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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung hohler Glaskörper Die Erfindung
bezieht sich auf die Herstellung von hohlen Glaskörpern und insbesondere auf Verfahren
und Maschinen zur Herstellung von geschlossenen Glasgegenständen, wie Baublöcke
u. dgl., die in Trennwänden, Außenwänden und Decken verwendet werden können.
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Bisher wurden geschlossene Hohlkörper aus Glas, wie Baublöcke u. dgl.,
gewöhnlich in der Weise hergestellt, daß einander ergänzende Teile mit nach außen
ragenden Flanschen an den! Rändern aneinandergepreßt wurden, wobei die Ränder der
Flansche erhitzt wurden, so daß sie miteinander verschmolzen wurden. Dieses Verfahren
ergibt im allgemeinen befriedigende Ergebnisse, zumal wenn beim Erhitzen der Glasränder
durch Absaugen der Verbrennungsgase innerhalb der Hohlkörper die Flamme so gelenkt
wird, daß eine gleichmäßige Erhitzung der Glasränder eintritt. Gleichzeitig kann
hierdurch eine stärkere Erhitzung der Ränder an der Innenseite erzielt werden, so
daß die Gradbildung ausschließlich im Innern der Hohlkörper stattfindet. Es hat
sich aber gezeigt, daß es mit diesem Verfahren allein nicht möglich ist, die nach
dem Zusammenschweißen .der Hohlkörper im Innern des Bausteines entstehendeDruckzunahme
zu begrenzen. Wenn nach Wegnahme der Brenner -die Hohlkörper
gegeneinander
bewegt werden, so füllen sie sich mit verhältnismäßig kalter Luft, die dann nachträglich
die Temperatur des hocherhitzten Bausteines annimmt. Hierbei entsteht eine Druckzunahme,
die ausreicht, um in den Wänden des fertigen Gegenstandes, insbesondere an der stark
erhitzten Verbindungsnaht, Verzerrungen oder Bruch hervorzurufen.
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Hauptzweck der Erfindung ist die Herstellung von geschlossenen Hohlkörpern,,
welche stärker sind als die bisher in ider Glasindustrie hervorgebrachten und bei
denen der Druck im Innern genau,genegelt ist. Ferner bezweckt die Erfindung, die
Herstellung von hohlen Glaskörpern so zu leiten, :daß die fertigen Körper genau
die erwünschte Form haben. Außerdem umfaßt die Erfindung Verfahren und Mittel zur
Regelung des Druckes und der Beschaffenheit der Atmosphäre im Innern der geschlossenen
Hohlkörper. In Verbindung hiermit umfaßt die Erfindung auch Verfahren und Mittel
zum Kühlen und Formen der Verbindungsstellen zwischen den. Teilen.
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Um den Druck im Innern des Bausteines zu begrenzen, werden erfindungsgemäß
nach dem Erhitzen die Teile mit ihren erhitzten Rändern in geringem Abstand voneinander
eine Zeitlang gehalten, die .ausreicht, die zwischen den Teilen eingeschlossenen
Gasmenge zu erwärmen und so weit auszudehnen, :daß ein Teil der eingeschlossenen
Gase entweicht, worauf die Ränder der Teile zusammengepreßt werden.
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Ineinigen Fällen twird. zur Regelung des Druckes in den fertigen Baublöcken
die Vereinigung der Glasteile erfindungsgemäß im Innern eines Mantels durchgeführt,
wobei die Beschaffenheit und der Druck oder Gase im Mantel so geregelt werden, daß
die erwünschten Gase im Innern der fertigen Blöcke verbleiben.
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Außerdem umfaßt :die Erfindung die Schaffung einer M.aschiney in welcher
die einandrer ergänzenden Glasteile einander gegenüber genau in der richtigen Lage
gehalten werden können. Die Maschine gemäß der Erfindung besitzt auch Mittel, um
die einander benachbarten Ränder der Glasteile zu erhitzen und mach idem Zusammenschmelzen
die Verbindungsstellen abzukühlen. Die Kühlmittel können mit einer Vorrichtung verbunden
sein bzw. einen Teil einer Vorrichtung bilden, welche den Bereich um die Verbindungsnaht
zwischen den Glaskörpern nachformt oder physikalisch begrenzt.
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Erfindungsgemäß können ferner Mittel vorgesehen sein, welche die Glasteile
vor, während und nach denn Zusammenschmelzen abschirmen. Hierbei sind weitere Mittel
vorgesehen, welche die Beschaffenheit der Gase innerhalb .der Abschirmung regeln.
