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Gelenkmaschine für Blechblasinstrumente Die Erfindung bezieht sich
auf eine Gelenkmaschine für Blechblasinstrumente, bei denen die Luftströme durch
mit Tasten bewegte Drehkörper gesteuert werden.
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DieTasten der sogenannten Maschine von Blechblasinstrumenten werden
bisher meist auf einzelnen Achsstücken gelagert, von denen jedes einzelne zwischen
besonderen Stellböcken sitzt, so daß also beispielsweise bei drei Tasten vier solcher
Stellböcke erforderlich sind. Diese Einzellagerung der Achstücke erfordert wegen
deren Länge, außerdem auch wegen der gegenseitigen gleichen Höhe der Anzahl von
Stellböcken äußerste Genauigkeit bei deren Fertigung wie auch ganz besonders beim
Zusammenbau des Drückwerkes. Aber selbst dann treten hier -zwischen den Tasten und
dem für die Steuerung der Drehkörper erforderlichen Gestänge schon nach kurzem Gebrauch
des Instrumentes Zwängungen und Hemmungen auf, welche das sichere und leichte Ansprechen
des Instrumentes stark beeinflussen. Der im Zeitlauf teilweise weiterhin auftretende
tote Gang und das damit hörbar werdende Klappern der Tastatur wirkt störend auf
den Bläser, und es erfordern die Reparaturen durch Einsatz von Büchsen usw. erhebliche
Kosten, die aber trotz allem nicht immer die Gewähr der Wiederholung solcher Mängel
geben.
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Die vora.ngeführten Zwängungen sind hauptsächlich darauf zurückzuführen,
daß diese Maschinen von Hand zusammengebaut werden. Dies erfordert größere Toleranzen
und führt leicht zu einem exzentrischen Einsatz der einzelnen Stücke untereinander,
weiter zur Einarbeitung von Bohrungen unter schiefem Winkel und zum Einsatz von
nicht genau ausgerichteten Gelenkhebeln, Gestängen usw. Derartige auch nur geringe,
einzelneAbweichungen
ergeben aber nach dem Zusammenbau leicht Differenzen,
die sich- zusammengenommen bald auf die einzelnen Drehkörper derart , auswirken
können, daß zwischen diesen und dem an diese anschließenden Gestänge die v orangeführten-
Zw-ängungen in Erscheinung treten, die im weiteren Verlauf das völlige, Versagen
-der Maschine zur Folge haben können. Diese Erscheinungen konnten bisher bei den
üblichen Maschinenausführungsarten, sowohl solchen mit offener wie auch solchen
mit geschlossener Federung, wahrgenommen werden. Auch die sogenannten Kugelgelenkmaschinen
brachten hier nicht die erforderliche Verbesserung.
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Bei der Erfindung würde infolgedessen davon ausgegangen, eine für
Blechblasinstrumente geeignete Maschine zu entwickeln, bei welcher der gesamte Drehkörper
und die mit diesem verbundenen Gestänge durch die Eigenart und Ausführung ihrer
Anordnung und Lagerung das Auftreten irgendwelcher Zwängungen und Hemmungen von
Grund auf wie auch im Zeitlauf der Benutzung unmöglich machen und dabei die Herstellung
wesentlich vereinfachen und verbilligen sowie außerdem den Inhaber des Instrumentes
vor größeren Reparaturkosten bewahren.
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Dies wird nun der Erfindung entsprechend dadurch erreicht, daß die
entweder offen oder geschlossen gefederten Tasten auf einer einzigen durchgehenden
Tastächse drehbar gelagert sind, die lediglich in endseits angeordneten Stellböcken
ruht, und daß weiterhin 'die Drehkörper, wie Schubstangen-, Gabelkopf usw., an ihren
Drehpunkten zur Aufnahme des Verbindungselementes, in Form eines Gelenkbolzens od.
dgl., Druckbüchsen aus dicht gefasertem, elastischem Werkstoff, wie Filz od. dgl.,
die mit Öl getränkt sein können, aufweisen.
