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Preßlufthammer Bei Preßlufthämmern üblicher Bauart, bei denen das
Einsteckwerkzeug (Spitzeisen) mittels eines Einsteckschaftes in einer Bohrung des
vorderen Zylinderendes sowie an dem vorderen Schaftteil von: einer Haltekappe geführt
ist, kann es vorkommen, daß nach eingetreaenein Verschleiß der vorderen Zylinderbohrung
sich ein Kompressionskissen im vorderem Zylinderende, welches den abgesetzten Stufenkolben
in seiner Endstellung beim Schlaghub elastisch auffangen soll, nicht mehr bildet,
weil die Druckluft aus dem vorderen Zylinderende in die Haltekappe überströmt und
durch die Gewindeverbindung zwischen, Haltekappe und Zylinder ins Freie entweicht.
Dadurch wird bei weit vorgetriebenem Spitzeisen ein hartes Aufschlagen des Kolbens
auf das vordere Zylinderende hervorgerufen, das die Haltbarkeit des Kolbens und
Zylinders gefährdet. Der Verschleiß der vorderen Zylinderbohrung bewirkt außerdem,
daß beim Rückhub des Kolbens infolge Preßluftzufuhr zum vorderen Zylinderende Preßluft
auf dem vorstehend geschilderten Wege durch die Haltekappe entweichen kann, so daß
der Luftverbrauch des Werkzeuges in ungünstiger Weise ansteigt. Die geschilderten
Mängel machen sich in gleicher Weise auch bei solchen in neuerer Zeit eingeführten
Preßluft-'hämmern bemerkbar, deren Spitzeisen keinen besonderen Einsteckschaft zur
Führung- im vorderen. Zylinderende besitzen und dafür ausschließlich in der Haltekappe
geführt sind, wobei der Bund des Einsteckwerkzeuges dessen hinteres Ende bildet
und kolbenartig in einer zylindrischen Bohrung der Kappe gleitet, während der dem
Bund vorgelagerte zylindrische Schaftteil des Einsteckiverkzeuges in
der
Stirnbohrung der Haltekappe geführt ist. Bei Preßlufthämmern der letztgenannten
Art kommt noch hinzu, daß wegen des Fortfalls des Einsteckschaftes des Spitzeise
ns auch beim Kolblenrückhub Preßluft in die Haltekappe ausströmen und ins Freie
entweichen kann, sobald der in der vorderen Zylinderbohrung 'geführte Ansatz des
Stufen= kolbens die Zylinderbohrung freigegeben hat. Man hat bereits bei einem Preßlufthammer
mit in der vorderen Zylinderbohrung geführtem Spitzeiseneinsteckschaft eine ringförmige
Gummidichtung in eine äußere ringförmige Nut des Zylinders derart eingebettet, daß
das hintere Haltekappenende nach dem Aufschrauben gegen die Dichtung .gedrückt wurde,
um den Preßluftaustritt durch den Gewindeteil des Hammers zu verhindern. Abgesehen
davon, daß dabei die am äußeren Zylinderumfang angeordnete Dichtung leicht der Gefahr
einer Beschädigung ausgesetzt war, bot diese Ausführung keine Gewähr für dauernde
Abdichtung des Haltekappengewindes, weil bei der 'häufigen Verwendung des Hammers
als Hebel nach tiefem Eintreiben in das Mineral an der Haltekappe große Kräfte -auftreten
können, welche die Gewindeverbindung zu - -lösenbestrebt sind. Dieser Gefahr konnte
man auch nicht durch Verwendung eines an sich bekannten Riegels, welcher in eine
Längsnut des - Zylinders und der Haltekappe an deren Ende eingreift, begegnen, weil
die Herstellung dieser Längsnut eine Durchbrechung der Dichtung erforderlich und,
damit die Dichtwirkung hinfällig gemacht hätte. Die Erfindung bezweckt, die geschilderten
Mängel zu beseitigen.
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Erfindungsgemäß ist bei Preßlufthämmern. der vorgenannten Art in einer
Eindrehung der Haltekappe eine vorzugsweise aus einem Gummiring bestehende elastische
Dichtung angeordnet, die sieh im Betriebszustande des Hammers mit Vorspannung .gegen
die Stirnfläche des vorderen Zylinderendes oder gegen die Stirnfläche -eines - stufenförmigen
Absatzes des Zylinders legt, und die Haltekappe durch einen Riegel gegen Verdrehen
gegenüber dem Zylinder gesichert. Dadurch wird das Entweichen von Preßluft durch
den Gewindeteil des Haminerg sowohl bei der Bildung des Kompressionskissens am Ende
dies Schlaghubes als auch während des Kolbenrückhubes unter allen Arbeitsbedingungen
mit Sicherheit unterbunden, gleichgültig, ob das Spitzeisen des Preßlufthammers
mit Einsteckschaft versehen ist oder nicht. Ein weiterer wesentlicher Vorteil des
Preßlufthammers nach der Erfindung besteht darin, daß infolge der elastischen Verspannung
zwischen Haltekappe und Zylinder ein Ausschlagen des Gewindes durch die ständigen
Erschütterungen vermieden wird. Eine Lockerung der Haltekappe ist auch dann ausgeschlossen,
wenn der Hammer tief in das Gestein eingetrieben und unter großem Kraftaufwand als
Hebel zum Lösen des Gesteins verwendet 'wird, da der Riegel die Haltekappe gegenüber
dem Zylinder sicher feststellt. Ein solcher Riegel wäre ohne die erfindungsgemäße
elastische Verspannung 'zwischen der Haltekappe und dem Zylinder kaum anwendbar,
weil es- nicht möglich ist, die Haltekappe-auf'den Zylinder bis zur Anlage der einander
' däbei berührenden Stirnflächen aufzuschrauben und die Haltekappe und den Zylinder
in dieser Stellung noch durch einen eingepäßten Riegel gegeneinander festzustellen.
