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Maschinelles Vergleichen von Mengengruppen Die Erfindung bezieht sich
auf maschinelles Vergleichen von Mengengruppen. Sie geht von an sich bekannten Zählverfahren
für integrierbare Meßgrößen aus. Meßgrößen di-oser Art sind beispielsweise Zahl
der Umdrehungen, der Hübe, der aufeilnanderfolgenden Stücke und Längen, der Rauminhalte,
Arbeitsmengen, Leistungen. Solche Zählungen werden bekanntlich mit Einzelzählern
oder Zählergruppen durchgeführt. Zählergruppen werden verwendet, wenn Zählergebnisse
unterteilt nach bestimmten Merkmalen benötigt werden. Hierbei erfolgt:, wie bekannt
ist, die Auswahl der jeweiligen Zähleinheit der Gruppe gegebenenfalls selbsttätig.
Bei Meßgeräten der Elektrotechnik ist bekannt, das Ergebnis einer einzelnen Zählreihe
mit dem Ergebniis einer zweiten Zählreihe zu saldieren.
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Es gibt nun viele Aufgaben, die durch Übeirtra,gung und Ergänzung
dieser Verfahrenstechnik auf Mengengruppen einfacher, schneller und zum Teil auch
genauer als bisher gelöst werden können.. Eine typische Aufgabe dieser Art aus der
n iathematischen Statistik ist z. B. diie Untersuchung, ob die Größen eines Kollektivs
sich der Häufigkeitskurve anpassen. Sie wird heute rechnerisch und besonders graphisch
durchgeführt. Beide Verfahren sind umständlich. Deshalb unterbleibt oft ihre Anwendung
zum Nachteil einer tiefer dringenden Untersuchung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine maschinelle Verfahrenstechnik
auf das in dieser Beziehung bisher nicht erschlossene Gebiet der mathematischen
Statistik anzuwenden und darüber hinaus eine solche Technik auch auf anderen Gebieten
für vergleichende Betrachtungen einzusetzen, um so die Kosten der Untersuchung zu
senken, ohne deren Güte zu beeinträchtigen..
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Gegenstand der Erfindung ist ein maschinelles Vergleichsverfahren
für Mengengruppen, bei dem Istm:engen und zum Vergleich herangezogene Mengen gleicher
oder anderer Meißgrößen in
geeigneter Gruppenunterteilung nebeneinander mit |
Zählergruppen in bekannter Weisse gezählt werden. |
Das Neue der Erfindung beseht,da;rin, daß hierbei |
.aus den. zum Vesrgleich herangezogenen; Menggen |
mit: Verhädtmüiswerten se lbsttätig e ine oder mehrere |
Gruppen von Sollmengen gebildet und eibenfal'ls |
s,el;bsttäitig die Gruppen der Isstmengen ritt dien |
Sollmengen saldiert- werden.. Zwecli-m;äßigenvei,se |
werden hierbei die für die einzelnen Gruppen er- |
stellten Saldenzahlen (absolute Zahlen oder Ver- |
hältniswerte , [o/o-Zahlen]) als Meßgröße für die |
übereins,timn@ung der Gruppen von Istmenigen und |
Sollmengen -verwendet. |
Im folgen-den sind die gezählten Mengen einer |
Meßgröße als Istmengen, die zum Vergleich her- |
angezogenen Mengen: gleicher oder anderer Meß- |
grÖßen als Ausgangsmengen und die Verhältnis- |
werte (das sind Vielfache, Gleichheiten -oder Tei'1- |
beträge) der Ausgangsmengen als |
b |
zeichnet. |
,Im Saune des. Erfindungsgedankens -werden die |
beiden zu vergleichenden Kollektive von Istrnengen |
und Sogmengen eines Ztrstandes oder einer Ent- |
wicklung in geeügnete Absrhmlitte ()im folgenden. |
