DE876837C - Verfahren zur kontinuierlichen Entfernung von Kohlensaeure aus Gasen mit Hilfe von in grosser Schichthoehe angewandten Kalkformlingen - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Entfernung von Kohlensaeure aus Gasen mit Hilfe von in grosser Schichthoehe angewandten Kalkformlingen

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DE876837C
DE876837C DER2306D DER0002306D DE876837C DE 876837 C DE876837 C DE 876837C DE R2306 D DER2306 D DE R2306D DE R0002306 D DER0002306 D DE R0002306D DE 876837 C DE876837 C DE 876837C
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DER2306D
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Heinrich Dr Biederbeck
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Ruhrchemie AG
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Ruhrchemie AG
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure
    • B01D53/62Carbon oxides

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  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zur kontinuierlichen Entfernung von Kohlensäure aus Gasen mit Hilfe von in großer Schichthöhe angewandten Kalkformlingen Es ist vorgeschlagen worden, Gasgemische dadurch von ihrem Kohlensäuregehalt zu befreien, daß man sie mit aus Calciumhydroxyd bestehenden Formlingen in Berührung bringt, insbesondere über Kalkkugeln leitet. Durch die einsetzende Kohlensäureaufnahme werden die zur Anwendung kommenden Kalkformlinge ohne Beeinträchtigung ihrer Gasabsorptionsfähigkeit so weitgehend verfestigt, daß sie in unbeschädigtem Zustande durch Reaktionstürme beträchtlicher Höhe bewegt werden können.
  • Bei der Ausführung derartiger Kohlensäureabsorptionen zeigt sich der überstand, daß die frisch in den Absorptionsraum eintretenden Kalkkugeln infolge Wasseraufnahme an der Oberfläche verschmieren, was ein stark vermindertes Sohlensäureaufnahmevermögen zur Folge hat.
  • Es wurde gefunden, daß diese Nachteile nicht eintreten, wenn man die Kalkformlinge, insbesondere die Kalkkugeln, vor ihrer Verwendung oberflächlich trocknet. Diese Trocknung kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß die Kalkkugeln einige Zeit der Luftatmosphäre ausgesetzt werden. Es kann aber auch jedes andere Trocknungsverfahren zur Anwendung kommen, das die auf der Oberfläche der Kalkformlinge vorhandene Wasserschicht entfernt.
  • Die zur Verwendung kommenden Kalkformlinge bestehen im wesentlichen aus Kalkhydrat (Ca[OH]2).
  • Mechanisch gebundenes Wasser ist nur in geringem Maße vorhanden. Bei der Vortrocknung verlieren die Formlinge nicht nur das mechanisch anhaftende Wasser, sondern gehen an ihrer Oberfläche teilweise auch in hochreaktionsfähiges CaO über. Die feuchten, aus Ca(OH)2 mit beschränktem Wasserzusatz bestehenden Formkörper erhalten auf diese Weise eine für Kohlensäure (wo2) besonders aufnahmefähige Oberfläche.
  • Kalkformlinge, die zur Absorption von Kohlensäure Anwendung finden, erhärten zwar im Laufe der Gasaufnahme und besitzen danach eine ausreichende Standfestigkeit. Es kommt jedoch darauf an, daß die hauptsächlichste Kohlensäureaufnahme, d. h. die grobe Gasreinigung, bereits im oberen Teil der Absorptionsvorrichtung stattfindet. Nur dann erhalten die Kalkformlinge bereits in ihren oberen Schichten eine so weitgehende Festigkeit, daß sie ohne Zerquetschung den Rest des Apparates durchwandern können. Zwischen der absorbierenden Fällung bleiben dabei ausreichende Lücken frei, welche dem zu reinigenden Gas eine intensive Berührung mit dem noch nicht verbrauchten Ca (OH) ermöglichen. Das behandelte Gas kann daher die Reaktionstürme völlig frei von Kohlensäure verlassen.
