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Einrichtung zur Aufbereitung von nassem Gut Die Erfindung bezieht
sich auf eine Einrichtung zur Aufbereitung von nassem Gut, insbesondere zur Trocknung
und Zerkleinerung von Schlamm.
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Bei der Aufbereitung von nassem Gut ist es üblich, das Gut zu trocknen
und anschließend zu zerkleinern oder lediglich während der Zerkleinerung zu trocknen
oder das Gut vorzutrocknen und bei der anschließenden Zerkleinerung weiter zu trocknen.
Die neue Einrichtung dient dem letztgenannten Verfahren, für welches bisher Einrichtungen
benutzt wurden, bei denen der Vortrockner und die Zerkleinerungsvorrichtung je für
sich mit besonderen Heizgasströmen betrieben werden, und bedienst sich, eines für
Trockenzwecke an sich bekannten Fallschachtes, der von Heiz,-gasen durch,ströma
wird und an: se:inte;m Kopf das nasse Gut aufnimmt.. Ähnliche Einrichtungen sind
zu Mühlenfe@nerungen vorgeschlagen worden, bei welchen Kohlen und Heizgase durch
einen gemeinsamen Schacht einer Mahlvorrichtung zugeleitet werden sollten.
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Die Erfindung besteht demgegenüber lediglich in der Vereinigung folgender
an sich bekannter Einrichtungen mit dem Zweck, eine
besonders gute
Berührung der Trockengase mit dem zu trocknenden Material herbeizuführen: i. des
Trockenschachtes, durch den das Gut der Mühle zugleich mit den Trockengasen zugeleitet
wird, 2. einer Förder- und Rührschnecke, durch die das Gut aus dem Schacht unter
fortgesetztem Umrühren in die Mühle gefördert ,wird, 3. eine Schlagstabmühle mit
zwei Schlagkörben. durch die das vorgetrocknete Gut noch vollständig zerkleinert
wird. die von einer Seite und getrennten Wellen angetrieben werden und in die das
Gut in der dem Antrieb gegenüberliegenden Seite zugeführt wird.
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Die neue Einrichtung gestattet die Trocknung sehr nassen Gutes und
in sehr heißen Gasen. da die Gase erst nach einer kräftigen Kühlung mit bewegten
Teilen in Berührung kommen. Sie hat gegenüber den bekannten Einrichtungen neben
ihrer großen Einfachheit die Vorteile, daß für die gesamte Trocknung nur ein und
derselbe Heizgasstrom benutzt wird, wodurch dem Heizgas von sehr hoher Temperatur
Wärme bis herab zur Taupunktstemperatur entzogen werden kann und wobei die Mengen
und Temperaturen der Heizgase lediglich der beabsichtigten Trockenwirkung angepaßt
zu werden brauchen. Ferner wird bei der neuen Einrichtung die Fallkraft des in den
Fallkanal aufgegebenen Gutes und die fortschreitende Abkühlung der Gase innerhalb
des Fallschachtes zur Heizgasförderung ausgenutzt. Soli ielli,2h gewährleistet die
-#.Terwirbelung des Gutes mit den Heizgasen an der Einmündung in die Zerkleinerungsvorrichtung
eine gute Verteilung von Gut und Heizgasen auf den Umfang, der Schlagstabkörbe,
so daß diese auf ihrem Umfang gleichmäßig und gleichzeitig an der Verarbeitung des
Gutes beteiligt sind.
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Zwecks Verhinderung des Gutansatzes an dem die Schlagstabl;örläe umgebenden
Gehäuse läuft nach der Erfindung zwischen dem äußeren Schlagstabkorb und dem umgebenden
Gehäuse eine für sich angetriebene Kratzereinrichtung um, für welche der Antrieb
von den die Schlagstabkörbe antreibenden Wellen entnommen sein kann.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in den Zeichnungen in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt Abb. i eine Seitenansicht der Trocken- und Zerkleinerungseinrichtung,
Abb.2 einen senkrechten Schnitt nach Linie 2-2 in Abb. i, Abb. 3 einen senkrechten
Schnitt in Richtung der Antriebsachse, Abb. .I einen senkrechten Schnitt nach Linie
.I-.I in Abb. 3, i Abb. 5 einen senkrechten Schnitt nach Linie 5-5 in Abb. 3, Abb.
6 eine besondere Ausführungsform für den Kratzer.
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Die Einrichtung besteht im wesentlichen aus dem Zerkleinerer _-i,
in welchem die Zerkleinerungselemente B und C umlaufen, welche von dem gemeinsamen
auf einer Seite des Gehäuses angeordneten Antrieb D angetrieben und gett'age.n «-erden.
