DE88035C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42: Instrumente.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. Februar 1896 ab.

Der vorliegende Apparat dient zur mechanischen Lösung von Regel de Tri-Aufgaben und eignet sich insbesondere zur Bestimmung der Kosten von Längen-, Flächen- oder Gewichts-Mafsen bestimmter Waarenmengen, wenn man die Kosten eines gleichartigen Mafses der Waare kennt, oder umgekehrt.

Der Apparat besteht in ähnlicher Weise wie der aus der Patentschrift Nr. 17216 bekannte Schwindemafsstab aus einer mit einer Eintheilung versehenen Unterlage α und einem auf derselben liegenden elastischen Bande b, welches an seinem einen Ende mit der Unterlage α und mit seinem anderen Ende mit einer Aufwickelvorrichtung W verbunden ist, wodurch dasselbe mehr oder weniger angespannt werden kann. Das Band b trägt ebenfalls eine Eintheilung, deren Nullpunkt die Befestigungsstelle des Bandes bildet und welche sich genau mit der Eintheilung der Unterlage a trifft, wenn sich das Band in einem gewissen angespannten Zustande befindet (Fig. 1).

Wickelt man das Band nun soweit ab oder auf, dafs die Theilstriche eines bekannten Verhältnisses zusammentreffen, so zeigt die gegenseitige Stellung der anderen Theilstriche von Unterlage α und Band b die gleichen Verhältnisse an.

Es hat z. B., wie in der beiliegenden Zeichnung dargestellt, die Eintheilung c der Unterlage α sowie die Eintheilung des Bandes b fünf gleiche Theile und jeder dieser Theile ist für sich wieder in 100 gleiche Theile getheilt und man nehme an, dafs bei der Eintheilung c die fünf grofsen Theile je 1 Mark und die kleineren Theile je 1 Pfennig repräsentiren, während die Theile des Bandes Mafse, wie Kilogramm, Liter, laufende Meter bezw. Dekagramm, Centiliter, Centimeter etc. bezeichnen sollen.

Ist nun z. B. bekannt, dafs 5 kg einer Waare 4 Mark kosten, so kann man, wenn man den Theilstrich 5 des Bandes b mit Theilstrich 4 der Unterlage α zusammenbringt (Fig. 2), für jedes Gewicht, welches durch die Theilung des Bandes angegeben ist und nicht über die Eintheilung der Unterlage hinausfällt, den Preis ablesen; z.B. kosten dann nach Fig. 2 2,5 kg 2 Mark, 5,25 kg 4,20 Mark u. s. w., 1,85 kg 1,48 Mark.

Da sich das Band nur zu einem gewissen Grade zusammenzieht, so kann der Apparat für eine Eintheilung nur so lange benutzt werden, als bei der Einstellung des bekannten Verhältnisses noch eine Spannung des Bandes vorhanden ist. Für den Fall, dafs die Einstellung des bekannten Verhältnisses aus diesem Grunde nicht mehr möglich ist, ist an der anderen Seite des Bandes eine zweite Eintheilung d angebracht, welche mit dem Theilpunkt endigt, bei welchem die Einstellung an der Eintheilung c nicht mehr möglich war.

Konnte z. B. bei Eintheilung c nur noch 3 : 5 eingestellt werden, so trägt die Eintheilung d drei Theile, welche für sich wieder in 100 Theile getheilt sind.

Ist nun z. B. bekannt, dafs 5 kg einer Waare 2 Mark kosten, so stellt man den Theilstrich 5

des Bandes b gegen den Theilstrich 2 der Eintheilung d und kann dann an letzterer die Mafse für die zwischen ο und 3 liegenden Preise ablesen. Durch Anbringen weiterer Bänder und weiterer an dem Punkt der Eintheilung d, bis zu welchem das Band nur eingestellt werden kann, anschliefsender Eintheilungen mit gröfserer Theilung kann man die Einstellung des Apparates für immer kleinere Verhältnisse ermöglichen.

Die gemäfs der Elasticität des Bandes b auf einander folgenden Eintheilungen können auch bis zu vier auf den Seiten eines auch die erste Eintheilung c tragenden vierseitigen Stabes angebracht sein, welcher an seinen Enden/ und g drehbar gelagert ist, so dafs jede der vier Eintheilungen neben das Band b gebracht werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Eine Rechenvorrichtung zur mechanischen Lösung von Regel de Tri-Aufgaben, gekennzeichnet durch eine oder mehrere unveränderliche Skalen (c d u. s. w.) und eine neben diesen liegende, auf einem elastischen Band angeordnete, in ihrer ganzen Länge gleichmäfsig veränderliche Skala (b), bei welcher nach Einstellung eines bekannten Verhältnisses zwischen der veränderlichen und unveränderlichen Skala die Theilstriche der beiden Skalen bis zu ihren Nullpunkten im gleichen Verhältnisse stehen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.