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Vorrichtung zum Austragen des Behandlungsgutes aus Behältern, Kammern
oder Öfen Zum Austragen des Reaktionsgutes, beispielsweise aus Fließ:bettöfen, hat
man bei bekannten Isonstruktionen feste, in bestimmter Höhe angeordnete, zumeist
schräg nach unten gerichtete Rohre vorgesehen, durch die das fertig behandelte Gut
aus dem durch einen Luftstrom in: einen fließfähigen Zustand versetzten Feststoftbett,
das sich ähnlich einer Flüssigkeit verhält, ablaufen sollte. Diese Anordnung bedingt
jedoch, daß der Austrag des Reaktionsprodukts aus dem Fließbett immer an einer bestimmten
Stelle erfolgt, was jedoch beispielsweise dann nicht zutrifft, wenn die Belastung
des Fließbettreuktors geändert wird.
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Bei Behandlungskammern für die Durchführung anderer Prozesse, beispielsweise
zur Aufbereitung von Erzen oder anderen Stoffen durch Flotation oder nach dem Sinkscheideverfahren
oder auch bei anderen Verfahren, bei denen in zwei oder mehreren Schichten Güter
verschiedenen spezifischen Gewichts, verschiedener Beschaffenheit, z. B. hinsichtlieh
Schüttgewicht usw., sich in einer Kammer befinden, sind die verschiedensten Austragsmöglichkeiten,
beispielsweise über den Rand des Gefäßes hinweg oder auch am Boden usw., bekannt.
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Durch die Erfindung wird bezweckt, den Austrag von Gut bei Prozessen
der oben. geschilderten Art oder ähnlicher zu verbessern, und zwar insbesondere
in den Fällen, bei denen infolge verschieden hoher Durchsätze auch verschiedene
Materialhöhen. im Ofen notwendig sind, sowie auch dann, wenn der Austrag aus dem
Ofen vorgenomrnen werden soll, während dieser «-eiterbetrieben wird. Ein besonders
günstiges Verwendungsgebiet findet die Austragsvorrichtung gemäß der Erfindung hei
der Durchführung von Prozessen in Wirbelschicht, insbesondere, bei der Rösturig
sulfidischer Erze nach diesem Prinzip, z. B. der Rösturig von Kies in handelsüblicher
Körnung, z. B. als Gruben,- oder Flotationskies. In diesem Fall ergibt sich vielfach
diel Notwendigkeit, die Stelle zu
wechseln,- an der das geröstete
Gut ausgetragen wird. Beispielsweise ist manchmal der im oberen, Teil der Wirbelschicht
befindliche, Teil des Röstgutes schwefelarmer, und zwar hängen diese Verhältnisse
z. B. davon ab, in welcher Weise man die Wärmeabfuhr aus dem Reaktor gestaltet.
In anderen Fällen ist es vorteilhafter, das Röstgut in einer geringeren Höhe des
Ofens auszutragen, in der es z. B. infolge Kühlung mit Kühlschlangen oder -rohreg
in kühlerem Zustand, wenn auch noch gut geröstet, anfällt.
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Das Ziel, die Austragshöhe beliebig wechseln zu können, wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß: der Austrag über die gesamte Höhe des zu behandelnden Gutes
vorgenommen werden, kann. Zu diesem Zweck wird das Behandlungsgefäß über seine ganze
Höhe mit einem Austragsschlitz versehen-, der mit untereinander angeordneten Abdeckplatten
von gleichen Abmessungen. verschlossen ist. Die einzelnen Abdeckplatten können dabei
beispielsweise mittels Schrauben an den seitlich des Austragsschlitzes vorgesehenen
Flanschen in gleichmäßigem Abstand befestigt werden. Die Abführung des Reaktionsgutes
erfolgt mittels eines an seinem einen Ende mit zwei Flanschen in Gestalt von z.
