DE876290C - Trockenspinnverfahren fuer Viscose - Google Patents
Trockenspinnverfahren fuer ViscoseInfo
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F2/00—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
- D01F2/06—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from viscose
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Description
Das Trockenspinnen von Viscose ist bekannt, und wie in verschiedenen sich hierauf beziehenden
Patentschriften, z. B. der französischen Patentschrift 883 945, angegeben, wird hierzu eine Einrichtung
verwendet, die derjenigen analog ist, welche bei der Herstellung künstlicher Fäden aus
Lösungen von Cellulosederivaten in organischen Lösungsmitteln bekannt ist, d. h. ein Spinnschacht,
in welcher eine von oben arbeitende Spinndüse aus der Spinnlösung ein Fadenbündel zu erzeugen gestattet,
dessen Einzelfäden durch teilweise Verdampfung des Wassers mittels eines heißen Stromes
von Gas, ζ. Β. Luft oder Kohlensäure, koaguliert werden. Die Verdampfung des Wassers aus der
Viscose kann durch Anwendung eines Teilvakuums beschleunigt werden. Es ist auch bekannt, beim
Trockenspinnen von Viscose unter diesen Bedingungen konzentrierte Lösungen, z. B. Viscose mit
16% Cellulose, zu benutzen (französische Patentschrift
898 8o2i).
Andererseits ist aus der französischen Patentschrift 809496 bekannt, daß die Verspinnbarkeit
der Viscose beim Trockenspinnen dadurch erheblich verbessert werden kann, daß der Viscose gewisse
Antimonderivate zugesetzt werden.
Es ist nun gefunden worden, daß es möglich, ist, ohne äußere Zufuhr von Wärme wässerige Dispersionen
von Cellulosexantihogenat in Fadenform zu bringen, ohne daß die sonst übliche Maßnahme
notwendig ist, auf die Fäden nach dem Verlassen
der Ziehöffnung physikalisch oder chemisch einzuwirken.
Durch die Düse wird eine Xanthogenatdispersion versponnen, die mit Xanthogel bezeichnet
wird und eine solche Beschaffenheit-hat, daß die innere Kohäsion genügend groß ist, damit der die
Düsenöffnungen verlassende Faden zu einem Aufwickelorgan geführt werden1 kann, ohne daß ein
Fadenbruch zu befürchten ist. Unter Wahrung
ίο dieser Bfedingungen wurde die überraschende Feststellung
gemacht, daß die Ausrichtung, die die Moleküle des Xanthogenats beim Durchgang durch
die Düsenöffmungen und auf Grund der auf den
Xanthogel-Faden während seines Laufes in Luft J5 ausgeübten· Streckung erfahren, eine derartige Erhöhung
der Kohäsion hervorruft, daß die verschiedenen Einzelfäden nebeneinander 'gelegt werden
können, ohne daß zwischen ihnen ein Verkleben stattfindet. Dadurch wird ermöglicht, die endgültige
Regeneration zu Cellulose durch Zersetzen des Xanthogenats derart herbeizuführen, daß die
Individualität der den Faden· bildenden Einzelfäden erhalten bleibt.
Um ein solches Ergebnis zu erhalten, ist es notwendig, Xanithogeniat-Dispersionen oder Xanthogele
zu verwenden, die den beiden nachstehenden Bedingungen genügen: i. Die Viscosität muß über
rooo Poise und vorzugsweise über 2000 Poise liegen, wobei der Gehalt an Cellulose, je nach dem
Depolymerisationsgrad der Cellulose, zwischen 8 und 25% schwanken kann. Im der vorliegenden
Beschreibung wird die neue Bezeichnung Xanthogel benutzt, weil mit Viscose bisher Lösungen bezeichnet
wunden, in welchen das Volumen der dispersen Phase (Wasser + Alkali) ausreicht, um die
gesamte Hydratisierung der Moleküle' zu kleinen dispergierten Molekülgruppen hervorzurufen. Bei
dem Verfahren nach der Erfindung handelt es sich
dagegen um eint Gel," in welchem das Volumen der dispersen Phase nicht genügt, um. die gesamte
Hydratisierung herbeizuführen, was zu einer sehr großen inneren Kohäsion führt. 2. -Die innermolekulare Dispersion muß; so vollkommen wie
möglich sein. Die unmittelbare Erzeugung des Xanthogenatgels mit bekannten Mitteln· läßt derartige
Dispersionen nicht erzielen. Tatsächlich führt die Unzulänglichkeit der dispersen Phase
unter normalen Lösungsbedingungen1 dazu, daß teigartige Massen erhalten werden, die wenig
hydratisierte, grobe Mischaggregate enthalten, wobei die durchschnittliche Hydratisierung des Mittels
außerordentlich heterogen ist. Es ist daher notwendig,
besondere Maßnahmen anzuwenden, um geeignete Viscosem zu erhalten.
