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Einrichtung an Zapfenschneidmaschinen Bisher wurden für Fenster und
Türen sowohl die Flügelrahmen, als auch die Stockrahmen hauptsächlich in den Ecken
nach der Zapfen-und Schlitzmethode verbunden. Erst in neuerer Zeit geht man dazu
über, besonders bei den Fensterflügeln eine gezinkte Gehrungseckverbindung anzuwenden,
weil sich diese leichter automatisieren läßt.
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Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Einrichtung an Zapfenschneidmaschinen,
welche nicht nur die Eckverbindung mittels Zapfen und Schlitzen sondern auch eine
Gehrungseckverbindung mit Verzinkung der Rahmenteile herzustellen gestattet.
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Die Zapfenschneidmaschine ist hierzu in üblicher Weise mit einer Abkürzsäge,
mindestens einem drehend angetriebenen Fräswerkeeug, einem in der Arbeitsvorrichtung
verschiebbaren Tisch und einer darauf angebrachten Anlageschiene mit einer Längenmeßeinrichtung
für das Werkstück versehen, besitzt aber, um diese Maschine zur
Herstellung
von gezinkten Gehrungseckverbindungen brauchbar zu machen, eine Anlageschiene) welche
um den Nullpunkt der Längenmeßeinrichtung verschwenkbar undin den verschiedenen
Schwenklagen feststellbar auf dem Tisch angebracht ist.
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Es ist bekannt, Anlageschienen für das Werkstück bei Holzfräsmaschinen
schräg anzubringen, um Gehrungseckverbindungen u.dgl.
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zu ermöglichen, jedocn ist es neu und für den erfindungsgemäßen Zweck
notwendig, diese Anlageschiene um den Nullpunkt der Längenmeßeinrichtung schwenkbar
und feststellbar zu machen, da auch Gehrungseckverbindungen unter von 45 abweichenden
Winkeln erforderlich sind, z.B. wenn der untere Rahmenteil, wie dies bei den Fensterflügeln
meistens der Fall ist, einen größeren Querschnitt besitzt als die übrigen drei Rahmenteile.
Ferner ist diese Verschwenkbarkeit auch erforderlich, um die Anlageschiene für das
Werkstück in die auf die Vorschubrichtung senkrecht stehende Lage zu bringen und
die Maschine so für ein normales Zapfenschneiden ebenfalls verwendbar zu machen.
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Da die lotrechte Achse, um welche die Anlageschiene verschwenkbar
ist, nur eine gedachte Linie ist und aus konstruktiven Gründen nur schwer körperlich
ausgebildet werden kann, ist es zweckmäßig, die Anlageschiene längs am Tisch angebrachter
Bogenführungen verschwenkbar und feststellbar zu machen.
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Die beiden durch die Verzinkung zu verbindenen Rahmenteile müssen,
um zusammenzupassen, eine Verzinkung besitzen, welche
um je eine
halbe Zinkenteilung gegeneinander verschoben ist.
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Dabei ist es zweckmäßig, jeweils die an einem Ende angebrachte Verzinkung
des Rahmenteiles in ihrer Lage gegen die Verzinkung, welche am anderen Ende angebracht
ist, um eine halbe Zinkenteilung zu versetzen. Bei einem solchen Vorgehen passen
nämlich sämtliche Rahmenteile an den Ecken zusammen und es brauchen nicht zwei gesonderte
Gruppen von Rahmenteilen vorbereitet zu werden, welche nur paarweise zusammenpassen
und aneinanderfügbar sind. Eine solche gegeneinander versetzte Verzinkung der Rahmenteile
kann in einfachster und arbeitssparender Weise auch dadurch erreicht werden, daß
die Anlageschiene eine untere und eine obere Anlagefläche für das Werkstück besitzt,
z.B. U-förmig profiliert ist, wobei die untere von der oberen Anlagefläche einen
Abstand besitzt, der ein halbes Teilungsmaß der Verzinkung, vermehrt um ein ganzzahliges
Vielfaches, z.B. das Zehnfache der Zinkenteilung beträgt. Bei einer solchen Anlageschiene
ist es lediglich erforderlich, das Werkstück einmal an der unteren Anlagefläche
anliegend dem Werkzeug zuzuführen, dann das Werkstück um seine Längs-und Querachse
umzudrehen union der oberen Anlagefläche anliegend zu bearbeiten.
