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Optisches Signalgerät mit intermittierenden Lichtsignalzeichen für
Fahrzeuge Die Erfindung betrifft ein optisches Signalgerät für Straßenfahrzeug,
insbesondere einen Fahrtrichtungszeiger, das die übrigen Verkehrsteilnehmer rechtzeitig
und gut erkennbar von den Absichten des Fahrers über Abweichungen aus der Fahrtrichtung
oder Freigabe der Vorfahrt unterrichten soll.
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Derartige optische Warngeräte sind heute in zahlreichen Ausführungen
als magnetisch betätigte und mit roten Lichtern besetzte Winker bekannt. Die steigende
Verkehrsdichte zwingt dabei zu immer auffallenderen Signalen. Eine der letzten Entwicklungen
sind intermittierende, am Tage in weiß und nachts in rot aufleuchtende Punktsignale
an der Fahrzeugseite, die den Drehpunkt für das beabsichtigteAbbiegen bilden.Auch
für dieSignalgebungfür das Überholen sind bereits Leuchtschilder bekanntgeworden,
auf denen Leuchtschriften, wie »Freie Fahrt« oder »Gefahr«, aufleuchten. Die Erfindung
bringt eine Weiterbildung dieser Geräte und macht die Richtungs- bzw. Vorfahrtsanzeige
besonders dadurch auffallend, daß das Lichtsignal als in der anzuzeigenden Richtung
intermittierend wanderndes Zeichen ausgebildet ist. Besonders geeignet hat sich
eine Ausbildung als Wanderpfeil erwiesen, weil Pfeilzeichen und Schilder zur Kennzeichnung
des Straßenverkehrs besonders häufig Verwendung finden und von vornherein die Aufmerksamkeit
des Verkehrsteilnehmers erregen. Hierdurch wird die Verwechselungsgefahr mit anderen
Lichtsignalen, wie z. B. Stopp- oder Schlußlichtern, durch die nicht nur optische,
sondern auch bewegungsmäßig auffallende Signalgebung vermieden.
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Die Wanderzeichen kann man technisch in verschiedene Weise herbeiführen.
Zum Beispiel kann man eine Reihe von Niederspannungslampen nebeneinander anordnen
und diese durch einen zweiten
Schalter' zeitlich abhängig so steuern,
daß die Lampen hintereinander bei Richtungszeigern auf die Abbiegungsrichtung zu
aufleuchten. Will das Fahrzeug also z. B. nach links abbiegen, so leuchten zuerst
die innersten und der Fahrzeugmitte zunächst liegenden Lampen und dann nacheinander
die nach außen liegenden Lampen auf. Ist das Lichtzeichen an der äußersten Lampe
angelangt, so wiederholt sich der Vorgang. Für die Schaltsteuerung lassen sich aus
der Lichttechnik bekannte Elemente in Anpassung auf Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge,
verwenden. Sie bedarf deshalb hier keiner weiteren Erläuterung mehr.
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Eine besonders vorteilhafte Lösung erreicht man durch die Verwendung
einer Leuchtröhre mit mehreren eingesetzten selbständigen Brennfäden oder mit einer
gasgefüllten Röhre. nach Art der bekannten Neonröhre. Im letzteren Falle erhält
die Leuchtröhre eine Reihe von in bestimmten Abständen angeordneten Elektroden,
die nacheinander zeitlich gesteuert in der Bewegungsrichtung zünden und jeweils
einen bestimmten Rohrabschnitt aufleuchten lassen. Gasleuchten haben bekanntlich
den Vorteil, däß sie nur ein Drittel der Leistung der üblichen Vakuumlampen bei
gleicher Lichtausbeute verbrauchen. Man kann. ,die gasgefüllte Röhre auch mit Edelgasen
füllen und dadurch beliebige Farbeffekte erzielen. Ebenso ist es denkbar, die Röhre
in bestimmte Abschnitte mit unterschiedlichen Gasfüllungen zu unterteilen, so daß
das Lichtsignal während seiner Wanderung die Farbe wechselt. Die Stromversorgung
bei solchen gasgefüllten Leuchtröhren erfolgt aus der Fahrzeugbatterie unter Zwischenschaltung
der bereits eingangs geschilderten, zeitlich abhängigen Steuerung über einen Zerhacker
zur Umformung des Batteriestromes in Wechselstrom, einem Transformator zur Umformung
auf die erforderliche hohe Betriebsspannung und die üblichen Beruhigungs- und Sichtmittel,
wie Drossel und Kondensatoren. Bei Fahrzeugen mit fremden Stromquellen, z. B. Straßenbahnen
und Obusse, kann man das Warngerät natürlich aus der fremden Stromquelle speisen.