Konzentrierte Viscosen können durch Behandeln normaler Viscosen mit einem organischen Lösungsmittel
erhalten werden, welches sich mit Wasser mischt, aber das Cellulosexanthogenat nicht löst,
wie mit Aceton oder Pyridin (amerikanische Patentsohriften
a 072 738 und 2 369 718). Der Zusatz des Lösungsmittels ruft eine Trennung in zwei
Schichten hervor: in durch Wasser verdünntes Lösungsmittel und in an Wasser ärmer gewordene
Viscose, deren Konsistenz und Zusammensetzung sich in Abhängigkeit von der Menge des verwendeten
Lösungsmittels ändern.
Es ist andererseits gefunden worden, daß solche
homogenen Gele erhalten werden können, wenn ein kräftiges mechanisches Dispergieren mit einem
raschen Quellen durch Temperaturerniedrigung vereinigt wird. Der praktischste Weg besteht darin,
eine Bahn von Xanthogenat, das die erforderliche
_ Gesamtmenge an Alkali enthält, unter starkem Druck zu kalandern, wobei die Kalanderwalzen
auf eine Temperatur und io° abgekühlt werden, und die Bahn mehreren aufeinanderfolgenden
Durchgängen zu unterwerfen, wobei zunehmende Mengen Wasser1 allmählich zugesetzt werden, bis
die gewünschte Zusammensetzung erhalten ist.
Unter diesen Bedingungen können Gele erhalten werden, die bis zu 25% Cellulose enthalten und in
denen bei mikroskopischer Prüfung gequollene, aber nicht dispergierte Gellulosexanthogenatfasern
nicht mehr festzustellen· sind. Überdies vermeidet die niedrige Temperatur "die Hydrolyse der fixierten
Xanthogenatigruppen, und die Herabsetzung des y-Wertes während der Herstellung liegt nur in
der Größenordnung einiger Einheiten·. Um derartige Dispersionen zu erhalten, ist es notwendig,
Xanthogenate zu verwenden, die mit CS2-Mengen
hergestellt sind, welche über 35% und vorzugsweise zwischen 40 und 50% liegen.
Der erhaltene Faden wir durch Behandeln mit einer heißen wässerigen Flüssigkeit, z. B. Wasser
von 80 bis 900, oder mit einer heißen Salzlösung, fixiert und gereinigt. Viscosen mit mehr als io°/o
und vorzugsweise mehr als 20 °/o Cellulose von der erforderlichen Viscosität besitzen eine ausgezeichnete
Verspinnbarkeit, und die Fäden können am Ausgang der Spinndüse einer Streckung von ioomehreren
hundert Prozent unterworfen wenden. Es kann ihnen im Laufe der Fixierung eine zusätzliche
Streckung erteilt werden. Bei Anwendung dieser hohen Streckwerte können mittels gewöhnlicher
Spinndüsen mit Löchern in der Größenordnung von einigen Zehnern von μ-Einzelfäden in einer Stärke
von 0,3 den. und sogar erheblich weniger erzeugt werden.
Es sei noch bemerkt, daß das vollkommene Fehlen von physikalischer oder chemischer Koagu- no
lierungsbehandlung der die Düsenöffnungen verlassenden Fäden gestattet, das" Xanthogel einer beträchtlichen
Streckung bis zu 1000% zu unterwerfen. Die Endgeschwindigkeit beim Spinnen
kann sehr hoch sein, z. B. bis zu 500 m je Minute betragen.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand einiger Beispiele näher erläutert, auf die die Erfindung
jedoch nicht beschränkt ist.