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Die Erfindung ist an Hand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen
dargestellt.
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Fig. i ist ein senkrechter Schnitt durch eine Maschine gemäß der Erfindung;
Fig. 2 ist ein senkrechter Querschnitt nach der Linie 2-2 in Fig. i ; Fig. 3 ist
ein waagerechter Querschnitt durch,die Linie 3-3 in Fig. i ; Fig.4 zeigt in vergrößertem
Maßstab und im Schnitt die bei der Maschine nach Fig. i verwenideten Mittel zum
Kühlen und Nachformen der Glaskörper; Fig. 5 zeigt im Querschnitt eine weitere Ausführungsform
der Kühlmittel; Fig. 6 zeigt eine dritteAusführungsform der zum Kühlen und Nachformen:
dienenden Vorrichtung; Fig.7 zeigt schaubildlich einten vorgeformten Glaskörper,
der mit :einem ähnlichen Körper zu einem hohlen Glasblock vereinigt werden: kann;
Fig.8 zeigt im Grundriß eine weitere Ausführungsform,der Maschine zur Durchführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung; Fig. g zeigt dieselbe Maschine im Aufriß und
zum Teil im Schnitt.
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Die Erfindung kann zur Herstellung von hohlen Glaskörpern verschiedener
Art verwendet werden, eignet sich aber besonders gut zur Herstellung von hohlen
Baublöcken, weshalb das Formen derartiger Blöcke in der Folge beschrieben werden
soll. Um die Blöcke gemäß der Erfindung herzustellen, ist es nicht notwendig, die
beschriebenen Maschinen zu verwenden. Die Blöcke können auch mittels Handwerkzeuge
oder mittels automatisch arbeitender Vorrichtungen geformt werden.
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In Fig. i bis 6 bezeichnet i i einen Tisch, in dessen Mitte ein Zapfen
12 vorgesehen ist, der einen drehbaren Brenner 13 trägt, welcher in einer waagerechten
Ebene auf verschiedene Arbeitsplätze eingestellt wenden kann. Beidem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel der Erfindung sind zwei Arbeitsplätze vorgesehen, von denen
jeder einen Träger 14 aufweist, welcher einen vorgeformten Glasteil G aufnimmt,
der durch seine eigene Schwere festgehalten wird. In dem Träger 14 ist eine Ausstoßstange
15 vorgesehen, mittels welcher ,der Glasteil bzw. der fertige Glaskörper leicht
entfernt werden kann.
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Über dem Halter 14 ist ein hin und her beweg licher Träger 16 angeordnet,
der zur Aufnahme eines Glasteils G dient, welcher den unteren Glasteil G ergänzt.
Der Träger 16 kann mit einer mechanischen Klemmvorrichtung versehen sein, welche
,den Glasteil G lösbar festhält. In Fig. i bis 6 ist jedoch zum Festhalten des Glasteils
eine Saugvorrichtung dargestellt, welche eine Verteilungsplatte i7 besitzt, die
mit mehreren durchgehenden Öffnungen. i$ versehen ist.
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Der Halter 16 kann im Verhältnis zum Halter 14 auf- und abwärts bewegt
werden. Zu diesem Zweck ist eine Stange ig, vorgesehen, deren unteres Ende mit dem
Halter 16. verbunden ist. Die Stange ig ist in einer senkrechten Nut 2o in einer
Tragsäule 2i verschiebbar angeordnet. Eine Deckplatte 22, welche beispielsweise
mittels Schrauben 22' auf der Tragsäule bzw. dem Ständer 2:1 festgehalten wird,
verhindert, daß die Stange ig aus der Nut 2o herausgleitet. Auf der Rückseite der
Stange ig ist eine Verzahnung 23 vorgesehen; die mit einem Ritzel 24 zusammenwirkt,
welches auf einer Welle 25 sitzt,
die in dem Ständer 21 waagerecht
und drehbar gelagert ist. Das Kitzel 2.1 kann zwecks Hebens und Senkens der Stange
i9 und des Halters 16 mittels des auf der Welle 25 befestigten Handrades 26 gehoben
und gesenkt werden. In der Stange i9 ist eine Längsbohrung 27 vorgesehen, welche
sich bis zu :der Verteilungsplatte 17 erstreckt und oben ein Ventil --8 besitzt,
durch welches die Verbindung mit einer den Unterdruck erzeugenden Quelle geregelt
werden. kann.
