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Vorrichtung zum Biegen von Glasscheiben Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf die Herstellung gebogener Glasplatten.
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Bei dem zur Zeit üblichen Biegen von ebenen Glasscheiben wird die
Scheibe an Zangen aufgehängt, in einem Ofen bis nahe dem Erweichungspunkt erhitzt
und dann aus dem Ofen heraus zur Biegestation zwischen zwei gegeneinander bewegliche
Biegeorgane gebracht, die eine Form haben, welche der der Scheibe zu gebenden Form
entspricht.
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Nachdem die erhitzte Scheibe zwischen die Biegeorgane gebracht worden
ist, werden diese einander genähert, so daß sie die Scheibe zwischen sich fassen
und ihr die gewünschte Form geben. Nachdem die Scheibe so gebogen worden ist, werden
die Biegeorgane auseinanderbewegt; die Scheibe wird dadurch frei und kann je nach
den Umständen entweder einer langsamen Abkühlung oder einer plötzlichen Abschreckung
zwecks Härtung unterworfen werden.
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Um zu vermeiden, daß man die Biegeorgane zur Erzeugung verschiedener
Biegungen auswechseln muß, sind schon Biegeorgane aus aneinandergefügten Platten
oder Leisten vorgeschlagen worden. Für den Biegevorgang werden diese Platten oder
Leisten festgeschraubt, und sie werden gelöst, wenn man ihre gegenseitige Lage zueinander
ändern will, um den Biegeorganen eine andere Form zu geben. Durch diese Anordnung
ist es möglich, bei ein und demselben Apparat einfache Biegungen verschiedener Form
durchzuführen.
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Das Wesentliche der erfindungsgemäßen Vorrichtung, welche zum Biegen
von vorher bis nahe dem Erweichungspunkt erhitzten Glasscheiben dient, besteht
darin,
daß dieselbe- zur Einwirkung auf die beiden Flächen der Glasscheibe kommende Formgebungsorgane
besitzt, die einzeln und unabhängig voneinander hinsichtlich ihrer Lage und/oder
Richtung einstellbar sind.
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Bei einer derartigen Vorrichtung lassen s_ch zufolge der Einstellbarkeit
der einzelnen Organe verschiedene Formen sowohl von einfachen als auch von komplizierten
Biegungen bilden. Durch eine solche Vorrichtung werden die Herstellungskosten für
verschiedene Biegeorgane insbesondere in dem Fall gespart, wo nur einige gebogene
Scheiben einer besonderen Form hergestellt werden sollen.
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Die erfindungsgemäße Biegevorrichtung besteht aus zwei gleichen, einander
.gegenüberliegenden Rahmen, deren gegeneinandergerichtete Flächen eine Anzahl von
Formgebungsstempeln tragen, von denen jeder derart angebracht ist, daß man ihn mit
Bezug auf seinen Tragrahmen in den gewünschten Abstand bringen kann, um der zwischen
die Rahmen gebrachten Glasscheibe die gewünschte Form zu geben, wobei die Rahmen
so angeordnet sind, daß sie gegeneinander und voneinander weg bewegt werden können.
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Die Rahmen können aus Platten oder aus flachem Rahmenwerk bestehen.
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Die Formgebungsstempel 'können aus Holz hergestellt oder mit Holz,
Gips oder Asbest bekleidet sein und so angebracht werden, daß sie Reihen oder konzentrische
Kreise oder andere gewünschte geschlossene Kurven bilden.
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Die Rahmen werden mit einer Anzahl von in der Länge veränderlichen
ein- und ausschiebbaren Stützen versehen, von denen jede einen Formgebungsstempel
trägt, so daB durch Längeneinstellung der Stützen der Abstand jedes Stempels von
seinem Tragrahmen geändert werden kann, um durch die Stempel einfache oder komplizierte
Biegeflächen zu bilden.
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Zweckmäßig sind die Stempel einzeln in einem Gelenk gehalten, um sich
der gewünschten Biegung anpassen zu können, und sind Verriegelungsmittel vorgesehen,
um jeden Stempel in der eingestellten Lage zu halten.
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Nach dem Biegen kann die Scheibe einer langsamen Kühlbehandlung oder
zwecks Härtung einer plötzlichen Abkühlung unterworfen werden.
