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Hydraulischer Lastenheber Die Erfindung bezieht sich auf einen hydraulischen
Lastenheber mit einer Hebesäule, die einen Druckzylinder mit Hebebock umfaßt.
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Solche Heber werden zum Heben schwerer Lasten, z. B. Flugmaschinen,
gebraucht. Bekannte Vorrichtungen dieser Art können Unfälle verursachen, wenn das
den Hebebock betätigende hydraulische System Fehler hat, die besonders gefährlich
sind, wenn Flugzeuge gehoben werden sollen. Wenn nämlich bei einem angehobenen Flugzeug
der Heber versagt und das Flugzeug herunterfällt, können innere Brüche des Rumpfes
oder der Tragflächen eintreten. Deshalb ist es bei solchen Hebern höchst wichtig,
daß Versager im hydraulischen System niemals zu plötzlichem Niedergehen des Hebebockes
führen. Die Erfindung bezweckt, die Mängel der beschriebenen bekannten Lastenheber
zu beseitigen und einen Lastenheber zu schaffen, der ein plötzliches Niedergehen
des Hebebockes vermeidet, einfach im Aufbau, bequem und leicht zu handhaben und
vergleichsweise billig herzustellen ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein hydraulischer Lastenheber mit einer
Hebesäule, die einen Druckzylinder und einen Hebebock umfaßt, vorgeschlagen, welcher
sich der Erfindung gemäß dadurch kennzeichnet, daß die Hebesäule eine oder .mehrere
Klinken trägt, die mit Zähnen oder ähnlichen Vorsprüngen am Hebebock zusammenwirken.
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Diese Klinken sorgen dafür, daß der Hebebock nicht gesenkt werden
kann, wenn sich der hydraulische
Druck während des Hebens oder
in der gehobenen Stellung des Hebebockes plötzlich verringert. Durch das Einwirken
der Klinken auf die Zähne des Hebebockes wird der Hebebock in seiner gehobenen"Stellung
verblockt. Vorzugsweise haben die Zähne am Hebebock die Gestalt von Segmenten auf
der zylindrischen Oberfläche des Bockes.
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Die Führung des Hebebockes geschieht durch die glatten Segmente; die
zwischen den Zähnen liegen. So wird eine verläßliche Führung erreicht, welche weder
Zerreißen noch Bruch verursacht. Die Zähne auf dem zylindrischen Hebebock können
verschiedene Gestalt haben. Sie können Teile von Schnecken bilden, wie man sie z.
B. beim Schneiden von Schraubengewinden erhält. Sehr zweckmäßig sind Rundzähne,
d. h. Zähne, die in Flächen senkrecht zur Achse des Hebebockes liegen und die an
dem Hebebock und den wirksamen Oberflächen der Klinken .durch eine Graviermaschine,
Fräsmaschine od. dgl. hergestellt werden können.
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Die Klinken selber können auf verschiedene Weise hergestellt sein.
Sehr zweckmäßig ist eine Form, in der in der Sperrstellung die Klinken mit einem
Ende in die Zähne auf dem Hebebock eingreifen und mit dem abgerundeten Teil des
anderen Endes in muldenförmigen Vertiefungen der Säule ruhen, wobei die Zapfenbolzen
in dieser Stellung unbelastet sind.
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Auf diese Weise werden Brüche der Zapfenbolzen vermieden, und ein
verläßliches Arbeiten der Klinken wird erreicht. Vorzugsweise in der Sperrstellung
umschließt die Achse jeder Klinke einen großen Winkel mit der Achse des Hebers derartig,
daß die Klinken eine beträchtliche Druckkomponente senkrecht auf die Oberfläche
des Hebebockes liefern. Die Möglichkeit des Ausscherens der Zähne unter Belastung
wird so verringert.
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Für das Senken des Hebebockes werden. die Klinken durch einen von
,der Säule getragenen Nockenring entsperrt, vorausgesetzt, daß der Hebebock unter
Druck, steht. Dies bedeutet, daß die Klinken nur entsprrt werden können; wenn das
hydraulische System in der richtigen Weise arbeitet, so daß Unfälle vermieden werden,
wenn das hydraulische System in Unordnung ist. Die Klinken und die Zähne auf dem
Hebebock können so ineinandergreifen, daß, bevor ein Entsperren möglich ist, ein
kleines- Anheben des Bockes nötig ist. Es ist auch möglich, .den Nockenring hydraulisch
mittels eines Sperrbolzens zu sperren, der in der Sperrstellung ist, wenn kein hydraulischer
Drück vorhanden. ist, aber in der Entsperrstellung ist, wenn ein hydraulischer Druck
im Zylinder unter dem Hebebock wirkt. Solch ein Sperrbolzen kann betätigt werden
durch ein formveränderliches Rohr, das mit dem Druckzylinder verbunden ist und durch
dessen Formveränderungen der Sperrbolzen gesperrt oder entsperrt wird.
