-
Zinken zur Verbindung von Holzteilen und Stanzvorrichtung zu ihrer
Herstellung Die rechtwinklige Verbindung von Holzteilen, z. B. für Möbel u. dgl.,
erfolgt durch Zähne, sogenannte Zinken, die in der Regel an den Stirnenden der zu
verbindenden. Holzteile derart ausgebildet werden, daß die Zinken des einen Holzteiles
in die gegenüberliegenden Lücken zwischen den Zinken des anderen Holzteiles eingreifen.
-
1lan kennt in der Hauptsache zwei Grundformen von Zinken: gerade und
schwa.lbenschwanzförmige. Die geraden,. Zinken, deren aneinanderstoßende Begrenzungsflächen
jeweils senkrecht aufein anderstehen, haben den Vorzug, daß sie leicht Herzustellen
sind und an beiden Holzteilen die gleiche Form aufweisen. Die feste Verbindung der
Holzteile an sich erfolgt jedoch erst durch Verleimen oder Nageln der Zinken, die
nur die seitliehe Verschiebung der Teile gegeneinander verhindern. Die schwalbenschwanzfärmigen
Zinken dagegen, die zwar auch verleimt werden, ergeben schon allein durch die Zinkenform
eine sehr feste Verbindung. Ihr Nachteil ist lediglich darin zu erblicken, daß die
Zinken jedes der beiden zu verbindenden Teile anders geformt sind., wobei die Form
der Zinken, sie sind in Stirnansicht oben schmaler als unten, ihre Herstellung erschwert.
-
Gemäß der Erfindung wird eine, Zinkenverbindung vorgeschlagen, die
nur die Vorzüge! der beiden genanntem Grundformen in sich vereinigt. Das wesentliche
Merkmal der erfindungsgemäßen Zinken ist, daß diel dem benachbarten Zinken zugewendete!
Flanke des einzelnen Zinkens einerseits gegen seine Stirnfläche, andererseits gegen
seine
Oberfläche unter einem Winkel, z. B. von 150,
geneigt
ist, wobei die einander paarweise gegenüberliegenden Flächen des, Zinkens zueinander
parallel sind.
-
Die untereinander parallelen. Begrenzungsflächen ermöglichen eine
leichte Herstellung, und die doppelte Neigung der Flanken ergibt die gleiche Wirkung
wie die übliche Schwalbenschwänzforrn, hat jedoch gegenüber dieser den; Vorteil,
daß die Zn@-ken der beiden zu verbindenden Holzteile die gleiche Form erhalten.
-
Infolge dieser besonderen Formgebung eignen sich die Zinken vortrefflich
zur maschinellen Herstellung, und zwar nicht nur mittels der schwerem, viel Platz
benötigenden Zinkenfräsmaschinen, die bloß für Großbetriebe wirtschaftlich und erschwinglich
sind. Gemäß der Erfindung wird vielmehr eine einfache Vorrichtung nach Art der bekannten
Gehrungsstanzen geschaffen, diel auch Kleinbeitriebe die Möglichkeit gibt, die erfindungsgemäße
vorteilhafte Zinkenverbindung einfach, schnell und billig herzustellen. a Die Stanzvorrichtung
gemäß der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß der Grundrißform der Lücken zwischen
je zwei Zinken. angepa,ßte, vertikal arbeitende Stanzmesser mit einer in der Vorschubrichtung
des Werkstückes beim Stanzen nach unten geneigten Auflageplatte für das Werkstück
zusammenwirken, wobei die Neigung der Auflageplatte gegen die waagerecht Ebene gleich
ist der gewünschten Neigung der Flanke des Zinkens gegenüber seiner Oberfläche.
-
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Stanzvo@rrichtung und der, damit hergestellten Zinkenverhindung.
-
Fig. i isst eine Vorderansicht der Stanzvov= r ichtung; Fig. a zeigt
eine Seitenansicht der Vorrichtung mit einem Vertikalschnitt der Auflageplatte;
Fig.3 stellt eine Draufsicht -derAuflageplatte dar; Fig. q., 5, 6 zeigen in Hinteransicht,
Seitenansieht und Druntersicht einen Messerkopf; Fig.7 zeigt die erfindungsgemäße-
Zinken.foem in der Draufsicht; Fig.8 und 9 veranschaulichen die gleichartige Ausbildung
:der Zinken der beiden zu verbindenden Holzteile; Fig. io zeigt die beiden Holzteile
mit den neuen Zinken in eine Ebene gelegt.