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Der Brenner 13 ist vorzugsweise für das Verbrennen einer Mischung
von brennbaren Gasen, wie Sauerstoff und Azetylengas, eingerichtet. Die Gasmischung
wird durch eine Leitung 29 in eine Kammer 30 im Innern des Brenners hineingeleitet.
Auf der Oberseite und auf der Unterseite der Kammer 30 sind mehrere Brenneröffnungen
31 vorgesehen, welche sich gegenüber den Rändern der Glasteile G befinden, welche
erhitzt werden, bevor sie zusammengepreßt und miteinander verschmolzen «erden. Wenn
die Schubstange i9 sich in ihrer obersten Lage befindet und den Halter 16 sowie
den in ihm sitzenden Glasteil G in ihrer obersten Lage festhält, kann der Brenner
13 um den Zapfen 12 und zwischen die Glasteile geschwenkt werden, um den anderen
Glasteil zu erhitzen. Sobald der Brenner 13 wieder aus dem Zwischenraum zwischen
den Glasteilen G herausgeschwenkt ist, kann der obere Halter 16 nach unten bewegt
werden, um,die Glasteile gegeneinanderzupressen. Am oberen Ende der Stange ig ist
vorzugsweise eine Querstange 32 vorgesehen, welche einstellbare Schrauben 33 trägt,
die die Abwärtsbewegung des Halters 16 begrenzen.
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Die Stange ig kann mit Mitteln versehen sein, welche zur Anzeige bringen,
wenn die Stange sich in der senkrechtem Lage befindet, in welcher nur ein enger
Zwischenraum zwischen den Glasteilen G vorhanden, ist, durch welchen die heißen
Gase im Innern der Glasteile entweichen. können. Zu diesem Zweck kann beispielsweise
das obere Ende der Stange 19 mit einer Marke 34 versehen werden, welche sich
mit .dem oberen Ende :des Ständers 21 deckt, wenn die Glasteile sich in der sogenannten
Verweillage befinden.
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Wenn die beschriebene Maschine in Tätigkeit gesetzt werden soll, werden
zwei einander ergänzende Glasteile G in ein Paar von Haltern 1d., 16 eingesetzt,
und die einander gegenüberliegenden Ränder der Glasteile werden mittels des Brenners
13 erhitzt, der auf dem Zapfen i2 verschwenkt wird, bis die Öffnungen 31 im Brenner
gegenüber den Flanschen G der Glasteile zu liegen kommen. Sobald diese Flansche
auf Schmelztemperatur gebracht sind, wird der Brenner um den Zapfen 12 zwischen
zwei weitere einander ergänzende Glasteile hineingesch-,venkt, die sich an einer
anderen Arbeitsstelle befinden. Die erhitzten Glasteile werden darauf in unmittelbare
Nähe voneinander gebracht. Diese Bewegung erfolgt,durch Drehen des Handrades 26,
und die richtige Lage der Glasteile im Verhältnis zueinander ist dann erreicht,
wenn die Marke 34 auf der Stange i9 sich mit dem oberen Ende des Ständers 2i deckt.
Die Glasteile werden für einen Zeitraum von im voraus festgelegter Länge in dieser
Lage gehalten, während dieses Zeitraumes. wird die eingeschlossene Luft durch die
Glasteile erhitzt und dehnt sich aus, wobei der Überschuß an Luft zwischen den einander
.gegenüberliegenden. Rändern der Glasteile nach außen entweicht. Nachdem die Glasteile
für einen passenden Zeitraum in dieser Lage gehalten sind, dessen Länge von dem
Druck abhängig ist, den man dem fertigen Block zu geben wünscht, wird das Handrad
26 weitergedreht, um die Ränder der Glasteile G miteinander in Berührung zu bringen.
Diese Bewegung wird dadurch begrenzt, daß die Stellschrauben 33 sich gegen das obere
Ende des Ständers 2i legen. Die Glasteile werden in dieser Lage gehalten, bis die
erweichten, miteinander in Berührung stehenden Ränder derselben zusammengeschmolzen
sind und die Glasmasse an der Verbindungsnaht sich gesetzt hat. Es dürfte einleuchten,
.daß man, anstatt die Teile während .der Entlüftung unbeweglich festzuhalten, dieselben
rasch in dichte Nähe voneinander bringen und die Schlußbewegung langsamer durchführen
kann.