Gruppen genannt) geteilt und gruppennveise laufend |
gezählt und die Abweichungen zw ischen Istmengen |
und Soldrnenglen innerhalb dieser Gruppen als |
Saldomengen ermittelt. Vorzeichen (-I- = Über- |
schreitumg, - = Unternschreiüung) und Größe der |
Saldomengen der einzelnen Gruppen kennzeichnen |
in ihrer Zusammenfassung den Grad der Überein- |
s:timmung der beiden Kollektive oder anders aus- |
gedrückt@ dein; Grad der Anpassung der beiden |
Kurven aneinander .in treffenderKürze. DerAblauf |
des Verfahrens, ist damit so gestaltet, daß es sich: |
mit Hilfe einer Art Zählwerke mechanisieren süßt. |
Ein solches Zählwerk b@esrüeht aus so, vielen Zähl- |
einheiten mit Zahlern, wie Gruppen gebildet werden |
sohlen. Die jeweilige Zähleinheit einer Czmppehvird, |
wie bekannt, unmittelbar oder durch einen. Wahl- |
schalter zum Ansprechen gebracht. In drein: Zähl- |
einheiten der Gruppen wenden Verhsiil@tnisswerte von |
Awsganglsmengen selbssttätifg und laufend als Soll- |
mengen, gezählt, welche zusammen: mit den, gezählten |
Istmengen-dürth ein ausgleichendes Bauetlement: in |
bekannter Weise, saldiert werden. Bei jeweils |
einhundelrt Istzählungen etedlen die angezedta en |
Isst-, Soll- und Saldomengen, wie ebenfailhG bekannt, |
gleichzeitig Prozentangaben dar. |
Der wesentliche Fortschritt der Erfindung gegen- |
über den bisher =gewendeten graphitschen und |
rechnerischen, verfahren besteht darin., da:ß durch |
sie Vergleiche von Ist- und Sollkollektiven ma- |
schindl -dürcngefühmt werden können. Die Unter- |
schiede von Soll- und Istkollektiven werden da- |
durch schnell: und genau fegtgesiellt; die .einfache |
Bedienung gestattet eine Anwendung unmittelbar |
im Betriebe; die integrierende Arbeitsweise be- |
fähigt sie zu Regelaufgaben. |
Bei, der Bildung einer Sollmenge sind folgende |
Fälle, zu unterscheiden: |
a) Die Sallmengen hängen von einer Eigengesetz- |
lichkeit der Istmeßgröße ab, welche in Erscheinung |
tritt, wenn b@eiiispielisweiise Istmengen nach bestimmten: Merkmadgiruppen geordnete
werden,. So. ordnen sich die Teile eines Kollektivs bei Unterteilung in geeignete
Merkmalsgruppen in Annäherung an eine Häufigkeltskurve. Die jeweils auf eine Gruppe
entfallende Sollmenge ist gleich einem der Eigengesetzlichkeit entsprechenden, bestimmbaren
Teilbetrag an der jesweiligen Gesamt-Isstmenge. Dille Eigengn.setzlichkeit kann
unter anderem eine natürliche Gesetzmäßigkeit sein, aus Durrhschnittsergebnissen
früherer Untersuchungen ermittelt oder willkürlich festgelegt sein.
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b) Die Sollmengen sind in erfahrungsmäßig festgestellter Weise abhängig
von zum Veiglencli herangezogenen Mengen anderer Meßgrößen.. So hängt beaispielsweise
ein Kohlenverbrauch von einer zum Vergleich herangezogenen, Menge erzeugter Energie
ab. Hier worden zwetkmäßigerweise Gruppen durch Unterteilung nach Merkmalen, wie
etwa Zeitpunkten oder Stufen dar Ausgangsmengen gebildet. Die jeweils auf eine Gruppe
entfallende Sollmenge ist gleich einem aus Erfahrung feststellbaren VerhäItnisivert
der jeweiligen Ausgangsmenge.
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c) Die beiden vorgenannten Fälle können in beliebiger Weise miteinander
verbunden, auch gemetinsam auftreten,.
