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Belüftung für wasserdichte Bekleidung Die Erfindung betrifft eine
Belüftung für wasserdichte Kleidungsstücke. Derartige Belüftungen sind bereits bekannt;
sie bestehen beispielsweise aus mehreren sich gegenseitig überlappenden. Querstreifen
mit Falten- oder Wellenbildung usw. Ferner sind Belüftungseinrichtungen bekannt,
bei denen gefaltete Streifen., Röhrchen oder sonstige als Abstandshalter dienende
Elemente eingeklebt sind. Bekleidungsstücke mit solchen Belüftungen wurden nicht
gerne getragen, weil sie unschön aussehen; außerdem wurde hierzu verhältnismäßig
viel Material verbraucht. Infolge der umständlichen Herstellungsweise sind derartige
Mäntel auch teuer in der Herstellung.
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Es sind nun auch Belüftungseinrichtungen bekanntgeworden, welche aus
quer verlaufenden Schlitzen bestehen, die durch eine Anzahl sich gegenseitig übergreifender
Streifen gebildet werden, die mit oder ohne Zwischenschaltung von Abstandshaltern
miteinander durch Verkleben usw. verbunden sind. Die Zugfestigkeit des Kleidungsstückes
wurde jedoch durch diese Art der Belüftung beeinträchtigt; außerdem ergeben die
Schlitze keine genügende! Belüftung, so, daß der unerwünschte Niederschlag der Körperausdünstung
auf der Innenseite des Kleidungsstückes weiterhin erfolgte. Dem wurde dadurch abzuhelfen.
versucht, daß an Stelle der dünnen Schlitze Aussparungen vorgesehen wurden, wodurch
das Eigengewicht des Mantels eine Zugwirkung ausübte und so die Öffnung der Schlitze
bewirkte. Die Schlitze des Oberstoffes öffneten sich hierdurch nur in begrenztem
Umfang, weil durch die Zugwirkung des Mantels lediglich die Schlitze in den obersten
Mantelpartien geöffnet wurden und die wichtigsten., weiter unten liegenden Stellen,
z. B. Rücken, unbelüftet blieben.
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Eine in jeder Hinsicht z.ufriedenstellende Be: lüftung von aus wasserundurchlässigem
Material bestehender Regenbekleidung wird durch die vorliegende
Erfindung
offenbart. Hierbei gilt als besonders fortschrittlich, daß die bisher üblichen Streifenbildungen
usw. sowie die besondereBildung von weiteren Lüftungselementen vollkommen -°überflüssig
werden. Das Neue besteht im wesentlichen darin, da.ß ein Teil oder die, ganze Außenfläche
des Kleidungsstückes, mit einer Anzahl vorzugsweise bogenförmiger Einschnitte versehen
ist und auf"der Innenseite ein gleich großes Gegenstück mit in der Weise angeordneten
Schlitzen aufgebracht ist, daß die Schlitze der Innenseite mit den Einschnitten,
der Außenseite sich nicht decken und nicht gleichgerichtet sind. Hierbei können
die auf der unteren Stofflage vorgesehenen Schlitze gerade oder ebenfalls bogenförmig
verlaufen. Die beste Wirkung gemäß der Erfindung wird jedoch erzielt, wenn die Schlitze
der- Innenseite ebenfalls bogenförmig, und zwar entgegengesetzt, also nach oben
gerichtet verlaufen. In diesem Falle erhält man auf einfachste Weise selbsttätig
sich öffnende Luftkanäle und eine besonders gute Sicherung gegen Eindringen von
Wasser. Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind aus der nachfolgenden
Beschreibung und der Zeichnung ersichtlich. Letztere stellt eine beispielsweise
Ausführungsform dar, und zwar zeigt Fig. z eine Drausicht auf die Außenseite der
Belüftung, mit teilweise abgenommenem Außenstoff, Fig. 2 e@inenVertikalschnitt gemäß
derLinieII-II der Fig. i.