B e i s ρ i e 1 ι
Eine Viscose, die 6,5% Cellulose und 7°/o Alkali enthält, wird zunächst mit -einem gleichen. Volumen
an wasserfreiem Aceton gemischt und nach innigem Vermischen' dekantiert. Das Gemisch trennt sich
in eine obere Schicht aus verdünntem Aceton, das
einen Teil des Alkalis, des Schwefelkohlenstoffes
und der aus der Sulfidierung herrührenden Schwefelverunreinigungen
enthält, und in eine untere Schicht aus konzentrierter Viscose, die 15 % Cellulose
mit 8,5% Alkali enthält. Diese Viscose wird mittels des üblichen Verfahrens entgast. Jedoch
sind die letzten Spuren von Aceton schwierig zu entfernen; sie scheinen übrigens auch nicht schädlich
zu sein.
Die Viscosität beträgt 4500 Poise. Diese Viscose wird bei Raumtemperatur mittels einer Düse mit
Löchern von 60 μ trocken gesponnen, und zwar unter Anwendung einer mittels Rollen bewirkten
Streckung von 300%. Es können bei einer geeigneten, unter einem Druck von 5 bis 12 kg/cm2 an
der Düse erfolgenden Abgabe Einzelfäden von 0,3 den. erhalten werden. Der koagulierte Faden
kann mittels verdünnter Schwefelsäure bei 200 oder mittels Wasser bei 80 bis 900 fixiert und dann den
üblichen Nachbehandlungen unterworfen werden. Die Trockenfestigkeit beträgt 1,7 g/den, und die
Naßfestigkeit 1,2 g/den.; die Bruchdehnung beträgt im trockenen Zustand 28% und im nassen Zustand
43%. Die Einzelfäden sind weitgehend rund.
Ein pulverförmiges Cellulosexanthogenat wird in einem Kalander in Gegenwart von 25% von
4%iger Natronlauge bearbeitet, wobei das Material mehrmals durch die Walzen geführt wird. Es wird
ein Gel erhalten, das 22% Cellulose und 10% Natron enthält. Die Viscosität beträgt
7500 Poise. Es kann mit einem Druck von 15 kg/cm2 bei Raumtemperatur in Luft gesponnen werden,
und der Faden wird augenblicklich nicht klebend. Das. Erzeugnis, das unter den gleichen Spinnbedingungen
wie im Beispiel 1 erhalten wird, weist Einzelfäden von 0,45 den. auf und besitzt analoge
physikalische Eigenschaften.
Claims (4)
1. Trockenspinnverfahren für Viscose, dadurch1
gekennzeichnet, daß eine Viscose mit wenigstens S% Cellulose und einer Viscosität
über 1000 Poise bei Raumtemperatur mit sehr starker Streckung in freier Luft gesponnen und
mittels1 verdünnter Säuren in der Kälte oder mittels neutraler wässeriger Flüssigkeiten in
der Wärme fixiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im Laufe der Fixierung eine erneute Streckung vorgenommen wird.
3. Verfahren! nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
durch die Anwendung einer konzentrierten Viscose, die durch Behandeln mit organischen Lösungsmitteln, die mit Wasser
mischbar sind, aber das Cellulosexanthogenat nicht lösen, wie Aceton oder Pyridin, und durch
nachfolgendes Trennen in zwei Schichten erhalten ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Anwendung flüssiger
kolloidaler Spinnmassen, die durch wiederholtes Mischen und Auswalzen von Cellulosexanthogenat
mit kleinen Mengen Wasser oder verdünntem Alkali erhalten sind.
5094 4.53
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|
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Family Applications (1)
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- 1950-08-10 FR FR1023194D patent/FR1023194A/fr not_active Expired
-
1951
- 1951-07-21 DE DEC4487A patent/DE876290C/de not_active Expired
- 1951-08-03 CH CH291467D patent/CH291467A/fr unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
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CH291467A (fr) | 1953-06-30 |
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