DE87485C - - Google Patents

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DE87485C
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distillation
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distilled
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B3/00Refining fats or fatty oils
    • C11B3/12Refining fats or fatty oils by distillation
    • C11B3/14Refining fats or fatty oils by distillation with the use of indifferent gases or vapours, e.g. steam

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
■ KLASSE 23: Fettindustrie.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. März 1895 ab.
Fettsubstanzen , sowie Gummi und Harz werden bekanntlich in der Weise destillirt, dafs diese Stoffe durch Wasserdampf oder directes Feuer entsprechend erhitzt und die entstehenden Dämpfe gekühlt werden. Auch wurden Versuche gemacht, die Destillation von Fettkörpern mittels Elektrolyse oder elektrischer Wärme zu bewirken, jedoch ohne Erfolg; bei der Elektrolyse bilden die Fettkörper ein vollkommenes Isolirmittel zwischen den beiden Elektroden und verhindern den Durchgang des elektrischen Stromes.
Es wurde z. B. ein Strom von 3000 Volt Spannung durch zwei in fette Körper eingebettete Metallplatten geleitet, und obgleich diese nur 2 mm von einander entfernt waren, konnte dennoch der elektrische Strom die so dünne, zwischen den Platten befindliche Fettschicht nicht durchdringen.
Von dem gleichen Mifserfolg war das Bestreben begleitet, die elektrische Wärme zur Destillation zu verwenden. Diese Wärme hatte die gleiche Wirkung wie eine Holzkohlenoder Gasfeuerung und brachte nur eine physikalische Aenderung der zu destillirenden Substanz mit sich.
Es wurde nun gefunden, dafs die Destillirung der Fettsubstanzen auf elektrischem Wege nur dann möglich ist, wenn diese bei gleichzeitigem Einleiten von Wasserdampf elektrisch behandelt werden. Dies kann entweder durch Elektrolyse oder durch Einwirken elektrischer Wärme, sowie durch letztere mit Stromwirkung erfolgen.
Hierbei wird der Wasserdampf zersetzt und der frei werdende Wasserstoff verbindet sich mit den sich bildenden Kohlenwasserstoffen zu anderen Körpern.
Die elektrische Wärme hat einen doppelten Zweck zu erfüllen, nämlich 1. zu erhitzen und 2. zu zersetzen Und umzubilden; letzteres ist der Hauptzweck. Für die Erzeugung der elektrischen Wärme zu Destillationszwecken wird statt eines Stromes von hoher Spannung ein sehr starker Strom verwendet.
Bei der elektrolytischen Destillation werden hingegen hochgespannte Ströme verwendet.
Die elektrische Destillation geht sehr rasch vor sich und sind die erhaltenen Producte von viel besserer Qualität als die der gewöhnlichen Destillation.
Beiliegende Zeichnung veranschaulicht einen, zur Durchführung dieses Verfahrens geeigneten Apparat.
Fig. ι zeigt denselben im Längsschnitt,
Fig. 2 im Schnitt nach.1-2 der Fig. 1.
Die Fig. 3 bis 6 stellen Einzelheiten dar.
Der Apparat besteht aus der die zu destillirende Substanz aufnehmenden, mit Retortenkopf c, Schnabel d und Kühlvorlage e versehenen Retorte b, welche in das den bei/ einströmenden Dampf empfangende Gefä'fs a gehängt ist. Von diesem aus strömt der Dampf durch Rohre i in den von dem Schnabel β und dem Kopfe gebildeten ringförmigen Raum h und reifst mit grofser Heftigkeit die in der Retorte entstehenden Dämpfe mit sich in die Kühlschlange, wäscht die Destillationsproducte oder laugt sie aus. Diese das Mitreifsen der Destillationsproducte bewirkende Einrichtung bildet jedoch nicht den Gegenstand des Patentes.
Das Eindringen des Dampfes in das zu destillirende Material selbst erfolgt durch ein mittleres Rohr k, von dessen unterem. Ende aus Arme m den Dampf in ein Kreisrohr η führen, dessen Mantel mit kleinen Löchern versehen ist, die dem Dampf gestatten, sich über das zu destillirende Material in der Retorte auszubreiten.
