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Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Ton Für die Herstellung
grober keramischer Erzeugnisse aus Lehm, Ton, od. dgl., wie z. B.. im Ziegeleiwesen,
müssen die in. dem Rohmaterial vorhandenen mechanischen Verunreinigungen soweit
wie möglich entfernt werden. Es stören einmal Pfianzenreste, Wurzelstücke u. dgl.
und zum anderen, steinartige Beimengungen, insbesondere Kalkstein. Derartig'- mechanische
Verunreinigungen können nicht nur zu Verstopfungen: in den verschiedenen Aufbereitungsmaschinen:
und der Presse, sondern auch zum Bruch von. Maschinenteilen, insbesondere, zum Reißen
der Abschneiddrähte führen. Ferner sind derartige Bestandteile unerwünscht im Fertige,rzeugnis,
besonders setzen kalkhaltige Beimischungen die Beschaffenheit des Tonerzeugnisses
sehr erheblich herab, weil sie beim Brand in Calciumoxyd übergehen, das im Fertigerzeugnis
unter Wasseraufnahme in Calciumhydroxyd übergeht und dabei zu Abplatzungen oder
völligem Zerfall der Ziegel und Dachplatten führen. kann.
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Die, bisher zur Entfernung derartiger Verunreinigungen benutzten Maschinen
sind sehr umständlich und kostspielig. Hinzu kommt, daß gewöhnlich mehrere Einrichtungen
hintereinandergeschaltet werden müssen. So erfolgt z. B, eine grobe Zerkleinerung
im Kollergang, von wo, die Masse zu einem 'Fein.walz`verlc gelangt, das all.. Steine
usw. auf höchstens z mm Durchmesser zerquetschen muß. Gerade das Feinwalzwerk wird.
sehr stark beansprucht, und die Hartstahlwalzen müssen des öfteren nachgeschliffen
werden.
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Die Erfindung beruht auf einem grundsätzlich anderen Prinzip und vermeidet
alle Zerkl-einerungsvorgänge, durch die die Maschinen stark a,ngegrif'-fen
werden.
Gemäß, der Erfindung wird das Rohmaterial mittels Zentrifugalkraft durch Roste geschleudert,
welche die Verunreinigungen: zurückhalten, den Tön od. dgl. dagegen. durchtreten
lassen. Die Verunreinigungen, werden teils kontinuierlich aus der Schleuder ausgetragen,
teils sammeln sie sich an den, Rosten an, die von Zeit zu Zeit gereinigt werden.
Z;weckmäß!ig erfolgt die Abtrennung der Verunreinigungen. in mehreren Stufen: mittels
mehrerer umlaufender Roste, deren Spaltweite von einem zum anderen Rost abnimmt.
Der erste Rost kann beispielsweise grobe Steine, ein: zweiter Rost kleinere Steine,
Wurzeln usw, zurückhalten, während der letzte- Rost die kleinerem; festen. Bestandteile
bis zu i mm Durchmesser zurückhält.
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Eine für die Zwecke der Erfindung geeignete Vorrichtung besteht aus
einer um eine senkrechte Welle umlaufenden Trennschleuder mit mehreren konzentrischen,
Rostkörben. Der äußerste Korb, ist von einer feststehenden Auffangwand für den gereinigten
Ton, umschlossen. Die Aufgabe des. zweckmäßig aufgeweichten Tons erfolgt von einer
über der Trennschleuder angeordneten Bühne, in der Nähe der Achse. Die Tonsubstanz
durchwandert nacheinander die verschiedenen Roste, während von diesen die Verunreinigungen
in verschiedenen Fraktionen zurückgehalten werden. Vorzugsweise sind einzelne Rostkörbe
konisch ausgeführt rund erweitern sich abwechselnd nach oben und unten, so daß.
die darin abgeschiedenen Verunreinigungen: unter der Zentrifüga,lwirkung teils nach
unten und teils nach oben ausgetragen werden,.
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Unter den. Rostkörben kann auf der Schleuderwelle eine waagerechte
Scheibe zum Auffangen und Austragen. der grobem; Steine sitzen. Diese erhalten eine
sehr beträchtliche zentrifugale Beschleunigung, so daß sie unbehindert durch den
von der feststehenden Auffangwand abrutschendem; Ton aus dem Wirkungsbereich der
Schleuder herausfliegen.
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Damit der im Mittelteil eingetragene Rohstoff sofort die ,gewünschte,
Umfangsgeschwindigkeit erhält, ist es zweckmäßig, in dem inneren Korb Einrichtungen:
vorzusehen, mittels deren die Masse in Umdrehung versetzt wird. Hierfür können z.
B. auf der Welle Flügel angebracht sein, die im wesentlichen senkrecht stehen. Neben
oder an Stelle der Flügel können auch waagerechte Prallscheiben vorgesehen sein.
Um ein Herabfallen des Tons innerhalb des innersten Korbes zu verhindern:, andererseits
aber die .dort ausgeschiedenen groben Steine durchfallen; zu. lassen, kann die untere
Prallscheibe an ihrem Umfang Pendelklappen tragen, die sich beim Umlauf der Schleuder
waagerecht stellen. Sie bilden so einen vollständigen Abschluß gegenüber dem Ton
und werden nur bei entsprechend: starkem Druck, z. B. durch Ansammlung grober Steine,
nach unten gedrückt.