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Wenn die Glasteile: in die Verweillage gebracht sind, bevor sie zusammengeschmolzen
werden, können auch weitere Mittel verwendet werden, um bei dem Austreiben der Luft
bzw. der Gase die Wirkung des Zwischenraumes zwischen den Glasteilen zu unterstützen
oder am diesen Zwischenraum zu ersetzen. Zu diesem Zweck können beispielsweise .die
Ränder der Glasteile mit Einschnitten versehen werden, durch welche die sich ausdehnende
Luft entweichen kann (s. Fig. 7). Diese Einschnitte können selbstverständlich auch
anders als in Fig.7 dargestellt geformt und angeordnet sein. Die Einschnitte können
beispielsweise halbkreisförmig oder viereckig gestaltet werden. Auch kann der ganze
Flansch wellenförmig geformt sein, so daß mehrere enge öffnungen entstehen. Endlich
können die Flansche so geformt sein, daß Hindernisse gegen das Verschließen .des
zusammengesetzten Glaskörpers in .der Gestalt von erhabenen Flanschenbeilen an den
Punkten vorgesehen werden, in welchen die stärksten Abschnitte des Verschlusses
entstehen sollen, d. h. an den Ecken. Da alle -diese hervorstehenden Teile der Flansche
in den Abschnitten der Glasteile liegen, welche am stärksten erhitzt werden, dürfte
es einleuchten, daß sie vollständig verschwinden, wenn die Glasteile miteinander
verschmolzen werden, so daß eine Verbindung von im wesentlichen gleichförmiger Stärke
erhalten wird.
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Durch das Herauslassen von heißen Gasen zwischen :den Glasteilen,
bevor diese miteinander verschmolzen werden, wird, wie erwähnt, der innere Druck
im fertigen Glaskörper stark herabgesetzt. In einigen Fällen ist es jedoch wünschenswert,
Blöcke zu erhalten, in denen zum Schluß ein etwas höherer Druck vorhanden. ist,
der, wenn keine besonderen. Maßnahmen getroffen werden, die Gefahr einer Verzerrung
des Blockes oder eine Zerstörung der Verbindung erhöhen würde. Unter solchen Umständen
hat es sich als zweckmäßig gezeigt,
die Verbindungszone unmittelbar
nach dem Zusammenschmelzen zu kühlen, und invielenFällen hat es sich auch als vorteilhaft
gezeigt, die Verbindungszone bzw. die Verbindungsnaht zu unterstützen und/oder nachzuformen.
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Zur Durchführung der beschriebenenBehandlung können verschiedene Mittel
verwendet werden. Fig. 3 zeigt beispielsweise eine verschließbare Form 34, .die
aus zwei Teilen besteht, welche um einen senkrechten Zapfen 3-5 aus der voll ausgezeichneten
in die gestrichelte Lage bewegt wer den können. Diese Bewegung kann beispielsweise
mittels einer pneumatischen oder hydraulischen Vorrichtung 36 bewirkt werden, welche
durch Gelenke 38 mit Vorsprüngen; 39 der Form 34 verbunden ist. Die Vorrichtung
36 und der Zapfen 35 sind durch einen Träger 4o, am Tisch i i befestigt, und,die
Teile der Farm 34 und. die Vorrichtung 36 sind .derart im Verhältnis zum Ständer
21 und dem Brenner 13 angeordnet, daß die Form die normale Schwenkbewegung ,des
Brenners nicht behindert, aber trotzdem rasch um die Verbindungszone zwischen den
Glasteilen gepreßt werden kann, unmittelbar nachdem diese miteinander in Berührung
gebracht worden sind. Der genaue Zeitpunkt für das Schließender Form um die Verbindungszone
ändert sich selbstverständlich innerhalb weiter Grenzen., und die Länge des Zeitraumes,
während welcher die Form geschlossen gehalten wird, ändert sich auch nach den herrschenden
Umständen.
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Fig. 4 zeigt, wie die Form 34 auf die Verbindungszone zwischen den
Glasteilen G einwirkt. Wie ersichtlich, ist der Zwischenraum zwischen den Haltern
14 und r6 gerade groß genug, um die Form 34 aufzunehmen. In der Form ist ein Hohlraum
37 vorgesehen, durch welchen ein Kühlmittel geleitet werden kann. Dieser Hohlraum
ist nicht unbedingt notwendig, da die Form auch ohne Verwendung eines besonderen
Kühlmittels eine kombinierende Formgebungs- und Kühlwirkung auf die- Verbindungszone
ausübt.