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Wenn man die unter 450 abgeschnittenen Rahmenteile zusammenfügt, so
ergeben sich in der Ecke nach außen vorstehende dreieckige Zwickel, welche abgeschnitten
werden müssen, um die richtige Eckausbildung zu erhalten. Nach einem weiteren Erfindungsgedanken
ist daher bei der Einrichtung nach der Erfindung an der Anlageschiene eine Sägescheibe
oder ein Messer um eine waagrechte Achse schwenkbar in einer zur Längsrichtung der
Anlageschiene senkrechten Ebene so angebracht, daß sie beim Absenken auf das Werkstück
an diesem
im Nullpunkt der Längenmeßeinrichtung angreift. Diese
Sägescheibe oder das Messer braucht nur eine Größe zu besitzen, welche ausreicht,
um das Werkstück in einer Tiefe einzuritzen, welche etwa zog der Höhe der Zinken
entspricht. Dieser vorzugsweise erste, also noch vor der Abkürzsäge zur Wirkung
kommende Arbeitsgang, bewirkt einen Einschnitt in das Werkstück normal auf die Gehrungslinie,
welcher beim anschließenden Abschneiden des Werkstückes durch die Abkürzsäge den
dreieckigen Zwickel abtrennt, so daß die Werkstücke, wenn sie zum Rahmen zusammengefügt
werden, ohne weitere Bearbeitung die richtige Eckenausbildung erhalten.
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Nachstehend ist anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der erfahrungsgemäßen
Einrichtung näher erläutert.
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Es zeigen Fig. 1 eine verzinkte Gehrungseckverbindung in Draufsicht,
Fig. 2 einen Schnitt nach Linie 11-11 in Fig. 1, Fig.3 eine Draufsicht auf die Maschine,
stark schematisiert, Fig. 4 eine etwas vergrößerte Darstellung der Anordnung der
Ritzsäge und Fig. 5 eine schematische Stirnansicht der Anlageschiene.
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Aus den Fig. 1 und 2 ist eine gezinkte Gehrungseckverbindung ersichtlich.
Ds beiden Rahmenteile 1 und 2 sind unter 450 abgeschnitten und an der Schnittfläche
mit einer Verzinkung 3 versehen, welche eine Teilung "t" und eine Höhe "h" besitzt.
Für normale Fensterflügelrahmen können hierbei Werte vorn h = 5-lOmm
verwendet
werden, um brauchbare Verbindungen herzustellen. Die Teilung t kann etwa 40-60%
des Wertes von h besitzen. Wenn man die unter 450 abgeschnittenen Rahmenteile an
der Ecke zusammenfügt, so entstehen an der Ecke entsprechende dreieckige Zwickel
5, welche abgeschnitten werden müssen, um eine richtige Eckausbildung zu erhalten.
Ferner ist zu beachten, daß das Längenmaß für die einzelnen Rahmenteile seinen Nullpunkt
an der tatsächlichen Ecke 6 besitzt, so daß also von diesem Punkt aus der Maßstab
der Längenmeßeinrichtung seinen Anfang nehmen muß.
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Unter Bezug auf die Fig. 3 bis 5 ist der in Arbeitsrichtung verschiebbare
Tisch 10 auf Schienen 11 gelagert und trägt eine Anlageschiene 12 für das Werkstück
W. Seitlich des Tisches sind die Abkürzsäge 13 und das Fräswerkzeug 14 gelagert,
welches die Verzinkung in die Werkzeuge einarbeitet und anstelle der sonst üblichen
Fräswerkzeuge für das Zapfenschneiden vorgesehen ist.