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Die Zeichnung gibt den Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
wieder, das nachfolgend auch beschrieben ist; ohne dabei aber die Ausführung selbst
darauf zu beschränken. Es zeigt Abb. i eine mit geschlossener Federung versehene
Maschine eines Blechblasinstrumentes im teilweisen Längsschnitt, ° Abb. 2 dieselbe
in der Draufsicht, Abb. 3 nach Schnitt A-B, Abb. 4 einen Gelenkarm in Seitenansicht,
Abb, 5 denselben, teilweise geschnitten, von vorn gesehen,-Abb. 6 einen Schubstangenkopf
in Seitenansicht; Abb. 7 denselben, teilweise geschnitten, von vorn gesehen.
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Auf der einstückigen und durchgehenden Tastachse i, die lediglich
in den endseits angeordneten Stellböcken 2,2 gelagert ist, drehen die die Tasten
3 tragenden Federtrommeln :4, von. denen aus jeweils die Gelenkarme 5 nach unten
führen und in den Gelenkkopf 6 auslaufen. Dieser weist die aus dicht gefasertem
und elastischem Werkstoff, wie Filz od. dgl., bestehende Druckbüchse `7 auf, innerhalb
deren der Gelenkbolzen 8 sitzt, welcher zur Verbindung von Gelenkarm und Schubstange
9 dient. Letztere trägt zu diesem Zweck auf ihrem etwa winkelrecht abgekröpften
vorderen Ende den Gabelkopf io und auf ihrem Gegenende den Schubstangenkopf ii.
Auch dieser Kopf, der ebenfalls mittels des Gelenkbolzens i2 mit der Ventilkurbel
13 in gelenkiger Verbindung steht, trägt eine soche Druckbüchse 14 aus Filz
od. dgl. Die Druckbüchsen können dabei zur Erzielung einer besonderen Weichheit
und Elastizität wie auch Haltbarkeit mit Öl getränkt sein.
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Die durchgehende Tastachse i, der bei offener Federung zur Halterung
dieser Federn eine gleichlaufende, besondere Federachse vorgelagert sein kann, hat
nun den Vorteil, daß sie zu ihrer Lagerung lediglich die beiden Stellböcke 2,:2'
erfordert und sich damit die Gestehungskosten der Maschine durch Wegfall von Werkstoff
und teuerer Handarbeit wesentlich ermäßigen. Die Anwendung einer einzigen Achse
ermöglicht aber auch auf einfachste Weise die Umstellung der Maschine von der offenen
auf die geschlossene Federung, oder umgekehrt, was bisher bei sämtlichen bekanntgewordenen
Maschinensysterrien nicht möglich war. Der Hauptvorteil dieser durchgehenden Achse
besteht aber darin, däß die offene oder geschlossene Tastatur vollkommen zentrisch
und damit ohne irgendwelche Zwängungen auf dieser Tastachse dreht. Hemmungen innerhalb
des Gestänges werden schließlich durch die an den Drehpunkten vorgesehenen elastischen
Druckbüchsen 7, 14 aus Filz od. dgl. insofern ausgeschaltet, als diese Druckbüchsen
gerade infolge ihrer Elastizität ein äußerst weiches Arbeiten und einen besonders
weichen und leichten Anschlag des Gestänges auslösen und damit auch das Auftreten
von irgendwelchen Zwängüngen unmöglich machen. Dem sonst bei metallischen Gelenkverbindungen
oft auftretenden Klappern der einzelnen Elemente ist, gleichfalls durch den elastischen
Anschlag, vorgebeugt. Die Anwendung einer derart elastischen Gelenkverbindung bietet
somit auch naturgemäß den Vorteil des Wegfalles von sonst _ mit der Zeit .anfallenden
Reparaturkosten.
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Selbstverständlich besteht nun, wie bereits angeführt, entgegen der
Zeichnung und Beschreibung, auch die Möglichkeit, an die Stelle der wiedergegebenen
geschlossenen Federung für die Tasten die an sich bekannte offene Federung treten
zu lassen, die dann, eben zur Halterung der Federn, eine zwischen den Stellböcken
und parallel zur Tastachse verlaufende Federachse erfordert.