DE472937C - Vorrichtung zur elektrolytischen Innenauskleidung von Metallrohren - Google Patents
Vorrichtung zur elektrolytischen Innenauskleidung von MetallrohrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Vorrichtungen zur elektrolytischen Innenauskleidung von Metallrohren
oder rohrähnlichen Gegenständen, insbesondere mit großer Länge und geringem
Durchmesser. Rohre dieser Art sind beispielsweise Kondensatorrohre, Überhitzerrohre
u. dgl., die unbedingt beim Gebrauch unzerfreßbar sein müssen. So ist beispielsweise
die Innenauskleidung von Messingrohren kleinen Durchmessers mit einer Chromschicht
sehr vorteilhaft, wenn solche Rohre bei Schiffskondensatoren und überhaupt 'dann
verwendet werden sollen, wenn das Durchsickern von Salzwasser oder anderen fressenden
Flüssigkeiten in die Dampferzeugeranlage verhindert werden soll. Bekannt ist eine Vorrichtung
zur elektrolytischen Innenauskleidung derartiger Metallrohre, bei der die Rohre in
einem Rahmen gleichmütig mit Stabanoden angeordnet sind.
Damit nun ein überall gleichmäßiger Niederschlag erhalten wird, muß die Anode von
der Innenwandung überall den gleichen Abstand haben, d. h. genau gleichmittig zur Rohrachse
verlaufen. Es ist bereits vorgeschlagen worden, zur Erreichung dieses Zieles Abstandsringe
zwischen Rohrinnenwandung und Anode zu legen, beispielsweise ringartig gestaltete
Abstandsstücke oder schraubenlinienartig um die Anode verlaufende Abstandsmittel.
Das aber hat den Nachteil, daß an den Stellen, wo die Abstandsstücke sich befinden,
ein Metallniederschlag sich nicht ausbildet und damit die erwünschte Gleichmäßigkeit
der Auskleidung nicht erhalten wird. Besonders schwierig gestalten sich die Verhältnisse
dann, wenn man eine nachgiebige Anode, wie beispielsweise Blei, benutzt. Durch Drehanordnung der Haltemittel und Verschiebbarkeit
einzelner Einrichtungsteile gegeneinander, wie das bereits vorgeschlagen worden ist, läßt sich hier, zumal bei wagerechter
Lagerung der Gesamtanordnung, das gewünschte Ziel eines gleichmäßigen Niederschlages nicht erreichen. Die Anode wird
sich auf jeden Fall aus der zur Rohrachse gleichmütigen Lage entfernen, wenn nicht besondere
Mittel, beispielsweise Abstandsstücke, vorgesehen werden.
Durch die Erfindung wird' die gleichmittige Lage der Anode mit Bezug auf die Achse des
umgebenden Rohres auf jeden Fall gesichert. Erreicht ist das erfindungsgemäß dadurch,
daß die Anoden biegsam sind und durch Axialspannung genau in der Achse der
Rohre gehalten werden, während die Rohre von außen in einigem Abstande von dem
Rohrende, unter Umständen noch dazwischen erfaßt werden. Jedwede Abstandseinrichtungen
innerhalb der Rohre kommen also in Fortfall.
Im einzelnen besteht der Rahmen, der die Stabanode trägt, aus einer Mehrzahl durch
Abstandsverbindungen parallel zueinander gehaltener Scheiben oder Stäbe, deren beide
äußeren die Innen- und gegebenenfalls die Außenanoden stützen, während die mittleren
Scheiben oder Stäbe die zu galvanisierenden
Rohre halten. Die Axialspannung wird durch eine Spannfeder hervorgerufen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der Beschreibung zweier auf den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiele hervor.
Abb. ι ist ein Längsschnitt und Abb. 2 eine Aufsicht einer Rundanordnung, während die
Abb. 3 zwei aufeinander senkrecht stehende Längsschnitte einer rechteckigen Anordnung
darstellt. Die Abb. 5, 6 und 7 zeigen Einzelheiten.
