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Wipp- oder Kipphebelschalter Die Erfindung betrifft einen Wipp- oder
Kipphebelschalter mit einem ortsfest schwenkbar gelagerten, von einer in eine andere
Schaltstellung umschaltbaren und mit wenigstens einem Kontakt versehenen Schaltglied,
auf dem ein Betätigungsglied mit einem elastischen Druckorgan gleitbar aufruht.
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Bei bekannten Schaltern der genannten Art besteht das Betätigungsglied
eines Wipp- oder Kipphebelschalters meist aus drei Teilen, nämlich dem aus Isolierstoff
gefertigten Wipp- oder Kipphebel, der auch zur Auftrennung von Kontaktverklebungen
ausgebildet sein kann, einer an diesem angeordneten Druckfeder und einem Gleitstück,
z. B. Kugel oder Bolzen, welches auf der Kontaktwippe gleitbar aufsitzt. Da Druckfeder
und Gleitstück in das Bedienungsglied lose eingesetzt sind und auch die Kontaktwippe
im Sockel lose gelagert ist, ist bei der Kleinheit dieser Einzelteile der Zusammenbau
des Schaltgerätes schwierig zu bewerkstelligen. Eine Automatisierung der Montage
ist dadurch praktisch ausgeschlossen.
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Es ist bereits bekannt, eine Verringerung der Einzelteile dadurch
zu erreichen, daß gemäß Patentschrift 1192 289 Druckfeder und Gleitstück
zu einem Teil zusammengefaßt werden, wobei eine V-förmige Feder in das Betätigungsglied
selbstklemmend eingesetzt ist und die Spitze der V-Feder das Gleitstück bildet.
Da aber einmal eine solche Feder immer noch zu aufwendig ist und zum anderen Betätigungsglied
und Druckfeder vor dem Einbau des Betätigungsgliedes in den Schalter selbst noch
erst zusammengebaut werden müssen, genügt diese Ausbildung noch nicht für eine automatische
Montagefertigung. Außerdem ist es bekannt, starre Betätigungsglieder mit einem starren
Druckstück einstückig auszubilden (französische Patentschrift 517 846), wozu aber
das Schwenklager des Schaltgliedes elastisch rückfedernd sein muß. Hierbei werden
also federnde Teile des Lagers durch Stromwärme belastet.
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Bei Druckknopfschaltern für zwei Schaltstellungen ist es ferner bekannt
(belgische Patentschrift 561995), das Betätigungsglied mit einem elastischen Druckorgan
einteilig auszubilden und aus einem federelastischen Isolierstoff, z. B. Thermoplast,
herzustellen. Das Druckorgan ist dort als elastische Zunge ausgebildet und quer
zur Zungenebene ausbiegbar. Derartige Druckorgane sind für Kippschalter nicht brauchbar.
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Es ist ferner durch die deutsche Patentschrift 1219 560 ein Kippschalter
bekannt, bei dem das Betätigungs- und Rastglied aus einem federnd elastischen Kunststoff
besteht, wobei einander gegenüberliegende Seitenarme vorhanden sind. Diese dienen
zur Verrastung einzelner Schaltstellungen an einer zwischen ihnen eingespannten
Kantelwelle. Dort ist kein Wippkontakt mit darauf drückendem Gleitglied vorhanden;
die freien Enden der Seitenarme sind durch eine besonders anzubringende Kontaktbrücke
miteinander verbunden. Diese Ausführung vermag daher auch keine Anregung im Sinne
der vorliegenden Erfindung zu geben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Betätigungsglied eines
Wipp- oder Kipphebelschalters der eingangs genannten Art so auszubilden, daß Fertigung
und Montage gegenüber den bekannten Ausführungen wesentlich vereinfacht werden.
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Die Erfindung sieht hierzu vor, daß das mit dem Betätigungsglied einstückige,
elastische Druckorgan entweder als in der Schwenkebene liegender Rahmenteil oder
mit drei in der Schwenkebene liegenden Armen, wobei der mittlere Arm hochelastisch
ist, an seinem freien Ende den Gleitzapfen aufweist und mit seinem freien Ende von
den äußeren Armen in Druckrichtung verschieblich geführt ist, ausgebildet ist.
Weitere
vorteilhafte Maßnahmen der Erfindung sind aus den Unteransprüchen ersichtlich.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in mehreren Ausführungsbeispielen
in der Zeichnung dargestellt.
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F i g. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Wipphebelschalters
mit einem einteiligen Betätigungsglied mit einer Durchbruchsöffnung in vergrößertem
Maßstab; F i g. 2 zeigt das Betätigungsglied, nämlich die Wippe, separat im Schnitt;
F i g. 3 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel eines Wipphebelschalters, wobei der
Wipphebel mit einem faltenbalgenartigen Mittelteil versehen ist; F i g. 4 zeigt
ein ähnliches Betätigungsglied wie F i g. 3 im nicht eingebauten Zustand, jedoch
mit mehrfach geführtem Gleitzapfenteil; F i g. 5 zeigt ein Betätigungsglied, dessen
Mittelteil etwa zopfartig ausgebildet ist; und F i g. 6 zeigt ein Betätigungsglied,
bei dem das Mittelteil eine andere zopfartige Form besitzt.