B. Blechen, versehenen Rohres, dessen Flansche so, ausgebildet sind., daß das Austragsrohr
jeweils über eine der Abdeckplatten zu liegen kommt und z. B. an den an den Abdeckplatten
vorgesehenen Schrauben befestigt werden kann. Um die au's dem Austragsrahr und den
Flanschen bestehende Austragsvorrichtung zu lösen, lverden die die Abdeckplatte
in sich haltenden Schrauben zum Teil gelöst und die Abdeckplatte selbst nach der
Seite hin verschoben, während das Austragsrohr bereits über die A.bdeckplatte gezogen
ist.-Hierauf werden die die Abdeckplatte @ haltenden restlichen Schrauben gelöst
und die Abdeckplatte selbst nach der Seite hin. abgezogen. Soll die Öffnung wieder
verschlossen werden., so wird die Abdeckplatte von der Seite aus wieder eingeschoben
und festgeschraubt. Auf diese Weise ist es möglich, die Austragshöhe beliebig zu
wechseln.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung diene die Zeichnung, in dereine
erfindungsgemäfß'e Vorrichtung beispielsweise und schematisch wiedergegeben ist.
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Abb. i zeigt ein. Ofenunterteil mit zwei verschiedenen Ansatzmöglichkeiten
für das Austragsrohr im Seitenriß; Abb. 2 veranschaulicht die Vorderansicht des
mit Abdeckplatten verschlossenen Austragsschlitzes. In Abb. i ist i das untere Teil
des Behandlungsgefäßes, z, B. eines unten konisch ausgebildeten . Wirbelschichto:fens.
In dem z. B. aus Eisenblech bestehenden Ofenmantel 2, der mit dem feuerfesten Mauerwerk
3 zum Teil ausgekleidet ist, wird erfindungsgemäß der Austragsschlitz .4 vorgesehen.
der sich über die Gesamtbehandlungshöhe des Gutes erstreckt. Mit 5 ist die Düsenplatte
bezeichnet, durch deren Durchlässe 6 der zur Herstellung des fließfähigen Bettes
dienende Luftstrom oder Strom eines anderen Gases geführt- wird: 7 veranschaulicht
den Stutzen für die zur Zuführung dieses Gases dienende Leitung. Der Austragsschlitz
4 ist mit deg Abdeckplatten 8 verschlossen, an die je nach .der gel-,vimschten.
Höhe das Austragsrobr9, das mit den Flanschen io versehen ist, angesetzt werden
kann.
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Nähere Einzelheiten ergeben sich aus der Abb. 2. An dem Austragsschlitz
¢ befindet sich seitlich je ein in dieser Darstellung nicht sichtbarer Flansch,
in welchem Bohrungen mit gleichen Abmessungen vorgesehen sind. Der ganze Austragsschlitz
ist mit den Abdeckplatten 8 verschlossen, welche mit den Löchern i i mit denselben
Abmessungen der, in den nicht dargestellten Flanschen angebrachten Löcher versehen
sind. Die Abdeckplatten 8 werdenr mittels durch die Löcher i i durchgesteckter Schrauben
an dem Flansch des Austragsschlitzes befestigt. Das Austragsrobr 9 mit den seitlich
angebrachten Flanschen io wird über eine der Abdeckplatten ge--setzt, und zwar so,
daß der Flansch oben- bzw. unterhalb der in Frage kommenden Abdeckplatten befestigt
wird. Nach der Befestigung des Rohres 9 werden die Schrauben ii der betreffenden
Ab.deckplatte gelöst und die Abdeckplatte selbst nach der Seite hin abgeizogen.
Will man, die Austragshöhe verändern, so wird die bisherige Öffnung wieder geschlossen,
und zwar dadurch, daß die Abdeckplatte von der Seite aus wieder eingeschoben und
festgeschraubt wird. Hiernach werden die Flansche des Austragsrohres wieder gelöst
und das Austragsrohr an der gewünschten Stelle in der eben beschriebenen Weise wieder
befestigt.