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Die Sollmengen entstehen also aus Verhältniswerben der Ausgangsmengen.
Hierbei wird zweckmäßiaerweise aus jeweils einer zum Vergleich herangezogenen Meßgröße
eine Mehrzahl von Sollmengen für die jeweiligen Gruppen gebildet. Gegebenenfalls
sind in einem Zählwerk auch mehrere Zähleinheiten mit gleich großen Sollmengen eingeordnet.
Bei; einer Sollmenge Null wird der übliche einfache Zähler verwendest. Durch die
Ab-
leitung der verschiedbnen Sollmengen aus einer Zähllrenhe vereinfacht
(sich die konstruktive Verwirklichung dies neuen Zäjhdverfahrens.
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In entsprechenden Eiillen kann das neue Zählverfahren auch. bei Einzelzählern,
angewendet werden. Umfaßt'ein Kollektiv sehr viele Merkmalsgruppen, d'avn wirdiin
besonderen Fällen zuerst nur ein Teil der Merkmalsgruppen, beispielsweise Ih, 2h,
3h, d.h, 5h, 6h, gezählt und saldiert. Nach Löschung der Zähl- und Saldnerrergebnisse
dieses Gruppenteils wird das Zählwerk für einen zweiten Teil der M.erkmalssg rupPen,
beisP@iuLsweis.e 7h, äh, gh, j oh, I i h, 1211 ,
umgestellt, dann gezählt
und; .sal:diert und so fort Hierdurch kann die in solchen Fällen große Anzahl von
Zähleinheiten verringert «werden. Das neue Zählverfahren. läßt sich mit Zähl-,verken
aus handbetätigten, mechanischen, hydraulischen, elektrisch-en und andersartigen
Bauelementen durchführen. Für das Zählwerk eignen sch weitgehend typisierte Bauelemente.
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Die Erfindung ist ein der Zeichnung in mehreren Ausführungs- und Anwendungsbeispielen
veranschanlicht.
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In Fig. I und - der Zeichnung ist in eine.nn ersten Beispiel ein elektromagnetisch
betätigtes Zählwerk in mechanischer Ausführung schelmati!sch dargestellt. Das Zählwerk
stellt selbsttätig fest, wie
weit sich die Meßergebnisse von Werkstücken
innerhalb der drei Gruppen, ,in die eine geforderte Toleranz unterteilt sein soll,
ähnlich einer Häufigkeitskurve ansammeln. Diese Feststellung läßt erkennen, wann
Fertigungsmaße aus dem geforderten Toileranzbereich auszuwandern beginnen: und damit
bald eine Erhöhung des Ausschusses verursachen.
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Die Anordnung besteht aus einer Meßuhr A bekannter Ausführung, bei
der die Meßergeb@njisse durch einen Zeiger a, der mit einem Kontakt an Kontaktsegmenten
bi bis b5 entlangstreicht, elektrisch übertragen werden. Auf der Meßuhr ist der
zulässi:geToleranzbereieh besonders gekennzeichnet. Der Stromkreis wird durch einen
Schalter c geschlossen,.
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Zur Anordnung gehört weiter ein Zählwerk ß mit Zähleinheiten I biss
VI. In jeder Zühleinheit befindet sich je ein Elektromagnet'd mit An12er, an dem
jeweils eine Schaltkl.i:nke e befesigt ist, diie je ein Sperrad f antreibt. Die
Umdrehungen des Sperrades werden in je einem Zähler g angezeigt. Bei den Einheiten
II, III und IV bildet: ,das Sperrra;d f außerdem den Antrieb für je ein Sonnenrad
der Ausgleiehgetriebe h. Das Sperrad f der Einhebt VI treibt durch
je eine Zah.nradiibersetzung i jeweils dass zweite Sonnenrad der A:usgle:i;chge:triebe
h der Zähleinheiten II, III und IV an. Die Umdrehungen des jeweiligen Mittelgliedes
der I'\..usgle;i:chgetriebe 1a werden in je einem Zählgier k
angezeigt. Das
Zählwerk eist elektrisch so geschaltet, daß außer der durch die Meßuhr A selbsttätig
gewählten Zähleinheit immer auch die Zähleinheit VI angesprochen wird.