In den Abb. 1 und 2 sind1 α die im Innern
mit Chrom auszukleidenden Rohre, b die inneren Anoden und c\ c2 äußere Ringanoden.
Die Rohre und Anoden ruhen in einem mit Ringen d, *t f, g und h versehenen
Rahmen. In Abb. 1 sind nur die oberen und unteren Teile des Rahmens zu sehen, während
der Mittelteil fortgebrochen ist. Dieser Mittelteil enthält Ringe, um die mittleren Teile
der Rohre zu stützen.
Die Ringe/ und g tragen in gleicher Achse liegende Löcher zur Aufnahme der Rohre«.
Links in Abb. 1 sitzen die Rohre in dem Ring/ mittels je einer Schlitzbuchseä1 mit
einem Schraubenansatze zur Aufnahme einer Mutter«2, so daß die Buchse nach oben angezogen
wird, um beim Anspannen der Mut- tera2 das Rohr zu fassen. Rechts in Abb. 1
sitzt im Ringe g ein kegeliger Schlitzkragen a3.
Das Gewicht des Rohres α erhöht den festen Griff. In Löchern der Ringe h und e sitzen
Isolierpfropfen h1 und e1. Die unteren Enden
der Anoden & sind in dem Pfropfen ft1 befestigt,
so daß sie nicht hindurchgezogen werden können. Die oberen Enden werden von dem Pfropfen e1 geführt.
Der Ring<5i ist mit radial sitzenden Klammernfip
versehen, die die Enden b2 der Anoden b fassen und Stützstäbe c für die Außenanoden
c1 und c2 einklemmen. Die Rohre c
sind mit Isolierung versehen, während 'die Ringe c1, c2 nicht gegen den Elektrolyt abgedeckt
sind.
Die Anodenb können aus Kupferseilenden
mit Bleidecken bestehen. Das aufgedrehte Seil kann stark zusammengedrückt sein, um
Zwischenräume zu vermeiden (s. Abb. 5). In dieser sind b die Kupferschäfte und &4 die
Bleiumkleidung. Es können aber auch biegsame Anoden aus Stahl verwendet werden.
Die Rahmenringe werden von Bolzen/ gestützt, und die übrigen Ringe werden durch
Abstandshülsen I im bestimmten Abstande gehalten.
Der als Sammelschiene für die Anoden dienende Ring if ist gegen die Bolzen/
isoliert und gegen die Mutterntn und Hülse/
durch IsoHerringe d1. d3 ist ein Anschlußstab,
der die Sammelschiene d mit der positiven Klemme der elektrischen Stromquelle verbindet.
Eine Verlängerung ο 'eines der Bolzen
dient dazu, dien Rahmen mit der negativen Klemme zu verbinden. Es können die Bolzen/
auch Schraubgewinde und Muttern darauf tragen, um die Ringe in den geeigneten
Abständen zu halten. Die Buchsen e1 nehmen Federn ti auf, die gegen Kragen λ1 anliegen.
Diese sind durch Schrauben«2 (Abb. 2) an den oberen Enden der Anoden & einstellbar,
so daß die Anöden straff und in der Achse der Rohre α gehalten werden. Die Kragen /z1
können, wie aus Abb. 6 ersichtlich ist, angewendet werden. In 'einer Ringnut in der Anode
sitzt ein kegeliger Schlitzring κ3 in einer
entsprechend kegeligen Fläche des Kragens n1.
Der obere Endteil b2 jeder Anode kann mittels eines darumliegenden Stahlmantels verfestigt
werden, so daß er das Durchwinden der Anoden durch die Rohre unterstützt und
die Anordnung der Kragen n1 erleichtert. Der
Abstand zwischen den Ringen/ und g ist kleiner als die Rohrlänge. Um die vorstehenden
Rohrenden liegen die Anodenringe c1, c2,
die an den isolierten äußeren Anodenstäben c sitzen.