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Bei allen Lösungen kann man über die Leuchtstrecke eine Blende mit
Pfeilausschnitt od. dgl. setzen, um den Richtungsweiser noch besonders scharf von
der Umgebung abzuheben. Das Warngerät bringt man unter Beachtung der hierfür geltenden
Vorschriften beiderseits der hinteren oder vorderen Kotflügel oder unter Einsparung
je eines Geräts in der Mitte der Fahrzeugfront oder des Fahrzeughecks an. Im letzteren
Falle bildet man die Schaltsteuerung so aus, daß die einzelnen Brennstellen je nach
Bedarf von links nach rechts oder von rechts nach links fortlaufend aufleuchten.
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Bringt man eine solche Leuchtröhre in, der Höhe des Rückfensters oder
der vorderen Windschutzscheibe innerhalb des Fahrzeugs an, was bei geeigneter Anordnung
ohne Beeinträchtigung für die Richtungsanzeige möglich ist, dann kann man bei Stillstand
des Fahrzeugs das Warngerät durch Dauereinschaltung einer oder mehrerer Brennstellen
zugleich als Innenbeleuchtung des Fahrzeugs, z. B. als Leselampe, mit benutzen.
Allgemein kann man solche Warngeräte auch seitlich an den Fahrzeugtüren, z. B. knapp
unterhalb des Fahrzeugdaches, anbringen, um die heute so oft erforderlichen Überholfreigabesignale
zu geben und zugleich das Fahrzeug zu beleuchten. Damit ergibt sich eine vorteilhafte
und sichtbare Begrenzung des Fahrzeugs und eine Herabsetzung der Streifgefahr beim
Überholen und Begegnen.
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Schließlichkann man auch dieWanderlichtsignale für seitliches Abbiegen
und freie Vorfahrt dadurch meinem Gerät vereinen, daß man die Leuchtstrecke über
Kreuz anordnet, wobei die Signalstrecke für das seitliche Abbiegen waagerecht liegt
und das Vorfahrtsfreigabe- bzw. -sperrsignal die senkrechte Leuchtstrecke bildet.
In diesem Falle wandert das Leuchtsignal oder der Leuchtpfeil zur Freigabe der Vorfahrt
von unten -nach oben und für die Sperre der Vorfahrt bei" Gefahr von oben nach unten.
Ein solches Kreuz baut man bei neuen Wagenmodellen entweder unmittelbar in die Heckkarosserie
ein oder setzt es in einen besonderen Gerätekasten, den man dann auf jedes beliebige
Fahrzeugheck aufmontieren kann.
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Auch dieses kombinierte Warnsignal läßt sich als Innenbeleuchtung,
z. B. als Leselampe, verwenden, wenn man an Stelle eines Kreuzes ein breitgezogenes
U verwendet und den U-Balken auf die Unter- oder Oberkante des Rückfensters und
die senkrechten U-Striche an die beiden seitlichen Begrenzungen des Rückfensters
wie eine Art Soffittenlegung anlegt oder einbaut. In diesem Falle wird das Warnsignal
zu Abbiegen mit der waagerechten Leuchtstrecke und das Vorfahrtssignal mit den beiden
senkrechten Leuchtstrecken gegeben.
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Die Zeichnung bringt einige Ausführungsformen der Erfindung. Dabei
zeigt Fig. z die spezielle Ausführung des Warngeräts als Niederspannungsgerät mit
einzelnen Brennstellen und ihre Angliederung in der Stromvcrsorgungsanlage des Fahrzeugs;
Fig. a bringt ein Beispiel für eine Ausführung des Warngeräts als gasgefüllte Leuchtröhre
mit Wechselstromspeisung aus der Batterie; Fig. 3 zeigt ein Unterbringungsbeispiel
für das Warngerät in einem Lichtkasten mit Pfeilblende; Fig. q. schließlich bringt
ein Beispiel für die Anbringung des Warngeräts an einem Personenkraftwagen; Fig.
5 zeigt die Ausbildung der Leuchtstrecken in Kreuzform als Fahrtrichtungs- undÜberholungsanzeiger;
Fig.6 schließlich zeigt die Anordnung einer U-förmigen Warnlichtstrecke im Rückfenster
eines Personenkraftwagens und zugleich die Anordnung einer Kreuzlichtwarnstrecke
am Heck des Fahrzeugs.
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In Fig. I liegt die Fahrzeugbatterie B mit dein negativen Pol wie
üblich am Chassis. Der Schlußteil wird über die übliche Sicherung S an den Fahrtrichtungsschalter
W geführt, der mit einem automatischen Kontaktgeber, z. B. einem rotierenden Schalter,
verbunden ist und fortlaufend die einzelnen
Brennstellen 1, 2,
3, d. und 5 am Warngerät L einschaltet. Das Warngerät L ist in diesem Falle eine
Leuchtröhre mit Glühlampen. Dreht man z. B. den Schalter 1f' nach links beim Linksabbiegen,
dann setzt der Schalter Tf% den hier nicht weiter gezeigten Steuerschalter in Betrieb,
der fortlaufend nacheinander die Brennstellen 5, .I, 3, :2 und i aufleuchten läßt.