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Die Belüftungseinrichtung besteht aus einer äußeren Stofflage i und
einer innerem; Stofflage 2. Wie aus Fis. i ersichtlich, ist die äußere Stofflage
i mit bogenförmigen Einschnitten 4 versehen. Diese haben bei ruhendem, liegendem-.Stoff
das Bestreben, sich mehr oder weniger zu öffnen und insbesondere beim Tragen des
Bekleidungsstückes die öffnungsstellung gemäß Fig. 2 einzunehmen-; hieribei_stehen
die boigenförm;igen Enden 3 als schuppen- oder dachziegelartige Zungen ab. Die inneres
Stofflage z kann mit waagerechten oder sonst beliebig angeordneten Schlitzen versehen
sein. Besonders vorteilhaft ist es aber, -wenn die innere Stofflage ebenfalls mit
bogenförmigen Schlitzen versehen ist, so da.ß sich die nachsinnen abstehenden Zungen
5 ergeben. Auf diese -Weise werden beim Tragen sich selbsttätig weiter öffnende,
von außen nach innen durchgehende Kanäle- in größerer Anzahl ,gebildet, die eine
ausgezeichnete Belüftung des Kleidungsstückes gewährleisten. Die Stofflagen i und
2 sind durch Verkleben, Vernähen, Vulkanisieren oder Verschweißen an den nicht die
Kanäle bildenden Stellen 6 miteinander verbunden. Bei der beschriebenen Ausbildung
der inneren Stofflage mit spiegelbildlich zu den äußeren Schlitzen 4 verlaufenden
inneren Schlitzen 4d ist ein Verhängen der Schlitze ineinander vollkommen ausgeschlossen.
Infolge der außen- und innenseitigen selbsttätigen Hoch-Wölbung der Zungen 3 und
5 ergibt sich eine außerordentlich gute Belüftungswirkung, und zwar ohne Zuhilfenahme
des Mantelgewichtes, so daß die sonst üblichen Belüftungsmittel, *wie Lüftungshäubchen
u. dgl., beim Erfindungsgegenstand völlig überflüssig@warden: Durch das Aufeinandorbringen
der umgekehrt geformten Einschnitte ergibt sich auch folgender wesentlicher Vorteil:
Der Untertritt unter der äußeren Lüftungsöffnung, der die Aufgabe hat, das Eindringen
von Wasser zu verhindern, wird auf diese- Weise um die innere Bogenhöhe verlängert,
was eine weitere erhebliche Sicherung gegen das Eindringen von Wasser bedeutet.
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Infolge der Unabhängigkeit der Belüftung von der Zugwirkung des Manteleigengewichtes
ist sie auch für diejenigen Stellen geeignet, an denen eine Zugwirkung sich nicht
auswirken könnte und an denen man; bisher eine wirksame Belüftung nicht anbringen
konnte, wie z. B. an den Ärmeln, insbesondere am Oberarm, in Nähe der Mantelnähte,
an den Stellen unmittelbar unter den Ärmeleinsätzen, ringsherum in Taillenhöhe.
Man kann: die Belüftungseinrichtung sogar bis zu den Mantelenden hinä;b, d.'h. am
ganzen Mantel vorwenden, so daß dieser überall belüftet ist.
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Die Herstellung der Belüftungseinrichtung ist einfach und geht wie
folgt vor sich: Die bogenförmigen Einschnitte werden maschinell eingestanzt, was
schnell und billig ausgeführt werden kann. Ein einziger Stahlschnitt genügt für
beide Stofflagen, da man die innere Stofflage 2 nur umgekehrt aufzulegen braucht,
bevor sie mit der äußeren i vereinigt wird. Mori kann fortlaufend eine lange Stoffhahn.
bestanzen und dann beliebige Stoffteile herausschneiden in der Form, wie sie dann
zum nachträglichen Einsetzen in den Mantel gebraucht mrerden. Man kann aber auch,
und das ist ein weiterer Vorzug der vorliegenden Erfindung, in die bereits zugeschnittenen
Mantelteile die Einschnitte einstanzen, so daß das immerhin umständliche. nachträgliche
Einsetzen der Lüftungsteile in den Mantel wegfällt. Dadurch werden unschön aussehende,
gefährliche Reißstellen bildende und die Wasserdichtigkeit gefährdende Nähte vermieden.
Das schöne, durch die Dachziegelgestaltung bedingte Aussehen des Mantels wird dadurch
noch weiter verbessert. Die Reißfestigkeit des Erfindungsgegenstandes ist größer
als bei jeder anderen Belüftungsart, weil es sich im Prinzip um zwei miteinander
fest verbundene ünausgesparte Stofflagen handelt und weil die Einschnitte der beiden
Lagen nicht gleichgerichtet- sind, wodurch sich bei einem eventuellen Weiterreißen
der-einen Lage sich dieses normalerweise nicht auf den entgegengesetzt verlaufenden
Einschnitt der anderen Lage übertragen kann. Die Einschnitte können übereinander
oder versetzt, wie gezeichnet, angebracht sein. Man kann auch mehr als zwei Stofflagen
dazu verwenden, Der Erfindungsgegenstand ist auch für andere Bekleidungsstücke,
z. B. für Schuhe, Gamaschen, Hüte usiw. verwendbar.