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Mit der beschriebenen Vorrichtung wird folgendes bezweckt: Die geforderte
Toleranz von über 5,2 bis 5,5 mm ist in drei Gruppen von über 5,2 bis 5,3, von über
5,3 bis 5,.1 und von über 5,4. bis 5,5 unterteilt. Auf diese Gruppen sollten. bei
einer Normalverteilung je io%, 8o% und io% der Meßergebnis-se aller Teile entfallen,
bei 2o Teller also die 2, 16 und 2. Die tatsächlich gemessenen Istmengen werden
wahrscheinlich auf, unter u=nd über den Sollmengen liegen..
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Entsprechend der vorerwähnten Überlegung arbeitet die Vorrichtung
wie folgt: Während der Messung des Werkstücks wird nach Einpendeln des Zeitgers
a durch den Schalter c ein Stromkreis über einen der Kontakte bi bis b. kurzzeitig
geschlossen. In der in Fi:g. I gezeichneten Stellung des Zeigers a fließt der Strom
von b3 zum Magneten d der Zähleinheit III und dreht über die Schaltklinke e das
Sperrad f um einen Sperrzahn. Damit läuft der Istzähler g von III um .eine Ziffer
weiter und gleichzeitig wird das linke Sonnenrad des Aus.gle.ichgerrie,bes h entsprechend
gedreht. Bei den Ausschuß'zähleinheiten I und V sind keine Ausgleichgetriebe vorgesehen,
da Ausschuß außerhalb der Solltoleranz liegt, dadurch eine Sollmenge Null hat und
sich deshalb eine Saldierung mit einer Sollmenge erübrigt. Der Strom fließt dann
in jedem Fall weiter zum Magneten d der Zähleinheit VI und dreht auch hier über
die Schaltklinke e da,s Sperrrad f um einen Zahn. Der Zähler g von VI fitr die Gesamt-Istmenge
läuft gleichfalls eine Ziffer weiter. Bis hierher sind die einzelnen Istmengen der
entsprechenden Gruppen und die gesamte Istmenge gezählt worden.
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Vom Sperrad f der Zähleinheit VI wird jetzt außerdem die Bieldung
der Sollmenge vorgenommen, indem seine Umdrehung über die Übersetzungen, i alle
in der Fig. i rechts liegenden Sonnenräder der Ausgleichgetriebe h der Zähleinheiten
II, III und IV entsprechend dreht. Die Untersetzungsverhältnisse ergeben seich aus
den Anteilen bei Normalverteilung zu i00%/io%= io/i, ferner ioo%/8o%= 1,25/i und
ioo%/ io% = io/i. Das übersetzun:gsverhäfniskann außer durch die Übersetzung i auch
durch entsprechende Bemessung der Sperräder f hergestellt werden.
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Dais jeweilige Mittelglied der Ausgleichgetrie:be-h erhält bei insgesamt
zu viel Umdrehungen von Seiten der Sperräder f der Einheiten II bis IV gegenüber
denen durch das Sperrad f der Einheit VI einen Vorlauf. Der mit ihm verbundene Zäh=ler
zeigt,dementsprechend einen Plussaldo an. Im umgekehrten Fall erhält das Mittelglied
einen, Rücklauf, der mi=t einem Minussaldo angegeben wird. Plus- und Minussaldo
ssi:nd durch unterschied=li=che Farben hervorgehoben. Im dargestellten Fall zeigt
sich folgendes Bild der Zählerangaben:
Zähler I I II III I IV I V I vI |
Toleranz unter über über über über- gesamt |
schritten |
5,2-5,3 5,3-5,4I 5.4-5.5 |
schritten |
Istmenge...................... 2 5 12 I O 20 |
Sollmenge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
0 2 16 2 0 20 als Zähleranzeige |
# in Fig. = weggelassen |
Saldomenge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -h- 2
+3 - 4 - I 0 |
Die Verteilung der Meflergebnisse ist in Fig. 2 in einem Schaubild gezeigt, bei
dem in einem Achsenkreuz die für die Zähleinheiten I bis V als Merkmalsgruppen in
Millimetereinheiten aufgetragenen Teiltoleranzen die Abszisse und die Stückzahlmengen
die Ordinate bilden. Die geschwungene Kurve im Schaubild gibt die theoretische Normalverteilung
an; die Sollmenge für Normalverteilung bei drei Gruppen ist durch eine mit vollen
Linien gezeichnete, die gemessene Istmenge durch eine gestrichelt gezeichnete Treppenkurve
dargestellt.
