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Schaltungsanordnung zur Überwachung des Anodenstromes mehrerer Röhren
mit Hilfe einer Überwachungseinrichtung Bei Anlagen, in denen eine größere Anzahl
von Röhren verwendet wird, ist, wenn eine hohe Betriebssicherheit gefordert wird,
eine ständige Überwachung des Vorhandenseins des normalen Anodenstromes in jeder
Röhre notwendig. Die Überwachungseinrichtung soll beim Abfall des Anodenstromes
unter den zulässigen Wert ein optisches oder akustisches Signal geben und möglichst
ohne Schwierigkeiten erkennen lassen, welche der verwendeten Röhren gestört ist.
Es ist wünschenswert, daß die von den Röhren zu der Überwachungseinrichtung führenden
Leitungen eine möglichst niedrige Gleich- und Wechselspannung führen, damit auf
besondere Abschirmungsmaßnahmen verzichtet werden kann und nur eine leichte Isolation
erforderlich ist. Außerdem muß die Überwachungseinrichtung so ausgebildet sein,
daß bei ihrem Ansprechen der Betrieb der übrigen zu überwachenden Röhren nicht gestört
ist.
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Die Erfindung betrifft eine Überwachungseinrichtung, die es gestattet,
mehrere Röhren gleichzeitig zu überwachen, und die in ihrem Aufbau einfach ist und
die oben angegebenen Forderungen erfüllt. Gemäß der Erfindung
wird
zwischen das Gitter einer allen zu überwachenden Röhren gemeinsamen Hilfsröhre und
die Anodenstromkreise sämtlicher Röhren je ein Trockengleichrichter eingeschaltet,
und der Anschluß der Trockengleichrichter an die Anodenstromkreise der Röhren erfolgt
an solchen Punkten einander gleichen und bei Störungen in den Anodenkreisen sich
ändernden Potentialen, daß der Widerstand des dem jeweils gestörten Anodenkreis
zugeordneten Trockengleichrichters normalerweise hoch ist und bei Störungen beträchtlich
abnimmt. Auf diese Weise ändert sich bei Störungen das Gitterpotential der Hilfsröhre,
die ein optisches oder akustisches Anzeigegerät steuert. Da die Trockengleichrichter,
die den ungestörten Anodenkreisen zugeordnet sind, ihren hohen Widerstand beibehalten,
tritt eine gegenseitige Beeinflussung der Röhren durch die Anschaltung der Trockengleichrichter
an das Gitter der gemeinsamen Hilfsröhre nicht auf. Der Anschluß der Trockengleichrichter
an die Anodenstromkreise wird zweckmäßig an den Kathodenpunkten vorgenommen, da
diese eine geringe Gleich- und Wechselspannung gegen Erde haben, wobei letztere
meist sogar wegen des Kathodenkondensators gänzlich fehlt. Haben die Kathodenanschlußpunkte
nicht gleiches Potential, so können auch entsprechend ausgewählte Punkte der Kathodenwiderstände
für den Anschluß vorgesehen werden. Da der Potentialunterschied zwischen dem Gitter
der Hilfsröhre und den Anschlußpunkten an den Anodenstromkreisen der zu überwachenden
Röhren zwecks Erzielung des hohen Sperrwiderstandes der Trockengleichrichter nur
einige Volt beträgt, hat die gesamte Anschlußleitung eine geringe Spannung gegen
Erde, und sie kann ohne Schirmung und mit geringer Isolation verlegt werden.
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Weitere Einzelheiten gehen aus dem in der Abbildung dargestellten
Ausführungsbeispiel hervor. Es sei angenommen, daß mehrere zweistufige Verstärker
mit einer im Schaltfeld des Verstärkerfeldes untergebrachten >,'berwachungseinrichtung
zu überwachen sind. Von den Verstärkern sind links der senkrechten strichpunktierten
Trennlinie zwischen Verstärkerfeld und Clberwachungsfeld die beiden Röhren V1 und
L'2 eines Verstärkers dargestellt. Es ist angenommen, daß die beiden Kathoden der
Röhren Tal und V, bei Vorhandensein des normalen Anodenstromes verschiedenes Potential
aufweisen. Die gemäß der Erfindung vorgesehenen, Trockengleichrichter G sind deshalb
bei der Röhre Vi an deren Kathode und bei der Röhre V2 an einen Abgriff des Kathodenwiderstandes
angeschlossen. Von den Gleichrichtern führt eine gemeinsame Leitung zum Gitter der
Hilfsröhre H. über den Widerstand ?1T wird das Gitter der Hilfsröhre an den Spannungsteiler
aus den Widerständen L, K, 1" angeschlossen. Der Anschlußpunkt ist so gewählt, daß
das Gitter der Hilfsröhre ein Potential erhält, welches einerseits den Anodenstrom
der Röhre H auf den erforderlichen Wert bringt, andererseits mit Rücksicht auf das
Potential der nicht an der Hilfsröhre liegenden Pole der Trockengleichrichter so
gewählt ist, daß die Trockengleichrichter ihren hohen Sperrwiderstand aufweisen.