Die Einrichtung enthält weiterhin den Kratzer E, welcher von dem besonderen Antrieb
F bewegt «-erden kann. Das nasse Gut wird von dem Zubringer G und das heiße Gas
durch den Anschluß H in einen Fallschacht J geführt, aus welchem es von einem weiteren
Zubringer h in das Innere der Zerkleinerungskammer eingeleitet wird. Das fertige
Gut sowie das Gas tritt durch den Auslaß L aus und wird von dem Förderer M abgeführt.
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Der Zerkleinerer besteht im wesentlichen aus einem vorzugsweise zylindrischen
Gehäuse, welches durch die Umfassungswand 3 und die Seitenwände i und 2 gebildet
wird.
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Der die Zerkleinerungswerkzeuge tragende Antrieb besteht aus der Hohlwelle
.4, «-elche in den auf dem Bock 7 aufgebauten Lagern 5 und 6 gelagert ist. Eine
zweite Welle 8 ist innerhalb der Hohlwelle 4. in den Büchsen g und io gelagert.
Eine .N-abe i i. welche am Ende der Hohlwelle - sitzt, reicht durch die einwärts
gezogene Seitenwand 2 des Gehäuses und schließt mit geringem Spiel dieses gegen
die äußere.-#-tmosphäre a1). Der Zerkleinerungskorb B wird aus der bei i- an der
Nabe i i befestigten Scheibe 13 gebildet, an deren äußerem Umfang in gleichmäßigen
Abständen waagerechte Schlagstäbe 15 befestigt sind. Die äußeren Enden der Schlagstäbe
15 sind durch einen Ring 16 verbunden. An der Scheibe 13 ist noch ein zweiter Kranz
von Schlagstäben 17 angeordnet, die auf der anderen Seite durch den Ring 18 verbunden
sind. Die Stäbe 15 bzw. 17 können von gleicher oder unterschiedlicher Form u. dgl.
sein. Eine zweite Nabe i9 sitzt auf dem inneren Ende der Welle 8 und trägt die Scheibe
21 des zweiten Schlagstabkorbes C. Dieser Schlagstabkorb besteht aus zwei entsprechenden
Reihen von Schlagstäben 22 und 23, wobei die innere Reihe 22 an einem Ende an der
Scheibe 21 befestigt ist, während sie am anderen Ende die Ringscheibe 24 trägt,
die ihrerseits die Schlagstabreihe 23 und den diese verbindenden Ring 25 trägt.
Die Spalte j zwischen den Schlagstabreihen sind auf diese Weise einerseits geschlossen
durch die Scheibe 13 und andererseits durch die Ringscheibe 2;4 sowie den Ring 16,
so daß das eingebrachte Gut zwangsläufig von der Mühlenachse zur Umfassungswand
3 wandern muß und die Seitenwände i und 2 frei von Ablagerungen
bleiben.
Aus gleichem Grund sind die Scheiben 13 und 24 sowie die Ringe 16 und 25 an den
Befestigunigssitellen für die schliagstiäbe vovzugsweise nach innen hin verstärkt,
um das Gut möglichst nach innen abzulenken.
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Am äußeren Ende der Hohlwelle q. ist ein Kegelrad 27 befestigt und
ein ähnliches Kegelrad 28 auf -der Welle B. Beide Räder arbeiten mit dem Antriebsrad
29 zusammen, welches auf der in den Lagern 31 und 32 gelagerten Welle
30 sitzt. Durch Drehen der Welle 30 laufen auf diese Weise die Kegelräder
217 und 28 und damit die Schlagstabkörbe in entgegengesetzter Richtung um. Durch
Änderung des Antriebes kann man die einzelnen Körbe in gleicher Richtung gegebenenfalls
mit unters;ch!ie dlichen Umdrehungs:z,ahlen umlaufen lassen.
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Im Ausführungsbeispiel sind die Kegelräder 27 und 28 in einem Gehäuse
33 untergebracht, welches ein Ölbad 34 enthält, in welches die Kegelräder eintauchen.
Bei Umlauf in umgekehrter Richtung wird dabei das Rad 27 Öl in die Rinne 36 bzw.
das Rad 28 in die Rinne 37 werfen. Von der Rinne führt eine Leitung 38 zu dem Lagergehäuse
39 zwecks Schmierung der Lager 31 und 32. Von der Rinne 37 führt eine Ölleitung
40 zu einem Kanal .41 in der Welle 8 und von dort in den Spalt 42 zwischen den Wellen
4. und 8 zwecks Schmierung der Lager 9 und io. Das im Spalt 42 überschüssige Öl
gelangt über das Lager 5 in die Sammelkammer 43 und von hier über die Leitung 44
zur Ölkammer 45 des Lagers 6. In beide Kammern tauchen noch Schmierringe46, welche
zur weiteren Schmierung der Lager 5 und 6 dienen. Der ölüberschuß gelangt in das
Gehäuse 34 zurück, über dessen Boden eine Rohrschlange 47 angeordnet ist, die Anschluß
an eine Kühlwasserleitung 48 hat und zur Kühlung des Öles dient.