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Zur Austragung des gereinigten Tons ist unter der Trennschleuder ein
Trichter angeordnet, dessen: Durchmesser annähernd dem der Auffangwand entspricht.
Ina der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer Vorrichtung gemäß der Erfindung
dargestellt. Fig. i ist ein Längsschnitt durch die Trennschleuder ; Fig. 2 -ist
ein Schnitt nach Linie II-II der Fi:g. i. In dem Mauerwerk i des Gebäudes sind eiserne
Streben :2 verankert, die die Halslager 3 der Welle 4 tragen. An dem unteren- Ende
der Welle ist der Motor 5 angeflanscht, der die -Schleuder mit einer Geschwindigkeit
von etwa i5oo U[min antreibt.
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Die eigentliche Schleuder besteht aus zwei Speichenrä Bern 6, -in
denen: die Roststäbe 7, 8 und 9 gefaßt sind. Vorzugsweise! besitzt das obere Speichenrad
zwei Ringe io und i i, vom: denen der innere Ring die Stäbe 7, der äußere breite
Ring dagegen die Stäbe B. und 9 trägt. Das untere Speichenrad ist ähnlich ausgebildet,
jedoch ist hier der innere Ring 12 weiter gehalten und nimmt die Roststäbe ? und
9 in zwei konzentrischen. Kreisen auf, während in dem äußeren Ring 13 nur die Stäbe
9 gefaßt sind. Wie in: der Zeichnung angedeutet, hat außerdem der Ring 12 einen
etwas größeren Durchmesser als der Ring io, so daß, der von: den Stäben 7 gebildete
Korb sich schwach konisch nach unten. erweitert. Der mittels vom; den Stäben .8
gebildete Korb erweitert sich dagegen nach oben. Die Stäbe 9 stehen annähernd senkrecht.
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Die Abstände zwischen; den. Stäben 7 sind so. gewählt, da.ß von ihnen
Steine von 2 cm und mehr Durchmesser zurückgehalten. werden, während die Spaltweite
zwischen den Stäben. 8 etwa 5 mm be-
trägt. Die, Zwischenräume zwischen den
Stäben: 9 sollen möglichst schmal gehalten sein und nicht über i mm betragen. Ihr
Querschnitt ist vo@rzugs-. weise rechteckig oder quadratisch bei einer Breite von
etwa i o. mm.
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Innerhalb .des Korbes sitzen: auf der Welle 4 noch die senkrecht stehenden
Flügel 14. Außerdem oder am ihrer Stelle, sind Prallscheiben 15 und' 16 vorgesehen..
Am Ausschnitt leer unteren. Scheibe hängen an deren Umfang die Pendelklappen
17.
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Auf dem- oberen Speichenrad ist ein konischer Ring 18 angebracht,
der den Einzug des Rohmaterials in die Schleuder erleichtert.
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Unter dem Rostkorb@ sitzt auf der Welle 4 noch die Auffangscheibe,
ig zum Austragen der durch den Rost 7 zurückgehaltenen und nach unten fallenden
Steine.
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Mittels der Streben 2o ist am Mauerwerk I die aus. Blech bestehende
Auffangwand 24 für den gereinigten Ton befestigt. Die unteren Haltestreben 2 -tragen
schließlich noch den Trichter 2.2, der den von der Wand 2r abrutschenden Ton, auffängt.
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Der durch den Ring 1& eingetragene Rohton wird von den Flügeln
14 oder den Prallscheiben 15 und 16 erfäßt und gegen: den Rost 7 geschleudert. Hier
werden die groben Steine zurückgehalten und wandern nach unten, bis sie auf die
Scheibe i9 fallen, die sie über den Bereich des Trichters 2-2 hinausschleudert.
Um zu verhindern, daß hierbei Ton aus der Schleuder ausgetragen wird, ist der Ring
12 nach innen eingezogen..
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Der vorgereimigte Ton tritt in den Korb.8 ein, wo die Verunreinigungen
zwischen 5 und 2o mm Durchmesser zurückgehalten und infolge der starken
Neigung
nach oben aasgeschleudert werden. Sie fliegen hier hinter die Auffangwand 21 und
fallen an der Mauer i nach unten:.
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Der durch den Rost 8 durchtretende Ton wird durch die Kanten der Stäbe
g homogenisiert; es folgt eine Durcharbeitung, die, ein. Mauken überflüssig macht,
insbesondere wenn die im Ton enthaltene Wassermenge. entsprechend eingestellt ist.
Die hier zurückgehaltenen kleinen Kalksteine usw. bleiben an :den Stäben .9 haften.
Ihre Menge, ist so. gering, daß es genügt, wenn einmal täglich nach B.etriebsschluß
dieser Rost gereinigt wird. Der aus der Schleuder austretende Ton. wird über die-
Wand 21 dem Trichter 2 zugeleitet, wo er mittels Loren, Transportbändern oder Förderstrecken
abgeführt wird.
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Die: Leistung der Trennschleuder kann den: jeweilige. Betriebsverhältnissen
angepaßt sein. Maßgeblich ist die Ausgestaltung des äußeren Rosts. Nimmt man an,
daß er aus 400 Stäben mit Zwischenräumen von i mm besteht und eine, Höbe von iooo
mm hat, so beträgt die Gesamtdurchtrittsfläche o,4 m-". Die Leistung ist also höher
als die jeder üblichen Ziegelpresse.