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Zum Zusammenwirken mit der Biegevorrichtung sieht die Erfindung für
die nach einer einfachen oder komplizierten Form gebogene Scheibe eine Härtungsvorrichtung
vor, die es gestattet, einen gleichmäßigen Härtegrad über die Gesamtfläche der leiden
Scheibenseiten zu erhalten.
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Die Härtungsvorrichtung gemäß der Erfindung besteht aus zwei Sätzen
von Düsen, die gleichzeitig Kühlmittelstrahlen gegen die beiden Seiten der zwischen
sie gebrachten Glasscheibe richten. Bei dieser Vorrichtung sitzt jede Düse. an einem
besonderen Rohr, das an einer Kühlmittelzuleitung derart angebracht ist, daß man
für jeden Kühlmittelstrahl den Abstand zwischen der Düse und dem Punkt der Scheibe,
auf welchen 'der Strahl auftreffen soll, regeln 'kann. Mit der Vorrichtung ist es
möglich, die Unterschiede in der Abkühlung der beiden Flächen der Scheibe an jeder
Stelle auf ein Minimum zu verringern und eine Verformung der gebogenen Scheibe zu
vermeiden.
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Nach einer vorzugsweisen Ausführung der Vorrichtung besteht jedes
Düsentragrohr aus einem Teleskoprohr, das auf der Kühlmittelzufuhrleitung angebracht
ist, wobei jedes Teleskoprohr mit Mitteln versehen ist, um seine Teile in jeder
gewünschten axialen Einstellung zu verriegeln.
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Zweckmäßig sitzt die Düse mittels eines einfachen oderUniversalgelenkes
an dem jeweiligenTragrohr, und es sind Sperrmittel vorgesehen, um die Düse entweder
in der Achse des Rohres oder in einem bestimmten Winkel zu dieser zu halten, so
daß die Blasrichtung jedes einzelnen Kühlstrahls geändert werden kann.
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Jede Leitung, auf der ein Satz von Düsen angebracht ist, besteht entweder
aus einem Laufkasten oder aus einer Anzahl von Rohren, auf denen die Düsen gruppiert
sind. Die Rohre können entweder einzeln von der Kühlmittelquelle abgezweigt oder
mit dieser durch eine Leitung oder Leitungen verbunden sein, auf welchen die Rohre
angebracht oder mit welchen sie durch einen biegsamen Schlauch verbunden sind. Die
Rohre können in konzentrischen Kreisen oder nach anderen geschlossenen Kurven angeordnet
sein. Indessen sind sie zweckmäßig parallel zueinander angeordnet und an einen oder
mehrere Verteiler angeschlossen.
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Die Erfindung sieht ferner vor, die Vorrichtung zum Biegen der Glasscheiben
mit der Vorrichtung zum Härten derselben zu einem Aggregat zu vereinigen, mit welchem
sich gehärtete Glasscheiben verschiedener Biegungen leicht herstellen lassen.
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Eine derartige Vorrichtung zum Biegen und Härten von Glasscheiben
besteht aus zwei Rahmen, von denen jeder mit Biegeorganen und Blasorganen der oben
angegebenen Art versehen ist. Dabei sind die genannten Rahmen so angeordnet, daß
sie zwecks Biegeas der Scheibe mittels der Formgebungsorgane einander genähert und
nach dem Biegevorgang von der Glasscheibe entfernt werden können, um die Blasorgane
in diejenige Lage bringen zu können, von welcher aus die von ihnen ausgestoßenen
Kühlstrahlen die gewünschte Strecke bis zum Glas zurücklegen. Das Härten wird unmittelbar
nach dem Biegevorgang durchgeführt, und die Scheibe bleibt dabei in der Lage, in
der sie sich während des Biegeas befunden hat.
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Alle oder ein Teil der Formgebungsorgane besitzen zweckmäßig axiale
Öffnungen und können auf Blasrohre für die Kühlmittelstrahlen derart aufgesetzt
werden, daß diese Strahlen durch die Formgebungsorgane hindurchgehen und zusammen
mit den anderen auf dem Rahmen vorgesehenen Glasdüsen wirken. Die einander gegenüberliegenden
Flächen der beiden Rahmen tragen zweckmäßig gleiche Sätze von Formgebungsorganen
und Glasdüsen, die einzeln so angeordnet sind, daß sie in den gewünschten Abstand
von ihrem zugehörigen Rahmen gebracht werden können, um der zwischen den
beiden
Rahmen befindlichen heißen Glasplatte die gewünschte einfache oder komplizierte
Biegung zu verleihen und diese Scheibe unmittelbar nach Beendigung des Biegevorganges
zu härten.