In der Retorte sind zwei Scheiben oder Platten 'aus Aluminium ο öl angebracht, die mit vielen Löchern versehen sind und mittels Schraubenmuttern pp1 an der Röhre k verstellbar befestigt und durch Scheiben aus Asbest oder Glimmer isolirt sind. Leitungsdrähte s sl führen zu den beiden Polen einer Dynamomaschine oder bei kleinen Destillirapparaten zu jenen einer Batterie. Die Leiter s s1 sind durch Glasröhren r r1 und diese durch Metallhüllen tt1 geschützt.
Während des Destillationsverfahrens werden die in der Retorte befindlichen Substanzen theilweise elektrolysirt. Die moleculare Gestaltung der Destillationsproducte ist nicht mehr dieselbe wie bei der gewöhnlichen Destillation. Der üble Geschmack und der unangenehme Geruch, welche bisher den Kohlenwasserstoffen der Terpentinreihe anhaften, sind verschwunden. Je stärker der elektrische Strom ist, von desto besserer Qualität sind die Producte. Die Elektrolyse oder auch nur ein einfacher elektrischer Strom bewirken auch, dafs die Destillation viel rascher vor sich geht, desgleichen treten verschiedene Erscheinungen auf, unter welchen die merkwürdigste jene ist, dafs durch den Wechsel der Pole eine Veränderung der Beschaffenheit der Destillationsproducte herbeigeführt wird. Auf diese Weise kann man z. B. trocknendes oder nicht trocknendes, dickes oder auch flüssiges Harzöl erhalten.
Bei genügender elektrischer Kraft kann am Boden der Retorte ein elektrischer Ueberhitzer .angeordnet werden, welcher nicht nur die Destillation beschleunigt,_ sondern auch eine vorzüglichere Qualität der Destillationsproducte erzeugt.
Der elektrische Ueberhitzer, welcher nicht Gegenstand dieses Patentes ist, kann aus einer am, Boden der Retorte angebrachten Scheibe oder Platte u bestehen, auf welcher durch Klemmen χ ein spiralförmig gewundener Ferro-Nickeldraht geht, dessen Enden w und y mit den Polen einer Elektricitä'tsquelle verbunden sind. Eine Druckschraube % hält den Draht fest, der mittels Glimmer- oder Asbestscheibchen isolirt ist.
Das zu destillirende Material mufs, bevor es in den Apparat gebracht wird, filtrirt werden. Bei der Destillation des' Terpentins empfiehlt es sich, die Temperatur auf beiläufig 90° zu erhalten, so lange die Ausscheidung des Terpentingeistes vor sich geht. Ist derselbe vollständig ausgeschieden, was innerhalb eines Zeitraumes von 10 Minuten stattfindet, so wird die Temperatur auf 200° erhöht und erst gegen Ende des Processes darf bis auf 300 ° gegangen werden, dies aber nur zum Zweck der Reinigung des Apparates.
Die Zuführung von Dampf in die Retorte erfolgt bis zur vollständigen Beendigung der Destillation, was bis jetzt unmöglich war. Man hat niemals den Dampf in die Retorte eingelassen, um das Harzöl auszuscheiden, denn dies hätte ein sofortiges äufserst heftiges Aufbrausen zur Folge gehabt.
Aus diesem Grunde hat man bisher auch immer zwei verschiedene Desfillirapparate zur Gewinnung des Terpentingeistes und des Harzöles verwendet.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche.:
    ι . Verfahren zur Destillation von Fettsubstanzen mittels Wasserdampfes, dadurch gekennzeichnet, dafs die zu destillirende Substanz während ihres Verdampfens der Wirkung eines elektrischen Stroms ausgesetzt wird.
  2. 2. Zur Ausführung des in Anspruch 1 gekennzeichneten Verfahrens eine Retorte (b)., in welcher zwei durchlöcherte Metallscheiben (0 01J als Elektroden verstellbar auf einem eventuell mit durchbrochenem Kreisrohr (n) versehenen Dampfeinströmrohr (k) angeordnet sind.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen·
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6041838A (en) * 1997-07-15 2000-03-28 Al-Sabah; Sabah Naser Hydraulic or pneumatic wheel for a light-weight vehicle and method of using same

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6041838A (en) * 1997-07-15 2000-03-28 Al-Sabah; Sabah Naser Hydraulic or pneumatic wheel for a light-weight vehicle and method of using same

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