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Heizkreisschaltung für mehrere in Reihe, insbesondere aus der .Anodenstromquelle
geheizte Verstärker In Verstärkerämtern wird angestrebt, die Heizkreise mehrerer
Verstärker in Reihe zu schalten, um die Größe des resultierenden Heizstromes, der
bei Parallelschaltung sämtlicher Röhren in einem größeren Verstärkeramt beträchtliche
Werte annehmen würde, zu verringern. Werden die Röhren in einer solchen Anzahl in
Reihe geschaltet, daß die resultierende Heizspannung ungefähr gleich der Spannung
der Anodenbatterie ist, so kann auf die Aufstellung einer besonderen Heizbatterie
verzichtet werden. Aus diesen Gründen wird mehr und mehr dazu übergegangen, die
Reihenheizung in großem Umfang anzuwenden.
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Ein grundsätzlicher Nachteil der Reihenheizung besteht darin, daß
bei Durchbrennen einer Röhre sämtliche in Reihe liegenden Verstärker ausfallen.
Werden lediglich zwei Verstärker, die beispielsweise zu demselben Zwischenverstärker
führen, in Reihe geschaltet, so kann dieser Ausfall in Kauf genommen werden, da
bei Unbrauchbarwerden des Verstärkers für die eine Richtung das Gespräch ohnehin
gestört ist. Anders liegen dagegen die, Verhältnisse, wenn in einem Trägerstromsystem
mehrere Verstärker, die zu verschiedenen Kanalgruppen gehören, heizstromseitig in
Reihe geschaltet sind. Hier würden bei Ausfall einer Röhre nicht nur die über diesen
Verstärker verlaufenden Kanäle gestört werden, sondern auch die den übrigen Verstärkern
zugeordneten Kanäle, so daß das Unbrauchbarwerden einer Röhre eine größere Anzahl
von Übertragungswegen stillegt.
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Um dies zu vermeiden, ist bereits bekanntgeworden, die Spannungsquelle,
die im allgemeinen gleichzeitig als Anodenspannungsquelle dient, mit
ebensoviel
Anzapfungen zu versehen, wie Verstärker in Reihe geschaltet sind. Jede Anzapfung
der Stromquelle wird dann durch eine besondere Leitung mit dem Verbindungspunkt
zweier Heizkreise verbunden. Sind alle Verstärker in Betrieb, so fließt über die
erwähnten Verbindungsleitungen kein Strom. Beim Durchbrennen. einer Röhre erfolgt
.die Stromzufuhr zu den ungestörten Verstärkern über die zugehörigen Verbindungsleitungen,
so.daß bei Ausfall einer Röhre die ungestörten Verstärker weiter mit Strom versorgt
werden. Diese Schaltung hat nicht nur einen erhöhten Aufwand zur Folge, .da :besondere
Anzapfungen der Stromquelle und in den Heizkreisen vorgesehen und die einzelnen
Verbindungsleitungen verlegt werden müssen, sondern bereiftet auch Schwierigkeiten
hinsichtlich der Spannungskonstanthaltung. Wird nämlich verlangt, daß die den Heizkreisen
zugeführte Spannung innerhalb bestimmter Grenzen konstant gehalten wird, so ist
es notwendig, jeden einzelnen Abschnitt der Spannungsquelle mit einem Konstanthalter
zu versehen.
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Diese Schwierigkeiten werden durch die Schaltung gemäß der Erfindung
beseitigt. Dies--, besteht darin, daß mit jedem Verstärkerheizkreis ein Relais in
Reihe geschaltet ist, das bei Heizkreisunterbrechung einen Ersatzwiderstand zu der
Reihenschaltung aus dem Relais und dem zu .diesem Relais gehörenden gestörten Heizkreis
parallel schaltet. Wird der Widerstandswert des Ersatzwiderstandes gleich dem der
Reihenschaltung gewählt, zu der er parallel liegt, so ändert .sich der durch die
Heizkreisschaltung verlaufende Strom und damit die Belastung der Stromquelle nicht.
Der Ausfall kann durch diese Schaltung auf den gestörten Heizkreis beschränkt werden.
Besondere Anzapfungen der Anodenstromquelle oder zusätzliche Einrichtungen zur Konstanthaltung
sind nicht erforderlich. Der zusätzliche Aufwand besteht lediglich in je einem Relais
mit einem Ruhekontakt für jeden Heizkreis und einem zugehörigen Ersatzwiderstand.
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In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung dargestellt.
An der Spannungsquelle AB liegen die Heizkreise der beiden Verstärker V1
und h2 in Reihe. Mit jedem Heizkreis ist ein Relais R1 und R2 in Reihe geschaltet.
Die Ruhekontakte r1 und r2 dieses Relais schalten die Ersatzwiderstände EWi und
EW2 zu den Reihenschaltungen aus den Verstärkerheizkreisen und den zugehörigen
Relais parallel. Wird .der Heizstromkreis eingeschaltet, so, öffnen, die Kontakte
r1 und r2, und der Heizstrom fließt über die Heizkreise der Verstärker. Fällt beispielsweise
der Heizkreis dies Verstärkers h1 durch Durchbrennen eines Heizfadens aus, so fallen
beide Relais R1 und R2 ab. Durch die Ruhekontakte r1 und r2 wird ein Stromkreis
für das Relais R2 über den Ersatzwiderstand EWi geschlossen, so daßdieses Relais
wieder zum Ansprechen kommt und seinen Kontakt r2 öffnet. Der Heizkreis des Verstärkers
V2 ist damit wieder in Betrieb gekommen, trotzdem der des Verstärkers V1 gestört
ist. Da .der Ersatzwiderstand die gleiche Größe hat wie der zugehörige Heizkreis,
den er zu ersetzen hat, fließt während .der Umschaltung der Relais nach erfolgter
Heizkreisunterbrechung nur der halbe Strom durch das Relais des nicht gestörten
Verstärkers. Die Relais müssen daher so bemessen sein, daß sie schon bei dem halben
Betriebsstrom ansprechen. Durch die kurzzeitige Unterbrechung des Heizstromes während
des Umschaltvorganges wird keine nennenswerte Störung im tTbertragungsweg erzeugt.
Bei indirekt geheizten Röhren wirkt sich -die Umschaltunterbrechung überhaupt nicht
aus.
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Infolge der Reihenheizung mehrerer Verstärker ist, falls die Stromquelle
eine Störspannung führt, eine größere Störspannung in den Heiz- und Anodenkreisen
zu erwarten als bei Parallelheizung. Bei Parallelheizung kann jeder Heizkreis einseitig
geerdet sein, bei der Reihenheizung nur einer der Reihenschaltung. Die Störspannung
läßt sich jedoch auf ein zulässiges .Maß herabdrücken, wenn die Relaisinduktivität,
z. B. R2, durch Anordnung einer Querkapazität C2 zur Siebung ausgenutzt wird. Diese
Wirkung kann noch erhöht werden., wenn auch das Relais R1 durch einen weiteren Kondensator
C1 zu einem Siebglied ergänzt wird.