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Die vereinigte Biege- und Härtevorrichtung ist so ausgebildet, daß
die Länge und Richtung der Strecke, über welche jeder Kühlstrahl bis zum Auftreffen
auf einen bestimmten Punkt des Glases geht, geändert werden 'kann. Hierdurch läßt
sich die gewünschte Gleichmäßigkeit der Abkühlung über die Gesamtfläche der beiden
Seiten der Glasscheibe erreichen.
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Bei der vereinigten Biege- und Härtevorrichtung können von den zwei
auf entgegengesetzten Seiten der Scheibe liegenden Sätzen von Formgebungsorganen
alle Formgebungsorgane aus einem Stempel bestehen, der auf einem Teleskoprohr sitzt
und mit einer Öffnung für den Durchgang des Kühlstrahls versehen ist. Dabei liegen
die Rohre des einen Satzes in der Verlängerung der Rohre des anderen Satzes, und
jedes Teleskoprohr ist mit einer gemeinsamen Kühlmittelzufuhrleitung verbunden.
Die Zufuhrleitungen sitzen an einem Verteiler, der auf einem Gestell angeordnet
ist, welches mit Vorrichtungen versehen ist, um dasselbe vor und zurück zu bewegen
und so die Formgebungsstempel in axialer Richtung zu verstellen. Zweckmäßig sitzt
jedes Blasorgan an einem Dreh- oder Universalgelenk, so daß man jedem Kühlstrahl
eine bestimmte Richtung mit Bezug auf den vor ihm liegenden Teil des Glases geben
und jeder der Strahlen so gelenkt werden kann, daß die Achsen aller Strahlen senkrecht
zu der Fläche stehen, auf der sie auftreffen. In dem Fall, wo die Formgebungsorgane
nicht gleichachsig mit den Blasorganen angeordnet sind, ist es besonders zweckmäßig,
sie an Universalgelenken anzuordnen, damit sie sich der gewünschten Biegung anpassen
können. Verriegelungsmittel ermöglichen es, die Formgebungseleinente in der gewünschten
Lage fest zu stellen.
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In den Zeichnungen sind verschiedene beispielsweise Ausführungsformen
von Vorrichtungen gemäß der Erfindung dargestellt.
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Abb. i ist eine schematische Endansicht einer Vorrichtung aus zwei
einander gegenüberliegenden Sätzen von Formgebungsstempeln, die zur Ermöglichung
der Erzeugung einfacher oder komplizierter Biegungen an Teleskopstützen sitzen;
Abb. 2 ist eine Draufsicht der Vorrichtung nach Linie II-II der Abt). i ;
Abb.3 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Linie III-II I der Abb. i ; Abb.
4 ist eine der Abb. 2 ähnliche Draufsicht einer Härtevorrichtung mit einander gegenüberliegenden,
an Teleskoprohren sitzenden Blasdüsen; Abb. 5 ist eine den Abb. 2 bis 4 ähnliche
Draufsicht.einer Vorrichtung zum Biegen und Härten von Glasscheiben, bei der Formgebungsstempel
und Blasdüsen in einem Aggregat vereinigt sind; Abb. 6 ist ein Längsschnitt durch
einen der Formgebungsstenipel mit Teleskopstütze gemäß Alb. i und 2 ; Abb. 7 ist
ein Längsschnitt durch eine der an einem Teleskoprohr sitzenden Blasdüsen der Abb.
4 oder 5; Abb. 8 ist eine Endansicht der in Abb. 7 gezeigten Blasdüse; Abb. 9 ist
ein Längsschnitt durch einen Formgebungsstempel, der mit einer axialen Öffnung versehen
und auf einem Teleskoprohr aufgesetzt ist; Abb. io ist eine Stirnansicht des in
Abb. 9 gezeigten Formgebungsstempels.
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In einem Gerüst mit rechteckigen Seiten aus Stützen A, waagerechten
Streben B und Tragriegeln C ist zu beiden Seiten der zu biegenden Glasscheibe
ein Satz von in waagerechten Reihen angeordneten Formgebungsstempeln vorgesehen.
Die Ausbildung und Befestigung jedes Formgebungsstempels sind im einzelnen in Abb.
6 dargestellt, auf die im folgenden besonders Bezug genommen wird.