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Vorzugsweise ist der Nockenring mit einer Rückholfeder verbunden,
die der Bewegung zum Heben der Klinken entgegenwirkt. Hierdurch werden die Klinken
selbsttätig in die Sperrstellung gebracht nach Freigabe des Nockenringes. Der Hebebock
kann durch ein Regelventil gesenkt werden, .das den Druckzylinder mit einem Sumpf
für die Druckflüssigkeit verbindet. Vorzugsweise werden der Nockenring zum Heben
der Klinken und der Griff des Regelventils gegenseitig so gesperrt, daß der Nockenring
nur bei geschlossenem Regelventil gedreht werden. kann und .daß das Regelventil
nur geöffnet werden kann in der Stellung des Nockenringes, in. der die Klinken entsperrt
sind. Durch dieses gegenseitige Sperrsystem werden Unfälle vermieden, die durch
falsches Handhaben entstehen, weil das Handhaben nur in bestimmter Reihenfolge möglich
ist. Diese Folge bestellt darin, daß nach Anheben des Hebebockes um ein kleines
Stück die Klinken entsperrt werden können, indem der Nockenring entgegen der Wirkung
der Feder gedreht wird; in dieser Stellung des Ringes kann der Hebebock durch Öffnen
des Regelventils gesenkt werden. Nach Schließen des Regelventils wird .der Nockenring
durch die Rückholfeder selbsttätig zurückgedreht und die Klinken kehren in ihre
Sperrstellung zurück.
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Vorzugsweise ist das Regelventil ein Nadelventil mit einer Schraubenspindel.
Dieses Ventil wirkt zusammen mit einem festen Sitz; die Schraubenspindel .ist in
eine verstellbare, mit Sperrgliedern versehene Mutter eingeschraubt. So ist es immer
möglich, .die Schraubenspindel in der gleichen Winkelstellung mit Bezug auf den
festen Teil der Hebesäule nach Abnutzung oder Bruch des Nadelventils und des Sitzes
einzustellen. Dies ist notwendig wegen des gegenseitigen Versperrens des Regelventils
und Nockenringes. Vorzugsweise wind die Mutter für die Schraubenspindel durch eine
Spiralfeder auf der Schraubenspindel gegen einen festen Vorsprung gedrückt.
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Bei einem Lastenheber nach der Erfindung kann der Hebebock eine Spindel
haben, welche in den Bock hineingeschraubt oder ausgeschraubt werden kann. An .dieser
Spindel ist unten eine schwingbare Klinke angeordnet. Sie sperrt die Spindel in
der gehobenen Stellung des Hebers gegen Ausrücken, während in der umgekehrten Stellung
des Hebers die Klinke in die entsperrte Stellung gedreht wird, so .daß die Spindel
ausgerückt werden kann.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise
dargestellt.
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Fig. i zeigt einen Lastenheber nach der Erfindung in Ansicht und teilweisem
Schnitt; Fig. 2 ist ein Schnitt einer der Klinken mit einem Teil des Hebebockes;
Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie A-B der Fig. i; Fig. 4 ist eine Draufsicht
des Klinkenmechanismus nach Fig. i ; Fig. 5 zeigt den Bau des Regelventils.
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Der Heber besteht aus einer mittleren Säule mit einer äußeren Wand
i, die Flansche 2; 2' und 3 hat. Die Flansche haben Beine 4 mit Fußplatten 5. Zwischen
den Flanschen 3 und den Beinen 4. sind Streben 6 vorgesehen. Die Beine 4 können
mit den Flanschen 2 verbunden sein
anstatt mit den Flanschen 2;
in diesem Fall sind die Streben 6 in abwärts gerichteter Stellung angebracht.
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Die Säule i besteht aus einer Wand 7 und einem Druckzylinder B. Der
Sumpf 9 für die Druckflüssigkeit liegt zwischen den Wänden dieser beiden Teile.
Als hydraulische Flüssigkeit wird vorzugsweise Öl verwendet. Das Ö!1 aus dem Sumpf
9 kann in die Kammer io des Zylinders 8 unter den Kolben des Hebebockes 12 durch
ein im Boden 13 der Säule untergebrachtes Pumpsystem gepumpt werden. Der Kolben
14 wird von diesem Pumpsystem über einen bei 15 schwingbar gelagerten, durch einen
Handhebel 17 zu betätigenden Kniehebel 16, 16' betätigt.
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Der Kolben ii hat zwei Dichtungen 18, i9@; die Dichtung i9 sichert
gegen etwaige Ölundichtigkeiten an der Dichtung 18. Am oberen Ende hat der Hebebock
12 einen mit Gewinde versehenen Einsatz 20 für eine Schraubenspindel 2i mit einem
Tragkopf 22 und einer Sicherungsmutter 23. Die Spindel2i kann durch die Mutter23
gegenüber dem Bock gesichert werden.