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Der Kratzer E kann in seiner einfachsten Form, wie in Abb.6 dargestellt,
aus einer oder mehreren Kratzschaufeln f-9 bestehen, welche mittels der Tragglieder
5o an dem äußeren Schlagstäbekranz angelenkt sind. In dieser Ausführung läuft der
Kratzer mit dem äußeren Schlagstabkorb um. Soll der Kratzer unabhängig vom Schlagstabkorb
gegebenenfalls mit kleinerer Geschwindigkeit umlaufen, so ist eine Ausführungsform
nach den Abb. i bis .4 zu wählen. Dieser Kratzer besteht aus zwei seitlichen Ringplatten
51 und 52, welche auf zwei Reihen von Rollen 53 und 54 aufliegen, die an
den Seitenwänden i und ä des Gehäuses sitzen. Jede Kratzerschaufel, im Beispiel
sind deren vier gezeigt, besteht aus einem U-förmigen Bügel aus T-förmigen Eisen,
wobei die freien Schenkel des Bügels 56 an den Ringplatten 51 und 52 befestigt sind.
Die Schenkel 56 werden gleichzeitig als Kratzer für die Seitenflächen des Gehäuses
ausgebildet. An den äußeren Seiten der Ringplatten 51 und 52 ist ein Zahnstangenantrieb
angeordnet, welcher aus zwei Sätzen von Stiften 57 besteht, die zwischen den Ringen
58 und 59 eingesetzt sind. Ein Paar von Antriebsrädern 6o kämmt diese Stifte, wodurch
diese gleichzeitig frei von dem eingebrachten Stoff gehalten werden. . Die Kämmräder
sitzen auf Wellenstümpfen 61, welche durch die Seitenwände i und 2 des Gehäuses
hindurchragen und -am anderen Ende Kettenräder 62 tragen, die durch die Antriebsketten
63 mit Kettenrädern 64 verbunden sind. Die Räder 64 sitzen auf einer Zwischenwelle
65, die über ein weiteres Kettenrad 66 und die Antriebskette 67 mit einem Vorgelege
68 verbunden ist, welche mittels Treibriemen 69 von der Welle. angetrieben wird.
Durch Änderung des Übersetzungsverhältnisses oder durch Anwendung von Kreuzriemen
kann der Kratzer mit beliebiger Drehzahl oder Richtung umlaufen. Wenn beispielsweise
der Schlagstabkorb mit Zoo bis 400 Umdrehungen in der Minute umläuft, läuft der
Kratzer nur ein-oder zweimal um.
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Die heißen Gase beliebiger Herkunft werden durch den Anschluß H in
den oberen Teil des Fallschachtes 1 eingesaugt oder eingedrückt, von dessen unterem
Ende sie durch das Zubringerrohr 70 in den Zerkleinerer, insbesondere in
die Schl'agstabkörbe strömen. Der Schlamm oder anderes nasses Gut wird von dem im
Trog G eingebauten Schneckenförderer 71 am oberen Ende in den Trockenschacht aufgegeben.
Das Gut fällt durch den Fallschacht, insbesondere durch die heißen Gase, bevor es
von dem im Rohr 7o angeordnetem Schneckenförderer K in das Innere der Schlagstabkörbe
geführt wird. Die Schnecke K kann auf beliebige Art angetrieben werden, beispielsweise
durch ein Schneckengetriebe 72. Ein kegelförmiges Ablenkblech 73 bildet das Ende
der Schneckenwelle 74. und lenkt das Gas sowie das Gut in radialer Richtung ab.
Das Gut sowie das Heizgas wird von den Schlagstäben nach außen gegen die Ummantelung
3 getrieben, wird hier gegebenenfalls von dem Kratzer losgelöst und gelangt als
fertig getrolc'knetes und fe,inverteilltes Gut im wesent, lichen in der Schwebe
zum Auslaß L im unteren Teil des Gehäuses und in den Ableitkanal 75. Der in diesem
angeordnete Schneckenförderer 111 dient zur Abführung des nicht im Gas schwebend
abgeführten Fertiggutes. Das Fertiggut kann zu einer beliebigen Verwendungsstelle
geführt und gegebenenfalls verbrannt. werden.