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Jede Reihe von Formgebungsstempeln sitzt an einem waagerechten Stab
2. Alle Stäbe 2 sind parallel zueinander angeordnet und beispielsweise an einem
Paar von senkrechten Stäben 3 angeschweißt, so daß für jeden Satz von Stempeln ein
starrer rostartiger Tragrahmen entsteht.
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Ober- und unterhalb der Mitte der Stäbe 3 ist je eine Stellstange
4 vorgesehen, die mit den Stäben 3 durch eine Konsale 5 verbunden ist. Die Stangen
4 sind in Lagern 6 geführt, die auf den Tragriegeln C des Gerüstes angebracht sind.
Die Rahmen werden also von den Lagern 6 getragen, in welchen die Stangen 4 gleiten
können, so daß durch sie die Rahmen einander genähert oder voneinander entfernt
werden können.
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Die Hinundherbewegung der Stangen 4 erfolgt durch einen hydraulischen
Antrieb, der aus doppelt wirkenden Zylindern 7 und den Kolbenstangen 8 besteht.
Die Stellstangen 4 sind paarweise durch Querstangen 4a miteinander verbunden, und
diese Querstangen 4" jedes Rostes sind mit den zugehörigen Kolben durch Hebel 9
verbunden, die bei io auf feststehenden Winkeleisen i i drehbar gelagert und durch
Pleuelstangen 12 an Hebel 13 angelenkt sind, die bei 14 drehbar gelagert sind. Das
untere Ende jedes Hebels 13 ist durch eine Pleuelstange 15 mit der entsprechenden
Kolbenstange 8 verbunden. Bei einer Bewegung der Kolben nach außen (A#bb. i) werden
die die Formgebungsstempel tragenden Roste von der Glasscheibe i entfernt, während,
wenn die Kolben nach innen bewegt werden, eine Bewegung der Roste gegeneinander
erfolgt, so daß die auf ihnen sitzenden Formgebungsstempel der zwischen ihnen befindlichen
heißen Glasscheibe eine bestimmte Biegung erteilen. , Anstatt die Stangen 4 zu verstellen,
kann man durch hydraulische Vorrichtungen die Roste auch längs diesen Stangen verschieben,
in welchem Fall die Hebel 9 mit fest an den Rosten sitzenden Schubstangen verbunden
werden.
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Wie aus Abb.6 ersichtlich, sitzt jeder Formgebungsstempel 16 an einer
Teleskopstütze, die aus einem Rohr 17 und einer Stange 18 besteht. Das Rohr 17 ist
an einen Stab 2 des zugehörigen rostförmigen Rahmens angeschweißt. Das freie Ende
des
Rohres 17 ist, wie b°_i i9 angedeutet, längs geschlitzt und am äußeren Ende
abgeschrägt, um einen innen konischen Ring 2o aufzunehmen, der in einer auf das
Rohr 17 aufgeschraubten Hülse 21 angeordnet ist. Wird die Hülse 21 auf das
Rohr festgeschraubt, so drückt der Ring 2o auf das geschlitzte Ende des Rohres und
preßt dieses gegen die Stange 18, indem sie diese in ihrer axialenLage zum Rohr
i7 fest stellt. Auf das äußere freie Ende der Stange 18 ist eine Kugelgelenkpfanne
22 aufgeschraubt, in die eine Kugel 23 paßt, in welche der Stiel 24 des Formgebungsstempels
eingeschraubt ist. Die Pfanne 22 ist mit einem Ring 25 aus Schmierstoff versehen,
und die Kugel wird in der Pfanne durch eine Kappe 26 gehalten, in der sich eine
Feder 27 befindet, die zwischen der Pfanne 22 und dem in die Kappe eingeschraubten
Haltering 28 sitzt. Durch die Feder wird die Kappe gegen die Kugel gezogen, um diese
in der gewünschten Lage festlegen zu können. So ist also das Formgqbungsorgan mit
seiner Teles-kopstütze durch ein ein Universalgelenk bildendes Kugelgelenk verbunden,
das es gestattet, dem Formgebungsorgan mit Bezug auf seinen Tragrahmen eine gewünschte
Lage und Richtung zu geben.
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Der Stiel 24 kann in der Achsrichtung der Teleskopstütze, wie in der
Abbildung gezeigt, oder auch in einem Winkel zu dieser liegen, so daß es möglich
ist, durch entsprechende Verstellung die Form der dem Glas zu erteilenden Biegung
zu ändern.
