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Reinigungsbürste, insbesondere für Desinfektionszwecke In allen Betrieben
der Nahrungs-und Genußmittelherstellung, wie in den Brauereien, Molkereien, chemischen.
Werken usw., muß der Reinigung der vorhandenen Gefäße größte Sorgfalt zugewendet
werden. Diese Reinigung geschieht in erster Lipie mit Bürsten, Schrubbern
USW., welche die übliche oder auch eine den Gefäßen angepaßte Form aufweisen.
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Bei diesen Bürsten ist es nicht zu vermeiden, daß sie im allgemeinen
und besonders an der Borstenfläche mit Keimen und Bakterien infiziert werden und
diese ständig wieder an weitere Gefäße abgeben.
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Um dies zu verhindern, ist es in vielen Betrieben Vorschrift, solche
Reinigungsbürsten nach jedem Gebrauch, also vor der Reinigung eines zweiten Gefäßes
oder nach Reinigung ein und desselben Gefäßfes, mehrere Stunden in eine Desinfektionslösung
zu legen, um sie steril zu machen. Erfahrungsgemäß1 wird der Zweck der Keimfreihaltung
nur unvollkommen erreicht, und zwar deshalb, weil die Vorschrift überhaupt nicht
oder nur ungenügend befolgt oder die Desinfektionslösung nicht rechtzeitig erneuert
wird oder die Bürste selbst mit einer die keimtötende Lösung abhaltenden Schmutzschicht
überzogen ist usw. In vielen Fällen sind auch die durch die Reinigung entstehenden
Betriebspausen nicht erwünscht, weil die notwendigen keimfreien Ersatzbürsten nicht
vorhanden sind.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Reinigungsbürste, insbesondere
für Desinfektionszwecke, welche den Vorteil einer einwandfreien Sterilhaltung ohne
Zeitverlust und ohne Aufwand an Mehrarbeit mit sich bringt. Ein weiterer Vorzug
besteht in dem gründlichen Desinfizieren der ganzen Bürste, also sowohl des Bürstenkörpers
wie auch der Borsten., so
daß sich. an.diesen Teilen keine Keime
und Bakterien weiterentwickeln können, und zwar- selbst dann nicht, wenn die Bürste
längere Zeitunbenutzt liegenbleibt. Schließlich ist hervorzuheben, daß die Bürste
gegenüber ihrer bisherigen Ausführung baulich nur unwesentlich verändert wird; so
dalß die Erfindung nicht nur für Spezialbüx.sten, sondern für Bürsten aller Art
und aller Größen in Frage kommt, und außerdem auch nachträglich an schon vorhandenen
Bürsten vorgesehen werden kann.
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Die Erfindung besteht darin, im Rücken der Bürste ein Kanalsystem
anzuordnen, durch welches den Borsten ein Desinfektionsmittel zugeführt wird. Das
Zuleiten des letzteren kann auf verschiedene Weise erfolgen.
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Die Zeichnung zeigt ein Beispiel des Erfindungsgegenstandes in Abb.
i im Längsschnitt und in Abb. 2 in Draufsicht mit teilweise abgenommenem Deckel.
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Bei der veranschaulichten Ausführung besteht die -Bürste aus dem Unterteil
a, an welchem in üblicher Weise die Borsten f eingezogen sind. Das Unterteil a weist
einen Hohlraum b auf, von welchem Kanäle e zu den Borstenbüscheln
f führen. Als Kanäle können, wie gezeichnet, ,gleichzeitig die zum Einziehen
der Borsten f notwendigen Bohrungen verwendet werden.
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In dem Hohlraum b ist das desinfizierende Mittel d eingelegt, welches
aus einer Platte besteht und eine dem jeweiligen Verwendungszweck angepaßte Zusammensetzung
aufweist. An Stelle einer Platte können Kugeln oder auch ein Pulver oder überhaupt
statt eines festen einflüssiges Mittel vorgesehen sein.
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In jedem Fall handelt es sich um ein Mittel, welches sich in Verbindung
mit Wasser oder einer anderen Reinigungsflüssigkeit nur langsam löst oder zersetzt
und unter `Umständen unschädlich gegenüber dem in das Gefäß zu gebenden Inhalt ist.
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Das Unterteils und damit der Hohlraum b wird durch einen Deckel c
verschlossen, welcher z. B. durch Schrauben befestigt und abnehmbar ist und erforderlichenfalls
dicht auf dem Unterteil sitzt.
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Es ist auch möglich, den Bürstenrücken einteilig auszubilden und .das
Desinfektionsmittel d von einer der Stirnseiten durch eine verschließbare Öffnung
einzuführen.-Sowohl der Bürstenrücken ct, c -wie auch die Borsten f und die
für diese notwendigen Halteelemente (Drähte od: dgl.) bestehen aus einem Werkstoff,
welcher durch das Desinfektionsmittel nift angegriffen wird.
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Erfindungsgemäß. ist es nicht notwendig; das Desinfektionsmittel d
direkt im Bürstenkörper zu lagern, vielmehr kann ersteres auch auf dem Rücken angeordnet
sein, welcher in diesem Fall aus einem einzigen Teil besteht.
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In diesem Fall kann auf dem Rücken a ein das Desinfektionsinttelaufnehmender
Vorratsbehälter befestigt sein, dessen Boden mit Durchtrittsöffnungen versehen ist,
die sich mit dem Verteilersystem e decken. Der Vorratsbehälter ist selbstverständlich
wieder verschlidß#bar.
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Ferner ist es möglich, daß@ bei Bürsten, welche mit einem Handgriff
oder einem Stiel ausgerüstet sind, diese Griffe gleichzeitig zur Aufnahme des Desinfektionsmittels
dienen, und zwar dadurch, daß sie z. B. aus einem Rohr bestehen. Dieses weist dann
ein trichterförmig erweitertes Mundstück auf, welches dicht auf den Bürstenrücken
aufschiebbar ist und das Desinfektionsmittel wieder in die Kanäle leitet. Das Desinfektionsmittel
besteht entweder aus einer Flüssigkeit oder ist pastenartig und kann in letzterem
Fall durch eine am Stiel angeordnete Preßvorrichtung, z. B. nach Art einer StaufFerbüchse,
in den Bürstenrücken und von diesem zu den Borsten gedrückt werden.
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Wie schon erwähnt, können nicht nur verhältnismäßig große Bürsten,
wie sie für Bottiche, Fässer usw. in Frage kommen, sondern auch kleine, beispielsweise
fÜr- die Reinigung der Hände notwendige Handbürsten, wie sie in Labors, Krankenhäusern,
Apotheken usw. gebraucht werden, nach der Erfindung ausgebildet sein.