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Die Anlageschiene 12 ist in der gewöhnlich gebrauchten Lage mit einer
Neigung von 450 zur Vorschubrichtung dargestellt und besitzt ein U-förmiges aus
Fig. 5 ersichtliches Profil mit einer unteren Anlagefläche 16 und einer oberen nach
unten gerichteten Anlagefläche 17 für das Werkstück W, welches in Fig. 5 in der
unteren Lage voll und in der oberen Lage strichpunktiert dargestellt ist.
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Der Abstand zwischen der unteren Anlagefläche 16 und der oberen Anlagefläche
17 beträgt (n + 0,5)t, wobei "n" eine ganze Zahl ist und beispielsweise den Wert
10 besitzt. Wie nur schematisch in Fig. 5 angedeutet, sind vorzugsweise hydraulisch
oder pneumatisch betätigbare Druckkolben 18 bzw. 19 vorgesehen,von denen
der
Druckkolben 18 dazu dient, das Werkstück W an die untere Anlagefläche 16 anzudrücken
und so durch Reibung festzuhalten, während es bearbeitet wird, wogegen der Druckkolben
19 dieselbe Aufgabe für ein an der oberen Anlagefläche 17 liegendes Werkstück besitzt.
An einem Ende der Anlageschiene 12 ist ein seitlich ausragender Arm 20 vorgesehen,
an dem im Lager 21 ein Schwenkarm 22 um eine waagrechte Achse 23 hydraulisch oder
pneumatisch hochschwenkbar gelagert ist, der eine kleine Kreissägescheibe 24 trägt,
welche ihren Antrieb durch einen Motor 25 oder über einen Riementrieb od. dgl. erhält.
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Wie aus Fig. 4 ersichtlich, greift diese Sägescheibu 24, wenn sie
in die waagrechte Arbeitslage verschwenkt wird, am Punkt 6 des Werkstückes an (s.Fig.1),
in welchem der Nullpunkt der in der Anlageschiene 12 angebrachten und nicht dargestellten
Längenmeßeinrichtung liegt. Die Tiefe des Einschnittes, der hier gemacht wird, braucht
nur etwas größer sein als die Strecke 7 (Fig. 1), deren Länge gleich ist 1/2 h.2.
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Um die Anlageschiene 12 in verschiedene Schwenklagen bringen zu können,
wobei die Verschwenkung um den Nullpunkt 6 der Längenmeßeinrichtung erfolgen muß,
sind, da in der senkrechten Achse durch den Punkt 6 schwer eine körperliche Achse
anzubringen ist, im Tisch 10 zwei bogenförmige Führungen 27 angebracht, längs welchen
die Anlageschiene 12 mittels an den Schlitzen laufenden Schraubbolzen 28 vestellt
und fixiert werden kann. Die Anlageschiene läßt sich so von einer Schwenklage von
ca. 600 bis in die Lage verschwenken, in welcher die Anlageschiene auf die Vorschubrichtung
normal
steht und daher zum üblichen Zapfenschneiden verwendbar ist.
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Bei der praktischen Anwendung wird die Anlageschiene in die (gewöhnlich
450 betragende) Schwenklage eingestellt und das Werkstück zuerst an die untere Anlagefläche
16 angelegt und mittels einer nicht näher dargestellten Anßchlagvorrichtung 30 in
die richtige Länge zur Abkürzsäge 13 eingestellt. In der aus der Fig. 3 ersichtlichen
Anfangslage wird nun mittels der Ritzsäge 24, welche in die Arbeitslage automatisch
einschwenkt, der erforderliche Einschnitt in das Werkstück gemacht, worauf die Ritzsäge
24 sofort wieder in die Höhenlage zurückgeht. Nun wird der Tisch 10 samt Werkstück
vorgeschoben, sodaß letzteres zuerst von der lUkürzsäge 13 und anschließend vom
Fräskopf 14 an einem Ende bearbeitet wird. Darauf wird das Werkstück gewendet, um
sein anderes Ende bearbeiten zu können und gleichzeitig wird es um seine Längsachse
um 1800 gedreht und an der oberen Anlagefläche 17 festgeklemmt, worauf der beschriebene
Arbeitsgang in gleicher Weise stattfindet.