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Anordnung zur Vierdrahtdurchschaltung von Fernleitungen Die bisher
üblichen Amtsverbindungen sind technisch so aufgebaut, daß die Sprechwege durch
zwei Drähte verbunden werden und in vielen Fällen eine dritte Leitung als Steuerleitung
vorhanden ist. Die Fernleitungen hingegen sind, soweit sie für den ZVeitverkehr
benutzt werden, als Vierdrahtleitungen ausgebildet. Hierbei werden entweder zwei
Zweidrahtleitungen oder eine Zweidrahtleitung und ein Trägerfrequenzkanal oder zwei
in der Frequenzlage verschiedene Trägerfrequenzkanäle verwendet. Bisher ist es üblich
gewesen, zwei derartige Vierdraht-oder Zweiwegeleitungen derart miteinander zu verbinden,
z. B. in einem Durchgangsfernamt, daß zwei Gabeln mit Amtsnachbildungen die Vierdrahtfernleiturigen:
zweidrahtmäßig zusammenschalten. Eine derartige Verbindungsart verschlechtert jedoch
die Übertragungsgüte der Vierdrahtleitungen, da an den Gabeln Rückflußmöglichk eiten
geschaffen werden. Aus diesem Grund können nicht beliebig viele Schaltstellen zwischen
Vierdrahtleitungen in eine Verbindung eingefügt werden. International ist die Zahl
auf fünf Vierdrahtfernleitungen begrenzt. Eine derartige Begrenzung bedeutet eine
Beengung der Leitungsausnutzung insofern, als zur Leitung von mehr als vier Schaltstellen
in vielen Fällen direkte Vierdrahtleitungen vorhanden sein müssen. Zur Vermeidung
dieser Einschränkung ist es bereits bekannt, die Verbindung von Vierdrahtleitungen
mit
vierdrähtigen. Verbindungseinrichtungen herzustellen. Die bisher
vorhandenen Vermittlungsstellen werden also durch solche mft vierdrähtiger Verbindungsmöglichkeit,
ersetzt, z. B: werden, Wähler mit fünf Armen angeordnet. Derartige Anordnungen bedingen
aber einen sehr erheblichen Aufwand, denn die vieradrigen; Wähler beanspruchen einen
sehr großen Platzbedarf.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile ist bereits vorgeschlagen; die Verbindung
zweier Vierdrahtfernleitungen im Fernverkehr unter Beibehaltung der im Amt vorhandenen
zweiadrigen Einrichtungen so vorzunehmen, däß die Übertragung innerhalb des Amtes
in der einten Verkehrsrichtung niederfrequent und in der anderen. Verkehrsrichtung
trägerfrequent erfolgt. Mittels. eines Träggerfrequenzgenerators wird- also die
ankommende niederfrequente Nachricht der einen Fernleitung trägerfrequent verlagert
und nach der Übertragung im Amt demoduliert und auf der weitergehenden Fernleitung
wieder niederfrequent übertragen.. Durch diese Anordnung ist der Vorteil gegeben,
daß einte Stabilitätsminderung durch Rückfluß in den Gabelschaltungen vermieden
wird;, da keinerlei Leitungsnachbildungen mehr notwendig sind. Bei der Durchschaltung
wird derart verfahren, daß das- ankommende Gespräch der zuerst anrufenden Fernleitung
verlagert wird., um Übereinstimmung mit. -dem Endverkehr zum Teilnehmer, dem im
Falle der Ausdehnung des Zweiwegverkehrs bis zum Teilnehmer die ankommende Sprache
im Fernverkehr nacA dem Zweiwegeprinzip trägerfrequent zugeführt wird, herbeizuführen.
Die Umschaltung einer der beiden Fernleitungsendschaltungen muß also so erfolgen"daß
der Tiefpaß in der aus der Fern#leitiung ankommenden Sprechrichtung, der Hochpaß
in: der abgehenden Sprechrichtung liegt und der Modulator als Demodulator betrieben
wird. Diese Anordnung hat jedoch den Nachteil, daß in den Sprechwegen Umschaltkontakte
und Umschaltrelais notwendig sind. Andererseits ist man. jedoch bestrebt, in den
Fernverbindungen so wenig Kontakte wie möglich anzuordnen..