Dabei können z. B. die jeweils bereits eingeschalteten einzelnen Lampen Weiterbrennen,
bis die letzte Lampe i eingeschaltet ist. Es entsteht dann ein geschlossener Lichtpfeil.
jede Lampe kann aber auch beim Aufleuchten der nächsten Lampe wieder erlöschen,
wodurch ein wanderndes Punktlicht entsteht.
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An Stelle der einzelnen Niederspannungslampen kann man auch einen
einzigen Glasstab wählen, in den die Brennstellen 1, 2, 3, 4, 5 eingesetzt sind.
Die Zahl der Brennstellen ist beliebig, darf jedoch auch nicht zu niedrig gewählt
`-erden, damit ein möglichst fortlaufendes, geschlossenes Lichtzeichen entsteht.
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Fig. 2 zeigt die gleiche Anordnung, jedoch mit einer Strom sparenden
Gasentladungsröhre, z. B. einer 1'@ eonrölire. Die Batterie B ist über die Sicherung
S auf einem Zerhacker Z zur Umformung des Gleichstroms in Wechselstrom angeschlossen.
Ein Tiansformator T spannt die Niederspannung auf die für Leuchtröhren erforderliche
Betriebsspannung um. Der Warnschalter ff' setzt dann die einzelnen Zündstellen
der Leuchtröhre L wie bei Fig. i in Tätigkeit.
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In Fig. 3 sind die einzelnen Brennstellen bzw. die Leuchtröhre des
Warngeräts L in einem schmutzdichten Kasten 6 eingesetzt, der nach außen eine Blende
7 in Pfeilform trägt. Aucli andere Blendenformen und -ausschnitte sind denkbar.
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Fig. 4. zeigt die Anordnung des Warngeräts an einem Personenkraftwagen.
An der Unterkante der vorderen Windschutzscheibe 8 und des Rückwandfensters g sitzt
jeweils in derMitte das WarngerätL. Zweckmäßig wird man beide Warngeräte gegen das
Wageninnere durch eine unterschiebbare Soffitte abschirmen, um den Fahrer durch
die Lichteffekte nicht zu stören. Beim Stillstand des Fahrzeugs kann man diese Soffitten
dann aufziehen und mit einer oder allen Brennstellen des Warngeräts das Wageninnere
beleuchten. Selbstverständlich kann man die Warngeräte jeweils am Fahrzeuganfang
oder -ende wie die bekannten intermittierenden Lichtsignale anbringen. Zur Freigabe
der Vorfahrt und seitlichen Begrenzung hat das Fahrzeug noch weitere Bremistellen
io und ii an der breiten Stelle seitlich der Fahrzeugkarosserie. Dieses Warngerät
kann inan über einen gesonderten Schalter oder durch besondere Stellung des Warnschalters
ff' einschalten. Sie geben ebenfalls interinittierendes Wanderlicht oder
beim Stillstand des Fahrzeugs stehendes Licht ab.
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Fig. 5 zeigt das kombinierte Richtungs- und Vorfahrtssignal. Die Leuchtröhre
ist hier als Kreuz ausgebildet. Die Brennstellen 1, 2, 3, .I; 5 bilden das Cberholungsfreigabe-
oder -sperrsignal, indem sie von unten nach oben oder von oben nach unten fortlaufend
aufleuchten. Die waägereclite Leuchtstrecke mit den Brennstellen 12, 13, 1d. und
15 gibt, wie beschrieben, die Richtungsanzeige. Auch diese Ausführung kann man mit
einzelnen Lampen besetzen.
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Fig. 6 schließlich zeigt die Anbringung des Warngeräts am Heck 16
eines Kraftfahrzeugs in einem besonderen Gerätekasten 17. Weiter zeigt diese Figur
auch zugleich noch das Warngerät in U-Form, wobei im Beispiel der U-förmige Querstrich
i8 an der Unterkante des Rückfensters und die senkrechten U-Balken icg an beiden
seitlichen Begrenzungen des Rückfensters anliegen.
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Es sind noch weitere Ausführungen denkbar; z. B. kann man die- waagerechte
Leuchtstrecke unmittelbar auf das Nummernschild setzen und zugleich als Beleuchtung
für das Nummernschild verwenden. Die Verwendung des Warngeräts ist auch nicht allein
auf Schiehen-, Last- und Kraftfahrzeuge beschränkt, sondern läßt sich ebensogut
bei Bahnen, z. B. Straßenbahnen, anbringen. Es empfiehlt sich, die Schaltung eines
Warngeräts mit einer Rückmeldevorrichtung zu verbinden, wobei beim Fahren ein Schauzeichen
aufleuchtet, das dem Fahrer das richtige Arbeiten des M'arngeräts anzeigt.