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Die leichte Einstellbarkeit der einzelnen Formgebungsorgane gestattet
es, diese Organe an einer Schablone zur Anlage zu bringen, die der Form der herzustellenden
gebogenen Scheibe entspricht. Auf diese Weise ist es möglich, eine genaue Einstellung
aller Formgebungsorgane zu bewirken und Scheiben von jeder gewünschten Biegeform
herzustellen.
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Hat man einen Formgebungsstempel in die gewünschte Lage gebracht,
so wird er in dieser Lage dadurch verriegelt, daß man die Kappe 26 fest gegen das
Kugelgelenk zieht. Zu diesem Zweck ist die Kappe mit einem Bügel 29 versehen, in
welchen das umgebogene Ende einer Stange 30 eingehakt ist, deren anderes
Ende mit Gewinde und einer Flügel= mutter 31 versehen ist, die beim Anziehen
die Kappe fest in ihre Verriegelungslage zieht und den Formgebungsstempel fest stellt.
Auf diese Weise können alle Formgebungsstempel einzeln in jede gewünschte Lage zur
Herstellung verschiedener Formen einfacher oder komplizierter Biegung gebracht werden.
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Die in der beschriebenen Vorrichtung zu biegende Glasscheibe i ist
mittels den oberen Rand der Scheibe fassender Zangen 33 an einer Stange 32 aufgehängt,
die ihrerseits durch Arme 34 an einem mittels Rädern 36 auf einer Schiene 35 laufenden
Wagen angebracht ist. Die Bewegung des Wagens kann durch einen nicht gezeigten Seilzug
erfolgen, um die Scheibe in den nicht dargestellten Ofen und nach Erhitzung bis
nahe dem Erweichungspunkt zwischen die beiden Sätze von Foringebungsstempeln der
beschriebenen Vorrichtung zu bringen. Nach beendetem Biegevorgang kann die noch
heiße Scheibe längs der Schiene 35 zu einer Härtevorrichtung gebracht werden, so
daß zwischen dem Biegen und Härten nur eine kurze Pause liegt, die aber ausschließlich
von der Zeit abhängt, die notwendig ist, uin die Biegeorgane von der Scheibe zu
entfernen und diese zur Härtestation zu überführen.
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Die in Abb. ,4 dargestellte erfindungsgemäße Härtevorrichtung besteht
aus einem Satz von auf entgegengesetzten Seiten der zu härtenden gelogenen Glasscheibe
angeordneten Blasdüsen. Diese Düsen sind in senkrechten Reihen auf Rohren 42 von
rechteckigem Querschnitt angebracht, die parallel zwischen Paaren von Verteilern
43 angeordnet sind, welche an senkrechten Stäben 3 angeschweißt oder sonstwie befestigt
sind. Auf diese Weise erhält man für jeden Satz von Blasdüsen einen rostartigen
starren Tragrahmen.
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jedes Paar von Verteilern 43 ist durch rohrförmige Arme .l4 mit einem
Speiserohr 45 verbunden, welches seinerseits durch eine biegsame Leitung mit einer
nicht dargestellten Kühlmittelquelle verbunden ist.
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Gemäß der Erfindung sind die Rollre 42 der beiden Kühlroste je mit
einer R.eilie von Teleskoprohren versehen, von denen jedes eine Düse trägt, durch
welche der zugeführte Kiililinittels:ralil auf die der Düse gegenüberliegende Stelle
der Oberfläche der Glasscheibe gerichtet wird.
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jedes Rohr 42 besitzt auf seiner Innenseite in geeigneten Abständen
Öffnungen. in welche je ein Rohr 46 eingeschweißt ist, dessen vorderes Ende 46a,
wie bei 46b in A ebb. 7 angedeutet. längs geschlitzt und innen zur Aufnahme eines
konischen Stopfens 47 abgeschrägt ist, durch dessen Achse das Gewindeende-einer
Stange 48 geht, deren anderes Ende durch die Außenwand des Rohres 42 hindurchgeht
und mit einem Flügelkopf 49 versehen ist. Durch Drehen des Kopfes 49 in einer bestimmten
Richtung wird der Stopfen 27 in das geschlitzte Ende des Rohres 46 hineingezogen
und preßt dieses nach außen.