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Damit die Spindel 21 gegenüber dem Einsatz 2o nicht zu lose wird,
hat die Spindel 21 unten einen schwingbar angeordneten Sperrhaken 24; er schlägt
gegen das untere Ende des Einsatzes 2o, wenn die Spindel 21 nach oben geschraubt
ist. Wenn der Heber nach unten geschraubt wird, geht der Sperrhaken 24 in Richtung
des Pfeiles X nach oben, und dieSpindel kann vollends herausgenommen werden.
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Die aus den zylindrischen Teilen 7 und 8 bestehende Mittelsäule i
ist oben durch einen Ringdeckel 25 geschlossen. Er hat einen in eine Nut des Hebebockes
12 greifenden Keil 26 und sichert so den Bock gegen Drehen.
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Die äußere Oberfläche des Hebebockes 12 hat Zähne- 27, 28, von denen
jeder ungefähr ein Viertel des Umfanges einnimmt. 29 und 30 sind mit Blattfedern
32 und 33 belastete Klinken und 31 Drehzapfen, die in breite Bohrungen der Klinken
eingesetzt sind; die Klinken 29, 3o wirken mit den Zähnen 27, 28 zusammen.
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Durch Hinundherschwingen des Handgriffes 17 wird 04 in die Kammer
io durch das Pumpsystem im Boden 13 gepumpt und dadurch der Hebebock 12 gehoben;
dabei gehen die Zähne 27, 28 an den Klinken 29, 30 vorbei.
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Wenn der Druck plötzlich sinkt, wodurch der Bock abwärts gehen könnte,
greifen die Klinken 29, 30 in die Zähne 27, 28 und die Klinken 29,
3-0, nehmen die Last auf. Die Klinken ruhen mit abgerundeten Teilen 34 in muldenförmigen
Aussparungen 35 der Säule.
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Die Klinken können nur gelöst werden, wenn der Kolben i i wieder unter
Druck steht. Hierzu muß der Bock 12 einige Millimeter angehoben werden, so daß die
Klinken gegenüber den Zähnen gelöst werden. Jetzt können die Klinken durch den Nockenring
36 gedreht werden, der durch einen Handgriff 37 des Ringes entgegen der Wirkung
einer Feder 48 gedreht werden kann. Die Feder 48 ist zwischen dem Nockenring 36
und dem Deckel 25 angeordnet. Der Nockenring 36 ist gegen axiales Verschieben .durch
zwei Sperrplatten 50, 51 verblockt, die am Deckel 25 durch Schrauben 53 befestigt
sind.
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Der Hebebock'12 kann jetzt gesenkt werden, indem das Öl aus der Kammer
ro in den Sumpf 9 über die Auslaßöffnung 38 im Boden 13 durch das Regelventil nach
Fig. 5 ausgelassen wird.
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Das Regelventil, ein Nadelventil 39, wirkt mit einem festen
Sitz im Boden 13 der Säule zusammen; das Nadelventil sitzt auf einer Schraubenspindel
4o, die im Eingriff mit einer Mutter 41 steht. Nach Entfernen eines als Sicherung
für das Einstellen des Nadelventils 39 wirkenden Deckels 42 kann die Mutter 4i gedreht
werden. Die Verlängerung 43 der Schraubenspindel 4o hat oben einen Handgriff
44 und wird durch- eine Druckfeder 45 nach oben gedrückt. Auf diese Weise
kann der Handgriff 44 die gleiche Stellung einnehmen wie das Nadelventil in geschlossener
Stellung, sogar wenn Nadel und Sitz gebrochen sind, was durch die Verstell'barkeit
der Nuß 41 ermöglicht ist.
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Dies ist wichtig wegen der gegenseitigen Sicherung von Nockenring
36 und Spindel 43. Die Spindel 43 kann nur gelöst werden, wenn der Handgriff
44 in Richtung des Pfeiles Z gedreht wird, nachdem die Kerbe 46 des Nockenringes
gegenüber einem entsprechenden Nocken 47 der Schraubenspindel 43 eingestellt ist,
d. h. nachdem der Nockenring 36 ungefähr um go° in Richtung des Pfeiles Ir gedreht
worden ist (s. Fig. 4).
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In der Offenstellung des Nadelventils 39 ist der Nockenring 36 gesperrt.
Wenn der Handgriff des Nadelventils aus der Offenstellung in die Schließstellung
gelegt ist (s. Fig.4), wird der Nockenring durch .den Teil 47 losgelassen, und die
Feder 48 drückt den Ring 36 in die Stellung der Fig. 4, in welcher die Klinken 29,
30 in die Sperrstellung zurückkehren.