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Aus den Überschreitungen (Plussaldo) der linken Zählerei:nheiten und
den Unterschrei.tungen (Minussaldo) der rechten Zählereinheiten ist unter anderem
zu
schließen, daß die gefertigte Toleranz reit ihrer Häufigkeit gegenüber den geforderten
Verhältnitssen nach links verschoben ist. Hieraus muß geschlossen werden, daß der
Ausschuß wächst, falls die Häufigkeitsverteilung nicht -#vieder in die Mitte des
Toleranzfeldes geschoben wird.
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Selbsttätige Zählwerke der beschriebenen Art sind anzuwenden besonders
bei der Hersibellung von Wirtschaftsgütern, deren Fertigunstoleranz nur unter gewissen
Voraussetzungen eingehalten werden kann. Das Zählwerk gibt hier die Möglichkeit,
unmittelbar an der Fertigunbistelle über das Zufällige hinaus aufbrebende Abweichungen
frühzeitig erkennen und ohne Verzug Gegenmaßnahmen. treffen zu können. Infolge der
Verdeckung der Einzelabweichungen eignet sich das neue Zählverfahren zur selbsttätigen
Regelung vorn Pro@duktiomsvorgängen.
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In Flg. 3 der Zeichnung ist in einem zweiten Beispiel, ebenfalls mit
Häufigkeitswerten, als Sollmengen und in mechanischer Ausführung, :ein handbetätigtes
Zählwerk für die Untersuchung von bereits vorliegenden Meßergebnissen dargestellt.
In dieser Form isst das. Zählwerk heispi.elsweise zur Auswertung von Zeitaufnahmen
geeignet.
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Die Saldenergebnisse von Soillmerngen nach der Häufigkeitskurve und
Istmengen vermitteln ein Bild von der Arbeitsintensität und dem Maß der Einübung
der aufgenommenen Personen. Dadurch wird die Aussagekraft von Zeitaufnahmen erhöht.
Gleichzeitig läßt sich mit dem Zählwerk die am häufigstem, vorkommende Arbeitszeit
feststellen, die statt des bisher üblichen arithmetitschen Mittelwertes für die
Stückzeitberechnung verwendet werden kann.
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Die Anordnung besteht aus den Zähleinheiten X biss XV. Die Schaltklinken
e der Zähleinheiten XI bis: XV werden durch Tastern. in betätigt. Jeder Tastendruck
betätigt mittelbar über die Mitnehmerstange o auch die Schaltklinke -e der Zähleinheit
X dies Gesamtzählers:. Durch die Zähleinheit X weirden über Sperrad f und
Übersetzung n die Übersetzungen i der Zähleinheiten XII, XIII und XIV angetrieben.
Auf einenn Merkstreifen p sind die jeweiligen Grenzwerte eingetragen. Die Wirkungsweise
des Zählwerkes enbspiri.cht sinngemäß leim der Fdg. i.