-
Die Vorrichtung besteht gemäß Fig. _i und 2 aus dem üblichen Gestell
einer Stanzei mit dem Tisch i, dem Ausleger 2 und dem Bedienungshebel 3. Im Ausleger
ist der als Messerkopf 4 ausgebildete übliche Stempel auf- und abwärts beweglich
geführt.
-
Auf dem Stanzentisch i ist ein Sockel 5 mit einer Auflageplatte 6
festgeschraubt. Diese Auflageplatte ist gemäß Fig. 3 eine rechteckige Platte, die
zum Auflegen des mit Zinken zu versehehden Werkstückes, z. B. des Brettes 7, beim
Stanzen dient. Entlang der Vorderkante der Platte verläuft eine daran geeignet befestigte
Führungsstange 8, an .der ein Schwenkarm längs verschoben werden kann, der als Queranschlag
9 für. das Brett 7 dient, welches beim aufeinanderfolgen.den Stanzen. der Zinken
io in der Richtung des Pfeiles x :auf der Auflageplatte -6 von Hand vorgeschoben
wird. Der Queranschlag 9 ist mit einem Rastknopf i i versehen, der mit entsprechenden
Löchern 12 in einer Schablone 13 zusammenwirkt, die an der Oberfläche der
Auflageplattes 6, mit dieser fluchtend, befestigt ist. Die Abstände der Löcher i2
sind so bemessen, däß beim Umstellen des Queranschlages g von einem Loch auf das
benachbarte der Vorschub des Brettes 7 um eine Zinkenteilung erfolgen kann.
-
Im Bereich des Stanzwerkzeuges ist an der Hinterkante der Auflageplatte
6 ein Längsanschlag 14 vorgesehen, der zum Einstellen der Tiefe der zu stanzenden
Zinkenlücke dient und aus einem Bügelteil mit nach oben abgebogenen Anschlagflächen,
besteht, an denen das Brett 7 beim Stanzen mit seinem Stirnende anliegt. Der Bügelteil
des Längsanschlages zeigt ein Langloch 15, mittels dessen der Anschlag
13 an der Klemmschraube 16 in der Längsrichtung des Brettes verstellt werden
kann. Die Klemmschraube 16 sitzt an einem Winkel 17, der mit der Auflageplatte 6
verbunden ist.
-
Ebenfalls im Bereich des Stanzwesrkzeuges ist in die Auflageplate
6 eines Holzeinlage 18 zur Schonung der Werkzeugschneiden eingelassen.
-
Die fertiggestanzten Zinken; io bzw, Lücken sind in der Fig. 3 strichpunktiert
eingetragen. Die. voll ausgezogenen Linien ig, 2o im Bereich der Holzeinlage 18
stellen die Spuren der Schneiden des .Stanzwerkzeuges dar.
-
Als Stänzwerkzeug dient der Messerkopf 4, der in der Fig. i in Vorderansicht,
in Fig. 4 in Hin,-teransicht, in den Fig.2 und 5 in Seitenansicht und in Fig. 6
in Druntersicht veranschaulicht ist. Er besteht aus dem Schaft 21, der an der Werkzeugspindel
der Stanze festgeschraubt ist. Der Schaft 21 hat einten Bund mit Ausnehmungen, in
die die Stanzmesser eingesteckt werden.. Zum Festhalten der Messer dienen Wurmschrauben
22. Der Messerkopf 4 enthält zwei Messer, und zwar den Vorschneider 23 und den Feirtigschneider
oder -Fertigstempel 24, Die Spur 2o bzw, die Schneide des Vorschneiders 23 ist im
wesentlichen V-förmig und schneidet die in der Vorschuhrichtung vordere Flanke 25
der Zinkenlücke und die halbe Lücke, während der Fertigschneider 24, wie die Spur
i9 in Fig.3 zeigt, die endgültige U-Farm der Lücke erzeugt. Der Abstand der, von
vorn gesehen, linken Flanken der beiden Messer ist gleich der Zinkenteilung.
