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Elektrischer Kipp-Kreuzschalter In dem Patent 7q:2714 ist ein Kipp-Kreuzschalter
vorgeschlagen, bei dem der Sockel vier mit Anschlußklemmen verbundene federnde Kontakte
und einen an einer Stirnseite des die Schaltbahn bildenden Sockelschlitzes angeordneten
Hilfskontakt aufweist, während das bewegliche, kreissektorförmige Schaltglied an
dem einen Ende einen seine Wandung quer durchdringenden Kontaktbalzen und außerdem
an jeder Breitseite je einen in der Bewegungsrichtung verlaufenden Kontaktbelag
mit je zwei seitlichen sowie einer rückseitigen Kontaktfläche trägt. In der einen
Schaltstellung verbinden die beiden seitlichen Kontaktbeläge der Schaltwippe jeweils
die beiden auf der gleichen Seite der Schaltbahn liegenden Sockelkontakte, während
in der anderen Schaltstellung je zwei sich gegenüberliegende Sockelkontakte paarweise
verbunden werden, und zwar das eine Paar von dem das Schaltglied quer durchdringenden
Kontaktbolzen und das andere Paar von den beiden Seitenbelägen, wobei deren Überbrückung
mit Hilfe des an ihren rückseitigen Kontaktflächen anliegenden, gabelförmigen Hilfskontaktes
erfolgt.
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Während der Schalter nach dem älteren Patent außer den vier mit Anschlußklemmen
verbundenen Sockelkontakten noch einen fünften, blinden und gesondert angeordneten
Sockelkontakt aufweist, der in der einen Endstellung des Schaltgliedes die beiden
an diesem angeordneten Seitenbeläge überbrückt, ist dieser blinde Kontakt bei dem
Schalter gemäß der vorliegenden Erfindung nicht mehr gesondert angeordnet.
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Zwar isst auch bei dem neuem Schalter ein fünfter Sockelkontakt vorgesehen,
jedoch in einfacherer
und vorteilhafterer Weise als bei dem Schalter
nach dem älteren Patent. Bei dem letzteren ist nämlich .der blinde Kontakt an einer
Stirnseite des zur Aufnahme des Schaltgliedes .dienenden Sockelschlitzes befestigt
und ragt in Längsrichtung des Sockelschlitzes- in diesen. hinein. Als Befestigungsstelle
für den Hilfskontakt muß bei diesem Schalter an seinem-Sockel ein besonderer Ansatz
oder Vorsprung vorgesehen werden, der natürlich den Sockel vergrößert und auch den
Anschlußdrähten hinderlich ist. Ferner sind zur Befestigung des Hilfskontaktes besondere
Befestigungsmittel, wie Schraube und Mutter od. dgl., erforderlich.
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Demgegenüber wird bei dem neuen Schalter der fünfte Sockelkontakt
unmittelbar und gleichzeitig mit einem der vier federnden Sockelkontakte befestigt,
so daß besondere Befestigungsmittel nicht erforderlich sind. Auch liegt er nicht
in Längsrichtung des Sockelschlitzes, sondern quer dazu, wodurch viel weniger Raum
beansprucht wird und vor allen Dingen der hinderliche, vorspringende Sockelansatz
in Fortfall kommen kann.
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Es gibt zwar schon Kreuzschalter, bei denen .der Hilfskontakt überhaupt
fehlt und die auch nicht mehr Einzelteile benötigen als der Erfindungsgegenstand.
Sie weisen diesem gegenüber jedoch sehr erhebliche Nachteile auf, und- zwar insbesonde.re
in bezog auf Schaltleistung bzw. Abmessungen. Diese beiden Faktoren stehen in unmittelbarem
Zusammenhang, denn. die Abmessungen eines Schalters wachsen mit derGröße der Schaltleistung.
Da nun ein Kreuzschalter infolge seiner Bestimmung eine größere Anzahl Kontakte
hat und infolge seiner eigenartigen Schaltung einer größeren Beanspruchung ausgesetzt
ist als ein Ausschalter oder auch ein Wechselschalter, ist bei gleicher Größe seine.
