DE88073C

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Publication number: DE88073C
Application number: DENDAT88073D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 36: Heizungsanlagen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. September 1895 ab.

Es ist vielfach als Uebelstand empfunden worden, dafs die Reinigung von Oefen nur durch damit vertraute Maurer, Töpfer u. s. w. vorgenommen werden kann, und zwar nur dann, wenn sich kein Feuer im Ofen befand. Dieser Mifsstand zeitigte die Idee, eine Vorrichtung zu scharfen, mittelst deren man, ohne an die Hülfe eines Fachmannes gebunden zu sein, die Züge selbst reinigen konnte.

Diese Vorrichtung (s. Patent Nr. 30923), aus einer an einer Stange geführten Scheibe, bestehend, hat aber nach Ansicht des Erfinders die Uebelstände, dafs sie einerseits nur in waagrechter Richtung geführt werden kann, sich also nur für Oefen mit horizontalen Zügen eignet, andererseits aber, dafs die Reinigung der Züge nur dann stattfinden kann, wenn der Ofen ungeheizt ist, weil die massive Scheibe mit dem Rufs auch zugleich den Rauch vor sich herdrängen und "somit eine Störung des Feuers veranlassen wird.

Da aufserdem in neuerer Zeit Oefen ohne Feuerzüge mehr und mehr gebraucht werden, bei denen sich der Rufs im Ofenrohr ansetzt, so ist die Brauchbarkeit der vorbeschriebenen Anordnung in Frage gestellt.

Die vorliegende Erfindung, in der beiliegenden Zeichnung in den Fig. 1 und 2 für sich, in den Fig. 3 bis 5 im Gebrauch dargestellt, bezweckt mit Rücksicht auf Vorstehendes nicht die Reinigung von Feuerzügen, sondern der von dem Ofen in den Schornstein führenden Rohre und kann im Gegensatz zu der älteren Einrichtung nicht nur in horizontaler, sondern auch in verticaler Richtung ebenso leicht gehandhabt werden.

Aufserdem hat dieselbe den Vorzug, dafs die Reinigung des Rohres auch dann, wenn das Feuer im Ofen brennt, vorgenommen werden kann, ohne dafs dadurch Rufs in das Zimmer tritt.

Die Vorrichtung besteht in einem die Stelle der früheren Ofenkniee vertretenden, zwei stumpfe Winkel bildenden Krümmer f, welcher mit einer Kammer g und einer Metallscheibe a versehen ist, welche Ausschnitte b zum Durchlassen des Rauches, sofern die Reinigung während des Heizens vorgenommen wird, enthält.

Die Scheibe α ist zwischen zwei kleineren Platten b_x b₂ am Ende eines Eisenbolzens c geeignet befestigt.

An letzterem wird der zur Führung der Vorrichtung dienende Stab d bezw. die Kette e (beim Reinigen des verticalen Rohrzweiges) mittelst eines oder mehrerer Keile befestigt. _y

Der so beschaffene Reiniger befindet sich bei Nichtgebrauch in dem vorerwähnten Krümmerstück f bezw. in der Kammer g, während die Stange oder Kette durch die Wandung ins Freie geht.

Durch die Anordnung der Kammer g wird i. erreicht, dafs der Schieber α sich während des Nichtgebrauchs aufserhalb des eigentlichen Rohrinnern befindet, 2. aber und besonders,

dafs die Einführung des Schiebers sowohl

den horizontalen als auch verticalen Rohrzweig ohne Klemmen stattfindet.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Vorrichtung zur Beseitigung des Rufses in Ofenrohren, gekennzeichnet durch die Anordnung einer durchbrochenen, geeignet geführten Scheibe (a) im Innern einer Kammer (g) des doppelt stumpfwinkligen Rohrstückes (fj, derart-, dafs die Scheibe (a) im Rohr sowohl in horizontaler Richtung mittelst einer Stange, als auch in verticaler Richtung mittelst einer Kette bewegt werden kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.