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Wenn die Form oder Klammer 34 die Verbindungszone angreift, werden
Grate und andere Unregelmäßigkeiteniindieser Zone nach innen gedrückt, so daß eine
im wesentlichen ebene Verbindungszone entsteht. Wie in Fig.5 angedeutet, kann die
Klammer 34 mit einer Rippe 41 od. dgl. versehen sein, die eine Vertiefung in der
Verbindungszone zwischen den Glasteilen bildet. Diese Vertiefung dient zur Aufnahme
einer Verstärkungsstange aus Metall oder zum Einfüllen von Zement od. dgl., -renn
mehrere Blöcke zusammengebaut und miteinander vereinigt werden sollen.
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Erfindungsgemäß kann die Klammer oder Form 34 auch :benutzt werden,
um die Außenflächen der Ränder .des hohlen Blockes od. dgl. mit einem körner- oder
pulverförmigen Material zu belegen und hierdurch eine bessere Verbindung zwischen
dem Block und dem Zement od. dgl. zu schaffen. Zu diesem Zweck kann die Innenfläche
der Klammer 34 mit einer Schicht aus pulverförmigem oder körnigem Material, z. B.
Glas, Porzellan od. dgl., überzogen werden, welches beim Schließen der Klammer in
.die weiche Oberfläche der Glasteile hineindringt.
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Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform der Formgebungs- und
Kühlvorrichtung sind die Glasteile in Haltern 42, 43 gelagert, welche durch ,die
Stange 45 auf dem Tisch 44 festgehalten werden. Die Klammer wird hier nicht durch
eine waagerechte Bewegung geschlossen, sondern die Formgebungs- und Kühlvorrichtung
46 ist auf waagerechten Drehzapfen 47 gelagert und schließt sich durch eine senkrechte
Bewegung um die vier Seiten der Verbindungszone zwischen den Glasteilen. Zum Schließen
der Klammer um die Verbindungszone kann beispielsweise ein senkrecht beweglicher
Kreuzkopf 48 verwendet werden, der aufrecht stehende Arme 49 besitzt, welche durch
Öffnungen indem Tisch 44 nach oben ragen und gegen die Form 46 anliegen.
Wenn der Kreuzkopf 48 durch eine pneumatische oder hydraulische Vorrichtung nach
oben gepreßt wird, schließt sich die Klammer 46 und die vier Seiten der Verbindungszone
zwischen den Glasteilen. Die Klammer 46 kann beispielsweise durch Federn od. dgl.
wieder geöffnet werden. Diese Ausführungsform der Erfindung -wirkt in ähnlicher
Weise wie die zuerst beschriebene.
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Wenn die Glasteile in der beschriebenen Weise miteinander verbunden
werden, wird das im Innern des Hohlkörpers eingeschlossene Gas, welches ursprünglich
eine verhältnismäßig niedrige Temperatur hat, durch :die Berührung mit dem Glas
erhitzt, so daß ein beträchtlicher Druck im Innern des Blockes entstehen kann, nachdem
dieser geschlossen ist und bevor eine Kühlung stattgefunden hat. Durch die, Verwendung
der beschriebenen Klammer oder Form wird aber :die Verbindungszone während des Setzerns
des Glases gestützt und verstärkt, so daß der Innendruck keine Beschädigungen in
der Verbindungszone hervorrufen kann. Durch den Druck im Innern -des Blockes wird
auch das Glas in der Verbindungszone fest gegen die Klammer gepreßt, so @daß diese
Zone die er--vünschte Form erhält und durch die innige Berührung die Hitze rasch
von dem Glas auf die Klammer übertragen wird. Das Ergebnis hiervon ist, daß nicht
nur eine sehr gleichförmig gestaltete Verbindungszone entsteht, sondern auch die
Abkühlung rascher als bisher erfolgt, so daß durch die Erfindung die Herstellung
von Glasgegenständen nicht nur genauer, sondern auch rascher als bisher erfolgt.