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Weitere Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich aus der Forderung, die
Häufigkeitsverteilung innerhalb einer zugelassenen Toleranz zu kennen und festzulegen,
wie sie sich etwa zunehmend als Gütemerkmal bei Abnahmeprüfungen oder bei der Auswertung
von Versuchen einführt und durch Stichproben festzustellen ist. Beispiele hierfür
gibt es in der Metall- und Eisenindustrie (für Pertigungstoleranzen, Toleranzen
von Legierungsbestandteilen, Festigkeitswerten, Eichwerten), in der Nahrungsmittelindustrie
(für Toleranzen der Trockensubstanz, des Fettgehaltes von Milch, des Wassergehaltes),
in der Textilindustrie (für Toleranzen. der Garndicken, Gewichte, Längen, Fettgehalte),
in der chemischen Industrie (für Toleranzen der Analysenwerte, Korngrößen, Polymerisationsgrade),
in der Biologie (für Toleranzen der Lebenslänge, Prüfung von Impfwerten).
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In Fig. q. der Zeichnung ist als weiteres Beispiel ein Ausschußzähler
dargestellt, ebenfalls in mechanischer Ausführung mit Handbetätigung. Der Ausschußzähler
zeigt die Überschreitung eines auf Grund von Erfahrung festgestellten Verhältniswertes,
des Ausschußprozentsatzes, bei beliebiger Stückzahl an.
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Anordnung und Wirkungsweise ist ähnlich der des in Fig. 3 dargestellten
Zählwerkes. In Zähler t werden die Istausschußstücke gezählt, in.Zähler r wird die
Gesamtzahl der geprüften Stücke angezeigt, d. h. die Summe der Gut-Stücke und über
den Mitnehmer s der Schlecht-Stücke. Der zulässige Ausschußprozentsatz wird bei
q nach Skala eingestellt. Zähler k gibt die Differenz von Sollmenge und Istmenge,
also die Saldomenge, an.. Im dargestellten Beispiel sind von fünfzig geprüften Teilen
(Zähler r) vier Ausschußteile (Zähler t) gefunden und der zugelassene
Ausschußprozentsatz damit um ein Ansschußteil (Zähler k) überschritten worden. Das
Zählwerk eignet sich besonders zur Aufrechnung von periodisch erfolgenden Stichproben.
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In Fig. 5 der Zeichnung ist in Form eines Schaltschemas ein weiteres
Beispiel für ein Zählwerk mit Sollmengen einer anderen Meßgröße dargestellt worden,
welche ebenfalls auf Grund von Erfahrungswerten festgestellt sind. Das Gerät dient
im vorliegendenFalle zurÜberwachung desWirkungsgrades einer Dampferzeugung. Die
Anordnung besteht aus je einem Mengenzähler für Kohle und Dampf, beide mit Impulsgebern,
ferner aus einem als Stromverteiler eingerichtetenDampftemperaturmesser und einem
Saldenzählwerk. Die Anordnung arbeitet in der Weise, daß die Impulse des Dampfmengenzählers;
abhängig von der jeweiligenDampftemperatur, in der entsprechenden Zähleinheit des
Saldenzählwerkes gezählt werden. Die Impulse des Kohlenmengenzählers werden in der
Summenzähleinheit des Zählwerkes gezählt und gehen dann, entsprechend übersetzt,
als Sollmengen in die anderen Zähleinheiten ein. Die jeweiligen Saldenmengen von
Istmengen und Sollmengen geben die zuviel verfeuerte bzw. eingesparte Kohlenmenge
einer Zeitspanne gegenüber zugelassenen Sollwerten an. Die Anordnung läßt sich in
ähnlicher Ausführung auch für andere Energieumwandlungen wie allgemein für Arbeitsprozesse
verwenden, bei denen die Einhaltung bestimmter Sollwerte überwacht werden soll.
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In Fig. 6 der Zeichnung ist, ebenfalls in Form eines Schaltschemas,
als weiteres Beispiel ein Zählwerk dargestellt, dem die Sollwerte einer erfahrungsmäßig
festgestellten Belastungslinie zugrunde gelegt sind. Die Belastungslinie gibt bekanntlich
für einen festgelegten Zeitabschnitt die Benutzungsdauerstunden (als Abszisse) der
verschiedenen Leistungshöhen (als Ordinate) an. Die Anordnung besteht aus einem
Dampfmengenzähler, der über eine Untersetzung u einen Stromverteiler v mit Kontakthebel
und Kontaktsegmenten antreibt.