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Die vorliegende Erfindung schlägt vor, sowohl in den Fernleitungsendschaltungen
als auch innerhalb des Verbindungsweges zweier Fernleitungsendschaltungen einte
Frequenzumsetzung vorzunehmen. Dieses kann z. B. derart erfolgen, daß in den ankommenden
Leitungen: der Endschaltungen Modulatoren vorgesehen sind., die das niederfrequente
Gespräch trägerfrequent verlagern.. Innerhalb des Verbindungsweges zwischen den
Fernleitungsendsch:altungen sind in jeder der beiden Übertragungsrichtungen je ein
Hochpaß, Demodulator und Tiefpaß angeordnet, durch die wiederum eine Verlagerung
der Trägerfrequenz in eine: Niederfrequenz erfolgt. Die für die Umsetzung innerhalb
des Verbindungsweges erforderlichen Schaltelemente können z. B. in der Verbindungsschnur
oder in den Wählerwegen angeordnet sein. Andererseits ist es aber auch möglich,
eine Verlagerung der Niederfrequenz in eine Trägerfrequenz durch Modulatoren vorzunehmen,
die in -den Verbindungsleitungen der Fernleitungsendsch@altungen angeordnet sind.
In diesem Falle müssen die abgehenden Leitungen der Fernnleitungsendschaltungen
mit Demodulatoren versehen: sein.
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Durch die Fig. r ist der Erfindungsgedanke näher erläutert. In der
Fig. z sind mit El und B die beiden Endschaltungen der zu verbindenden Fernleitungen
bezeichnet. Jede Endschaltung besitzt Endverstärker BV in jeder Leitung, einen Modulator
M mit Trägerfrequenzerzeuger TE im der ankommenden Leitung und eine aus Hochpaßfilter
H1 und Tiefpaßfilter Ti bestehende elektrische Weiche. In der Verbindungseinrichtung
zwischen den. beiden Endschaltungen sind für jede Gesprächsrichtung je ein Tiefpaßfilter
T2, Demodulator D und Hochpaßfilter H2 eingeschaltet. Die aus der Endschaltung A
kommenden trägerfrequenten Ströme gelangen über das Hochpaßfilter H2 in den Demodulator
D. Das entsprechende Niederfrequenzband wird über :das Tiefpaßfilter T2 der Zusatzeinrichtung
und das Tiefpaßfilter Ti der Fernleitün@gsendschaltungen in die Fernleitung B übergeführt.
Derselbe Vorgang spielt sich in umgekehrter Richtung ab.
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Durch die Erfindung ist erreicht, daß der Modulator grundsätzlich
in, der ankommenden Sprechrichtung liegt. Bei der in der Einleitung beschriebenen
Anordnung ist für,den Fall, daß der Frequenzumformer als Demodulator .betrieben
wird, ein. Tiefpaßfilter zur Beseitigung der unerwünschten bei der Modulation entstehenden.
Frequenzen: erforderlich. Diese Aufwendungen sind für jede Endschaltung, also für
die Gesamtzahl der Fernleitungen, notwendig. Bei der Anordnung gemäß der Erfindung
fallen die Tiefpässe hinter dem Modulator weg; desgleichen die Umschaltrelais und
damit die Kontakte in den Sprechwegen, während die erforderlichen Zusatzelemente
in den Verbindungswegen liegen und nur in der Zahl der für den Gleichzeitigkeitsverkehr
notwendigen Verbindungswege gebraucht werden.
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Aber auch hinsichtlich der Abfrageeinrichtung werden durch die vorliegende
Erfindixng wesentliche Vorteile erzielt. Bei der eingangs beschriebenen. Einrichtung
ist es erforderlich, daß die Abfrageeinrichtung derart eingerichtet ist, daß entweder
niederfrequent gesprochen und trägerfrequent ;gehört werden kann oder trägerfrequent
gesprochen und niederfrequent gehört werden kann. Durch die erfindungsgemäße Anordnung
wird erreicht, daß die Abfrageeinrichtung lediglich aus einem Telefon und Mikro=
fon zu bestehen braucht, ohne >daß Modulatoren oder Demodulatoren in ihr vorgesehen
sind. Zu diesem Zweck sind, wie aus Fig. 2 hervorgeht, die Eingänge der- in der
Verbindungsleitung liegenden Zusatzeinrichtung über Tiefpaßfilter T3 an. Kontakte
von Schalter S1 und S2 gelegt. Die Schaltarme der Kontakte S" sind an ein Telefon
und die Schaltarme der Kontakte S2 an ein Mikrofon geführt. In der gezeichneten
Stellung der Schaltarme liegt die Abfrageeinrichtung an denLeitungen derEndschaltung
B.
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In der Fig. 3 ist eine Eingliederung der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
in eine Vermittlung mit Wählbetrieb dargestellt. In den
Verbindungswegen
der Fernleitungen liegt die erfindungsgemäße Zusatzanordnung, während in Richtung
zum Teilnehmer F die Frequenzbänder in der in der Endschaltung vorgesehenen Weise
verbleiben.