Der aus den Abb. 3 und 4 ersichtliche rechteckige Rahmen besitzt senkrechte Endstäbe
ρ und davon getragene wagerechte Stäbe /, g, h. Die Rohre α ruhen in den
Stäben statt in Ringen wie nach Abb. 1. Die unteren Anodenenden sind flach und mit
Bleischuhen q ausgerüstet, die gegen die Isolierpfropfen
h- anliegen. Die isolierten Stäbe c , treten durch Löcher in einer hohlen Oberschiene/·,
die mit der negativen Klemme/"2 ausgerüstet ist. Die Enden der biegsamen
Anoden b treten durch Isolierpfropfen r1 hindurch.
Die Stäbe c hängen mit elektrischer Verbindung an einer Sammelschiene s, die mit
einem Leitanschlusse s1 versehen ist. Die
Sammelschiene ist gegen den Stab r durch die Stopfen r1 isoliert. An den" oberen Enden der
Anoden & sitzen Schraubbuchsen t. Die Anoden werden durch Muttern tx auf den Buchsen
t verspannt. Die Ringanoden können durch Umbiegen der Stäbe c gebildet werden,
siehe bei c2 im unteren Teile der Abb. 3, oder sie können als Sonderringe am Stabe b
angebracht werden, siehe den oberen Teil von Abb. 3. Statt der Ringe c1, c2 können Rohre
geeigneter Länge benutzt werden. Die Ringoder Rohranoden c1, c2 können an den Anoden
& befestigt werden, und es können die Stäbe C fehlen.
Die hohle Oberschiene r bildet mit ihren Wänden r3, Z-4 eine Haube für die Ansammlung
von Gasen, die über eine Verbindung/-5
durch einen Ventilator abgezogen werden. Eine ähnliche Hauben- und Ventilatoreinrichtung
kann auch bei dem Rahmen nach Abb. 1 und 2 ibienutzt werden. Für den Umlauf einer
Kühlflüssigkeit kann ein Kühlrohr u vorge
sehen werden, da es wichtig ist, zu hohe Wärme in dem Bade zu vermeiden. An den
Enden der Rohre können kleine Hartgummikappen ν sitzen, je mit einem Loche w für
den Durchtritt einer Anode & und Löchern χ
für den Umlauf des Elektrolyts. Diese Kappen fördern die Auskleidung der Außenenden
der Rohrbohrungen. ,=
ίο Die Querschnittsfläche der biegsamen Anoden
ist gewöhnlich derart, daß sie den Niederschlagsstrom ohne wesentlichen Potentialverlust
an den unteren Enden führen, wenn Strom nur dem oberen Ende zugeführt wird.
Ein gewisser Potentialverlust ist unvermeidbar, wird aber dadurch ausgeglichen, daß der
Elektrolyt an den unteren Enden der auszukleidenden Rohre stärker ist. Wenn gewünscht
wird, kann Strom an. beide Enden der biegsamen Anoden b gelegt werden.
Bevor man mit der Elektrolyse beginnt, kann es notwendig sein, die Rohre zu waschen
oder zu beizen, beispielsweise indem man sie in Abfallchromsäure mit oder ohne Zusatz
von Schwefelsäure taucht. Auch nach der Herausnahme aus dem elektrolytischen Bade k
ist es notwendig, die Rohre und den Rahmen zu waschen, um die Chromsäure zu entfernen.
Die fest in dem Rahmen angebrachten Rohre werden in Wasch- oder Beizbäder getaucht
und daraus entfernt und in geeigneter Weise für den Angriff von Reinigungsbürsten, beispielsweise
Drahtbürsten, in ihren Bohrungen zur Behandlung durch Wasserstrahlen
u. dgl. aufgestellt. Zur Beförderung zwischen den verschiedenen Behandlungsbehältern können
Hubmittel irgendeiner geeigneten Bauart dienen. Nachdem die gewaschenen Rohre aus dem Rahmen entfernt sind, werden sie
zum Ablaufen und Trocknen aufgestapelt.