-
Aus Fig. 7 bis im ist ersichtlich, daß die von den, Messern 23, 24
geschnittenen. Flanken, P-5 der Zinken: io unter einem gewissen Winkel, vorteilhaft
etwa i 5 `°', gegen die Stirnflächen 26 der Zinken geneigt sind. Um nun auch noch
die für die neue Zinkenform charakteristische Neigung dieser Flanken; 25 gegenüber
der Oberfläche 27 der Zinken oder des- Brettes 7 zu erreichen, ist die Auflageplatte
6 unter demselben Winkel gegenüber der waagerechten Ebene in der Vorschubrichtung
nach
unten geneigt, wie- das aus der Fig. i deutlich ersichtlich ist. In. der Figur sind
die infolge dieser Neigung der Auflageplatte entstandenen Schnittlinien bzw. Flankenverläufe
strichpunktiert angedeutet. Man sieht, daß ihre Neigung gegenüber ihrer Oberfläche
27 gleich ist der Neigung der Flanken gegenüber der Stirnfläche 26.
-
Die Neigung der Auflageplatte 6 hat zur Folge, daß zur Erreichung
gleicher Schnittiefen für beide Messer der zuerst zum Eingriff gelangende Vorschneider
23 kürzer sein muß als -der Fertigschneider 2d..
-
Vorteilhaft wird die Breite der Zinken gleich der Breite der Lücken
gewählt, so, da,ß beide zu verbindenden Holzteile. 7, 7' mit der gleichen Schablone
13 und den gleichen Messern gestanzt werden können (Fig. io).
-
Selbstverständlich können mit der erfindungsgemäßen Stanzvorrichtung
auch verdeckte Zinken hergestellt werden, indem der Hub des Messerkopfes a nach
abwärts z. B. durch eine Stellschraube bzw. einen verstellbaren Anschlag an der
Hubspindel der Stanze entsprechend. begrenzt wird. Der umfänglich ausgestanzte:
Holzteil wird dann von Hand ausgestemmt. .
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Das mit Zinken zu
versehende Brett 7 wird nach Fig. 3 derart auf die Auflageplatte 6 gelegt, daß seine
linke Seitenkante 28 zwischen die Schneidspuren ig, 2o zu liegen kommt und seine
Stirnfläche an dem Längsanschlag 14 anliegt. Gleichzeitig wird der Queranschlag
g in die in Fig. 2 strichpunktiert eingetragene Lage gehoben, wodurch sein Rastknopf
12 außer Eingriff mit den Löchern 12 der Schablone 13 kommt. Der Queranschlag g
wird nun so weit nach rechts verschoben, daß er bei der eben beschriebenen Lage
des Brettes 7 an dieses anschlägt, wenn er nach abwärts geklappt wird und sein Rastknopf
i i in eines der Löcher 12 der Schablone 13 einrastet. Dann wird der Bedienungs-Nebel
3 betätigt. Je nach der eingestellten Schnitttiefe wird dabei der Vorsch:neider
23 das Brett 7 teilweise oder ganz durchstoßen und eine Teillücke von der Form der
Spur 2o herausschneiden.
-
Hierauf wird der Queranschlag g wieder hochgeklappt und um ein Loch
der Schablone 13 weiter nach links verstellt (Pfeil x). Das Brett wird bis zur Anlage
am Anschlag g nachgeschoben. Bei der nächsten Betätigung des Bedienungshebels 3
schneiden Vorschneider23 und Fertigschneider 2-t gleichzeitig, und zwar der erstere
eine neue Teillücke rechts von der ersten, und der letztere schneidet die erste
Teillücke fertig in der Form der Spur ig. Das wiederholt sich so lange, bis das
Brett 7 über die ganze Breite mit Zinken io versehen ist. Bemerkt sei noch, daß
die jetzt obenliegende Fläche des Brettes 7 die spätere Außenfläche des Werkstückes
bildet.
-
Zum Stanzen von Zinken mit einer anderen Teilung genügt der Austausch
der Messer 23, 2.4 und der Schablone 13. Im übrigen kann zum Stanzen der erfindungsgemäßen
Zinken auch z. B. eine gebräuchliche und gegebenenfalls schon vorhandene Ge:hrungsstanze
verwendet werden, indem die: in der Stanze verwendeten. Messer durch den oben beschriebenen.
Vorschneide:r 23 und. Fertigschne:ide@r 24 ersetzt werden und die geneigte Auflageplatte
6 mit ihrem Sockel 5 auf dem Stanzentisch i als Zusatzgerät befestigt wird.. Diese
Einbaumöglichkeit in eine bereits. für andere Zwecke vorhandene Stanze ist ein weiterer
sehr wesentlicher Vorzug der erfindungsgemäßen Stanzvorrichtung. .