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Aufgabevorrichtung für pneumatische Förderanlagen
Gegenstand der Erfindung
ist eine Aufgal)evorrichtung für pneflmati sche Förderanlagen, die im Hinblick auf
das xvesentliche Merlimal, den Antrieb mittels eines Turbinenrades, mit Tnrbopneumatik
l)ezeichnet wird. Ein weiteres besonderes Nilerkmal ist die doppelte Verwendung
von Preßluft oder eines anderen komprimierten Gases als Fördermittel und gleichzeitig
als Antriebmittel für die Aufgabevorrichtung.
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Zur Förderung von staubförmigem bzw fein körnigem Gut sind eine ganze
Anzahl von Fördersystemen in Gebrauch. Sie erfolgt in den meisten Fällen durch ein
gasförmiges Fördermittel, insbesondere Luft, das mittels Ventilator komprimiert
und durch die Förderleitung gedrückt oder gesaugt wird, während das zu fördernde
Material über eine Dosiervorrichtung und besonders ausgebildete Aufgabestutzen in
den Förderstrom eingeschleust wird.
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Derartige bekannte Vorrichtungen haben einen sehr großen Bedarf an
Förderluft, der die Einschaltung von Abscheidern mit Zellenschleusen auf dem Abscheidebunker
und mitunter sogar ein zusätzliches Schlauchfilter erforderlich macht. Da auch im
allgemeinen an der Aufgabestelle eine Zellenschleuse vorhanden ist, ergibt sich
für eine solche Anlage eine Mehrzahl von Antriebsaggregaten. Außerdem müssen die
Förderleitungen infolge der benötigten großen Luftmengen einen großen Durchmesser
aufweisen, so daß die Apparaturen gegebenenfalls sehr umfangreich sind und nicht
immer wirtschaftlich arbeiten.
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Weiterhin wird zur pneumatischen Förderung besonders sehr leichter
Güter die Düsenförderung angewandt. Hier wird unter der Dosiervorrichtung im Unterteil
des Aufgabegehäuses eine feststehende Düse, die mit Preßluft beschickt wird, angeordnet,
die
in die anschließende Förderleitung hineinragt, iniektorartig das Fördergut ansaugt
und in die Förderleitung drückt.
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Der Luftbedarf solcher Anlagen ist bedeutend geringer als bei Ventilatorbetrieb,
da die Anlagen mit höherer Kompression gefahren werden. Dementsprechend können die
Förderleitungen bedeutend enger gehalten und die geförderten Materialien direkt
in den Sammelbunker geblasen werden, so daß besondere Abscheideapparate entfallen.
Die Förderluft kann durch einige wenige auf dem Bunker angeordnete Filterschläuche,
die ab und zu von Hand abgerüttelt werden, entweichen. Solche Anlagen sind einfach
im Aufbau, doch ergeben sich im Bereiche der Düse gelegentlich Verstopfungen, die
die Betriebssicherheit nachteilig beeinträchtigen.
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Bei einer anderen Art von Aufgabevorrichtungen erfolgt die Einschleusung
des Fördergutes in den Luftstrom durch eine schnell laufende Transportschnecke,
die durch ein besonderes Aggregat anr getrieben wird. Die Förderluft wird am Ende
der Schnecke durch einen Kranz von Düsen, die die Förderleitung umgeben, von außen
her eingeblasen.
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Solche Fördersysteme werden hauptsächlich für schwere Materialien,
wie z. B. Zement, eingesetzt.
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Ihr Luftbedarf ist hoch, so daß meist ein besonderer Kompressor benötigt
wird, und demzufolge sind auf den Sammelbunkern wie bei der Ventilatorapparatur
Abscheider mit Zellenschleuse erforderlich.
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Die Erfindung betrifft eine Aufgabevorrichtung für die Förderung
von feinkörnigem bis staubförmigem Gut, die die Vorzüge der bekannten Systeme in
sich vereinigt, ohne deren Nachteile aufzuweisen, und bei größter Einfachheit im
Aufbau und Betrieb billig und wirtschaftlich arbeitet.
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Gemäß der Erfindung erfolgt die Einschleusung des zu fördernden Gutes
durch eine mittels eines Turbinenrades bewegte Schnecke, während das gasförmige
Fördermittel durch die hohl ausgebildete Welle der Schnecke der Förderleitung zugeführt
wird. Das Fördermittel dient erfindungsgemäß gleichzeitig zum Antrieb des Turbinenrades
und wird aus dem gasdichten Turbinenradgehäuse in die Hohlwelle geleitet, deren
Ende nach der Forderleitung zu mit einer Düse versehen oder selbst als Düse ausgebildet
ist, um die Einführung des vom Turbinenrad kommenden Fördermittels in die Förderleitung
zu ermöglichen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
trägt die Hohlwelle für die Schnecke und das Fördermittel auch das treibende Turbinenrad.