Leistung naturgemäß geringer als bei diesen. Dieser Nachteil wirkt sich praktisch
in der Weise aus, daß- Kreuzschalter bei gleicher Größe eine geringere Leistungsfähigkeit
haben als beispielsweise Aus- oder Wechselschalter oder daß bei gleicher Leistung
die ersteren größere Abmessungen haben als die letzteren.
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So hat beispielsweise ein, bekannter Kreuzschalter vier feste Sockelkontakte,
wovon zwei, innerhalb des,die Schaltbahn bildenden Sockelschlitzes untergebracht
sind, die anderen beiden dagegen außer-. halb des Schlitzes. Das Schaltglied besteht
aus einer kreisförmigen, masstiven Scheibe mit ungeformten Drehachsen und trägt
an jeder Breitseite je einen sich inDurchmesserrichtung erstreckemdenKontaktbelag
sowie versetzt hierzu und sich in Durchmesserrichtung gegenüberliegend zwei weitere,
das Schaltglied U-förmig umfassende Beläge. In der einen iSchaltstellung verbinden
die in Durchmesserrichtung sich erstreckenden Beläge jeweils die beiden auf der.
gleichen Seite der Schaltbahn liegenden Sockelkontakte; während in der anderen Schaltstellung
je zwei auf gegenüberliegenden Seiten der Schaltbahn liegende Sockelkontakte von
.den beiden U-förmigen Belägen überbrückt werden. Der Nachteil bei diesem Schalter
besteht zunächst darin, daß der beim Umschalten entstehende Lichtbögen nicht in
den Sockelschlitz liineingezogen, sondern herausgezogen: wird und somit keine Dämpfung
erfährt. Die Schaltleistung ist daher nur gering. Ein weiterer Nachbeil liegt darin.,
daß das Schaltglied aus einer kreisförmigen, massiven Scheibe besteht und dadurch
ein normalerweise bei Kippschaltern f,hlicher Mechanismus, der zum Teil in einer
Aushöhlung des Schaltgliedes untergebracht ist, nicht angewendet werden kann. Dadurch
wird- die Bauhöhe des Schalters ungewöhnlich groß. Der vorbekannte Schalter hatdaher
außer einer geringeren Schaltleistung auch noch eine über das bei gewöhnlichen Kippschaltern
erforderliche Maß hinausgehende Höhe.
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Bei einer anderen bekannten Ausführung hat der Schaltersockel ebenfalls
nur vier feste Kontakte, und das Schaltglied hat eine etwa kreissektorförmige Gestalt.
Es läßt sich hierbei ein bei normalen Kippschaltern übliches Sprungwerk verwenden.
Ein sehr großer Nachteil bei diesem Schalter liegt jedoch darin, daß sowohl das
Schaltglied als auch die Kontaktbeläge außerordentlich kompliziert und schwierig
in der Herstellung sind und die letzteren außerdem einen erheblichen Materialaufwand
bzw. Abfall bedingen. Das Schaltglied erfordert nämlich zwei voneinander getrennte
Kontaktbeläge mixt je drei Kontaktstellen; wovon jeweils zwei Kontaktstehlen auf
der -einen und eine Kontaktstelle auf der anderen. Breitseite - liegen. Außerdem
sind die Drehachsen für das Schaltglied an den Kontaktbelägen unmittelbar ungeformt.
Da nun die Kontaktstellen der beiden Beläge wechselseitig auf verschiedenen Seiten
der Schaltwippe liegen, müssen. sich die Beläge kreuzen, und zwar an der Rückseite
der Wippe. Eine solche Kreuzung ist aber sehr nachteilig, weil an -der Kreuzungsstelle
leicht ein, Kurzschluß zwischen den Belägen entstehe. :Diese müssen daher einen
genügend großen Abstand erhalten, wodurch natürlich die Höhe wieder vergrößert werden
muß, und diese Vergrößerung ist nicht unerheblich, wenn man berücksichtigt, daß
die sich kreuzenden Beläge hochkant stehen und in dem Schaltglied eingebettet sein
müssen.
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Diese .bei den vorbekannten Schaltern vorhandenen Nachteile und Mängel
liegen beim Schalter der Erfindung nicht vor. Er ist in seinem Aufbau, in der Herstellung
seiner Einzelteile, denkbar einfach und beansprucht verhältnismäßig wenig Material.