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Gleichachsig zum Rohr 46 ist auf diesem ein Rohr 5o verschiebbar,
das mit einer Stopfbüchse 51 versehen ist. Der konische Stopfen 47 besitzt, wie
aus A11. 7 ersichtlich, Öffnungen 47a, durch die das vom Rohr 42 kommende und durch
das Rohr 46 strömende Kühlmittel in das Rohr 5o gelangen kann. Die Rohre 46 und
50 bilden also ein Teleskoprohr, und wenn der konische Stopfen in das geschlitzte
Ende des Rohres 46 hineingezogen wird, wird dieses gegen das Rohr 5o geklemmt, um
beide Rohre in der gewünschten gegenseitigen axialen Einstellung zu halten. Ein
auf der Stange 48 befestigter Anschlag 4 8a legt sich gegen die Innenseite des Rohres
42, wodurch es möglich .ist, durch Drehen des Flügelkopfes 49 in dem dem erstgenannten
Sinne entgegengesetzten Sinn den Stopfen 47 aus dem Rohr 46 herauszuschieben.
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Das Rohr 5o trägt eine Düse 52. die durch die vorgenannte axiale Einstellung
iiiit verstellt wird, so daß die Länge der Strecke. die der Kühlmitielstrahl von
der Düse bis zu dein Punkt seines Auftreffens auf das Glas zurücklegt, mit Genauigkeit
festgelegt werden kann.
Bei der in Abb. 7 dargestellten Ausführungsform
sitzt jede Düse an einer Kugel 53, die in einer Gelenkpfanne 54 gelagert ist, die
mit einer Dichtungsscheibe 55 versehen ist und auf dem Ende des Rohres 5o sitzt.
Die Kugel wird in der Pfanne durch eine Kappe 56 gehalten, in der zwischen der Pfanne
,34 und dem Abschlußring 58 der Kappe 56 eine Feder 57 vorgesehen ist. Die Feder
57 zieht die Kappe gegen die Kugel, um diese in einer gewünschten Lage fest zu stellen.
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1e nachdem welche Richtung der Kühlmittelstrahl haben soll, Kann die
Düse, wie dargestellt, in der Achse ihres Teleskoprohres oder auch geneigt zu diesem
liegen. Ist die Düse in die gewünschte Stellung gebracht worden, so wird sie durch
Anziehen der Kappe 56 gegen die Gelenkpfanne fest gestellt. Zu diesem Zweck ist
die Kappe mit einem Bügel 56° vei-ehen, in welchen das umgebogene Ende einer Mange
59 eingehakt ist, de ren anderes Ende mit Gewinde und einer Flügelmutter 6o versehen
ist, die sich durch eine Büchse 61 gegen einen Ansatz 42° des Rohres 42 abstützt.
Beim Anziehen der Flügelmutter 6o zieht die Stange 59 die Kappe 56 in die Klemmlage
und verriegelt dadurch die Düse in der gewünschten Stellung. Auf diese Weise kann
also die Richtung des Kühlmittelstrahles geändert und festgelegt werden.
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Um die Einstellung der Düsen zu der zwischen sie gebrachten Glasscheibe
zu erleichtern, ist jede Düse mit einer Tastvorrichtung versehen, die aus einem
auf dem Düsenkörper verstellbar aufgeschraubten Ring 63 und drei in gleichem Abstand
angebrachten "leich großen Tastfingern 64 besteht.
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Vor dem Härten wird eine Schablone, welche die Form der zu, härtenden
gebogenen Glasscheibe hat, in die Stellung gebracht, welche die Scheibe während
des Härtens einnimmt, und dann erfolgt die Einstellung der Teleskoprohre durch die
spinnenfuB-artigen Tastfinger, die mit der Schablone in Berührung kommen. Auf diese
Weise erhält jede Düse mit Bezug auf die Glasscheibe die richtige Lage und Stellung.
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Anden beschriebenen Ausführungen können auch gewisse Änderungen vorgenommen
werden. So Scann beispielsweise die Kugel 53 durch eine Büchse ersetzt werden, die
ein Drehgelenik für die Düse bildet. Auch sonst können die Gelenkverbindungen der
Düsen noch anders ausgeführt werden und kann die axiale Verst-llung derselben auch
in anderer Weise als durch die beschriebenen Teleskopanordnungen erfolgen.