Sinkt der Anodenstrom in einer Verstärkerröhre und damit das Potential des Anschaltpunktes
des zugehörigen Trockengleichrichters, so nimmt der Widerstand des Gleichrichters
ab, und der geringe Durchlaßwiderstand wird wirksam. Dies hat zur Folge, daß das
Gitter der Hilfsröhre H praktisch an Erdpotential gelegt wird. Dadurch kommt fast
der gesamte Spannungsabfall an den Widerständen K und LV im Gitterkreis der Hilfsröhre
H zur Wirkung, wodurch dieses Rohr gesperrt wird. Das Relais R fällt dadurch ab
und schließt den Stromkreis für die akustische Signaleinrichtung S. Für die übrigen
Verstärker, die im Punkt g vielfachgeschaltet sind, bleiben die hohen Sperrwiderstände
der Gleichrichter bestehen, so daß der Betrieb dieser Verstärker keine Beeinflussung
erfährt. Durch Drükken der Tasten T, die einer jeden Überwachungsleitung -zugeordnet
sind, kann festgestellt werden, welcher der gemeinsam überwachten Verstärker einen
unzulässig hohen Anodenstromabfall aufweist. Bei Öffnen der dem gestörten Verstärker
zugeordneten Taste verschwindet das durch die Einrichtung S gegebene Signal.
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Damit beim Einschalten der Verstärker keine Fehlsignale ausgelöst
werden, wird die Überwachungseinrichtung über den Schalter Ha erst angeschlossen,
wenn über den Schalter II die Anodenspannung an die zu überwachenden Röhren angelegt
wird. Die Einschaltung der Heizung für die Hilfsröhre H über den Schalter IU erfolgt
gleichzeitig mit der Einschaltung der Heizung der zu überwachenden Röhren durch
den Schalter I.
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Der Anodenstrombedarf der Hilfsröhre H ist verhältnismäßig gering.
Tritt eine Störung an dieser Hilfsröhre ein, so spricht das Signal ebenfalls an.
Mit dem Spannungsteiler aus den Widerständen; R1 und R2 kann an dem Punkt P ein
Potential festgelegt werden, das gleich dem niedrigsten zulässigen Potential an
den Anschlußpunkten der Gleichrichter G an den zu überwachenden Anodenkreisen ist.
Der Punkt P ist über den Gleichrichter G1 und die Taste T1 mit dem Punkt g am Gitter
der Hilfsröhre verbunden. Mit dieser Zusatzeinrichtung ist es möglich, bei geöffnetem
Schalter IIQ den gewünschten Ansprechpunkt
der Signaleinrichtung
einzustellen. Wird die Taste T1 geschlossen, so erhält das Gitter der Hilfsröhre
ein Potential, das gleich dem zulässigen Grenzpotential an den Anschlußpunkten der
Gleichrichter G an den zu überwachenden Anodenkreisen ist. Der Potentiometerwiderstand
K wird dann so eingestellt, daß bei geschlossener Taste T1 die Signaleinrichtung
gerade anspricht. Auf diese einfache Weise ist es möglich, die Signaleinrichtung
für einen bestimmten Ansprechwert zu eichen.
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Durch die Überwachungseinrichtung gemäß der Erfindung kommen die bisher
angewendeten Heiz- und Anodenstromrelais, die für jede einzelne zu überwachende
Röhre vorgesehen werden mußten, in Fortfall. Gegenüber der Anzeige des Anodenspannungsabfalles
mit Hilfe von Glimmlampen hat die Anordnung den Vorteil, daß die für die Überwachung
zu verlegenden Signalleitungen keine Anodenspannung und auch keine Streu- und Wechselspannungen
führen. Da der Aufwand für die Überwachungseinrichtung verhältnismäßig gering ist,
kann sie in der Nähe der Verstärker angeordnet werden, so daß sich nur kurze Anschlußleitungen
ergeben. Im allgemeinen sind die Kathodenanschlußpunkte der Verstärker zugänglich,
so daß ein nachträgliches Zuschalten der Überwachungseinrichtung ohne weiteren Eingriff
in die Verstärkerschaltung möglich ist.
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In dem Ausführungsbeispiel sind indirekt geheizte Röhren dargestellt.
Die Erfindung kann jedoch auch zur Überwachung von Verstärkern mit direkt geheizten
Röhren Anwendung finden, wenn bei- diesen beispielsweise zur Erzeugung der Gittervorspannungen
ein entsprechender Widerstand zwischen dem Symmetriepunkt des Heizfadens und Erde
vorgesehen ist.
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Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, für die Beeinflussung
der Trockengleichrichter G einen anderen Spannungsabfall als den am zur Erzeugung
der Gittervorspannung dienenden Kathodenwiderstand zu benutzen. Voraussetzung ist
lediglich, daß der betreffende Spannungsabfall sich bei Änderungen des Anodenstromes
ebenfalls ändert.