zwei metallischen Laufringen, dessen einer auf der Laiuffläche m-it Preßstoffbelegt ist. Dabei ist das Herstellungsverfahren so ausgewählt, daß nach dem Verpressen keine Feinstbearbeitung mehr erforderlich ist. Gemäßder wird der eine Laufring eines Gleitlager-Bauelementes mit einer gegebenenfalls vorgehärteten Kunststoffolie umkleidet oder ausgekleidet. Danach wird der nicht umkleidete bziw. ausgekleidete Laufring elastisch zusammengedrückt bzw. aufgeweitet und erzeugt damit den erforderlichen Preßdru.ck auf die Kunststoffolie, die nun in der Wärme nussgehärtet wird. Der nicht mit Kunststoffolie belegte Laufring wird vor dem Verpressen fertig bearbeitet, @d. h. auf der Lauffläche auf Hochglanz poliert. Nach dem Verpressen hat die Kunststoffbekleidung bzw. -auskleidung eine hochspiegelnde Oberfläche und läuft ohne weiteres anstandslos auf dem Gegenring.
In den Figuren sind beispielsweise Ausführungsformen im Schnitt dargestellt. In Fig. i ist ct der äußere Laufring mit feinstbearheiteter Lauffläche, b der innere Laufring mit der aufigepreßten Kunststoffolie c; das Lagerspiel ist d. Zur Herstellung eines Lagers gemäß Fig. i wird z. B. eine nicht ausgehärtete Preßstoffoli.e, z. B. aus mit Phenol-Formaldehy.dharz getränkten Gewebestreifen, gegebenenfalls in mehreren Lagen um den Laufring b gelegt. Es kann jedoch auch eine vorgepreßte Folie verwendet werden. Die gegeneinanderstoßenden. Enden der Kunststoffolie können gegeneinander abgeschrägt sein. Der Metallring b wird zweckmäßig aufgerauht, z. B. mit einem sagenartigen Gewinde versehen, dessen Spitzen noch durch einen Rollvorgang umgelegt werden können, damit die Preßstoffolie c unverschiebbar nach dem Verpressen festsitzt. Nachdem der äußere Laufring a überggschoben wurde, erhitzt man Idas ganze Bauelement und drückt den äußeren Ring a elastisch zusammen, so daß die Preßstoffolie fest gegen dien inneren Ring b gedrückt und .ausgehärtet wird.
Der äußere Laufring wird, zweckmäßig aus einem Werkstoff hergestellt, der gute Laufeigenschaften gegenüber dem verwendeten Preßstoff hat, insbesondere wird .dazu ein legierter und gegebenenfalls auch gehärteter Stahl verwendet. Unter Umständen geneigt es auch, nur einenüberzug aus hochwertigem Lagerwerkstoff vorzusehen. Die Kunststoffumkleidung wird vorzugsweise mit geringer Wandstärke ausgeführt, weil dann, die elastische Verformung des: äußeren Laufringes kleiner sein kann und die Wärmeabfuhr des fertigen Lagers im Betrieb. verbessert wird. Bei der Entformung und Abkühlung schrumpft der Preßstoibelag fest auf den inneren Ring auf.
Nach dem beschriebenen Verfahren lassen sich auch Gleitlager-Bauelemente nach Fig. 2 erzeugen, deren äußerer Laufring mit einer Kunststoffolie ausgekleidet ist. In diesem F,11 sind die oben gegebenen Anweisungen sinngemäß anzuwenden. Bei Belegung des äußeren Laufringes mit einer Kunststoffolie kann die gute Haftung zwischen Metall und Preßstoff, besonders bei dicker Preßstoffauskleidiung trotiz Aufrauhung des Metallringes verlorengehen, da der Pre3stoff eine größere Schrumpfung als der Metallring hat. Um das zu verhindern; wird vor oder während der Erhaltung .der äußere Laufring mit der eingepreßten Kunststoffolie durch einen Ring gedrückt und um die Differenz der Schrumpfung verkleinert. Dieses Verfahren der plastischen Verformung des mit der Kunststoffolie belegten Laufringes kann auch dann angewendet werden, z. B. auch an außen mit Kunststoffolie belegten inneren Laufringen, wenn das nach der Entformüng entstehende Lagerspiel für .das betreffende Lager zu groß sein, würde: Die Laufflächen können beliebig gestaltet sein und z. B. auch Rillen nach Fig. 3 und 4 aufweisen, so daß sich die beiden Ringe nach der Fertigstellung nicht wieder voneinander trennen lassen. In diesen Fällen vermögen die Lager auch Axialdrücke aufzunehmen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen von nahtlosen Gleitlager-Bauelementenaus einem äußeren und einem inneren Laufring, von denen einer mit einem warmhärrbaren Preßstoffbeläg versehen ist, .dadurch gekennzeichnet, daß der nicht mit Preßstoff belegte Laufring durch elastische Verformung die Kunststoffolie fest atuf den anderen Laufring preßt.
2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, d'aß zur Erzeugung des Preßdruckes der innere nicht mit einer Kunststofffolie verseherne Laufring über einen konischen Dorn gezogen wird, so daß der Preßstoffbelag durch Gegenlage am anderen: Laufring den erförderlichen Preßdruck erhält.
3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung des Preßdruckes der außen nicht mit einer Kunststofffolie versehene Laufring in ein entsprechend bemessenes Kaliber gedrückt wird, so. daß der Preßstofflbelag durch Gegenlage am anderen Laufring den erforderlichen Preßdruck erhält.
4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, ,daß zur Erzeugung des Preß--druckes auch Sder mit -der Preßstoffolie belegte Laufring elastisch verformt wird.
5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet; daß der nicht mit Kunststofffolie belegte Laufring aus legiertem und gegebenenfalls gehärtetem Strahl besteht.
6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, d,aß der nicht mit einer Kunststoffolie belegte Laufring Ringnuten aufweist, in die sich ,der Preßstoflbelag des anderen Laufringes einpreßt.
7. Veriahren nach Anspruch i his 6, dadurch gekennzeichnet, daß die mit einem Preßstoffbeleg zu versehende Fläche aufgerauht wird, z. B. durch ein sägen.artiges Gewinde.