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Zn der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele von Preßlufthämmern
nach der Erfindung mit Spitzeisen ohne Einsteckschaft schematisch in einem. unterbrochenen
Längsschnitt dargestellt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i ist auf dem Gewindeteil i
des Zylinders 2 die Haltekappe 3 mit ihrem Gewindeteil 4 aufgeschraubt. In der Haltekappe
ist das Einsteckwerkzeug 5 geführt, dessen Bund 6 das hintere Ende des Einsteckwerkzeuges
5 bildet und kolbenartig in der zylindrischen Bohrung 7 der Kappe geführt ist. Der
dem Bund 6 vorgelagerte zylindrische Schaftteil 8 des Einsteckwerkzeuges ist dagegen
in der Stirnbohrung 9 der Haltekappe geführt. In einer Eindrehung io der Haltekappe
ist eine aus einem Gummiring bestehende elastische Dichtung i i angeordnet, die
sich im Betriebszustande des Hammers mit Vorspannung gegen die Stirnfläche 12 des
vorderen Zylinderendes legt. Beim Arbeitshub des Stufenkolbens 13
ist der
vordere Zylinderraum 14 zunächst entlüftet. Erst gegen Ende des Arbeitshubes wird
in dem Raum 14 ein Kompressionskissen gebildet, das den harten Aufprall des Kolbens
gegen das vordere Zylinderende verhindert, wenn das Spitzeisen 5 in der Haltekappe
3 entsprechend weit nach vorn getrieben worden ist. Da hierbei der vordere Kolbenansatz
15 des Stufenkolbens 13 in der Zylinderbohrung 16 dichtend gleitet,' solange- ein
nennenswerter Verschleiß nicht eingetreten ist, ist das Kompressionskissen in dem
Zylinderraum 14 unabhängig von der Ausbildung und Beschaffenheit der Haltekappe
und des Spitzeisens. Wenn beim Rückhub des Kolbens infolge Preßluftzufuhr zu dem
Zylinderraum 14 jedoch der Kolbenansatz 15 die. Zylinderbohrung 16 freigibt, vermag
die Preßluft zwar in den hinteren Haltekappenraum einzudringen, wird jedoch durch
die Dichtung ii daran gehindert, durch den Gewindeteil i bzw. 4 des Zylinders und
der Haltekappe ins Freie zu entweichen (der Preßluftaustritt durch die vordere Haltekappenbohrung
9 wird dagegen durch den verhältnismäßig engen Paßsitz zwischen ihr- und dem. Spitzeisen~
Schaft 8 unterbunden). Auch nach eingetretenem Verschleiß der Zylinderbohrung 16-bildet
sieh noch ein Kompressionskissen in dem vorderen Zylinderraum 14 sowie in dem Haltekappenraum,
der durch den -Spitzeisenbund 6 und die -Dichtung i i begrenzt ist. Die geschilderte
Wirkung wird- erzielt, wenn die Teile des`.Preßlufthanimers so bemessen sind, daß
die Stirnfläche 17- an' hinteren Ende der-:Haltekappe sich erst dann gegen die entsprechende
Stirnfläche 18 des Zylinders anlegt, wenn die elastische Dichtung ii durch die Stirnfläche-
i2- des Zylinders in gewünschtem Ausmaße zusammengedrückt worden ist,- so daß sie,sich
mit Vorspannung gegen diese Fläche legt. In einer ringförmigen Nut des Zylinders
ist ferner ein geschlitzter federnder Ring;-körper
i9 untergebracht,
der mittels eines in der Längsrichtung des Hammers angeordneten Ansatzes 2o als
Riegel in eine entsprechende Nut des Zylinders und der Haltekappe eingreift und
deren gegenseitige Verdrehung verhindert, selbst wenn der Hammer nach tiefem Eintreiben
in das Gestein als Hebel benutzt wird, wobei häufig beträchtliche Verdrehungskräfte
zwischen Haltekappe und Zylinder auftreten.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig.2 unterscheidet sich von demjenigen
nach Fig. i lediglich dadurch, daß die elastische Dichtung sich statt gegen die
Stirnfläche des; vorderen Zylinderendes gegen die Stirnfläche 21 eines stufenförmigen
Absatzes 22 des Zylinders legt und dadurch den Austritt von Preßluft durch den Gewindeteil
verhindert.
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Die Anordnung der elastischen Dichtung in einer Eindrehung der Haltekappe
ermöglicht das Aufschrauben und Lösen der Haltekappe, ohne daß ein Verlust der Dichtung
zu befürchten wäre. Ein etwaiger Verschleiß der elastischen Dichtung i i kann herabgemindert
bzw. verhindert werden, wenn die Dichtung auf der mit der Zylinderstirnfläche in
Berührung kommenden Seite mit einer aufvulkanisierten dünnen Metallscheibe versehen
wird.
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Die erfindungsgemäße Anordnung der Dichtung beim Preßlufthammer hat,
wie erwähnt, infolge der Verminderung von, Preßluftverlusten- beim Rückhub einen
sparsameren Luftverbrauch des Hammers zur Folge, ferner wird die Gefahr eines harten
Aufschlages des Stufenkolbens auf dievordereZylinderstirnfläche auch nach eingetretenem
Verschleiß der Zylinderbohrung 16 praktisch ausgeschaltet. Außerdem wird durch die
durch die Dichtung bewirkte elastische Verspannung zwischen Haltekappe und Zylinder
in Verbindung mit der Riegelsicherung die Gefahr des Lösens der Haltekappe sowie
die Gefahr des Aussehlagens bzw. des vorzeitigen Verschleißes des Haltekappengewindes
vermieden.