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Bevor die gebogene Glasscheibe i zwischen die leiden einander gegenüberliegenden
Sätze von Blasdüsen gebracht wird, werden diese Sätze voneinander entfernt, um die
gebogene Scheibe frei einführen zu können. Hydraulische Vorrichtungen der beschriebenen
Art können verwendet werden, um die lila,;diisen in die richtige Lage zu der zu
härtenden Glasscheibe zu bringen und sie nach erfolgter Härtung wieder voneinander
zu entfernen und in ihre Atisgatigslage zurückzubringen.
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Gegebenenfalls kann gemäß der Erfindung den Sitzen von Blasdüsen auch
eine hin und her gehende oder kreisende Bewegung in einer senkrecht zur Ebene der
Richtung der Blasströme stehenden Ebene erteilt werden.
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Anstatt eine Glasscheibe hintereinander mittels zweier verschiedener
Vorrichtungen zu biegen und zu härten, kann es unter Umständen auch wünschenswert
sein, diese Vorgänge mit ein und derselben Vorrichtung durchzuführen, die sowohl
mit Biege- als auch mit Kühlorganen versehen ist, wie dies die Abb. 5 und 7 bis
io zeigen.
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Eine derart vereinigte Biege- und Härtevorrichtung ist ähnlich der
vorbeschriehenen Härtevorrichtung und unterscheidet sich von dieser nur dadurch,
daß auf beiden Seiten der Glasscheibe Sätze von B'lasdüsen und Vormgel)ungsstempeln
in senkrechten Reihen angeordnet sind, wobei in jeder dieser Reihen die Blasdüsen
und die Formgebungsstempel miteinander abwechseln, wie dies aus Abb.5 ersichtlich
ist. -Jede Gruppe von Blasdüsen und von Formstempeln sitzt auf einem Rohr 42 von
rechteckigem Querschnitt, und wie in den Abh.9 und io gezeigt, besitzt jeder Stempel
zweckmäßig eine Öffnung 65, die dann ein Blasorgan bildet. Jede Blasdüse 52 ist
so angebracht wie eine Düse der oben beschriebenen Härtevorrichtung, und jeder Formgebungsstempel
ist ähnlich wie die Düsen 52 angebracht, sitzt jedoch an einem Rohr 66, das in eine
Kugel 53 eingeschraubt ist, die in einer Pfanne 54 lagert und in dieser durch eine
Kappe 56 gehalten ist. Jeder der Formgebungsstempel kann hier durch Anziehen der
Kappe 56 in jeder gewünschten Lage fest gesteilt werden, wie dieses oben mit Bezug
auf die Düse 52 erläutert worden ist.
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Die genaue Einstellung jeder Düse und jedes Formgebungsstempels in
der erforderlichen gegenseitigen Lage zur Herbeiführung einer bestimmten Biegung
und geeigneten Härtung der Glasscheibe nach dem Biegen erfolgt durch die Einzeleinstellung
jeder Düse und jedes Stempels an einer Schablone und danach vorgenommener Feststellung,
wie dies vorstehend schon für die getrennten Biege- und Härtevorrichtungen beschrieben
worden ist.
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Nachdem. die Formgebungsstempel und die Blasdüsen in die richtigen
Lagen gebracht und durch die Kappen 56 festgelegt worden sind, wird die erhitzte
Glasscheibe zwischen die einander gegenüberliegenden Roste gebracht, worauf der
hydraulische Antrieb in Tätigkeit gesetzt wird, um die Formgebungsstempel gleichzeitig
auf beide Flächen der Glasscheibe zur Einwirkung zu bringen und dieser die gewünschte
Biegung zu erteilen, worauf die Roste bis auf einen bestimmten Abstand von der Scheibe
zurückgezogen werden und sogleich die Härtung der gebogeüen Scheibe vorgenommen
wird, indem man die K-ühlmittelstrahlen durch die Düsen und die Stempel gegen die
Glasscheibe schleudert.
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Nach einer anderen Ausführungsform können alle Teleskoprohre mit Formstempeln
versehen.sein, die eine Öffnung für den Durchtritt des Kühlmittels besitzen.
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An Stelle der aus Rohren 42 gebildeten Roste kann man auch zwei Luftkästen
verwenden, deren
einander gegenüberliegenden Flächen in sich ergänzender
Weise gebogen und mit geeigneten Öffnungen versehen sind, in deren jede ein Teleskoprohr
der oben beschriebenen Art eingesetzt ist.
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Auch bei diesen Ausführungen kann den Düsen und Stempeln während des
Härtungsvorganges, wie oben erwähnt, eine hin und her gehende oder kreisende Bewegung
erteilt werden.