' Fig. 8 und 9 zeigen eine weitere Ausführungsform der Maschine zur Durchführung
!des neuen Verfahrens. Diese- Maschine besitzt nicht nur die Vorrichtungen, welche
erforderlich sind, um die einander ergänzenden Glasteile zu halten, sie zu erhitzen
und zusammenzupressen, sondern sie weist auch Mittel auf, um die Temperatur und
die physikalischen Eigenschaften der Glasteile von der Erhitzung derselben bis zum
Erstarren der Masse zu regeln. Diese Mittel umfassen: unter anderem Mäntel aus feuerfestem
Material und Vorrichtungen, um diese Mäntel zu heben und ,die erhitzten
Glasteile
einzuschließen unmittelbar nach Entfernung des Brenners und gleichzeitig mit oder
vor der Bewegung der Teile in die Lage, in welcher sie miteinander verschmolzen
werden. Die Maschine nach Fig. 8 und 9 besitzt ferner Mittel, um eine Reihe von
kühlenden Gasstrahlen, gegen die Mäntel in dem Bereich der Verbindungszone zwischen
den Glasteilen zu richten, so .daß in diesem Bereich eine gleichförmige Temperatur
aufrechterhalten werden kann.
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Die Maschine gemäß Fig, 8 und 9 besitzt einen Ständer 5o, der mehrere
Tische 5r, 53, 52 trägt. auf welchen die verschiedenen Teile der Maschine gelagert
sind. Auf der Unterseite :des Tisches 51 und der Oberseite des Tisches 52 sind in
gleichen Abständen von dem Ständer5o mehrere, gewöhnlich zwei Halter 54, zur Aufnahme
der Glasteile vorgesehen. Die Halter 54, insbesondere die oberen, können mechanische
Klammern sein. Vorzugsweise bestehen aber die oberen Halter aus Saugköpfen, deren
Wirkung durch die Ventile 55 geregelt werden. Die unteren Halter 54 brauchen nicht
die Glasteile zwangsläufig festzuhalten, sondern dienen nur dazu, diese Teile aufzunehmen.
und sie in der richtigen Lage zu halten.
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Die Halter 54, in welchen die Glasteile G lösbar sitzen, sind paarweise
übereinander angeordnet. Der untere Halter 54 in jedem Paar sitzt auf dem Tisch
52, kann aber im Verhältnis zu diesem Tisch in senkrechter Richtung gehoben werden,
um den unteren Glasteil G mit dem oberen Glasteil in Berührung zu bringen. Diese
Bewegung kann in beliebiger Weise bewerkstelligt werden, beispielsweise mittels
einer pneumatischen oder hydraulischen Vorrichtung 56, die auf der Unterseite des
Tisches 53 angeordnet ist und eine Kolbenstange 57 besitzt, welche den unteren Halter
34 trägt.
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Auf dem Ständer ist ein Brenner 58 vorgesehen, der drehbar gelagert
ist und durch Betätigung des Griffes 59 gegen :das eine oder das andere Paar von
Haltern 54 gerichtet werden kann. Der Brenner besitzt mehrere Düsen oder Öffnungen,
die gegen die Flansche der Glasteile. G gerichtet werden können,, so daß diese Flansche
durch eine Mischung von Gas und Luft, Sauerstoff od. dgl. auf Schmelztemperatur
gebracht werden können. Wie auf der rechten Seite auf Fig.9 angedeutet, wird das
Gas durch eine Leitung 6o und ein Reglerventil 6 1 zugeführt.
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Die Abschirmungsvorrichtung besteht in diesem Fall aus einem verhältnismäßig
kurzen Mantel aus wärmeisolierendem Werkstoff. Dieser Mantel 62,
der auf der
Unterseite des Tisches 51 angebracht ist, umschließt den oberen Halter 54, läßt
aber den äußersten Abschnitt des Glasflansches frei. In einer Öffnung in dem Tisch
52 ist ein zweiter Mantel 63 angebracht, der mit dem Mantel 62 zusammenwirkt,
wie dieser aus hitzebeständigem Werkstoff hergestellt ist, und eine begrenzte Bewegung
in senkrechter Richtung ausführen kann. Diese Bewegung kann beispielsweise durch
pneumatische Vorrichtungen 64 herbeigeführt werden, die auf der Unterseite des Tisches
53 befestigt sind. Die Kolbenstangen dieser Vorrichtungen sind mit einer Platte
65 verbunden, welche das untere Ende des Mantels 63 abschließt. Eine Reihe von schmalen
Rippen 66 am Umfang des Mantels steuert die senkrechte Bewegung des Mantels längs
des Halters 54 und bewirkt zusammen mit den öffnungen 67, @daß die Abgase gleichförmig
um den Rand des Halters 54 nach unten aus dem Mantel 63 herausgeleitet werden.