  • Wenn die geformten Kalkmassen wie bisher in feuchtem Zustande in die Gasreinignngsvorrichtung eingetragen werden, d. h. so wie sie z. B. von der Kugelformvorrichtung geliefert werden, so ist eine restlose Kohlensäureentfernung nicht möglich. Die Kalkkugeln nehmen zwar im oberen Teil des Gasbehandlungsapparates reichliche Mengen Kohlensäure auf, durch das vorhandene Oberflächenwasser tritt dabei jedoch keine völlig ausreichende Formverfestigung ein. Bei dem weiteren Durchgang durch die Reaktionsapparate neigen die Kalkkugeln infolgedessen zur Zerquetschung, wodurch eine Verkleinerung der freien Gasdurchgangsquerschnitte eintritt, so daß die Gase nicht mehr in ausreichender Weise mit reaktionsfähigem Kalkhydrat in Berührung kommen können. Eine vollständige Entfernung der Kohlensäure, wie sie für viele Zwecke unumgänglich nötig ist, wird damit unmöglich. Ohne die erfindungsgemäße Vortrocknung der Kalkkugeln läßt sich die Kohlensäure im allgemeinen nur bis zu einem Restgehalt von o,6 0/o CO! entfernen.
  • Bei Verwendung der erfindungsgemäß vorbehandelten Kalkformlinge lassen sich die zu reinigenden Gase praktisch restlos von ihrem Kohlensäuregehalt befreien und zwar findet die Kohlensäureabsorption in besonders intensiver Weise bereits im oberen Teil des Reaktionsapparates statt.
  • Ausführungsbeispiel In einem senkrecht stehenden Behälter von 750 mm Durchmesser und 5000 mm Höhe wurden durch eine geeignete Vorrichtung stündlich 300 kg Kalkhydrat in Form von Kalkkugeln eingebracht. Die Kalkkugeln durchwanderten das Rohr und wurden mit Hilfe einer Austragvorrichtung unten wieder abgezogen. Man leitete ihnen pro Stunde 2000 cbm kohlensäurehaltiges Gas mit etwa 2,5 0/, C°2 entgegen. Während bei Verwendung nicht vorgetrockneter Kalkkugeln die vorhandene Kohlensäure nur bis auf einen Gehalt von etwa o,6 01, C O2 entfernt werden konnte, war bei Benutzung der erfindungsgemäß vorbehandelten Kalkkugeln das den Reaktionsbehälter verlassende Gas vollkommen kohlensäurefrei.
  • Besteht zwischen der Temperatur der zu behandelnden Gase und derjenigen der absorbierenden Kalkkugeln ein großer Unterschied, so müssen die Kalkformlinge vorher entsprechend angewärmt werden.
  • Unterläßt man eine derartige Angleichung an die Temperatur des Reaktionsraumes, so geht der Erfolg einer vorhergehenden Trocknung der Kalkkugeln wieder verloren, und zwar dadurch, daß die Kalkformlinge beim Eintritt in den höher temperierten Absorptionsapparat sich infolge Kondensation mit einer dünnen Wasserhaut überziehen. Diese Wasserhülle hebt den Vorteil der vorherigen Trocknung wieder auf.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur kontinuierlichen Entfernung von Kohlensäure aus Gasen mit Hilfe von in großer Schichthöhe angewandten Kalkformlingen, insbesondere Kalkkugeln, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kalkformlinge vor ihrer Einbringung in die Absorptionsapparate zweckmäßig unmittelbar im Anschluß an ihre Herstellung oberflächlich trocknet und ungefähr mit einer der Temperatur der zu behandelnden Gase entsprechenden Temperatur in den Absorptionsraum bringt.
DER2306D 1939-03-23 1939-03-23 Verfahren zur kontinuierlichen Entfernung von Kohlensaeure aus Gasen mit Hilfe von in grosser Schichthoehe angewandten Kalkformlingen Expired DE876837C (de)

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