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Nach dem ersten Ausführungsbeispiel der F i g. 1 und 2 ist das Betätigungsglied
1 (eine Schaltwippe) mit einem rahmenförmigen Druckorgan 1 a einstückig verbunden.
Um die erforderliche Elastizität für das Druckorgan zu erhalten, ist das Betätigungsglied
vorzugshalber aus einem Thermoplast geeigneter stofflicher Zusammensetzung hergestellt.
Es besitzt eine Öffnung 1 b, welche die Elastizität erhöht. Am freien Ende ist das
Druckorgan mit einem Gleitzapfen 1 c versehen, der dem Druckorgan angeformt ist.
Im eingebauten Zustand sitzt der Gleitzapfen 1 c auf dem als Kontaktwippe 2 ausgebildeten
Schaltglied auf, welches mindestens mit einem Kontakt 2 a versehen ist und auf einem
ortsfesten Zuführungskontakt 3 schwenkbar gelagert ist. Da das Betätigungsglied
1 noch dazu an sich bekannte, angeformte Lagerzapfen 1 d besitzt, ist es sehr einfach
und für einen automatischen Einbau in den Schalter 4 bestens geeignet. Wie aus F
i g. 1 zu ersehen ist, ist der Gleitzapfen 1 c in bezug auf seine Größe und Form
sowie Elastizität und im Verhältnis zu den benachbarten Teilen, nämlich den Schultern
1 e des Druckorgans des Betätigungsgliedes, gehalten, so daß bei verschweißten Kontakten
die Schultern 1 e in an sich bekannter Weise ein zwangsweises Abheben der Kontaktwippe
2 bewerkstelligen.
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Wie F i g. 2 zeigt, können an einem Betätigungsglied 1 ein oder mehrere
Druckorgane 1 a angeformt sein, je nachdem, wie viele Kontaktwippen durch das Betätigungsglied
betätigt werden müssen.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel der F i g. 3 bis 6 besitzt das Betätigungsglied
5 (ebenfalls eine Schaltwippe) ein Druckorgan 5 a, welches aus den beiden
parallel zueinander verlaufenden Seitenarmen 5 b und 5 c sowie einem Mittelarm
5 d besteht. Das eigentliche Druckorgan ist dann der Mittelarm
5 d,
dessen Ende im Betriebszustand zwischen den Enden der beiden Seitenarme
5 b und 5 c durch die Seitenflächen 5 e, 5 f geführt ist. Der
Mittelarm 5 d ist gemäß der einen Ausbildung etwa faltenbalgenartig gestaltet,
damit er sich wie eine Feder in Richtung der Längsachse zusammendrücken kann. Die
beiden Seitenarme 5 b, 5 c und der Mittelarm 5 d sind an ihrem oberen
Ende verbunden, während ihre unteren Enden frei beweglich gehalten sind. Auch hier
trägt das freie Ende des Mittelarmes 5 d einen Gleitzapfen 5 g, der auf der
Kontaktwippe 6 aufsitzt. Während die F i g. 3 das Betätigungsglied 5 im im Schalter
7 eingebauten Zustand strichpunktiert zeigt; zeigen die anderen Darstellungen das
Betätigungsglied 5, nämlich das Druckorgan 5 a in nicht eingebautem Zustand.
Hierbei ragt der Mittelarm mit seinem den Gleitzapfen 5 g tragenden und die Führungsflächen
5 e, 5 f enthaltenden Ende ganz aus den Seitenarmen heraus, wodurch sowohl eine
einfache Herstellung des Betätigungsgliedes als auch ein genügender Federdruck auf
Grund der Eigenfederung der Falten gegeben ist.
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Gemäß F i g. 5 ist der Mittelarm 8 a des Betätigungsgliedes 8 zopfartig
ausgebildet, und nach F i g. 6 sieht die Ausbildung des Mittelarmes 9 a des Betätigungsgliedes
9 eine andere zopfartige Gestaltung vor. Auch diese beiden Ausführungen ermöglichen
eine gute Federung in sich selbst.
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Nach den Ausführungsbeispielen der F i g. 3 bis 6 können dem Betätigungsglied
5, 8 und 9 ebenfalls die Lagerzapfen 5 h, 8 b, 9 b angeformt sein, so daß
eine einfache Herstellung, einfache Lagerhaltung und ein einfacher Zusammenbau des
Gerätes ermöglicht sind.
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Bei den Ausführungen nach den F i g. 3 bis 6 kann die Elastizität
des Materials selber geringer sein als bei den F i g. 1 und 2. Der Gleitzapfen 1
c oder 5 g besitzt eine genügende etwa der Kontaktwippe entsprechende Breite, um
ein seitliches Ausweichen oder Abgleiten von der Wippe zu vermeiden.