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In Verbindung mit den Mänteln: sind Mittel vorgesehen, um die Verbindungszone
zwischen den Glasteilen zu kühlen. Diese Mittel bestehen aus einer Reihe von waagerechten
Öffnungen 68, welche gleichförmig über die Wand des Mantels um den Umfang der Glasteile
verteilt sind und mit einer Verteilungsplatte 69 zusammenwirken, «>eiche durch ein
biegsames Rohr 7o mit einer Preßluftquelle 7 1 oder einer anderen Kühlmittelquelle
verbunden ist. Die verschiedenen Leitungen werden bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
der Maschine durch Ventile gesteuert, welche von Hand betätigt werden, aber es ist
selbstverständlich auch möglich, selbsttätig wirkende Ventile zu benutzen.
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In Fig. 9 ist auf der linken Seite die Lage dargestellt, welche die
Glasteile einnehmen, wenn die Flansche derselben miteinander verschmolzen werden.
Auf der rechten Seite dieser Figur sind die beiden Hälften des Glaskörpers in der
Lage dargestellt, welche sie einnehmen während der einleitenden Erhitzung, bevor
sie zusammengebracht werden.
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Wenn die Glasteile miteinander vereint werden sollen, was zu einem
beliebigen Zeitpunkt stattfinden kann, nachdem der Schutzmantel in die Gebrauchslage
gebracht ist, wird der untere Halter 54 durch den Preßluftmotor 56 gehoben, um die
Glasteile gegeneinanderzupressen. Sobald die Teile sich aneinander gebunden haben,
wird das Kühlmittel durch die Öffnungen 58 gegen die Verbindungszone oder -naht
gerichtet, um :die Glasmassen hier rasch abzukühlen, wobei :die Luft wieder durch
die Öffnungen 67 entweicht. Es ist auch möglich, Kühl: flüssigkeit durch die Verteilungsplatte
69 in den Mantel hineinzuleiten, bevor die Glasteile miteinander in Berührung gebracht
werden. In dieser Weise können. die Temperatur, die Dichte und die Größe der beim
Zusammenschmelzen in den Hohlkörper eingeschlossenen Gase genau geregelt werden.
Der erwünschte Innendruck kann beispielsweise durch Veränderung :des Zeitintervalls
zwischen dem Schließen des Mantels und der Vereinigung der Glasteile und/oder durch
Einleiten von Kühlmittel in. dem Mantel geändert werden. Durch die vorliegende Erfindung
werden deshalb die Mäglichkeiten für ,die Regelung der Drücke in den geschlos:senen
Hohlkörpern. aus Glas erhöht. Ferner gestattet die Erfindung die Herstellung von
Glasblöcken von geringem Gewicht, praktisch ohne Begrenzung der Größe der Blockflächen.
Hierdurch wird es möglich, mit geringeren Unkosten als bisher stärkere Baublöcke
aus Glas als die bisher bekannten zu bilden, bei denen unerwünschte Unter-oder überatmosphärische
Drücke nicht vorhanden sind.
Anstatt den Mantel mit Luft oder einem
anderen Kühlmittel abzukühlen, kann man das Innere des Mantels mit einem Gas füllen,
welches ungefähr dieselbe Temperatur hat wie ,die Glasteile, unmittelbar bevor s.ie
miteinander vereinigt werden. In diesem Fall kann die -Verbindung nicht von innen
gestört werden, da das eingeschlossene Gas dieselbe Temperatur wie ,der Glasblock
hat.
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Die Erfindung kann selbstverständlich in verschiedener Weise abgeändert
werden. Die Grundprin2,ipien derselben, nämddich, die Regelung der atmosphärischen
Verhältnisse in dem fertigen Block entweder durch Verringerung des Druckes, durch
Einführung einer Verweilperiode oder durch Entwicklung von abnormalen Drücken, durch
Einführung von Gas .unter Druck in das Innere des Schirmes 63, sind intim miteinander
verbunden und hilden eine einheitliche Erfindung. Die Kühlmittel für die Verbindungszone
können mechanisch, wie in Fig: i bis -6 gezeigt, oder pneumatisch, wie in Fig. 8
und 9 dargestellt, sein. Soll, eine zusätzliche Nachformung @rfoldgen, so muß jedoch
die Maschine gemäß Fig. i bis 6 verwendet werden.