Durch ihn wird die der jeweiligen
Leistungshöhe entsprechende Zähleinheit in den Stromkreis geschaltet. Weiter ist
eine- Schaltuhr vorhanden, die beispielsweise periodisch nach je io Minuten den
Stromkreis schließt. Die übersetzungsverhältnisse so abgestimmt, daß in den eingestellten
io Minuten der Stromverteiler höchstens eine Umdrehung ausführen kann. Bei Schaltung
der Schaltuhr fließt der Strom über den Stromverteiler v durch eine von ihm eingeschaltete
Zähleinheit des Zählwerkes und durch die Summenzähleinheit des Zählwerkes zur #ullstelleinriclitung
w, die den Stromverteiler v jeweils wieder auf die Nullstellung dreht. Die
Istzähler des Zählwerkes geben Istmengen an, die Ausdruck der Benutzungsdauerstun.den
der verschiedenen Leistungshöhen sind. In der Summenzähleinheit des Zählwerkes werden
die gesamten Impulse gezählt und, entsprechend übersetzt, als Sollstundenmengen
der verschiedenen Leistungshöhen an die anderen Zähleinheiten weitergegeben. Die
Saldenmengen der einzelnen Zähleinheiten kennzeichnen dann die, Abweichungen von
der Sollbelastungslinie. Die beschriebene Anordnung läßt sich auch für Belastungslinien
verwenden, denen andere Meßgrö3en zugrunde liegen oder die nach anderen Gesichtspunkten
geordnet sind. Die Anordnung läßt sich auch für die Untersuchung nicht integrierbarer
Meßgrößen, etwa Wasserstände oder Luftdrücke, verwenden.
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In Zusammenfassung der dargestellten Beispiele läßt sich das neue
Zählverfahren bei allen Vergleichen von Zählreihen mit Vorteil einsetzen. So ist
es im Betriebe unter anderen zur unmittelbaren Überwachung und Beeinflussung des
Ablaufes von Vorgängen und von Betriebszuständen, abhängig von festgelegten Sollwerten,
zu verwenden; seine integrierende Arbeitsweise befähigt es besonders zu selbsttätigen
Regelaufgaben und deren Überwachung; der Anwendungsbereich kann hierbei dadurch
erweitert werden, daß der Beginn von Zählung und Saldierung durch eine dritte Größe
ausgelöst wird (etwa im Beispiel nach Fig. i bei jedem neuen Fertigungsauftrag)
oder, daß die zu untersuchenden Größen aus einer Kombination von mehreren Meßgrößen
bestehen (etwa im Beispiel nach Fig. 6 - von Dampfmengen, Dampftemperaturen, Dampfdrücken).
Mit dem neuen Zählverfahren kann weiter im Büro in Auswertung vorliegender Zahlen
aus den Unterschieden zwischen Istmengen und Sollmengen schnell und einfach auf
die Erwartungsdaten für den weiteren Ablauf eines Vorganges geschlossen werden;
ergeben die Feststellungen für eine Reihe von Prüfwerten befriedigende- Ergebnisse,
dann kann eine Schlußfolgerung mit größerer Sicherheit als bei der bisher üblichen
Auswertung von Stichproben gezogen werden; hierbei lassen sich auch umfangreiche
Merkmalsgruppen mit verhältnismäßig kleinen .Zählwerken untersuchen, indem jeweils
wenige Gruppen nacheinander gezählt und saldiert werden. Das neue Zählverfahren
gibt ferner durch die Saldenzahlen der einzelnen Gruppen die Möglichkeit, eine Verteilung
und damit einen Gütewert treffend zu kennzeichnen. In diesem Sinne bilden die Saldenzahlen
eine Meßgröße für die Übereinstimmung der Gruppen von Istmengen und Sollmengen.