Bei einer anderen Ausführungsform, die besonders für spezifisch schweres Fördergut
mit Vorteil verwendbar ist, ist das Turbinenrad gesondert angeordnet und überträgt
seine Bewegung durch ein z. B. untersetztes Getriebe auf die Hohlwelle und damit
auf die Aufgaheschnecke.
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Als Treibmittel für das Turbinenrad und als Fördermittel wird bevorzugt
Luft benutzt. Es kommen jedoch auch andere komprimierte Gase in Betracht, sofern
etwa die Natur des zu fördernden Gutes die Benutzung eines besonderen, z. B. inerten
Mediums erforderlich macnt. Ein besonderer Voi teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
liegt darin, daß der Abluftseite des Turbin.engehäuses über eine Umwegleitung gesondert
Luft zugeführt werden kann, die durch die Hohlwelle unmittelbar in die Förderleitung
eintritt, ohne .erst das Triebwerk der Turbine durchströmt zu haben. Auf diese Weise
ist es möglich, die Geschwindigkeit der Turbine und damit der Aufgabeschnecke unabhängig
von Druck und Menge des Fördermittels zu regulieren und damit diese beiden Größen
der Eigenheit des zu fördernden Materials anzupassen. Dabei wirkt die in die Abgasseite
des Turbinengehäuses eingeführte Luft durch ihren Rückdruck gegebenenfalls bremsend
auf das Turbinenrad, wodurch dessen Geschwindigkeit herabgesetzt und die Materialaufgabe
in die Förderleitung verringert werden kann.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
beispielsweise schematisch dargestellt.
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Abb. I gibt die gesamte Anlage, Abb. 2 einen Schnitt durch das Turbinenradgehäuse
wieder.
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Im Unterteil des sich konisch verjüngenden Aufgabegehäuses a befindet
sich eine drehbare Hohlwelle b, die in einer Düse c endet. Diese Düse ragt in die
Ausgangsöffnung 6 des Gehäuses ct, an der die Förderleitung e angeflanscht ist.
Auf die Hohlwelle b ist im Unterteil des Gehäuses a eine Transportschnleckef aufgesetzt,
die das Material in die Öffnung ct fördert. Außerhalb des Gehäuses ist die Welle
b bei g doppelt gelagert und trägt am Ende ein Turbinenrad h, das im Gehäuse i luftdicht
gekapselt ist. Innerhalb des Gehäuses i, das einen oder mehrere Stutzen j zum Einführen
des gasförmigen Fördermittels trägt, ist die Hohlwelle mit Offnungen, z. B. Schlitzen
oder Löchern k versehen, durch die die vom Turbinenrad kommende Abluft in die Hohlwelle
gelangt, um von hier als Fördermedium durch die Düse c auszutreten. Auf der Abgasseite
des Turbinenradgehäuses befindet sich ein Ring», der gegenüber dem Gaseintritt 1
bei o eine Aussparung aufweist. Die Regelung der Umdrehgeschwindigkeit des Turbinenrades
Ji mit der Hohlwelle b erfolgt durch Zuführen von Preßluft durch die Umgehungsleitung
I und die Absperrorgane ni direkt in das Gehäuse i hinter dem lvurbinenrad. Dort
wirkt die unmittelbar eintretende Luft nach dem Gegendruckprinzip bremsend auf das
Turbinenrad.
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Die Wirkungsweise der dargestellten Vorrichtung gestaltet sich derart,
daß durch die zugeführte Preßluft das Turbinenrad lt und damit die Hohlwelle b mit
Schnecke in schnelle Umdrehung versetzt wird. Die vom Turbinenrad k. kommende Preßluft
strömt durch die Schlitze oder Löcher k in die Hohlwelle b zur Düse c und dient
damit gleichzeitig als Fördermedium für das von der Schnecke f herangeführte Fördergut.
Für sehr leichte staubige Güter ist über dem Aufgabegehäuse eine besondere Dosiervorrichtung
nicht erforderlich, da die Schnecke f auch bei sehr schneller Umdrehung nicht mehr
Material zur Düse bringen kann als diese