Während die Auskleidung eines Rohrsatzes vor sich geht, rüstet der Arbeiter einen zweiten
Rahmen mit Rohren in der beschriebenen Weise aus. Dieser zweite Rahmen wird in jdas Bad eingeführt, wenn der erste Satz
fertig behandelt ist.
Wenn die Rohre in den Rahmen eingebracht und die Anoden in ihnen ausgespannt
werden, so erleiden die Rohre keinen axialen Druck, so daß sie sich nicht verbiegen, also
diese dünnen Rohre kleinen Durchmessers durchaus gerade verbleiben, im Gegenteil, 'die
Anordnung dieser Rohre innerhalb einer Mehrzahl axial ausgerichteter Bohrungen sorgt
für Aufrechterhaltung ihres geraden Verlaufes. Die Rohre und die biegsamen Anoden
hängen vollkommen wagerecht. Die Anoden sind"angespannt, es ist also keine Neigung dafür
da, daß die Anoden durchsacken, sich verbiegen und ihre axiale Mittellage verlieren.
Das ist wichtig, um eine gleichmäßige und wirksame und zuverlässige Auskleidung zu
erzielen.
Sollen Messingrohre verchromt werden, so kann ein beladener Rahmen in das Bad hineingesenkt
werden, ehe der Strom angeschaltet wird. Der Elektrolyt wirkt dann vorerst mit gutem Erfolge als Eeizbad. Sollten Eisenoder
Stahlrohre ausgekleidet werden, so empfiehlt es sich, den Strom anzustellen, bevor
der beladene Rahmen in das Bad eingesetzt wird.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur elektrolytischen Innenauskleidung
von Metallrohren, die in einem Rahmen gleichmütig mit Stabanoden angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anoden biegsam sind und durch Axialspannung genau in der Achse der
Rohre gehalten werden, während die Rohre von außen in einigem Abstande von den
Rohrenden und unter Umständen noch .dazwischen erfaßt werden, so daß jedwede
Abstandseinrichtungen, innerhalb der Rohre fortfallen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen aus einer
Mehrzahl durch Abstandsverbindungen (/, m, I) parallel zueinander gehaltener Scheiben
oder Stäbe besteht, deren beide äußeren {d, Jt) die Innen- und! gegebenenfalls
die Außenanoden (b, c) stützen, während die mittleren Scheiben oder Stäbe die
zu galvanisierenden Rohre halten.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder in
einer der Endscheiben verankerten Innenanode am anderen Ende sich eine am gemeinsamen
Rahmen stützende Spannfeder streckend wirkt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Stabausbildung
der Rahmenquerteile der oberste Stab haubenartig die Mündung sämtlicher zu galvanisierenden Rohre überbrückt und
mit einem Gasabzug ausgerüstet ist.
5. Vorrichtung nach jedem der Ansprüche ι bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jede einzelne Innenanode aus einem Seil mit aufgedrehten Schäften gut leitenden
Metalles besteht, die durch Querpressung auf möglichst kleinen Querschnitt gebracht
und dann mit einer Hülle säurewiderstandsfähigeren Metalles (z. B. Blei) umkleidet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Publications (1)
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Cited By (2)
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DE743712C (de) * | 1940-01-30 | 1943-12-31 | Messerschmitt Boelkow Blohm | Einhaengevorrichtung zur elektrolytischen Hartverchromung verhaeltnismaessig langer, innen mit einer Chrom-Metallschicht zu versehender zylindrischer Werkstuecke, insbesondere von Laufbuechsen fuer Gegenkolbenmotoren |
DE744590C (de) * | 1940-01-31 | 1944-01-20 | Messerschmitt Boelkow Blohm | Einhaengevorrichtung zur elektrolytischen Hartverchromung mehrerer uebereinander angeordneter innen und/oder aussen mit einer Chrommetallschicht zu vesehender zylindrischer Werkstuecke |
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- 1927-09-29 US US222829A patent/US1783885A/en not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
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