Trotzdem ist seine Leistung außerordentlich groß, und er ist daher nicht größer
als die Aus- und Wechselschalter der gleichen Type, d. h. derselben Leistungsgruppe.
Dies liegt vor allem an der geschickten Ausbildung und. Anordnung sowohl der festen
Sockelkontakte wie auch der beweglichen Kontakte. Der beim Schalter nach dem Patent
742 714 an einer Stirnseite des Sockelschlitzes angeordnete Hilfskontakt ist nach
der Erfindung quer in den Sockelschlitz ragend vorgesehen und gleichzeitig mit einem
anderen Sockelkontakt befestigt, so daß der besondere Räum sowie die besonderen
Befestigungsmittel für ihn fortfallen. Die beweglichen Kontakte bestehen aus
einfachen,
unkompliziert gedrückten Blechteilen und aus einem nietähnlichen Bolzen. Kreuzungsstellen
sind vermieden, so daß bei größter Raumersparnis große Abstände und damit eine gute
Isolation vorhanden sind. Der beim Umschalten -entstehende Lichtbogen wird in jedem
Fall in den Sockelschlitz hineingezogen und erfährt somit eine gute Dämpfung. Durch
diese Vorteile ergibt sich bei gegebener Größe des Schalters eine größtmögliche
Schaltleistung oder umgekehrt: bei gegebener Schaltleistung ergeben sich kleinstmögliche
A ,bmessungen des Schalters. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des neuen
Kreuzschalters dargestellt.
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Fig. i zeigt eine Draufsicht des Schalt°rsochels mit den Kontakten;
Fig. 2 zeigt eine Rückansicht des zugehörigen Schaltglieds.
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Der Schaltersockel i trägt vier mit Anschlußkl,eminen 2 verbundene
federnde Sockelkontalcte 3, 3a, 3b und 3e, die an den Längswänden des Sockelschlitzes
5 paarweise einander gegenüberliegen. .@@ul,'erdem ist am Sockel noch eine fünfte
oder Hilfskontaktfeder 6 vorgesehen. Während diese bei dein Schalter nach dem Patent
742 714 an einer S S chmalseite des Sockelschlitzes 5 angeordnet ist und in diesen
in Längsrichtung hineinragt, wird gemäß der vorliegenden Erfindung die Hilfsfeder
6 unmittelbar und gleichzeitig mit dem Kontakt 3b befestigt. Dabei liegt die Feder
6 im Boden des Sockels i und in Ouerrichtung des Sockelschlitzes 5. \%'ie ohne weiteres
ersichtlich ist, wird .durch diese Ausbildung und Anordnung der Feder 6 viel weniger
Raum beansprucht.
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Das in den Sockelschlitz 5 eingreifende Schaltglied q. hat an seinen
Längsseiten zwei in Schaltrichtung sich erstreckende Kontaktbeläge io, i i mit je
zwei seitlichen Kontaktflächen ioa, iob und i ia, i ib. Im Gegensatz zum Schalter
nach dein Patent 7-l2 7i-1 ist nur noch .einer der beiden Seit; nlleläge, nämlich
der Belag (io) mit einer rückseitigen Kontaktstelle oder -fahne ioe versehen, während
der Seitenbelag ii keinen rückseitigen Kontaktteil auf-«-rist. Außerdem hat das
Schaltglied q. eine Kontaktbrücke 9 in Form eines das Glied in einer Bohrung quer
durchdringenden Bolzens.
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Die Wirkungsweise des neuen Schalters ist folgende: In der einen Endstellung
des Schaltgliedes .4 verbinden die Seitenkontakte ioa, i o, i ob die festen Sockelkontakte
3" und 3a und die Seitenkontakte i ja, I I, i ib die Sockelkontakte
3 und 3b. In der anderen Endstellung .des Schaltgliedes q. dagegen verbindet der
Kontaktbolzen o die festen Sockelkontakte 3 und 3a, während die seitliche Kontaktfläche
ioa des Belages io mit dem Sockelkontakt 3c und die rückseitige Kontaktfläche ioe
des Belages io mit der Hilf sfeder6 des Sockuls i Kontakt macht. Da nun aber die
Hilfsfeder 6 finit dem Sockelkontakt 3b und dessen Ansclilußl:lenline 2 verbunden
ist, so ist also auch dieser Stromkreis geschlossen.